Homerun, Strike, Pitcher und Plate sind Begriffe, die einem Baseball-Fan wohl geläufig sind. Für mich sind diese Begriffe auch bekannt, genauso wie die Regeln, jedoch habe ich seit 2002 kein Baseball-Spiel mehr gespielt und begebe mich sozusagen auf neues Terrain. Was sich wohl in 17 Jahren auf dem Virtuellen Spielfeld getan hat?
Getestet wurde die EU-Version in Digitaler Form für die Playstation 4. Diese lag in Version 1.05 vor und betrug 71,66 GB.
Ersteindruck
So viel Umfang hätte ich nicht erwartet
MLB the Show versucht uns nicht ins kalte Wasser zu werfen. Bevor wir überhaupt unseren ersten Ball werfen bzw. schlagen dürfen, müssen wir erstmal einige Formalitäten klären. Vorrangig wird gefragt wie wir gerne die einzelnen Spielsituationen steuern möchten. Dies geschieht sehr anschaulich und man fühlt sich gut assistiert, selbst wenn die MLB the Show Spielreihe Neuland für einen ist. Im Anschluss wählen wir noch unser Lieblingsteam aus und starten das erste Spiel. Genau hier setzt bei mir schon der erste Wow-Effekt ein, was sich in 17 Jahren bei den MLB-Titeln getan hat. Die Grafik und Detailtreue, sowie die Spielphysik hauen mich direkt um. Nach Beendigung des ersten Matches, komme ich in das Hauptmenü und ich bin wieder mehr als positiv überrascht. Mir werden so viele Spielmodi angeboten, ich kann mich gar nicht entscheiden mit welchem ich anfangen soll.
Gameplay
Mittendrin statt nur dabei
Erschlagen in Anbetracht der vielen Spielmodi widmete ich mich erst einmal dem „Road to the Show“-Modus. Zu Beginn werden wir aufgefordert uns als Spieler zu kreieren. Angesichts der breiten Anpassungsmöglichkeiten zeigt sich, dass viel Wert auf Details gelegt wird. Neben unserem Aussehen wählen wir auch aus, welche Position wir bevorzugen, welcher Charaktertyp wir sind oder wie der Kommentator uns nennt. Hier lässt sich positiv hervorheben, dass sogar einige deutsche Namen wie z.B. Müller vertont wurden. Dies ist insofern besonders, da das gesamte Spiel komplett auf Englisch ist und es keinerlei deutsche Lokalisierung gibt. Mit unserem frisch erschaffenen Abbild spielen wir nun unsere ersten Spiele um „gedraftet“ zu werden. Nach den absolvierten Matches erhalten wir Fähigkeiten-Punkte, oder können mit Teamkameraden interagieren. Der komplette Modus wirkt mehr wie ein Rollenspiel mit zwischenzeitlichen Baseball-Spielen, jedoch durch die Spieler Entwicklung und Interaktionen macht der Modus auch ungemein viel Spass. Der Spielfluss ist äußerst angenehm und hat man sich erst einmal an die ausgewählte Steuerung gewöhnt, merkt man wie einem alles immer leichter von der Hand geht. Die KI wirkt sehr clever und spielt gut mit. Ich fühle mich, als wäre ich selbst Teil des Spiels.
Grafik/Sound
Wie im TV, nur besser
Optisch ist MLB the Show eine echte Augenweide. Zuschauer, Stadien, sowie die Spieler selbst sehen sehr realistisch aus und auch hier wird viel Wert auf Details gelegt. Die komplette Aufmachung während einer Begegnung sieht aus wie eine TV Übertragung, mit allerlei Overlays und Info Einblendungen. Es fühlt sich fast so an, als würde man ESPN schauen. Dies setzt sich auch beim Sound fort, während der Partien wird alles kommentiert und es hört sich absolut realistisch an. Zwischendurch sind kleinere Konversationen der Spieler zu vernehmen, oder Reaktionen des Publikums. Das Gesamtpaket ist sehr stimmig und schafft eine einzigartige Atmosphäre. Um alles abzurunden, wird uns auch ein absolut erstklassiger Soundtrack, von Künstlern wie Marshmello, Tokimonsta oder Tobe Nwigwe, geboten.
Umfang
Langeweile, was ist das?
Mit verschiedenen Spielmöglichkeiten wird definitiv nicht gegeizt. Der schon erwähnte Road to the Show Modus bietet absolute Langzzeitmotivation. Als weitere Auswahl zum Spielen bietet sich „Moments“, welcher als Spielmodus komplett neu ist. Wir können uns besondere Spiele aussuchen, die in die Geschichte des Baseballs eingingen und diese nachspielen. Zum Beispiel als Babe Ruth, in einer schwarz-weißen Vintage-Optik. Die große Herausforderung in diesem Modus ist, dass uns Bedingungen zum Sieg vorgegeben werden. Zum Beispiel müssen wir sieben Strikes erzwingen und dürfen keinen Run zulassen. Der Schwierigkeitsgrad ist hier etwas höher und richtet sich an erfahrenere Spieler. Baseball-Liebhaber werden sich bestimmt auch über den „Diamond Dynasty“ Modus freuen, welcher stark dem Ultimate Team Modus von Fifa ähnelt. Man kann sich sein eigenes Traumteam zusammenstellen, anhand von Spieler Packs, die man durch spielen bekommt, oder gegen Echtgeld kaufen kann. Oder man wählt in „March to October“ seine Lieblingsmannschaft aus und spielt nur die wichtigsten Spiele der Saison, damit man sich darauf konzentrieren kann, sein Team in die Post-Season und darüber hinaus zu bringen. Das heisst mehr Action und Spannung, aber weniger Zeitaufwand für die reguläre Saison. Abgerundet wird alles noch von einem einfachen Freundschaftsspiel-Modus, sowie 2 Minispiel-Modi, dem „Homerun Duell“ und „Retro Match“, wo wir in klassischer Optik und mit vereinfachter Steuerung spielen, fast wie damals auf der Playstation 2. Diese riesige Auswahl lässt schon erahnen, dass so schnell keine Langeweile aufkommt und für Jeden etwas dabei ist.
Fazit
Homerun mit dem ersten Schlag
Was soll ich sagen? Ich bin ohne große Erwartungen an das Spiel herangegangen und wurde absolut überrascht wie viel Liebe zum Detail in MLB the Show steckt. Die Steuerung fühlt sich super an, die gebotenen Spielmodi wissen zu begeistern und die Atmosphäre reißt einen förmlich mit. Jeder Baseball-Fan sollte dieses Spiel Zuhause haben. Auch Nicht-Baseball-Fans werden mit Sicherheit ihre Freude mit diesem Titel haben und auf kurz oder lang von diesem Sport begeistert sein.
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