Am Donnerstag präsentierte Sony nun endlich das Design der PlayStation 5 und wir werfen einen ersten Blick auf die neue Konsole – Welche technischen Möglichkeiten werden uns in den Punkten Anschluss, Aufbau und Peripherie geboten? Leider hat Sony noch nicht die PlayStation von allen Seiten gezeigt. So ist es sehr auffällig, dass uns ein Blick auf die Rückseite noch verwehrt wurde, da wo alle wichtigen Anschlüsse platziert werden. Ebenso auffällig ist, dass Sony uns die rechte Seite, oder gar die Unterseite bei einer horizontalen Positionierung verwehrt. Doch fangen wir mal von ganz vorne an.
2 Modelle, leicht unterschiedlich im Design
Was Microsoft einst mit der Xbox One S „All-Digital-Edition“ vorgemacht hat, scheint nun bei Sony auch angekommen zu sein. Eine „Spielekonsole“ die ganz ohne 4K-UHD-Laufwerk daherkommt, um den Ansprüchen der Nutzer, die Spieletitel rein digital erwerben, gerecht zu werden. Das wird sich in erster Linie auch beim Preis bemerkbar machen, denn so kann Sony ihre neue PlayStation 5 mit einem günstigeren Modell anbieten ohne dabei auf technische Einschränkungen zurückgreifen zu müssen. Wir schätzen den Preisunterschied auf 50 Euro ein. Rein optisch zeigt sich die Digital-Edition der PlayStation 5 auch wesentlich schmaler und präsentiert sich auch in einem leicht abgewandelten Design. Das hier einfach das Laufwerk nicht vorhanden ist, offenbart das Design nicht.
Aufbau, Stand und Halt
Sony präsentierte die PlayStation 5 in der vertikalen Position, was natürlich beim Kunden auch wesentlich ansprechender herüberkam. Ihren Halt findet die PlayStation 5 über einen Standfuß, der bei beiden Edition unterschiedlich geformt ist. Das ist auch verständlich, da die Standard-Edition mit Laufwerk nach unten hin deutlich „dicker“ abschließt. Doch nicht jeder wird sich die PlayStation 5 daheim wie in der Präsentation auf sein Board stellen. Einigen wird die horizontale Positionierung lieber sein, wie es ein Großteil der Gamer auch schon bei der PlayStation 4 tat. Doch so einfach „umlegen“ lässt sich die PlayStation 5 nicht, da sie nicht über einen planen Unterboden verfügt. Hier kommt in einer weiteren Funktion der gezeigte Standfuß zum Tragen. Dieser wird wohl einfach unter die PlayStation 5 gelegt, wie eine Untertasse beim Blumentopf. So gehen wir davon aus, dass der Standfuß nicht extra erworben werden muss, sondern schon als notwendiges Zubehör der PlayStation 5 beiliegt. Wie dies genau funktioniert, darüber hat uns Sony leider nichts gezeigt. Die rechte Seite oder auch der Unterboden wurden in der Präsentation nicht gezeigt, sodass wir nicht sagen können wie der „Teller“ unter der PlayStation 5 angebracht wird. Dennoch lassen sich einige Bilder im Netz finden, die den Standfuß auch bei einer horizontalen Position offenbaren. Je nach Modell, Standard-PS5 und Digital-PS5, wird es auch einen anderen Standfuß geben, wie wir für euch im Bild verdeutlicht haben.
