Sony hat vor wenigen Tagen sein Angebot an Kopfhörern erweitert und setzt neben dem neuen Over-Ear-Modell INZONE H5 (ein ausführlicher Test folgt in Kürze) jetzt auch auf In-Ears, die sich speziell an Gamer richten. In Kooperation mit den E-Sport-Profis von Fnatic sind die drahtlosen INZONE Buds WF-G700N entwickelt worden, die sich bezüglich Klang, Komfort, geringer Latenz, Akkulaufzeit und Bedienung besonders an kompetitive Spieler richten und eine echte Alternative zu den überwiegend eingesetzten, meist kabelgebundenen Bügel-Headsets bieten sollen. Wir haben ein Testmodell der INZONE Buds genau unter die Lupe genommen und verraten euch, ob sich die Investition von derzeit 199,00 Euro in die Hardware lohnt.
Lieferumfang, Tragekomfort & Anschluss
Tadellose Verarbeitung, hoher Tragekomfort, Fluch und Segen von LE Audio
Neben dem kompakten Lade- und Aufbewahrungs-Case mit den Buds sowie dem 2,4GHz-Transceiver befinden sich noch ein sehr kurzes USB-A auf USB-C-Ladekabel und sechs zusätzliche Hybrid-Silikon-Ohrstöpsel-Aufsätze in den Größen SS, S, und LL in der Verpackung. Aufsätze in der gängigen Größe M sind bereits auf den Buds montiert, ein Wechsel erfolgt bei Bedarf aber erfreulich fummelfrei. Schön: Die Aufsätze sind farblich gekennzeichnet, sodass Verwechslungen ausgeschlossen sind. Ein paar Papiere, wie Garantiebedingungen und Kurzanleitung in mikroskopisch kleiner Schrift runden das Zubehör ab. Wir können aber nur empfehlen, die ausführliche Bedienungsanleitung zu studieren, die sich im Netz unter Sony Help Guide herunterladen lässt.
Erhältlich sind die hochwertig verarbeiteten Buds übrigens in Gojischwarz oder Holunderweiß, wobei die weiße Hochglanzvariante nicht nur optisch angenehm mit der PS5 harmoniert, sondern sich wie die komplett schwarze Ausführung auch problemlos an der PlayStation-Konsole betreiben lässt. Auf die neue PlayStation Link-Technologie, die bei dem kommenden Remote-Player PlayStation Portal zum Einsatz kommt, müsst ihr allerdings verzichten. Und wenn wir schon bei der Konnektivität sind: Hier gibt es einiges zu beachten. Die INZONE Buds verfügen über die Audio-Spezifikation LE Audio, welche Dank LC3 – Low Complexity Communications Codec besonders stromsparend ist, verringerte Latenzen aufweist und auch bei geringen Datenraten für einen besseren Klang sorgt.
Der Wermutstropfen: Die Buds unterstützen nur LE Audio und nicht die klassischen Bluetooth-Spezifikationen mit dem weit verbreiteten SBC-Codec. Das bedeutet in der Praxis, dass eine Standard-Bluetooth-Verbindung nicht möglich ist und derzeit nur wenige Geräte, zum Beispiel einige neue Sony Xperia-Smartphones, kompatibel sind. Das Verbindungsproblem löst der mitgelieferte 2,4-GHz-Transceiver, der an den USB-C-Port eines PCs, Smartphones oder PlayStation 5 angeschlossen wird.
Die kabellose Verbindung zeigt im Test eine beachtliche Performance und macht mit einer Latenzzeit von unter 30 ms der Bezeichnung Super Low Latency alle Ehre. Störende oder gar spielentscheidende Verzögerungen der Audioausgabe sind nicht wahrnehmbar. Je nach Verwendungszweck muss der Schiebeschalter auf dem Transceiver auf PC oder PS5/MOBILE eingestellt werden. Was beim Anschluss zu beachten ist: Sony empfiehlt ausdrücklich keinen USB-C-zu-USB-A-Konverter oder die Verwendung eines USB-Hubs, wenn der heimische PC über keinen nativen USB-C-Port verfügt. Wer also einen älteren PC besitzt, könnte hier auf massive Nutzungseinschränkungen stoßen.
Wichtig für den Dauereinsatz ist natürlich auch der Tragekomfort, und hier können die INZONE Buds auf Anhieb punkten. Die ergonomisch geformten Stöpsel, die pro Seite gerade einmal 6,5 Gramm wiegen, sitzen nach Auswahl der passenden Silikonaufsätze fest und nicht zu tief in der Ohrmuschel. Auch nach mehrstündigem Dauereinsatz entsteht kein unangenehmes Druckgefühl. Im Gegenteil: Im Praxistest vor dem PC oder unterwegs mit dem Smartphone vergisst man fast, dass man einen Fremdkörper im Ohr trägt. Ein klarer Pluspunkt auch im Vergleich zu so manchem Over-Ear-Modell, das nach ausgiebigen Sessions schon mal für schmerzhaften Seitendruck am Kopf oder Hitzewallungen verantwortlich ist.
