Wer heutzutage ein optimales Bildschirmerlebnis haben will, der kommt um 4K mit HDR nicht herum. Egal ob Games, Filme oder Videoschnitt. Das Auge freut sich über knackige Farben und Kontraste. Wie gut der 27UK850-W dank HDR10-„Magie“ dabei abschneidet, erfahrt ihr im Test.
Verarbeitung & Look/Design
Hochwertig meets Good looking
Was beim Auspacken direkt auffällt, ist die schöne, plane Optik. Keine Bedienelemente am extrem schmalen Rahmen. Vor allem für Multimonitoring sehr praktisch. Der Knopf (in diesem Fall ein Stick) für die Einstellungen befindet sich gut versteckt am unteren Rand, direkt hinter dem LG-Logo. Mit einem Druck auf den Stick öffnet sich das Menü, in dem alle gängigen Einstellungen, wie z.B. Bildmodi, Eingangssignal und Lautstärke des 5 Watt-Mini-Lautsprechers eingestellt werden können. Alternativ kann man alle Einstellungen aber auch über die dazugehörige Software vornehmen.
Die Verarbeitung selbst ist nicht nur sehr hochwertig, sondern hat auch Stil. Von Vorn präsentiert sich der Monitor mit einem matten 27 Zoll-Display. Dadurch stellen Spiegelungen kein all zu großes Problem mehr dar. Der schmale Rahmen sorgt für eine angenehme Gesamtoptik. Die Rückseite hat mit dem hellen weiß ebenfalls was stilvolles und bietet einen schönen Kontrast zum Schwarz der Front.
Der Standfuß hingegen wirkt etwas unpassend. Zwar sieht die Optik in gebürstetem Alu sehr hochwertig aus, aber die Form ist etwas zu simpel, ja fast uninspiriert geraten, und sieht nicht wirklich zeitgemäß aus und will dadurch irgendwie nicht so recht zum Rest des Monitors passen. Darüber hinaus ist der Fuß relativ tief und ragt dadurch etwas weit auf die Arbeitsfläche. Wer genug Platz auf seinem Schreibtisch hat wird hier keine Probleme bekommen, aber auf kleineren Flächen könnte es aber etwas eng werden. Vor allem wenn man z.B. XXL-Mousepads oder anderen Schreibtischunterlagen nutzt.
Ausstattung
Das Eins für FAST Alles
Die Ausstattung lässt kaum wünsche offen und erlaubt FAST alles an möglichen Geräten. Folgende Anschlüsse findet ihr am Monitor:
- 2x HDMI 2.2
- 1x Display-Port
- 1x USB-C
- 2x USB 3.0
- 1x Kopfhörer (3,5mm Klinke)
- 1x Netzanschluss
Über die HDMI-Ports bzw. den Display-Port können bis zu 3 Geräte gleichzeitig am Monitor angeschlossen und genutzt werden. Wer ein neueres MacBook sein Eigen nennt, der kann dieses über den USB-C-Anschluss am Monitor nutzen. Der Anschluss überträgt dabei gleichzeitig Bild und Daten und lädt den Akku auf. Allerdings ist hier kein vollwertiges 4K möglich.
Außerdem lässt sich über den USB-C-Port auch jedes Smart-Device anschließen und (sofern das Device es unterstützt) am Monitor nutzen. Mithilfe der Software des Smart-Devices wird hier einen Desktop simuliert, der dem Windows-Desktop ähnelt. So kann man sein Handy oder Tablett bequem am Monitor nutzen. Je nach Gerät ist es auch möglich den „normalen“ Desktop des jeweiligen Gerätes anzuzeigen.
Das ist besonders dann sehr praktisch, wenn man gelegentlich das ein oder andere Mobile-Game spielt. Wer dann sogar noch einen Gamepad für sein Handy/Tablett hat, der kann seine Mobile-Spiele am Monitor ähnlich komfortabel spielen wie ein PC-Spiel.
