Mit PlayStation Now bietet Sony seit nun zweieinhalb Jahren eine Streaming-Plattform rund ums Zocken. Ob sich das Online-Angebot auch lohnt, verraten wir euch.
Der Kampf um die Zukunft des Spiele-Streaming beginnt
Google Stadia ist in aller Munde. Seitdem der Streaming-Dienst vom amerikanischen Suchmaschinen-Konzern Google kürzlich an den Start ging, wird es als das nächste große Ding der Zukunft angepriesen. Mit Spiele-Streaming braucht es keine lästigen Wartereien mehr, bevor der Download des Lieblingsspiels abgeschlossen ist. Besonders ärgerlich auch, wenn man nach Hause kommt und man erst einmal Gigabytes an Updates laden muss. Aber halt! Eine Sekunde…
…All das, was uns die PR-Manager um Google Stadia als neue innovative Idee der Zukunft verkaufen möchte, liefert Sony doch nun schon seit weit mehr als zwei Jahren. PlayStation Now ist derzeit der erfolgreichste Streaming-Dienst für Spiele und bietet seinen Abonennten auch die mit Abstand umfangreichste Bibliothek. Über 700 vergangene und aktuelle Titel warten nur darauf, von euch gezockt werden zu dürfen. Google Stadia bietet hingegen kaum mehr als 20 Spiele.
PlayStation Now ist günstiger
Sony entschied sich, im aufflammenden Konkurrenzkampf der Streaming-Anbieter, die Preise für ein Abo zu senken. Seit dem 1. Oktober 2019 kostet PlayStation Now im Monat nur noch 9,99 Euro und nicht mehr wie zuvor 14,99 Euro. Die Jahresmitgliedschaft ist bereits für 59,99 Euro zu haben und schlägt nicht mehr mit 99,99 Euro zu Buche.
Der Dienst ist in allen deutschsprachigen und den meisten europäischen Ländern verfügbar. Es wird eine Internetverbindungsgeschwindigkeit von mindestens 5 mbit/sekunde empfohlen. Wir haben PlayStation Now mit 50 mbit/sekunde getestet und hatten dabei keinerlei störende Aussetzer, Ladeverzögerungen oder Ruckler feststellen können. Selbst zu Stoßzeiten, wie etwa die Abende eines Wochenendes wirken sich nicht auf die erlebte Qualität der Streams aus.
Derzeit wird PlayStation Now für alle PS4-Modelle und Windows-PCs angeboten. PC-Besitzer benötigen als Vorraussetzung nur einen Rechner, der über mindestens 2GB-Ram verfügt und einen Dualshock 4-Controller, der beim Spielen über ein USB-Kabel verbunden sein muss.
Sehr übersichtlich und konfortabel
Die Menüführung erinnert an die von Netflix und verlässt sich auf das bewährte Kacheldesign, bei dem wir eine übersichtliche Auflistung aller Spiele erhalten, deren Cover sich großformatig aneinanderreihen. Das Programm funktioniert dabei sehr fließend und ohne störende Ladezeiten. Wenn wir ein Spiel auswählen, gelangen wir sofort in ein Untermenü, in dem wir das Spiel etwa auf unsere Merkliste setzen können. Wenn wir die Streamen-Taste im Bedienfeld anwählen, beginnt das Spielvergnügen bereits nach etwa 20 Sekündiger Ladezeit.
Kritische Qualitätsmerkmale des Spiele-Streamings sind zum einen die Latenz der Steuerung und zum anderen die Auflösung der Spiele. Befassen wir uns zuerst einmal mit der Latenz. Darunter versteht man die Verzögerung, die es braucht, bis eine Steuerungseingabe auf dem Controller auch auf dem Bildschirm umgesetzt wird. Je geringer diese ausfällt, umso angenehmer und direkter wird das Spielgefühl. Eine geringe Verzögerung lässt sich nie ganz vermeiden, unabhängig davon, ob man sein Lieblingsspiel nun streamt oder ob es auf Disc gepresst im Laufwerk der Konsole rotiert.
Solide Streamingqualität mit Luft nach oben
Doch die Latenz bei Spiele-Streaming ist im allgemeinen höher, da die Daten einen viel längeren Weg vom Server zum heimischen Gerät zurücklegen müssen. Die Eingabeverzögerung von PlayStation Now ist spürbar und sorgt dafür, dass sich das Spielen etwas schwammiger anfühlt. Doch der Effeekt hält sich in Grenzen und wirkt sich nicht negativ auf das Erlebnis aus. Die Auflösung der Streams beläuft sich auf mickrige 720p, was gerade im Zeitalter von Full-HD und 4K einfach zu wenig ist und sich nicht mehr ganz zeitgemäß anfühlt. Doch zum Glück haben wir die Möglichkeit, PS4-Titel auch komplett herunterzuladen. Dadurch erübrigen sich die Einbußen bei Latenz und Auflösung wieder und wir haben die Möglichkeit, den Titel in seiner ganzen grafischen Pracht zu erleben. Wie Sony im Oktober von offizieller Seite bekannt gab, möchte man auch in Zukunft nicht nur das Spieleangebot immer weiter ausbauen, auch an Auflösung, Latenz und Performance soll weiter konsequent geschraubt werden.
Außen Top-Hits, innen Geschmack
Das Spieleportfolio deckt mit über 700 PlayStation-Titeln zwar nur ein Bruchteil der tatsächlichen Spieleveröffentlichungen ab, ist damit aber bis dato der umfangreichste Spiele-Streaming-Anbieter überhaupt. In jedem Monat kommen neue Titel hinzu und einige Toptitel verschwinden nach einigen Monaten wieder aus dem Angebot. Derzeit befinden sich schwergewichtige Hits wie God of War, Doom, InFamous Second Son, Prey, Mafia III, Bloodbourne, XCOM 2, The Last of Us, Mortal Kombat X, Wolfenstein: New Order, For Honor, GTA V oder Until Dawn im Abo.
Aber auch zahlreiche vergangene PS3-Titel warten darauf, gezockt zu werden. Red Dead Redemption wäre da ein Beispiel, aber auch Batman Arkham Asylum, Bioshock Infinite, Devil May Cry 4, Fallout New Vegas, God of War HD, Killzone 3, Star Wars The Force Unleashed. Die Liste ist lang.
Das Spieleerlebnis von morgen
Alle spielfreudigen Gamer, deren Interesse nun geweckt wurde, die aber noch zu unsicher darüber sind, ihr Geld in Sonys Streaming-Dienst zu stecken, sei die kostenlose 7-tägige Testzeit ans Herz gelegt. Wir jedenfalls freuen uns, dass es PlayStation Now gibt und sind gespannt darauf, wie sich das Angebot noch entwickelt. Denn eines ist sicher: Spiele-Streaming mag sich vielleicht noch in den Kinderschuhen befinden, doch in absehbarer Zukunft wird es die klassischen Konsolen ablösen.
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