Anschlüsse – an der Vorderseite
Wie schon angesprochen, hat Sony uns in der Präsentation leider nur die Vorderseite gezeigt und die Rückseite wie ein Geheimnis gehütet. Wir können daher im Vorfeld nur die beiden USB-Anschlüsse in Augenschein nehmen, die sich als USB-A und USB-C zeigen. Beide USB-Anschlüsse werden hauptsächlich zum Laden des DualSense-Controller und zur Verwendung von bekannten USB-Headsets, sowie Amps, Audio-DACs zum Tragen kommen. Im Anschluss an die Präsentation versicherte der CEO von Sony PlayStation, Jim Ryan, dass auch die derzeitige PSVR sich problemlos an der PlayStation 5 nutzen lässt. Der USB-C wird einen entscheidenden Vorteil bieten, da dieser eine Vereinheitlichung zum Laden von Geräten, die Zusammenführung von Audio und Video bildet. Rein theoretisch lässt sich dieser sogar als Display-Port nutzen. Entscheidend wird aber die enorm kurze Ladezeit für den DualSense sein, der nun per Schnellladevorrichtung innerhalb von wenigen Minuten wieder mit frischem Saft versorgt werden kann. Über den USB-C lassen sich auch USB-Splitter/ Verteiler wesentlich besser nutzen als bisher beim USB-A an der PlayStation 4.
Ein weiterer Punkt wird die technische Spezifikation des USB-A sein, ob Sony ihn diesmal mit einer Mehrkanal-Tonspur ausgestattet hat, wie beim PC, oder uns hier wieder nur reinen Stereo liefert. Zum derzeitigen Zeitpunkt lässt sich das aber nicht sagen und lässt nur Vermutungen und Annahmen aufkommen – Ähnlich wie bei den nicht gezeigten Anschlüssen auf der Rückseite. Hier lässt sich nur sagen, dass Sony neben einem HDMI 2.1 Anschluss uns eine Ethernet-Buchse und einen Stromanschluss liefert. Selbst das einst veröffentliche Patent gibt keinen Aufschluss darüber, ob die PlayStation 5 mit einem Kaltgerätekabel oder einem Euro-Netzkabel mit Strom versorgt wird. Aber auch ein externes Netzteil sollte nicht ausgeschlossen werden, was wir eher für undenkbar halten. Auf der Rückseite könnte auch der Schacht zur Festplatten-Erweiterung sich befinden oder gar, wie bei Microsofts Xbox Series X, ein zusätzlicher SD-Kartenslot. Weitere USB-Anschlüsse sind natürlich nicht ausgeschlossen.
Mit einem sollten Käufer der PlayStation 5 aber rechnen: Wir gehen nicht mehr davon aus, dass sich der optische Toslink an der Rückseite befindet. Dieser wird, ähnlich wie bei der PlayStation 4 Slim, einfach nicht mehr vorhanden sein. Der Grund dafür sind zum einen die Kosten und zum anderen, dass dieser nicht mehr dem technischen Fortschritt entspricht – Er ist einfach nicht mehr zeitgemäß.
Peripherie – Was kommt und was bleibt
Auf dem Reveal der PlayStation 5 stellte Sony uns auch allerhand neues Zubehör für die PlayStation 5 vor. Neben dem DualSense-Controller gibt es eine passende Ladestation, ein Pulse 3D Audio Headset, eine HD-Kamera und eine Remote-Fernbedienung. Letzteres benötigt keine weitere Erklärung, da diese vor allem für Käufer der Standard-PS5 interessant sein könnte, denn mit dem 4K-UHD Laufwerk lassen sich nun auch die neuen hochauflösenden Filme von 4K UHD Disc abspielen. Eine Navigation mit einer schönen Fernbedienung ist wesentlich angenehmer als dies mit dem Controller tätigen zu müssen. Die PS5-Medienfernbedienung verfügt sogar über ein integriertes Mikrofon, wie wir es heute schon von modernen Fernsehern kennen. So gestaltet sich die Navigation von Filmen und Streaming-Diensten deutlich bequemer.
Auch über die DualSense Charging Station, zum bequemen Aufladen von zwei DualSense Wireless-Controllern, braucht nicht viel geredet werden. Der Sinn ist klar und man darf nur hoffen, dass diese direkt über USB-C angeschlossen wird. Ähnlich bei der HD-Kamera, die hauptsächlich zur Nutzung von PSVR in Erscheinung treten wird. Diese wurde gegenüber zur PS4-Version deutlich verbessert, verfügt über 2 Linsen mit einer Auflösung von 1920 x 1080 und bietet dadurch ein besseres Tracking. Ob hier auch die Video-Schalte in Chats zum Tragen kommen, wie es einst schon bei der PS3 der Fall war, bleibt fraglich – Eine nette Option wäre es vielleicht. So bleibt nur noch das Pulse 3D Headset übrig, dass Unterstützung für 3D-Audio und zwei Mikrofone mit Rauschunterdrückung bietet. Dieses offenbart auch die Technologie der PlayStation in Bezug zur Nutzung von vorhandenen Headsets.