Bedienung, Funktionen & Features
Aktive Geräuschunterdrückung, hohe Akkulaufzeit mit Schnellladung, glasklarer Voice-Chat
Die Bedienung der Buds ist erfreulich intuitiv: Mit einem Tippen auf den Touchsensor an der linken oder rechten Seite lassen sich einfach die Lautstärke einstellen, die eingebauten Mikrofone Ein- oder ausschalten oder zwischen Rauschunterdrückungsfunktion und Modus für Umgebungsgeräusche umschalten. Die Belegung der Tippfunktionen kann über die empfehlenswerte INZONE Hub-Software für Windows 10 / 11 geändert werden. Hier lassen sich auf dem PC zusätzlich noch ein Equalizer zur Klangverfeinerung nutzen oder der räumliche Klang personalisieren. Apropos Software: Die Sony Headphones Connect App soll erst im kommenden Jahr ein Update erhalten, die Buds lassen sich also noch nicht mit der Software auf dem Smartphone oder Tablet steuern. Schade eigentlich.
Positiv hervorzuheben ist die lange Akkulaufzeit von bis zu 12 Stunden im Dauerbetrieb, 24 Stunden bei Verwendung der Ladeschale, die auch dem stromsparenden L1-Prozessor zu verdanken ist. Im Praxistest können wir diese Werte bestätigen, allerdings muss die stromfressende Geräuschunterdrückung nach Möglichkeit deaktiviert werden. Sollte tatsächlich einmal mitten im Spiel der Saft ausgehen, kann man mit nur fünf Minuten Ladezeit eine Stunde Spielzeit herausholen. Auch die hohe Qualität der Mikrofone, die einen glasklaren Voice-Chat ermöglichen, sowie das ANC (Active Noise Cancelling), das störende Umgebungsgeräusche effektiv minimiert, sind klare Pluspunkte, die nicht nur Profi-Gamer zu schätzen wissen.
Sound & Klangbild
360 Spatial Sound, Klangpersonalisierung ist Pflicht
Die leistungsstarken 8,5 mm Dynamic Driver X-Treiber, die bereits in dem Erfolgsmodell WF-1000XM5 zum Einsatz kommen, liefern „Out of the Box“ einen extrem dynamischen und differenzierten Klang mit satten Bässen, die direkt in den Bauch wummern und kristallklaren, verzerrungsfreien Höhen, ohne dass auch nur ein virtueller Regler im INZONE Hub oder einer anderen Software verstellt werden muss. Aber das ist selbstverständlich immer eine Frage des individuellen Geschmacks, welche Teile des Frequenzbereichs dominieren sollten, um das Hörvergnügen zu optimieren. Wir können nur feststellen, dass die Standardeinstellungen einen klaren Sound abliefern, der sowohl Musik als auch Spiele für unsere Ohren authentisch und klangstark wiedergibt.
Doch was macht die INZONE Buds nun klanglich besonders interessant für die Gamer-Community? Die Antwort: Der 360 Spatial Sound, der für eine beeindruckende Räumlichkeit sorgt. Im Prinzip wird ein sphärisches Klangbild erzeugt, bei dem man genau zuordnen kann, von wo die Geräusche kommen. Schritte, Schüsse, das Nachladegeräusch einer Waffe, alles kann genau lokalisiert werden, was gerade bei kompetitiven Spielen ein großer Vorteil ist. Wir haben einige Runden Call of Duty Warzone, Fortnite, Battlefield und zu Ehren von Fnatic auch Valorant gespielt und waren vom Spatial Sound-Erlebnis restlos überzeugt.
Um das Klangerlebnis zu optimieren, haben wir eine halbe Stunde investiert, um den Spatial Sound noch individueller zu gestalten. Mit der 360 Spatial Sound App wird ein Foto der Ohren gemacht und hochgeladen, dann wird ein ausführlicher Klangtest mit Tönen verschiedener Frequenzen durchgeführt und das Innenohr so vermessen. Und ja, es macht einen Unterschied. Nach der Anpassung an unser Hörorgan konnten wir die Töne noch etwas deutlicher wahrnehmen und noch genauer im 360-Grad-Raum verorten.
Fazit
Herausragend
True Wireless Buds für Gamer, macht das Sinn? Die INZONE BUDS beweisen, dass es durchaus eine Alternative für Over-Ear Headsets gibt, die auch den gesteigerten Anforderungen im E-Sport gerecht wird. Das brandneue Modell WF-G700N bietet einen hervorragenden Tragekomfort, eine extrem geringe Latenz von unter 30 ms bei Verbindung über den mitgelieferten 2,4 GHz-Transceiver sowie eine lange Akkulaufzeit, hochwertige Mikrofone und eine effektive Geräuschunterdrückung. Klanglich sticht der 360 Spatial Sound mit ungeahnter Räumlichkeit hervor, der nach individueller Optimierung mittels App echte Vorteile beim Spielen bringen kann. Klanglich besticht der 360 Spatial Sound durch eine ungeahnte Räumlichkeit, die nach individueller Optimierung per App beim Spielen echte Vorteile bringen kann. Auch die Qualität bei Musik, Filmen oder anderen Tonquellen kann überzeugen, was die INZONE Buds absolut alltagstauglich macht.