Nachdem Square Enix die neue Lara Croft 2013 mit Tomb Raider wieder auferstehen ließ und mit Rise Of The Tomb Raider eine erfolgreiche Fortsetzung hinlegte, erschien nun das neue Shadow Of The Tomb Raider, dessen Abenteuer ich mir nicht entgehen lassen wollte.
Bei meinem Besuch auf der diesjährigen gamescom in Köln gehörte Shadow Of The Tomb Raider mit zu meinen Anlaufstationen damit ich mir persönlich einen ersten Eindruck von dem 3. Spiel der neu aufgelegten Tomb Raider Reihe verschaffen konnte. Dabei war unsere gesamte Redaktion sehr von diesem Spiel beeindruckt, dass wir dieses mit unserem #1 Award ausgezeichnet haben.
Shadow Of The Tomb Raider von Square Enix benötigt mit der Croft Edition nur 30,90 GB auf der Festplatte. Der Soundtrack wird als extra Spiel installiert und muss auf einen USB-Stick heruntergeladen werden. Wir haben das Spiel in der Version 1.03 getestet auf der PlayStation 4 Pro samt SSD Festplatte, auf einem Samsung 4K/ HDR Fernseher und dem beyerdynamic MMX 300 samt Sound BlasterX G5 sowie einer Heimkinoanlage.
Ersteindruck
Herzklopfen
Nach einer relativ flotten Installation landete ich auch vorab im Hauptmenü, welches gar nicht mal so unvertraut daherkommt. Hier wurde alles beim Alten gelassen und wer mag kann sich hier verschiedene Grafikoptionen einstellen und natürlich auch eines der 4 verfügbaren Schwierigkeitsgrade. Für mich persönlich steht bei diesem Spiel die Geschichte im Vordergrund und ihr Erlebnis, daher ist die Herausforderung um den neuen Tomb Raider Teil zocken zu können Nebensache. Also wählte ich vorab den einfachsten Grad um das Spiel erleben zu können. Einige mögen mich daher belächeln, aber mir ist hangeln, klettern und das Lösen der Rätsel wichtiger als hier Scharen von Gegner zur Strecke bringen zu können. Spieler und Fans der Serie dürfen sich zudem über einen Treuebonus freuen, den ich erhalten habe, weil ich die anderen Spiele gezockt habe. Dabei handelt es zwar nur um rein kosmetische Items, ein dickes Dankeschön an die Fans.
Der Start eines neuen Spiels eröffnet sich unscheinbar mit einem Herzklopfen. Herzklopfen habe dabei zwar ich nicht selber, sondern der Controller vibriert in einem Rhythmus wie Herzrasen. Die Einführung ist mit Sekundenbruchteilen gespickt worden, während zwischendurch sich alles wie ein Film im Kino eröffnet. …die Szene dürfte sicherlich bekannt sein: Lara fliegt in einem Flugzeug das wohl abzustürzen scheint. Es zeigt sich eine gewisse Ähnlichkeit, wie ich sie schon aus dem ersten Tomb Raider von 2013 kenne. Das Flugzeug bricht in der Mitte auseinander, der Controller lässt einem das Adrenalin verspüren und so hat mich das Spiel von der ersten Sekunde gefesselt ohne auch nur einmal davon abschweifen zu können. Damit ist Shadow Of The Tomb Raider von der ersten Sekunde an, einfach nur gigantisch, da das Zusammenspiel der Bilder, der Einführung, mit dem Controller und dem Sound in den Ohren einfach Lust auf ein riesiges Abenteuer machen.
Gameplay
… alles wie gewohnt
Das Gameplay und damit die allgemeine Handhabung in diesem Spiel lässt mich mit einer guten Vertrautheit voranschreiten. Großartige Veränderungen sind nicht zu spüren und jeder Handgriff sitzt gleich wie ein warmes Messer, dass sich durch Butter schneidet. Eines der wohl spürbaren Änderungen ist der erweiterte Aufbau um Lara in ihren Skills detailreicher entwickeln lassen zu können.
So entführt mich Square Enix anfänglich zum Día de Muertos, dem Tag der Toten, in Mexiko eines der wichtigsten Feiertage um die Verstorbenen gebührend zu gedenken. Hier treffen wir auch zugleich auf einen alten Bekannten Begleiter, Jonah. Einmal mehr ist Jonah ein treuer Gefährte und wohl der einzige neben mir, der sich immer um Lara sorgt. Doch Friede-Freude-Eierkuchen gibt es auch diesmal nicht und wie schon immer, steht die Krawallbande rund um den Trinity-Orden mir wieder im Weg und scheint hin und wieder der Lara einen Schritt voraus zu sein. Doch wie schon beim bekannten Dr. Jones, ist Lara durch ihr Wissen im wahrsten Sinne des Wortes diesen einen Schritt voraus. Damit kann das Abenteuer rund um die verborgenen Schätze der Maya beginnen…, Spoilern möchte ich hier nicht, kann aber nur so viel sagen, dass sich Square Enix wahren geschichtlichen Elementen bediente und daraus eine spannende Geschichte zauberte.
