Im Herbst dieses Jahres brachte der dänische Anbieter von Gaming-Peripherie SteelSeries gleich zwei neue kabellose Mäuse auf den Markt, die vor allem durch eine hohe Batterielaufzeit und ihre hochwertige Technologie punkten möchten. Wir haben die SteelSeries Rival 3 Wireless und Aerox 3 Wired/ Wireless nun über Wochen hinweg getestet.
„Zwei Mäuse fallen in einen Topf voll Sahne. Die erste Maus gibt bald auf und ertrinkt. Die zweite Maus gibt nicht auf – sie strampelt so lange bis sie die Sahne schließlich in Butter verwandelt hat und krabbelt raus.“ – Doch welche Maus ist die Zweite?
Zitat aus „Catch Me If You Can“
… ein bekanntes Zitat aus einem erfolgreichen Film mit Leonardo DiCaprio, das uns für diesen Test als sehr passend erscheint, denn beide Mäuse sehen optisch gleich aus. SteelSeries orientierte sich hier stark an der kabelgebunden Rival 3, die SteelSeries im Frühjahr gemeinsam mit der Apex 3 Tastatur auf den Markt brachte und wir einst für euch testen konnten. Wie sich nun beide Mäuse geschlagen haben, könnt ihr den folgenden Zeilen entnehmen.
Verarbeitung & technische Angaben
Bruder und Schwester zugleich
Bei dem Chassis griff SteelSeries eindeutig auf die Rival 3 Maus zurück und das lässt sich optisch in einem Vergleich auch gut verdeutlichen. Immerhin brachten die Dänen mit der Rival 3 eine Einsteiger-Maus auf den Markt, die mit ihrem optischen TrueMove-Core-Senor präzise arbeitet und das alles für unter 40 Euro.
Auch wenn die Aerox 3 hier optisch am auffälligsten ins Auge sticht, sind die Rival 3 Wireless und Aerox 3 Wireless nicht einfach nur ein einfacher Abklatsch ihrer älteren Schwester, der Rival 3. Die Rival 3 erinnert uns mit ihrer Form an die begehrte Sensei Ten Gaming Mouse, kann aber bekannte Designelemente der Rival-Serie aufweisen. SteelSeries kombinierte hier wohl gleich zwei positive Effekte, die der Gamer in sein Herz geschlossen hat. Eingehüllt wurde die Rival 3 in ein ABS-Kunststoffgehäuse, welches eine vertraute Handhabung offenbart. Bei der Rival 3 Wireless spendierte SteelSeries der Maus den optischen TrueMove-Air-Sensor und eine duale Verbindungstechnologie, damit die Maus einfach per Wi-Fi oder Bluetooth verbunden werden kann. Zusätzlich preist SteelSeries die Rival 3 Wireless mit einer Batterielaufzeit von 400 Stunden an (Das entspricht über 14 Tagen Dauerbetrieb). Das sind beeindruckende Argumente, denn die Wireless-Variante der Rival 3 verschlingt gerade mal 20 Euro mehr in der UVP. Die Wireless-Version geht natürlich auch zulasten des Gewichts, denn ob nun mit einer Batterie oder zwei, hier bringt die Maus dann statt 77 Gramm, 96 oder 106 Gramm auf die Waage.
Das dritte Kind in dieser Familie soll als neues Flaggschiff herhalten, denn die Aerox 3 gibt es zum einen als kabelgebundene Version für rund 70 Euro, während für die Wireless-Variante satte 40 Euro Aufpreis anfallen. Damit ist die Aerox 3 Wireless mit 110 Euro sicherlich kein Schnäppchen, will aber mit ihrem ultraleichten Design und einem Gewicht von nur 66 Gramm überzeugen – Die kabelgebundene Aerox 3 bringt es sogar auf nur 57 Gramm. Ebenso wie in der Rival 3 Wireless Maus wurde hier der TrueMove-Air-Sensor verbaut, der zusätzlich mit AquaBarrier, zum Schutz vor Spritzwasser, Staub und mehr, geschützt ist. Die Akkulaufleistung gibt SteelSeries mit 200 Stunden an, was angesichts des Akkugewichts von nur 9 Gramm bei uns auf Bedenken stößt.
Software & Handhabung
Beide Mäuse strampeln sich ab
Wie wir es von SteelSeries kennen, erkennt nicht nur Windows die beiden Mäuse automatisch, sondern auch die SteelSeries-Engine, in der wir unsere Vorlieben personalisieren können. Es spielt auch keine Rolle, ob wir die Rival 3 und Aerox 3 hier per beiliegenden USB-Dongle oder direkt per Bluetooth verbunden haben. Letzteres hat den Vorteil, dass wir uns einen benötigten USB-Steckplatz sparen können. Dieser Vorteil entpuppt sich gerade bei Laptops, welche in den meisten Fällen nur mager damit ausgestattet wurden. Hier punktet die Rival 3 Wireless, da ihr USB-Dongle problemlos in der Maus transportiert werden kann und keine weiteren Kabel sich als notwendig erachten – Es werden auch keine weiteren Kabel mitgeliefert. Im Gegenzug braucht die Aerox 3 Wireless ein gutes Auge für den Dongle, denn dieser lässt sich leider nicht in der Maus unterbringen. Punkten kann die Aerox 3 Wireless dafür mit seinem USB-C-Anschluss, der hier schon als moderner erscheint und mit dem beiliegenden Kabel nicht direkt am PC seinen Steckplatz finden muss – Ein enormer Vorteil, wenn der PC sang- und klanglos unter dem Tisch verschwinden muss.