Um den eingebauten USB-Hub zu nutzen, ist es vorher erforderlich diesen via USB-C mit dem PC zu verbinden. Am einfachsten geht das, wenn euer Rechner einen USB-C-Port besitzt. Dann reicht es, das mitgelieferte Kabel für die Verbindung zu nutzen. Hat euer PC keinen USB-C-Anschluss, so könnt ihr auch ein USB-C-zu-USB 3.0 Kabel nutzen. Dann belegt ihr zwar einen USB 3.0-Port an euren Rechner, könnt aber die zwei Ports auf der Rückseite des Monitors nutzen. Natürlich könnt ihr auch ein USB-C-zu USB 2.0 nutzen, falls euer Rechner keinen USB 3.0-Anschluss besitzt. Die volle Geschwindigkeit von USB 3.0 könnt ihr dann aber selbstverständlich nicht nutzen.
Der Monitor lässt sich in FAST alle Richtungen neigen, bzw. kippen. Leider fehlt mir hier eine Möglichkeit ihn auf dem Fuß zu drehen. Für eine bessere Ergonomie wäre das äußerst praktisch. Auf Wunsch kann der Bildschirm auch hochkant genutzt werden. Wer oft längere Dokumente schreibt/nutzt, oder dem Coden frönt, wird diese Option sehr zu schätzen wissen.
Features
Da Future is now … oder doch nicht?
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Der 27UK850-W bietet einige Features, die gleichzeitig als nette Spielerei, aber auch als praktisch angesehen werden könne. Eine Bild-in-Bild-Funktion gehört da noch zu den unspektakuläreren Dingen. So ist es z.B. möglich, den Monitor in bis zu 4 einzelne Teile aufzuteilen um 4 voneinander unabhängige Fenster in fester Größe auf dem Bildschirm nutzen zu können. So könnte man in einem Fenster z.B. ein Dokument schreiben, während in den anderen dreien ein Film läuft, ein Browserfenster geöffnet ist und im letzten der Windows-Explorer. Sehr praktisch klingt das im ersten Moment nicht, kann jedoch nützlich werden. Wer beim Schreiben z.B. eine oder mehrere Recherchequellen direkt im Bild haben will, ohne ständig hin und her klicken zu müssen, kann die Möglichkeit der Bildaufteilung sehr gut nutzen. Vielleicht nicht unbedingt mit 4 Fenstern, aber ein großes mit dem Dokument auf der linken Bildschirmhälfte und zwei kleine mit Quellen auf der rechten sind dabei äußerst praktisch. Vor allem, weil man nicht mal eben aus versehen alles verschieben kann um es dann hinterher wieder mühsam in die richtige Position fummeln zu müssen. Im Video zeige ich die Screen-Split-Funktion zur Veranschaulichung nochmal an einem kleinen Beispiel.
Leider fehlt mir die Möglichkeit, den Inhalt mehrerer Rechner gleichzeitig anzeigen zu lassen. Das würde die oben beschriebene Funktion tatsächlich noch sinnvoller machen. Andere Modelle unterstützen die sogenannte PBP-Funktion (Picture by Picture), warum also der 27UK850-W nicht?
Auch die sogenannte Screen-Share-Funktion, über die ich mehrere Rechner via Sofware mit dem Monitor verbinden kann, macht ohne diese Funktion praktisch keinen Sinn. Im Gegenteil. Beim Test kam es zu einigen Problemen durch die man Dateien z.B nicht mehr auf seinem Desktop verschieben konnte, da ein Teil des Monitors offenbar gesperrt wurde. Auch die Dokumentation und Hilfe-Funktion zum Monitor (oder generell zu LG auf der offiziellen Homepage) ist allenfalls Mittelmaß. Wenn überhaupt. Besonders bei etwas konkreteren Problemen und/oder Fragen ist man hier schnell aufgeschmissen und am Ende nur noch genervt. Hier gibt es für LG noch ne Menge zu verbessern. Vor allem in Sachen Support.