Schon mit dem Fortschreiten im ersten Kapitel zeigt Square Enix die Neuerungen. Lara hat viel dazu gelernt, kann sich jetzt auch in bewachsenen Hängen und Felsen verstecken oder clever tödliche Stolperfallen umgehen. Somit werden mir nun weitere interessante Interaktionsmöglichkeiten geboten. Lara scheint aber ein wenig mit dem Supermann-Heftchen unter dem Kopfkissen zu schlafen. Ihre Sprünge sind zum Teil sehr atemberaubend und tauchen kann das Mädel auch sehr lange. Sie lebt halt gesund und treibt viel Sport. Diese Elemente machen das Gameplay sehr Aktion reich und interessant. Direkte Jump´n´Run Einlagen gibt es nicht, so dass ein zu hastiges Ausführen wohl eher den Sprung in die Tiefe verursacht. Mit Ruhe, überlegt und Pausen zwischen den Eingaben kam meine Lara dann mit weniger Schrammen ans Ziel.
Auf meiner Reise mit Lara musste ich mir auch so manchen Weg bahnen und Rätsel lösen. Diese Rätsel sind eine logische Aneinander Kettung verschiedener Elemente und lösbar. Während mir das eine Rätsel noch sehr kniffelig erschien, hätte ich das eine oder andere schon im Kindergarten lösen könne. Hier gibt es zwar neue Dinge aber etwas mehr Einfallsreichtum der Entwickler hätte ich mir gewünscht, einer direkten Herausforderung sah ich mich nie gegenübergestellt. Etwas störend bleibt aber das allgemeine Gameplay beim Timing und bei den Interaktionen um Kisten & Pflanzen einzusammeln. Hier bleibt Square Enix der Linie treu, diese nur ausführen zu können, wenn das Symbol erkenntlich ist.
Grafik & Sound
die schönste Lara aller Zeiten
Schon zu Anbeginn erstrahlt Lara Croft in ihrer wahren Pracht und Schönheit. Shadow Of The Tomb Raider ist grafisch gesehen absolut technisch zeitgemäß. Zudem können Gamer auf der PlayStation 4 hier zwischen Performance und High-End Grafik in 4K und HDR sich entscheiden. Ich habe mich für das 4K Bild samt HDR entschieden und bin regelrecht hin und weg. So konnte mich einst ein Uncharted 4 und Lost Legacy begeistern, aber Square Enix legt hier noch eine Schippe obendrauf und kann Naughty Dog´s Spiele mit mehr Feinschliff toppen. In jeder Hinsicht passen die Lichteffekte dank HDR und bringen mir ein atemberaubendes Bild. Die Übergänge sind sehr fließend zwischen den Cinematics und dem eigentlich Gameplay. Sicherlich sieht Lara in den Cinematics um einiges schöner aus als sie im Gameplay in Erscheinung tritt. Der leichte Touch von dem plastischen Gesicht im Gameplay trübt aber kaum, da man der Lara eh nur von hinten auf den „Arsch“ schaut. Alleine die Szenen rund um Teiche und Seen mit deren Darstellung des Wassers sind mehr als nur glaubwürdig umgesetzt worden, auch wenn Lara beim Baden nicht direkt durchnässt wird.
Die Grafik sowie die Bilder werden von einem stimmungsvollen und passenden Sound gepaart, welcher zugleich mit einem imposanten Soundtrack unterstützt wird. Dieser ist, wie schon angesprochen, in der Croft-Edition enthalten und kann auf einen USB-Stick gezogen werden. Alles wirkt immer authentisch aber auch etwas übertrieben. Eine direkte Räumlichkeit ist sowohl mit dem Headset als bei einer Heimkinoanlage spürbar. Immer die leisen Streicher mit sanften Bläsern lassen die Mystik sowie das Unbekannte mit dem Touch von ein wenig Horror aufkommen. Bei Gefechten und Aktion reichen Szenen wird der Sound gezielt dominanter und unterstreicht jederzeit die Szenen perfekt.