Von der Software-technischen Unterstützung her gibt es keine Unterschiede. Beide Mäuse bieten dieselben Vorzüge und Einstellungen, was letztendlich auch auf den gleichen TrueMove-Air-Sensor zurückzuführen ist. Der einzige Unterschied liegt in dem Gefühl der Handhabung, da die Rival 3 Wireless deutlich schwerer auf dem Mauspad liegt, ohne dabei ihre guten Gleiteigenschaften zu verlieren. Hier kommen die persönlichen Vorlieben zum Tragen, denn auch wenn zahlreiche Gamer eine leichte Maus bevorzugen, gibt es auch Gamer die etwas mehr Masse fühlen wollen.
Sowohl die Wireless Rival 3 als auch die Aerox 3 arbeiten sehr präzise und können auch im Eifer des Gefechts leicht vom Mauspad angehoben werden, ohne Einbußen in ihrer Zielgenauigkeit hinnehmen zu müssen. Dieser Aspekt ist gerade in Shootern ausschlaggebend, wenn es mal wieder etwas hektischer zugeht.
Bluetooth 5.0 oder 2,4 GHz Wi-Fi ?
Wie schon angesprochen, können kabellosen Mäuse von SteelSeries entweder per USB-Dongle über das 2,4 GHz Netz verbunden werden oder per Bluetooth im 5.0 Standard. Die Art der Verbindung ist auch ausschlaggebend für die Laufzeit des Akkus, da Bluetooth wesentlich stromsparender funktioniert. Während die Rival 3 Wireless uns an die 400 Stunden bieten soll, kommt die Aerox 3 Wireless hier „nur“ auf 200 Stunden. Diese Werte werden natürlich nur im Hochleistungsmodus, der in der Software aktiviert werden kann, und per Bluetooth erreicht. Das bedeutet aber auch, dass wir auf die schicke RGB-Beleuchtung verzichten müssen. Die RGB-Beleuchtung wird bei der Rival 3 am Mausrad und bei der Aerox 3, 3 Feld-Beleuchtung, ausgeschaltet. Das spart uns viele Batterien bei der Rival 3 Wireless, da hier die Beleuchtung doch sehr mager ausgefallen ist. Bei der Aerox 3 ist das weniger ein Problem, da wir mit dem beiliegenden Kabel die Maus in kurzer Zeit wieder aufladen können. Hier punktet die Aerox 3 deutlich mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit und dem Umweltschutz, denn über das Jahr gesehen, sparen wir uns viele Batterien und können gleichzeitig die Maus in ihrem farbenfrohen Kleid erstrahlen lassen.
Aktive Spieler mit der Rival 3 Wireless werden ohne Hochleistungsmodus aber nicht um einen Batterien-Wechsel im Monat herumkommen und daher ist die Rival 3 Wireless auch eher was für Casual-Gamer, die nicht dauerhaft vor dem PC hocken. Mit der Aerox 3 Wireless bleibt uns der Wechsel erspart, da hier ein Akku verbaut wurde und selbst bei einer Wi-Fi-Verbindung uns immer noch 80 Stunden Laufleistung bietet – Bei entsprechender RGB-Beleuchtung fällt die Laufleistung deutlich kürzer aus. Um einen unnötigen Stromverbgebrauch zu unterbinden, schalten sich beide Mäuse bei Nichtbenutzung automatisch aus.
Fazit
Beide Mäuse krabbeln aus dem Topf aus Sahne
Mit den neuen Wireless-Mäusen Rival 3 und Aerox 3 brachte SteelSeries gleich zwei Nagetiere für die Gamer, welche jede für sich auftrumpfen und für einen glorreichen Sieg sorgen können. Beide sind mit ihrer Dual-Wireless-Technologie in dieser Branche sehr flexibel im Einsatz und zugleich ansprechend. Während die Rival 3 Wireless mit einer überzeugenden Akkulaufzeit dominiert und das zu einem Preis, der mehr als nur überrascht, trumpft die Aerox 3 Wireless als wahrliches neues Flaggschiff zum kleinen Preis auf.
Präzision und Handhabung haben uns auch diesmal überzeugt und daher können wir beide Mäuse bedenkenlos empfehlen – Unserer geheimer Sieger ist aber die Aerox 3 Wireless, da ihre Leichtigkeit und Nachhaltigkeit uns mehr ins Herz gewachsen sind.