[ (VR)TEST ] TRANSFERENCE – ein Psycho Trip

Ubisoft Montreal hat sich für sein „Escape Room Style“ Spiel zur Unterstützung die amerikanische Filmproduktionsfirma SpectreVision, die unter anderem auch von Schauspieler Elijah Wood gegründet wurde, ins Boot geholt. Ob diese Zusammenarbeit auf fruchtbaren Boden gestoßen ist klären wir in unserem Test.

Zu Beginn war Transference noch als reines VR Spiel geplant, aber nun können auch Nicht-Besitzer der Playstation Brille in den Genuss dieses Thrillers kommen. In groben Zügen verraten geht es in dem Spiel um einen Wissenschaftler der das Bewusstsein von sich, seiner Frau und seinem Sohn in die digitale Welt eines Computers transferiert. Das dies natürlich nur schief gehen kann und jeder sein Bewusstsein eher wieder in der realen Welt als in der digitalen haben möchte ist klar. So versuchen wir hinter die Geschichte dieses digitalen Albtraums zu kommen. Die seit einiger Zeit erschienene Demo im PSN Store brachte uns schon einen kurzen Einblick was uns erwartet.

Das Spiel kann im Playstation Store zum Preis von 24,99 € gekauft werden. Nach einem Download von ertragbaren knappen 5,5 Gigabyte wird eure PS4 Festplatte von dem Spiel mit 5,74 Gigabyte an Speicherplatz belegt. Wir begaben uns in die virtuelle Realität der 3 Charaktere mit der Version 1.01 auf der normalen Playstation 4.

Ersteindruck
Auf das wichtigste beschränkt

Der Hauptbildschirm erscheint relativ unspektakulär und bezieht sich auf die wesentlichen Menüpunkte ohne großes Drumherum was bei einem Spiel dieser Machart aber auf jeden Fall in Ordnung geht. Das Spiel funktioniert wie schon erwähnt sowohl mit VR Brille als auch ohne, ein Wechsel von 2D zu 3D oder andersrum ist auch während des Spiels jederzeit möglich, hierfür muss das Spiel dann aber neu geladen werden. Auswählbare Speicherstände gibt es nur einen, solltet Ihr ein neues Spiel beginnen wollen, so wird euer bisher erspielter Speicherstand gelöscht. Gespeichert wird das Spiel automatisch, die Speicherpunkte sind fair verteilt.
VR Optionen gibt es natürlich einige, freie Bewegung ist auch einstellbar, auch das Drehen der Figur ist entweder frei oder in gewissen Gradzahlen möglich. Nach meinem Empfinden solltet Ihr, wenn denn vorhanden, das Spiel auf jeden Fall in der VR Variante in Zusammenarbeit mit einem guten Headset spielen, denn nur hier entfaltet das Spiel sein komplettes Psycho-Potential, wenn man es denn so nennen darf. Natürlich ist die 2D Variante auch durchaus spielbar, aber bei weitem nicht so nervenaufreibend. Zu guter letzt noch ein Blick auf die Steuerungsauswahl….da bietet sich nur der normale PS4 Controller an, was aber auch in Ordnung geht. In der 2D Variante ist es ein wenig fummelig Objekte auszuwählen, in VR geht das auswählen über die VR Brille was um einiges komfortabler und leichter funktioniert.