Für etwas Verwirrung bei mir sorgte die deutsche Synchronisation von Lara Croft, welche von Maria Koschny übernommen wurde. Dieses Bild der Stimme hat sich leider zu sehr in Verbindung mit Jennifer Lawrence bei mir eingebrannt. So verliert Lara immer wieder mal ein wenig ihren Charme und Charakter, da ich dann hin und wieder Katniss Everdeen aus Die Tribute von Panem vor mir sehe. So entsteht bei mir ein wenig der Konflikt zwei berühmte Personen einer Stimme zu zuordnen. Hier wäre Lara doch besser beraten gewesen von Yvonne Greitzke gesprochen zu werden, welche Alicia Vikander in dem neuen Tomb Raider Film synchronisiert hat. So hätte man sicherlich einen guten Zusammenhang aufbauen können. Warum nun aber sogar auf Nora Tschirner (deutsche Stimme im erste Tomb Raider Game) verzichtet wurde, ist mir genauso unklar wie man nun auf Maria Koschny gegriffen hat. Im geistigen Sinne ging mir mit der Wahl der Stimme nun ein wenig das bekannte und erfahrene Bild der Figur Lara Croft verloren. Vielleicht hängt es damit zusammen, da Lara nun optisch älter wirkt, ihr auch eine erwachsene Stimme geben zu wollen.
Umfang
…es ist eine lange Reise
Bei Shadow Of The Tomb Raider war mir im Vorhinein schon klar, dass es sich um erlebtes Abenteuer handeln wird, welche mit einem ausgiebigen Multiplayer in der Spielzeit nicht mithalten kann. Dafür erhalte ich ein atemberaubendes Erlebnis mit vielen Punkten, die einem im Gedächtnis bleiben. Ich kann aber gleich sagen, mehr als 20 Stunden reine Spielzeit der Story sind auf jeden Fall drin und jede Jagt oder Erkunden kann diese locker in die Länge ziehen. Zudem habe ich gleich für die Croft-Edition entschieden, da hier der Season Pass mit weiteren kommenden Inhalten mit dabei ist. Erste Inhalte dazu sollen dazu schon im Oktober kommen und bis zum April 2019 insgesamt 7 weitere DLCs erscheinen. Bei dem Umfang der Croft-Edition ist damit der Preis von rund 90 Euro sehr fair. Dazu gibt es neben dem Soundtrack natürlich noch weitere Inhalte.
Doch Lara kann diesmal mehr als bisher mir bekannt war. Neben dem Ausbau des Skill-Baumes sind weitere Interaktionen im Spiel möglich damit Lara wie einst Rambo (spielinterne Trophy) zu einer Guerilla-Kämpferin wird und damit erfahrener, erwachsener und stärker. Auch wurde die Jagt deutlich verbessert und ausgebaut. So konnte ich eine Menge Pflanzen sammeln und daraus mir berauschende Mittel zaubern zu können, diese helfen mir im Kampf und bei der Suche nach neuen „Drogen“. Ich bitte daher diese Vorgänge nicht in eurem Leben nachzumachen, Drogen sind nur ein nützliches Mittel in Games und helfen einem niemals durch das reale Leben zu kommen. Doch Pflanzen und Tiere müssen gejagt und gesammelt werden und auch die Schurken rund um den Trinity Orden sollen euch nicht gleich bemerken und daher hat Square Enix dem optischen Erscheinungsbild einen Sinn gegeben. Wir können uns nun einkleiden um auf die Jagd gehen zu können. Zwar sehen wir zum Teil aus wie ein gerupftes Huhn oder wies eines der Ureinwohner, aber genau sowas steigert bei mir den Unterhaltungswert. … falls euch mal was fehlt, einfach beim neuen Händler shoppen gehen.
…so schreitet das Abenteuer voran im Dschungel von Peru. Hier gibt es wie gewohnt zahlreiche Sammelobjekte, Gräber & mehr. Alles bekam zudem eine kurze Geschichte oder Erklärung um auch wieder mehr in Erfahrung bringen zu können. So mischt sich die Geschichte mit kleinen feinen wahren historischen Dingen und Ereignissen. Shadow Of The Tomb Raider ist ein reiner Singleplayer und eine lange Reise um auch alles abgrasen zu können. Wer hier auf einen Multiplayer hofft wie er in Uncharted 4 geboten ist, sucht vergebens. Lara bleibt ein Einzelgänger und das ist aus meiner Sicht auch gut so. Wer mag kann sich dafür aber in im Fotomodus austoben und Fotos zur Erinnerung knipsen.
Fazit
hinreißende weibliche Power
Mit Shadow Of The Tomb Raider hat Square Enix mal wieder alles richtiggemacht. So ist Lara nicht nur erwachsener und stärker geworden, die gesammelte Erfahrung hebt auch ungemein den Spielspaß ohne das Lara ihren weiblichen Charme der berühmten Archäologin verliert. Grafisch und technisch bewegt sich das Spiel auf höchstem Niveau und legt ein wahres atemberaubendes Abenteuer hin. Die Rätsel sind lösbar, die Wege mit Steinen gepflastert und die Jagd mit wilden Tieren gespickt. Shadow Of The Tomb Raider beweist einmal mehr, das Lara ihren eigenen Weg gehen kann ohne jetzt direkt Nathan Drake oder Indianer Jones ansprechen zu müssen. Sie ist und bleibt die berühmteste virtuelle Archäologin der Welt und das in einem weiteren Meisterwerk ihrer langen Geschichte. Danke.
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