Ghost Games und Electronic Arts haben am 8. November 2019 den neuen Arcade-Racer Need for Speed Heat veröffentlicht. Einmal mehr haben wir uns den Controller geschnappt, uns hinter das Steuer gesetzt und den neusten Racer von EA unter die Lupe genommen.
Zwei Jahre ist es nun her, dass Ghost Games und EA den Racer Need for Speed Payback veröffentlicht haben. Need for Speed Heat ist der 24. Teil der Reihe. Im August erschien unter anderem die Auto-Personalisierungsapp NFS Heat Studio, in der ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen und eure eigenen Wagendesigns kreieren könnt. Das erste Game der Reihe, The Need for Speed, erschien zwischen 1994 und 1996 für 3DO, DOS, PlayStation, Sega Saturn und Windows. Mit Need for Speed Heat gehen die Entwickler erneut in die Underground-Renn-Szene und erinnern somit wieder mal an die The Fast & the Furious-Film-Reihe.
Wir haben Need for Speed Heat auf der PlayStation 4 Pro mit einem Panasonic UHD-TV und der Soundbar SoundBlasterX Katana (Test) getestet. Das Spiel beanspruchte zum Testzeitpunkt mit dem Patch 1.02, knapp 31,63GB auf unserer Festplatte.
Ersteindruck
Willkommen in Palm City
Need for Speed Heat schickt uns nach Palm City, einer neuen offenen Welt die an Miami angelehnt ist. Tagsüber können wir an legalen Events teilnehmen um Geld zu verdienen, bevor wir dann nachts alles aufs Spiel setzen, um uns in Underground-Rennen einen Ruf aufzubauen. Nachdem wir das Spiel gestartet und die X-Taste im Startbildschirm betätigt haben, können wir als erstes den Schwierigkeitsgrad einstellen. Dieser ist in „Leicht“, „Mittel“ und „Schwer“ unterteilt. Im Anschluss gelangen wir schon ins Hauptmenü. Im Haupt-, welches zu gleich auch das Pause-Menü ist, erwarten uns die Menü-Punkte „Online Spielen“ und „Solo Spielen“, hier können wir entscheiden ob wir alleine oder in einer „Party“ mit Freunden/unserer Crew spielen möchten.
Beim Menü-Punkt „Einstellungen“ können wir sämtliche Einstellungen wie den „Schwierigkeitsgrad“ oder eine Audio-Optionen einstellen. Nachdem wir uns entschieden haben, ob wir Solo oder Online spielen möchten, startet nach ca. 35 Sekunden Wartezeit das Einleitungs-Video und wir dürfen unser erstes Rennen fahren, sowie im Anschluss, nach einem weiteren Story-Video, einen von 12 Charakteren auswählen. Wir können aber später auch unseren aktuellen Charakter gegen einen der Anderen tauschen. Nachdem wir uns für einen entschieden haben, können wir uns unseren Starter-Wagen aussuchen. Zur Verfügung stehen der Ford Mustang, BMW M3 oder Nissan 180SX.
Gameplay
Cops vs. Racer
In Need for Speed Heat übernehmen wir die Rolle eines jungen Profifahrers, der gerade nach Palm City gekommen ist. Die Größte Neuerung in diesem Need for Speed ist das Tag-/Nacht-System, in dem wir selbst entscheiden, ob wir bei Tag oder Nacht fahren möchten. Am Tag können wir bei den legalen Rennen Geld verdienen, um so unsere Fahrzeuge zu tunen oder neue Fahrzeuge zu kaufen und werden von der Polizei nicht gejagt. In der Nacht hingegen, können wir bei Wettbewerbs-Rennen RP verdienen und unsere Ehre steigern, werden aber auch von der Polizei gejagt. Wenn wir so im Blickfeld eines Polizei-Autos sind, heulen die Sirenen ihrer Fahrzeuge auf und eröffnen eine gnadenlose Verfolgungsjagd. Wenn sie uns erwischt bzw. verhaftet, wird uns ein großer Teil unseres erspielten Geldes abgeknüpft.
Im Spiel fahren zudem viele KI-Fahrzeuge auf den Straßen aber leider ist im gesamten Spiel kein einziger Passant auf den Fußwegen zu sehen. In den Wettbewerben geht es darum, möglichst jedes Rennen mit dem ersten Platz zu beenden. Wir treten im Spiel meistens mit einem Sportwagen, gegen sechs oder sieben KI-Gegner an und müssen zudem auf die Fahrzeugwerte achten, die wir schon auf der Übersichtskarte mit angezeigt bekommen. Wenn der Wert etwas zu hoch für uns ist, wird es extrem schwierig, einigermaßen weit vorne mitzuhalten. Wenn der Wert niedriger ist, fahren wir fast immer ohne große Probleme auf den ersten Platz. Zunächst müssen wir uns aber in klassischen Rundkursrennen einen Namen machen, später kommen aber auch Drift-, Offroad-Races und Sprintkurse hinzu.
Zudem besitzt Heat auch keinen Gummibandeffekt und so können wir problemlos weit vor unseren Gegnern siegen oder auch weit hinter ihnen liegen. Es ist aber auch leicht in der vorletzten oder letzten Runde von dem hintersten Platz, wieder auf den Ersten zu gelangen. Leider gibt es in Heat keine Cockpitansicht und alle Fahrzeuge liegen eher schwer auf der Straße. Die Steuerung ist wie in jedem Rennspiel fast identisch. So geben wir auf der PlayStation 4 mit R2 Gas, bremsen mit L2, lenken mit dem linken Analog-Stick, können mit X Nitro nutzen und mit Quadrat die Handbremse ziehen. Zudem können wir driften, in dem wir die R2-Taste drücken und mit dem linken Analog-Stick einlenken. Auch das heiß begehrte Tuning ist wieder zurück und wir können in 13 Garagen unsere Fahrzeuge neu lackieren oder sie mit besseren Motoren, Bremsen oder Reifen ausstatten.
