Im Frühjahr präsentierte EPOS ihr erstes eigenes Headset H3, welches wir euch in einem Review präsentierten und eine durchaus positive Empfehlung aussprechen konnte. Nun baut EPOS ihr Portfolio weiter aus, denn neben dem B20 Streaming-Mikrofon bieten die Dänen ab heute das H3 Hybrid auf dem Markt an. Was es mit dem „Hybrid“ auf sich hat und wo nun im Detail die Unterschiede zum bekannten H3 Headset liegen, haben wir für euch unter die Lupe genommen. Das EPOS H3 Hybrid ist ab sofort zu einem Preis von UVP 179,- Euro auf dem Markt erhältlich.
EPOS ist Teil der Demant-Gruppe, einer weltweit führenden Unternehmensgruppe im Bereich Audio- und Hörgerätetechnologie. Vor diesem Hintergrund kann das Unternehmen auf mehr als 115 Jahre Erfahrung innovativer Audiotechnik zurückblicken. Von ihrem Hauptsitz in Kopenhagen aus agiert EPOS in einem globalen Markt mit Niederlassungen und Partnern in über 30 Ländern.
H3 Hybrid im Detail
Kaum Änderung zum bekannten H3 Headset
EPOS liefert das neue H3 Hybrid Headset in dem optisch vergleichbaren Karton aus, wie das bekannte H3 Headset. Bis auf den „Hybrid“ Schriftzug gibt es im ersten Moment keine Unterschiede zu erkennen. Drehen wir den Karton aber auf die Rückseite, so lässt sich ein Mikrofon erkennen, welches sich jetzt entfernen lässt. Damit scheint das H3 Hybrid sich wohl schnell zu einem Kopfhörer wandeln. Schauen wir etwas mehr ins Detail, erkennen wir einen Vermerk, der uns das Headset Multi-kompatibel einsetzen lässt – Hier ist die Rede von einem USB-Anschluss und einer gleichzeitigen Nutzung von Bluetooth.
Genug der Blicke auf die Verpackung, denn Auspacken ist angesagt: Das H3 Hybrid finden wir in einem Bett aus schwarzen Schaumstoff wieder und obwohl wir uns hier im Premium-Segment befinden, ist Schaumstoff zwar schick und sicher, aber beim Thema Nachhaltigkeit absolut nicht mehr angebracht! Dieses Problem haben wir im April 2021 schon angesprochen und leider scheint sich bei EPOS niemand der Sache angenommen zu haben. Die Herstellung von Schaumstoff erfordert einen höheren Energieaufwand und lässt sich zudem schwerer recyceln, als reine Kartonage. Im Deckel wurde zum Teil der Schaumstoff aufgeklebt, was eine fachgerechte Entsorgung im Altpapier zusätzlich erschwert.
Halten wir das H3 Hybrid in den Händen, darf es gerne als Zwilling zum bekannten H3 gesehen werden, denn optisch gibt es auf den ersten Blick nur wenige Änderungen. Zu den auffälligsten Änderungen gehört die Polsterung am Kopfband, die nun nicht mehr komplett in Leder gefasst wurde und EPOS sich hier für eine Stoff-Leder-Kombination entschied. Dabei bleibt das Leder in Auflage erhalten, während der Rest in einer Art Mesh-Stoff gefasst wurde. Zu den weiteren und wohl wichtigsten Änderungen gehört das abnehmbare Mikrofon, um aus dem H3 Hybrid einen Kopfhörer „zaubern“ zu können. Gleichzeitig wird eine Abdeckung für den Mikrofonanschluss beigelegt, der alles zudem schick aussehen lässt. Weiter finden wir den bekannten Klinkenanschluss für den Betrieb an Controllern oder anderen kompatiblen Geräten vor und einen USB-C-Anschluss. Hier ist nun ein Betrieb über USB möglich, der gleichzeitig den inneren Akku für den Bluetooth-Betrieb auflädt und dessen „Soundverstärker“ mit Strom versorgt. Eine entsprechende Power-Taste und Bluetooth-Pairing-Taste wurden an den Ohrmuscheln eingebracht. Auf die weiteren uns bekannten Details wollen wir nicht eingehen, denn sie gleichen sich mit dem EPOS H3 Headset. Gerne könnt ihr dazu unser Review hier nochmals lesen.
Technik des H3 Hybrid
Nicht ganz durchdacht!
Das H3 Hybrid Headset bietet fünferlei Möglichkeiten den Sound auf die Ohrmuscheln geben zu können. So können wir das H3 Hybrid per beiliegenden USB-Kabel verbinden, in gewohnter Manier über das Klinkekabel mit einer TRRS-Buchse in Betrieb nehmen oder per Bluetooth den Sound auf den Ohren erleben. Die Verbindungen über USB und Klinke können jederzeit mit Bluetooth kombiniert werden. Dabei bietet das H3 Hybrid eine Akkulaufzeit rein über Bluetooth von bis zu 37 Stunden, rein über Klinke von 24 Stunden und in Kombination von Bluetooth und Klinke von 19 Stunden. Die Ladezeit wird mit 1,5 Stunden angegeben und erfolgt über das USB-A zu USB-C-Kabel. Die Länge des Ladekabels beträgt rund 2 Meter. Hier wird deutlich, dass selbst ein einfacher Betrieb über Klinke nun ein aufgeladenes Headset erfordert. Ein Betrieb ganz ohne Einschalten und geladenem Akku ist nicht möglich. Verantwortlich dafür ist der interne „Soundverstärker“.