Auch die Darstellung von nicht HDR-Inhalten in angeblichem HDR dürfte eher für das Marketing gedacht sein. Bei dem „magischen“ Algorithmus wird im Grunde lediglich an den Kontrasten und der Farbsättigung des Ausgangsmaterials gedreht um einen HDR (-ähnlichen) Effekt zu erzeugen. Trotz dieses kleinen Marketing-Tricks, muss man an dieser Stelle jedoch sagen, dass nicht-HDR-Material wirklich besser aussieht als komplett ohne diesen HDR-Trick. Von daher gilt hier: Der Zweck heiligt die Mittel.
Alltagstauglichkeit
Da hilft nur Augen zusammenkneifen
Für den alltäglichen Gebrauch ist der Monitor in einigen Punkten optimal geeignet. Spiele und Filme sind darauf nicht zuletzt aufgrund der tollen Farben und Kontraste ein absoluter Hochgenuss. Und wer einmal Star Wars in 4K mit HDR gesehen hat, will nichts anderes mehr. Auch für Bild- & Videobearbeitung ist er aufgrund der großen Bildfläche gut geeignet.
Allerdings zeigen sich dabei auch ein paar kleine Nachteile. Für 4K ist die Bilddiagonale mit 27 Zoll schon etwas knapp. Bildschirmtexte werden dadurch ziemlich klein und sind aus zu großer Entfernung kaum noch lesbar. Zwar kann man über Windows die Schriftgrößen skalieren und die Texte dadurch lesbarer machen, das geht dann aber auch wieder zu Lasten der Arbeitsfläche. Hier muss man einen Kompromiss zwischen Lesbarkeit und optimaler Platznutzung finden.
Auch der eingebaute 5 Watt-Lautsprecher ist nicht wirklich sinnvoll. Wenn es nach mir ginge, hätte man diesen auch komplett weglassen und dadurch vielleicht den Preis noch etwas attraktiver gestalten können. Der Klang ist zwar OK, aber wer vernünftigen Sound will, der sollte auf externe Lautsprecher oder Kopfhörer zurückgreifen.
An der Konsole
Schön, schöner, BOAH EY!!
Als Konsolenspieler ist für mich natürlich wichtig, ob der Monitor auch bei Konsolen eine gute Figur macht. Und in diesem Punkt bin ich begeistert. Mit der PlayStation 4 Pro und dem 27UK850-W sehen Spiele wie Horizon Zero Dawn, God of War und Marvel’s Spider-Man noch fantastischer aus. Auch FIFA 19 wird durch den Monitor noch ein wenig schöner. Bei dem saftigen Grün des Rasens bekommt man fast Hunger. Für Shooter-Spieler an der Konsole dürfte auch die Reaktionszeit von 5 Millisekunden von Interesse sein. Damit hängt der Monitor auf jeden Fall jeden handelsüblichen Fernseher ab.
Fazit
ein MUSS! für jeden Gamer
Mit einem Preis von derzeit ca. 550 € (Amazon) ist der LG 27UK850-W sicher kein Schnäppchen. Aber für den Preis bekommt man hier auch etwas geboten. Schon allein, weil man HDR10-Fähige 4K-Monitore sonst nirgends findet. Die knackigen Farben und tollen Kontraste werten jedes Bild auf und machen vor allem Spiele nochmal ein kleines bisschen schöner. Aber auch Filme kann man so noch ein wenig mehr genießen. Selbst nicht-HDR-Material wird dank des „magischen“ Algorithmus knackiger und kontrastreicher. Auch wenn hierbei eigentlich nur ein bisschen getrickst wird. Wie es gemacht wird ist dabei aber eher Nebensache. Klar ist: Wer einen wirklich guten 4K-Monitor sucht, der kann beim 27UK850-W trotz ein paar kleiner Mankos nichts falsch machen.
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