Grafik & Sound
Sound Top, Grafik Flop
Need for Speed Heat wird auf der PS4 Pro und Xbox One X in 4K mit HDR-Unterstützung wiedergegeben und bietet auf den Standard-Konsolen eine Auflösung von 1080p HD. Die Grafik von Heat basiert auf der Frostbite-Engine von den Battlefield-Entwicklern DICE. Das Spiel hat eine gute und zeitgemäße Grafik, die allerdings besser sein könnte, denn mit Sonys Hingucker Gran Turismo Sport kann sie nicht mithalten. Stellenweise wirkt die Farbgebung bei Tag etwas künstlich, dafür gibt es aber auch tolle Wettereffekte. Wenn die Sonne nach einem Regenschauer aufgeht, sich in den Pfützen spiegelt und blendet, sieht dies einfach nur toll aus. Auch die Nachtrennen mit ihren vielen intensiven Farben finden wir gelungen. Wackler bei der Bildrate haben wir nicht festgestellt, allerdings war in einigen Story-Sequenzen die Grafik sehr unscharf und pixelig. Punkten kann das Spiel aber mit einem guten Soundtrack, der mit 60 Songs daher kommt und eine Mischung aus lateinamerikanisch angehauchtem Hip-Hop, Pop und EDM bereitstellt. Zudem wurde das komplette Game in deutsch synchronisiert und bietet uns realistische Motor-Sounds.
Umfang
Jede Menge zu Erledigen
Need for Speed Heat bietet uns mit Palm-City eine relativ große Open-World mit einer Kampagnen-Dauer von 20 Stunden und 127 Fahrzeuge, die wir umfangreich tunen können. Beim Leistung-Tuning werten wir unsere Fahrzeuge in drei Kategorien auf: Motor, Chassis, und Antrieb, welche zugleich zahlreiche Unterpunkte besitzen. Die Autoteile sind in verschiedenen Kategorien verfügbar, von Standard über Pro bis Elite. Diese müssen aber erst einmal durch unsere Reputation frei gespielt und mit Geld bezahlt werden. Sogar während der Fahrt drehen wir mit dem Live-Tuning an Stellschrauben und regeln die Leistungsempfindlichkeit, den Anpressdruck und schalten die Traktionskontrolle, sowie den Drift-Stil – Gas oder Bremse – um. Wir können in unserer Garage sogar den Auspuff-Sound anpassen.
In Need for Speed Heat können wir außerdem Legenden-Fahrzeuge erspielen, wie den Nissan 350Z Z33 LE ’03 von Rachel aus Need for Speed Underground 2. Neben zahlreichen Sammelobjekten, die es zu sammeln gibt, stehen auch wieder Aktivitäten, wie Radarfallen, durch die wir mit einem vorgegebenen Tempo durchrasen müssen, Sprungrampen oder aber auch Drift-Challenges zur Verfügung. Nach und nach erkunden wir alle 18 Bezirke der großen Map, sammeln Street-Art, Plakate oder andere Sammelobjekte. Ghost Games haben außerdem ihr Versprechen vom Oktober 2019 gehalten und somit gibt es im Spiel keine Lootboxen oder Mikrotransaktionen. Somit können wir jedes Fahrzeug oder Tuning-Teile von unserem hart verdienten Geld erwerben. Die Entwickler haben auch an die Trophäen-/Erfolge-Hunter gedacht und spendierten dem Game 43 Trophäen bzw. 42 Erfolge mit der begehrten Platin-Trophäe in der PS4-Version. Allerdings haben sie sich bei den Trophäen-Symbolen keine Mühe gegeben und immer die selbe Grafik verwendet.
Im Folgenden haben wir für euch noch ein paar Screenshots aus unserer Spiel-Sessions:
Fazit
Bestes NFS seit Jahren
Need for Speed Heat ist ein genialer Arcade-Racer mit einer schicken Grafik, tollen Wettereffekten, reizvolles Streckendesign, Fahrzeug-Personalisierungen und einem umfangreichen Tuning. Am meisten konnte uns das neue Tag-/Nacht-System überzeugen, bei denen wir selbst entscheiden können, ob wir legale Rennen bei Tag oder Wettbewerbs-Rennen bei Nacht fahren möchten. Positiv war für uns auch, dass es im Spiel keine Lootboxen bzw. Mikrotransaktionen gibt. Außerdem beinhaltet es viele Sammelobjekte und Aktivitäten. Allerdings besitzt das Game eine nicht allzu schlaue Cop-KI, unrealistisches Fahrverhalten, kein richtiges Schadensmodell und pseudocoole Dialoge.
Need for Speed Heat erschien am 8. November 2019 für Xbox One, PlayStation 4 und PC via Origin. Abonnenten von EA Access Basic und Origin Access Basic können den Titel bereits seit dem 5. November 2019 als Erste anspielen und es im Rahmen der Play First Trial bis zu 10 Stunden lang spielen. Origin Access Premier-Abonnenten erhalten auf PC sogar uneingeschränkten Zugriff.
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