Gameplay
Genie oder Wahnsinn

Wie schon erwähnt übernehmen wir abwechselnd die 3 Rollen der Familie die durch den Wahnsinn bzw Forschung des Vaters in der virtuellen Realität der eigenen Wohnung gefangen ist und versucht wieder heraus zu kommen. Desweiteren bekommen wir durch Vlogs, schemenhafte Einblendungen oder kurze Audiofetzen mit das der Vater durch seine Forschung das Familienleben auf dem Gewissen hat und dort vieles im Argen liegt. Die 3 Charaktere wechseln wir immer wenn wir Lichtschalter betätigen. Dann sehen wir zum Beispiel die Welt des Sohnes für den sein Hund oder Spielzeug wichtig ist, oder die des Vaters, bestimmt von Computern , wissenschaftlichen Büchern und Instrumenten.Im Spiel kommt man  immer bis zu einem gewissen Punkt, dort fehlt dann ein Daten-Fragment, das kann ein Schlüssel oder eine Zahlenkombination etc. sein. Man kann sehr viele Gegenstände und Dinge untersuchen, bekommt dadurch auch einen Teil der Story erzählt und natürlich Hinweise zu diversen Rätseln.  Mit dem betätigen eines Lichtschalters und den diversen Sichtweisen von den Familienmitgliedern lösen wir diese Rätsel und kommen so den fehlenden Fragmenten auf die Spur und steigen langsam hinter die Geschichte der Familie. Man könnte Transference auch als Walking-Simulator-Thriller betiteln.Vieles im Spiel läuft auch auf das Try and Error Prinzip hinaus. Das soll aber nun nichts schlechtes bedeuten. storytechnisch bekommt man gerade genug um sich auch noch seine eigenen Gedanken und Interpretationen zu lassen, wie es sich für einen guten Thriller gehört und hier die Jungs von SpectreVision mit Sicherheit ein gehöriges Wörtchen im Storytelling mit zu reden hatten.
Gerade in der VR Version ist die Atmosphäre manchmal zum Schneiden dick, Erinnerungsfetzen in Form von Dialogen und dem kurzen Erscheinen von Familienmitgliedern oder andere gänsehauterzeugende  Geräusche haben uns oft unter der PS4 Brille zusammen zucken lassen. Hier lässt VR seine Muskeln spielen und erzeugt eine Immersion die in 2D nie erreicht werden könnte.


Grafik & Sound
Beides gut gelungen

Die Grafik besticht bei all ihrer teilweisen Schlichtheit über eine technische Brillianz. Gerade in VR Spielen gibt es oft Flimmern oder glänzende Kanten, diese sucht man hier , zum Glück, vergebens. Man kann Objekte, die durch ein Flimmern hervorgehoben werden aufnehmen und näher betrachten, dabei sind dann diese Objekte grafisch knackig scharf dargestellt und wenn es dort englische Texte zu sehen gibt, werden diese auch in Deutsch angezeigt.
Die Soundkulisse in Verbindung mit einem Headset lässt uns manchmal , im positiven Sinne, die Haare zu Berge stehen und ist einfach brilliant. Große Musikstücke sind nicht vorhanden, wären bei dieser Machart von Spiel auch fehl am Platz. Auch die deutsche Vertonung muss sich nicht verstecken und kann nur als gelungen bezeichnet werden.


Umfang
Ein relativ kurzer Spaß

Transference hat man, wenn man sich Zeit lässt in gut 3 Stunden durch. Ein großes Verlangen das Spiel ein zweites Mal zu spielen hätte ich persönlich nicht da sich ja eigentlich nichts ändert, außer man wechselt von 2D auf VR oder andersrum. Selbst Trophäenjäger werden sich ein zweites Mal durchspielen überlegen da man schon beim ersten Mal gut auf über 80% kommen kann. Das Spiel ist zwar kurz, hat aber eine Story die uns erstmal verwirrt aber auch zum Nachdenken und Schlußfolgern von eigenen Theorien einlädt.

 

 

 


Fazit
Eine (VR) Erfahrung die man gemacht haben sollte

Was Ubisoft in Zusammenarbeit mit SpectreVision da auf die Beine gestellt hat ist gerade in der VR Variante eine Psycho Berg und Talfahrt. Die Mischung aus Soundkulisse, Erinnerungsfetzen und aufarbeiten von Geschehnissen ist wirklich gut gelungen. Ok, die Rätsel sind jetzt nicht wirklich schwer, man wird auch oft genug an die Hand genommen um das Gesuchte zu finden aber ich denke mal zuviel Grübelei hätte den Spielfluß auch nur behindert. Für knapp 25€ bekommt man hier eine gute Geschichte präsentiert, die vielleicht nicht alles Gesehene auflöst aber wie schon beschrieben genug Spielraum für eigene Gedanken lässt. Natürlich sollten auch Nicht VR Besitzer zugreifen, leider funktioniert das mit der tollen Atmosphäre dann nicht so. 

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