Klanglich orientiert sich die Hybrid-Version an seinem Bruder, dem H3, denn rein von der Akustik konnten wir keine Unterschiede im Vorfeld heraushören. Laut dem technischen Beiblatt bietet das H3 Hybrid uns einen Frequenzbereich von 20 Hz bis 20.000 Hz und ist gegenüber dem H3 Headset wesentlich kleiner gestaltet worden, welches 10 Hz bis 30.000 Hz bietet. Laut den Aussagen von Epos habe man sich dazu entschieden, sich bei allen Produkte auf Qualität im Bereich von 20 Hz – 20.000 Hz zu konzentrieren, da die meisten Menschen außerhalb dieses Spektrums nicht hören können – Einzelne Produkte können auch über diesen Frequenzbereich hinaus gehen. Das würde unser erstes Review zum H3 Headset auch nicht schlechter aussehen lassen, da wir hier keinen qualitativen Unterschied heraushören konnten.
Worin besteht nun der Vorteil des Hybrid?
Das muss man wollen!
Der wohl entscheidendste Vorteil der Hybrid-Version ist, dass wir nun auf die EPOS-Suite über USB am PC greifen können, um dort eine Klangpersonalisolierung vornehmen zu können. Hier stehen uns ein 9-Band Equalizer und 4 vorgegebene Klangprofile zur Verfügung. Über den 5-Band-Equalizer für das Mikrofon können wir zudem unsere Stimme klanglich anpassen, auf den Side-Ton-Modus schalten oder Noise-Gate in Szene bringen. Sämtliche Einstellungen bleiben im Headset gespeichert und können auch im Klinke-Betrieb und über die kabellose Bluetooth-Verbindung genutzt werden. Es funktioniert anders als bei den meisten analogen Anschlüssen, die sich auf die von der Konsole bereitgestellte Verstärkung verlassen. Das Headset verwendet weiterhin den eigenen Verstärkerschaltkreis im Headset. Über eine direkte USB-Verbindung zum PC stellt uns EPOS noch einen 7.1 Surround-Sound an die Seite. An der PlayStation 5 bietet uns Sony von ihrer Seite in ausgewählten Spielen den 3D-Sound, der über USB und Klinke geliefert wird. Die EPOS-Suite trägt in einer gewissen Hinsicht ihren klanglichen Beitrag hinzu, denn auf den Konsolen wird uns leider kein Equalizer zur Einstellung des persönlichen Geschmacks geboten. Leider müssen wir jedes Mal zum PC stapfen, wenn wir von Höhen-lastigen Shootern zu einem kraftvollen Adventure-Sound wechseln wollen. Eine Preset-Taste, um zwischen den Soundprofilen wechseln zu können, gibt es am Headset selber nicht. Auch eine App für die Nutzung über Bluetooth wird nicht angeboten, welche hier entscheidende Vorteile bringen würde. Diesen Wunsch hatten wir einst schon beim EPOS GTW 270 (Hybrid) angemerkt und gerade hier beim H3 Hybrid in der kabellosen Nutzung wäre es mehr als wünschenswert gewesen.
Der zweite Vorteil gegenüber dem H3 Headset liegt beim Mikrofon, das wir nun abnehmen können, um aus dem H3 Hybrid einen kabellosen Kopfhörer machen zu können. Hier legt EPOS uns eine Abdeckkappe bei, damit alles auch ordentlich aussieht. Die reine Nutzung über Bluetooth wird damit aber nicht eingeschränkt, denn auf der linken Seite befindet sich ein zweites verstecktes Mikrofon, damit wir unterwegs auch telefonieren können. Hier sei aber angemerkt, dass das zweite Mikrofon bei weitem nicht an die klangliche Qualität des „Haupt-Mikrofons“ heranreicht und nur als Option zu sehen ist.
Fazit
Warum nicht gleich als Wireless-Headset?
Mit dem H3 Hybrid bringt EPOS ein „kabelgebundenes“ Headset mit der Möglichkeit es klanglich personalisieren zu können und über Bluetooth den Einsatz im mobilen Bereich zu gestalten. Das EPOS H3 Hybrid will dabei kein Wireless-Headset sein und gerade Gamern an der PlayStation 5 die Möglichkeit bieten beim Crossplay Sprachchats wie Discord oder Teamspeak am PC über Bluetooth nutzen zu können. Gleichzeitig können wir nun endlich unsere eigene Musik nebenbei vom Smartphone laufen lassen und müssen nicht auf Sonys Spotify-Vorgaben zurückgreifen. In puncto Sound und Klangqualität trumpft das H3 Hybrid ordentlich auf und kann gerne als herausragend bezeichnet werden. Gegenüber dem „Erstgeborenen“ bringt die Hybrid-Version entscheidende Vorteile mit, denn hier können wir endlich unseren Klang auch beim Sounderlebnis an der PlayStation 5 vorab personalisieren.
Das EPOS H3 Hybrid ist im Grunde ein Headset mit eingebauter Soundkarte, liegt aber preislich etwas höher als eine separate Soundkarte mit App und dem EPOS H3. Wir können das Hybrid freien Herzens empfehlen, da es uns einmal mehr mit fantastischem Sound überzeugen konnte. Durch seine Multiplattform-Tauglichkeit können wir es sprichwörtlich an jedem erdenklichen Gerät nutzen.
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