Das Pulse 3D Audio-Headset wird mit einem zusätzlichen USB-Dongle ausgeliefert und wird nicht über Bluetooth mit der PlayStation 5 verbunden – Ein schwacher Schritt von Sony. So muss auch davon ausgegangen werden, dass Sony weiterhin nur das 2,4 GHz-Wifi nutzt und nicht auf die größere Bandbreite des 5 GHz umgestiegen ist. Moderne Bluetooth-Standards können eine wesentlich höhere Bandbreite bieten und ermöglichen zudem Hi-Res-Audio. Es ist somit auch davon auszugehen, dass Sony weiterhin den Bluetooth-Zugang unter Verschluss hält und keine weiteren Geräte, ganz ohne Dongle, mit der PlayStation 5 verbinden lässt. Hier sprechen wir gezielt BT-Kopfhörer, Keyboards und Mäuse an.
Alles lässt sich natürlich erst am fertigen Gerät einer PlayStation 5 ausprobieren. So bleibt auch uns noch die Sorge über unser Lenkrad und weitere zur Verfügung stehende Headsets. Headsets mit reinem Dongle sorgen weniger für Kopfzerbrechen, doch wer hier seine AMP oder externe Soundkarte bisher über Toslink verbunden hat, kann nur hoffen, dass Sony den reinen USB-Zugang mehr öffnet und die Hersteller schnell ein passendes Update ihrer Firmware zu Release parat haben. So konnten wir zum aktuellen Zeitpunkt von keinem Hersteller eine endgültige Lösung oder gar ein fertiges Produkt erhoffen. Der Problematik sehen sich gerade viele Drittanbieter von Peripherie gegenübergestellt. Es wird hier viele neue Produkte geben.
Fraglich bleibt auch, ob Sony allen Headsets das 3D Audio ermöglicht, oder nur wie bei der PlayStation 4 ihren hauseigenen Headsets vorbehalten ist. In all diesen Punkten bleiben wir natürlich für euch am Ball.
Back-Button-Attachment – Er bleibt beim Dualshock-4-Controller
In diesem Jahr brachte Sony für den Dualshock-4-Controller den sogenannten E-Sport-Aufsatz, auch als Back-Button-Attachment bekannt, auf den Markt. Leider war dieses gute Stück zu schnell vergriffen und wird selbst heute noch zu unglaublichen Preisen bei amazon.de gehandelt. Wie nun das Video der PlayStation 5 Präsentation offenbarte, wird der DualSense-Controller nicht mehr über den kuriosen COM-Port verfügen. Damit können wir dieses gute Stück, wer je einen bekommen hat, mit der PlayStation 4 einmotten. Gleiches gilt für unsere Ladestationen, die den frontseitigen Anschluss nutzen.
Zum Abschluss
Zum Abschluss widmen wir uns noch den rauen Oberflächen am Controller, der PlayStation und dem weiteren Zubehör. Wie fachkundige Insider herausgefunden haben wollen, besteht die raue Oberfläche aus lauter kleinen PlayStation-Symbolen und bieten damit eine bessere Haptik und Griffigkeit. Um das jetzt aber hier deutlich darstellen zu können, haben wir die Bilder versucht zu zoomen, was dann in einem Pixelbrei endetet – aber beim Controller noch gut sichtbar ist.
Die PlayStation 5 soll garantiert Holiday 2020 erscheinen. Bis dahin gibt es noch so manche offenen Fragen, die Sony in den nächsten Wochen wohl beantworten wird – Der Rest bleibt wohl dann bei uns hängen. Das Video der PlayStation 5 Präsentation findet ihr HIER nochmal.