Die Fans mussten sich 13 Jahre gedulden und dies ist eine unglaublich lange Zeit für eines der am meisten erwarteten Spiele. Nun stellt sich die Frage: Hat Square Enix diese lange Zeit genutzt, um ein perfektes Spiel abzuliefern? In diesem Test werde ich dem nachgehen und euch einige Einblicke in Kingdome Hearts 3 gewähren.Seid ihr neu bei Kingdom Hearts und wollt die Faszination erleben, so seht diesen Test als Einleitung. Aber keine Angst, euch erwarten ein riesiges Universum und eine tolle Story!
Kingdom Hearts 3 kommt mit knackigen 40 GB daher und braucht so gerade Mal 10 GB weniger als die 1.5 und 2.5 Sammlung. Das Spiel lag zum Testzeitpunkt bei Version 1.03. Unser Testsystem: PS4 Pro, Full HD Sony TV, Plantronics RIG 800HS
Ersteindruck
Gänsehaut für Fans
Erfrischend begrüßt uns Kingdom Hearts 3 mit einer langen und ausführlichen PreMenü Videosequenz. Im Menu angekommen können wir uns dann erst einmal eine von Square Enix nachgepatchte Sammlung an Sequenzen anschauen, um unser Gedächtnis wieder aufzufrischen. Wie bereits gesagt, muss man tiefer in die Materie eintauchen, um alle Zusammenhänge zu verstehen. Vor Spielbeginn schaue ich mich noch kurz im Menü um, konfiguriere noch einige Kleinigkeiten und starte dann kurz und schmerzlos ins Spiel. Wie gewohnt entscheide ich mich für meinen Spielstil: eher Magier, defensiver Charakter oder doch offensiver Krieger? Keine Angst, falsch machen könnt ihr hier nichts. Diese Wahl entscheidet nur darüber, welche Fähigkeiten beim Leveln zuerst auftauchen, also weiter im Spiel. Voller Vorfreude möchte ich endlich eigenständig loslegen und denke mir: Los endlich! Bitte! … aber Kingdom Hearts hat es hier nicht sonderlich eilig. Die erste Stunde unterhält das Spiel mich quasi alleine. Viele Sequenzen und besonders natürlich das eigentliche Intro mit der gewohnt guten Musik, lassen uns erst einmal nicht viel tun. Dieses Mal sind übrigens alle Tutorials optional. Das Spiel erklärt mir hier die Steuerung und Funktionen. Ich überspringe die Tutorials und starte direkt in die Welt von Disneys Herkules. Als ich die ersten Schritte im Spiel mache, kommt mir ein kleine „Wow“ über die Lippen. Grafik und Sound überzeugen mich sofort. Das Spiel spielt sich für Kenner der Reihe wie gewohnt und schnell hat mich das Spiel in seinen Bann gezogen. Ab zu Herkules, ab auf den Olymp!
Gameplay
alt und neu verbunden zur Einheit
Die Steuerung von Kingdom Hearts 3 geht einem sofort gut von der Hand, meistens jedenfalls. Allerdings können die Tasten X und Kreis einen ganz schön ärgern. In fast jedem anderen Spiel springt man auf X aber nicht so in KH3. Kreis ist Sprung und X ist Schlag. Das eine oder andere Mal fällt man also irgendwo herunter weil man nicht gesprungen ist, dafür hat man aber wunderbar in die Luft geschlagen. Allerdings war dies Bei Kingdom Hearts schon immer so und gehört irgendwo auch einfach dazu. Der Rest der Steuerung geht einfach von der Hand, wie auch in KH 1 und 2. Die Spin Offs zähle ich absichtlich nicht hinzu. Innerhalb der ersten Stunde wird einem eine Menge Neues beigebracht und man darf alles erst einmal ausprobieren. Weiterhin sind die Kombo-Angriffe zusammen mit Donald und Goofy vorhanden und diese sind wieder wunderbar gelungen. Auf Knopfdruck startet man mit seinen Kumpels eine verheerende Spezialattacke. Neu sind allerdings die Fahrgeschäfte aus den Disney Parks: Wildwasserbahn, Achterbahn, Piratenschiff, klassisches Karussell. Alles ist dabei und wird einfach wunderbar animiert in Szene gesetzt. Man steuert jeweils eine bestimmte Funktion der Geräte und richtet zum Abschluss enormen Schaden an, wenn man das Finale auslöst. Kurz vor Ablauf der Zeit, wird dieses Finale durch die Dreiecktaste eingeleitet. Meistens wird erst jetzt richtig Schaden ausgeteilt.
Auch die Formen sind den Spielern ein Begriff. Je nach Schlüsselschwert kann Sora durch Angriffe ihre Form aufladen und dann anschließend in weiteren Phasen diese Form wechseln. Dabei werden immer unterschiedliche Kräfte freigesetzt und die Form kann auch, statt sie weiter zu entwickeln, in einem Finale enden. Von einer ganz bestimmten Form berichte ich allerdings nicht, um nicht zu spoilern. Kenner wissen sicher welche ich meine. Eines sei verraten: Sie ist weiterhin vorhanden und cooler als je zuvor. Schließt sie mit Finale ab! Ein nettes Feature ist dabei. Die Form läuft, aber alle Gegner sind schon weg? Wechselt das Schlüsselschwert mit Steuerkreuz rechts/links und erhaltet so den Zustand des einen Schwertes. Kommen neue Gegner, packt ihr es einfach wieder aus.
