[ TEST ] DELIVER US THE MOON – letzte Hoffnung: Mondbasis

Mit Deliver Us The Moon veröffentlichen Keoken Interactive einen Sci-Fi-Thriller, in denen wir eine havarierte Mondbasis erkunden. Kann das gut gehen?

Deliver US The Moon ist ab sofort erhältlich für Windows-PC, Linux, Mac, PS4, Xbox One und Nintendo Switch.

Ersteindruck
Alternative Energiequelle: Mond

In Deliver Us The Moon ist die Menschheit ihrem Untergang geweiht. Die Ressourcen der Erde sind am Ende. Die Weltbevölkerung hat den Planeten völlig ausgebeutet. Doch mit dem herannahenden Untergang will sie sich nicht abfinden. Neue, unkonventionelle Energiequellen müssen erschlossen werden. Bald schon wird ein ambitioniertes Projekt gestartet, dass unserem nächsten Nachbar die Bodenschätze entlocken soll – dem Mond. Doch das anfangs so erfolgsversprechende Vorhaben kommt durch einen Totalausfall der Systeme zum erliegen. Nun ist es unsere Rolle, unseren Fuß in die verwaiste Mondbasis zu setzen und der Ursache des mysteriösen Unfalls nachzukommen.

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Gameplay
Spannende Story mit linearer Spielweise

Unser kleines Sci-Fi-Abenteuer erleben wir die meiste Zeit durch eine 3rd-Person-Perspektive, die sich in einigen kurzen Abschnitten des Spiels in eine Ego-Ansicht wechselt und wir quasi im Raumanzug unseres namenlosen Protagonisten stecken. Deliver Us The Moon setzt den Fokus ganz deutlich auf seine spannende Story, die oft wie die aus einem Thriller anmutet und immer wieder durch eine Prise Action und Drama aufgelockert wird. Die andere Seite der Medaille ist allerdings, dass Entwickler Keoken Interactive die Spielfreiheit auf Kosten einer gut geschriebenen und dichten Story opfert. Unser Abenteuer auf dem Erdtrabanten ist sehr linear und erlaubt dabei kaum eine eigene Spielweise, wie wir sie etwa aus Open-World-Titeln kennen. Deliver Us The Moon ist weniger ein Spiel, als vielmehr wie ein gutes Buch zu verstehen, durch dessen Handlung man steuert statt blättert.

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Die sehr liebevoll gestalteten Umgebungen der Mondbasis sind gespickt mit zahlreichen Textauszügen und Audio-Logs, die uns einen Einblick darüber geben, wie die Anwohner ihre Zeit verbracht haben. Erste Details für den weiteren Storyverlauf bauen sich auf. Doch es bleibt nicht beim bloßen Erkunden der Level. Das Spielgeschehen wird immer wieder durch kleine Rätsel und Geschicklichkeitspassagen aufgebrochen. Eine Energiezelle will gefunden werden, damit wir damit sich der Generator für die Stromzufuhr wieder anwerfen lässt. Unser smarter Begleit-Bot, genannt ASE, lässt sich durch enge Gänge und Rohre steuern und auch in ein Mondfahrzeug dürfen wir uns setzen. Das alles bringt auf der einen Seite wunderbar viel Abwechslung ins Spiel, auf der anderen Seite sind diese Aufgaben so simpel gehalten, dass sie uns oft ziemlich profan vorkommen.


Grafik & Sound
Tolle Kulisse auf dem Mond

Die Unreal Engine 4 zaubert einmal mehr eine tolle Optik auf die heimischen Bildschirme, die einem ganz vergessen lassen, dass Deliver Us The Moon von einem Indie-Entwickler mit begrenzten Geldmitteln erschaffen wurde. Die Kulissen sind oft wunderschön ausgearbeitet und auch die vielen kleinen Details in den Innenräumen der Mondbasis sorgen für eine sehr überzeugende Atmosphäre. Einzig die Bewegungsanimationen unseres Protagonisten wirken dann doch reichlich hölzern.

Unser Weltraumabenteuer kommt mit einer englischen und deutschen Sprachausgabe daher. Wer die Wahl hat, sollte sich für die sehr gelungene englische Vertonung entscheiden, doch auch die deutschen Sprecher machen einen guten Job.


Umfang
Ein kleines, geradliniges Abenteuer

Insgesamt ist Deliver Us The Moon ein geradliniges Abenteuer, welches uns eine spannende Geschichte erleben lässt, die wir nach etwa fünf bis sechs Stunden erlebt haben. Darüber hinaus bietet das Spiel keine weiteren Inhalte, die etwa ein weiteres Weiterspielen oder wiederholtes Durchspielen lohnenswert machen würden.

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Fazit
Ein simples Abenteuer für Zwischendurch

Ein spannender Sci-Fi Thriller mit einem kritischen Bezug auf aktuelle Umwelt-Fragen. Deliver Us The Moon ist ein gut gelungener Trip und präsentiert seinen Story-Ablauf wie ein gutes Buch – man möchte einfach wissen, wie es weiter geht. Das Gameplay wurde dafür allerdings ein wenig vernachlässigt und erlaubt fast keine Spielfreiheiten. Zwar sind die vielen kleinen Aufgaben, die wir während unserem Abstecher auf dem Mond erleben, abwechslungsreich gestaltet, doch ebenso simpel und anspruchslos fallen sie aus.