Kingdom Hearts 3 lauert an allen Ecken und Enden mit Minigames auf euch. Ihr schaltet zum Beispiel kleine Analog-Arcade-Klassiker frei. Das waren Spiele auf den ersten Handheldkonsolen, die jeweils immer nur ein Spiel abspielen konnten. Telespiele also. Bekannt sind diese Games aus der mobilen Variante von Kingdom Hearts. Außerdem sind quasi alle Fahrgeschäfte bereits Minigames. In einer neuen Spielmechanik begegnet uns Rémy aus Ratatouille und es geht es um kurzzeitige Verbesserung unserer Werte. Das System erinnert an Monster Hunter World, in welchem Mahlzeiten auch Boni generieren. In Kingdom Hearts 3 kocht man jedoch seine Gerichte zusammen mit Rémy und Sora in verschiedenen Minigames. Zutaten sammelt man vorher in allen Welten ein.
Zu guter Letzt wartet natürlich ein alter Bekannter auf uns. Ich war nie ein Fan vom Gummi-Jet. Doch in KH3 ist dieses Minigame sehr gut gelungen. Nahezu in Open World, …oder eher Open Space, fliegt man zu den einzelnen Welten über den eigenen gewünschten Weg und sammelt hierbei Punkte und Bauteile ein, darf aber zwischendurch auch gegen Feinde kämpfen. Diese Kämpfe aber sind dieses Mal anders. Das Bild zoomt aus, wirkt nun wie ein Arcade Klassiker und die Gegner tauchen wieder nach und nach auf. Probiert es aus und ihr werdet sehen, was ich meine. Dieser Part ist Square Enix wirklich sehr gelungen. Natürlich müsst ihr die Strecken wieder nur einmal fliegen, danach ist der Teleport freigeschaltet.
Grafik/Sound/Technik
Kingdom Hearts wird technisch endlich angemessen umgesetzt
Drei Punkte und dreimal volles Programm. Wer die bisherigen Spiele kennt weiß, dass KH immer schon schön war, aber es sah doch nie so aus, wie man es sich wünschte. Mitten in der Entwicklung von Kingdom Hearts 3 soll man von einer eigenen Engine zur Unreal Engine gewechselt sein. Das scheint zu stimmen, denn KH3 ist einfach wunderschön. Natürlich erreicht es nicht den Detailgrad anderer Spiele, aber es sieht Ingame und in Sequenzen so aus wie ein Disney Film. Mission accomplished! Die normale Grafik überzeugt schon enorm. Das Spiel ist wunderschön dargestellt und wird dem Universum um Disney mehr als gerecht. Dazu gesellen sich atemberaubende Effekte der verschiedenen Fahrgeschäfte und Formen und unterschiedliche Möglichkeiten zu kämpfen. Auch im Gummi Jet geht es grafisch in die Vollen.
Das Spiel wird von einem bombastischen, emotionalen, schönen, stimmigen, …. die Liste wird gerne noch länger … Sound begleitet. Angefangen mit dem wieder besonders gut gelungenem Soundtrack des Spiel von Skrillex und Utada Hikaru, wird der Sound auch im Spiel nicht schlechter. So klingt Spaß. So klingen gute Spiele!
Technisch rennt das Spiel natürlich keine Türen ein aber es läuft sehr stabil und bietet geschmeidige 60 FPS auf der Playstation 4. Was will man mehr?
Umfang
Ist Disney ein kleines Franchise?
Nein. Das beantwortet schon mal einen Teil des Umfangs. Ihr werdet so viele verschiedene Welten besuchen, da ist für reichlich Spaß und Action gesorgt. Viele dieser Welten werdet ihr auch öfter sehen. Kehrt zurück und stellt euch der Suche nach verschiedenen Items. Neben Zutaten und Punkten, gibt es dieses Mal unter anderem auch kleine MickeyMaus Sammelicons, die ihr mit eurem Gummi-Fon fotografieren müsst. Mogris, die kleinen Verkäuferviecher, schicken euch nämlich auf Fotojagd und das Spiel wartet mit weiteren Sammelaufgaben auf euch. Der reine Durchlauf wird geübten Spieler in ca. 25 Std. gelingen. Alle anderen haben noch mehr Spaß und finden dieses Mal auch sicher wieder optionale Bosse und steigern sich beim zweiten Durchlauf in der Schwierigkeit. Will man beide Enden sehen, muss man eh noch einmal durch. Gerade im ersten Durchlauf gelang mir der Zugang zum Secret Ending nicht, da nicht klar war, was ich machen muss. Das Ending wurde allerdings auch erst in der vorigen Woche eingepatcht.
Fazit
Auf der Suche nach dem Wort, das Kingdom Hearts 3 gerecht wird
Fast 14 Jahre mussten die Fans warten und es ist nicht ganz klar, warum Square Enix so lange brauchte. Angst vor einem Fehlschlag mussten sie keine haben. Das sehen, hören, spielen wir jetzt. Kindom Hearts 3 ist gelungen. Kleinigkeiten könnten stören, werden aber eiskalt in Sachen Spielspaß übertönt. Alles andere ist grandios in Szene gesetzt. In allen Bereichen spielt Kingdom Hearts 3 in einer sehr hohen Liga mit. Alle Awards von 2018 sind noch warm, aber hier ist bereits locker die Top 5 von 2019 drin. Mindestens. Der Umfang passt, die Story passt und die ist etwas ganz Besonderes. Also stürzt euch in die Welt von Kingdom Hearts. Die Welt? Entschuldigung Sora. Das Universum. Kingdom Hearts 3 zeigt allen anderen Entwicklern da draußen, wie Spaß geht!
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