Bild: Logitech & PE

Logitech G435 – nachhaltiges Headset ohne Kabel im Test

Wenn es um kabellose Headsets geht, scheiden sich die Geister. Manch einer ist der Meinung, dass gute Qualität nur für viel Geld zu haben ist und andere wiederum glauben, dass ohne Kabel kein guter Sound übertragen werden kann. Dass diese Beurteilungen nicht zutreffen und man guten Sound ohne Kabel auch zu einem fairen Preis und sogar nachhaltig produziert bieten kann, will uns Logitech mit dem G435 beweisen. Inwiefern das stimmt, finden wir für euch heraus.

Lieferumfang und Verarbeitung

Ein Leichtgewicht in bunt

Übersichtlich und einfach aufgebaut – G435

Der erste Eindruck zählt bekanntlich am meisten und so erfreut uns die Verpackung des G435 durch ihre Nachhaltigkeit. Im Karton ist jeder Kunststoff durch Papier und Pappe ersetzt. Neben dem nur 165 Gramm leichten Headset, dessen Ohrmuscheln mit einer Papierhülle geschützt sind, liegt ein kleiner USB-Dongle für den Anschluss am PC. Das Ladekabel, das auch für kabelgebundene Übertragung nützlich ist, hat eine Länge von etwa 1,8 Metern und verfügt an einem Ende über einen USB-A-Anschluss und am anderen Ende über einen USB-C-Stecker, der sein Gegenstück im Headset findet. Das Kabel ist mit den allseits bekannten Kabeldrähten zusammengebunden. Allerdings sind diese Drähte nicht wie üblich mit Kunststoff ummantelt, sondern mit Papier. Nichts ist in Folie verpackt und selbst kleinste Details in puncto Nachhaltigkeit sind bedacht. Das freut uns sehr. Immerhin schreiben wir seit einigen Jahren auch in unseren Artikeln über die Art der Verpackungen und viele Hersteller reagieren sogar sehr positiv auf Feedback und Anregungen. Wir bemerken eine deutliche Änderung bei vielen Herstellern.

Nachhaltigkeit in Verpackung und Verarbeitung

Das G435 selbst ist natürlich zu großen Teilen aus Kunststoff gefertigt, der aber zu mindestens 22% aus recyceltem Kunststoff besteht. Uns liegt die schwarze Variante des Headsets vor, es ist außerdem in einem hellen grau mit blauen Ohrpolstern oder in blauer Farbe mit roten Ohrpolstern verfügbar. Optisch und auch im ersten Eindruck erinnert das Headset etwas an einen Gehörschutz für die Baustelle, denn es wirkt einfach verarbeitet und ist mit 165 Gramm unfassbar leicht. Es gibt keine Gelenke oder gar viele bewegliche Teile. Der Kopfbügel ist aus Kunststoff und lediglich mit einem schwarzen Stoff, ohne Polster bespannt. Die Ohrmuscheln sind seitlich daran angebracht und lassen sich gleitend daran verstellen. Verbunden sind beide Ohrmuscheln mit knallgelben Kabeln die im Kopfbügel verschwinden. Beide Ohrmuscheln zieren geprägte G-Logos und der Schriftzug G435. An der linken Ohrmuschel finden sich einige knallgelbe Schalter, mit denen wir das Headset aktivieren, die Lautstärke verändern und das Mikrofon stumm schalten können. Ebenso ist hier der USB-C Port zu Laden des Akkus verbaut. Ein ausziehbares Mikrofon suchen wir aber vergeblich. Vielmehr hat man sogar zwei sogenannte Beamforming-Mikrofone in die linke Ohrmuschel integriert. Wie das klingt, finden wir noch heraus. In den beiden Ohrmuscheln sieht man unter einer gelochten Abdeckung die 40 mm Treiber, die sicher auch in anderen Headsets von Logitech ihren Dienst tun. Die Polster sind mit Veloursstoff bezogen und bieten ein angenehmes Tragegefühl, das durch das geringe Gewicht unterstützt wird. Wir sind bei genauer Betrachtung überrascht wie einfach dieses Headset gebaut ist und doch so viel Wertigkeit bietet. Übrigens: an den Bügeln der beiden Ohrmuscheln sind die Buchstaben L und R für Links und Rechts in Brailleschrift verfasst. Hut ab dafür Logitech!

Ist in drei Farbvarianten zu haben – Logitech G435

Installation und Bedienung

Plug & Play mit wenigen Tasten

Ist mit vielen Geräten kompatibel – G435

Die Installation des G435 ist kinderleicht. Wir benötigen keine Treiber, keine Software. Das hat den Vorteil, dass es ein reines Plug & Play-Gerät ist, aber auch den Nachteil, dass man es nicht konfigurieren kann. Selbst im G-Hub von Logitech ist es nicht vorhanden. So ist es leider nicht möglich nachträglich etwa einen Equalizer oder andere Anpassungen zu nutzen. Sei es drum, angeschlossen wird das G435 mit dem beiliegenden USB-Dongle. Das stecken wir einfach in einen freien USB-Port und schon kann es losgehen. Aufgeladen wird der Akku mit dem beiliegenden USB-C-Kabel, welches wir auch an jedem USB-Port nutzen können. Übrigens: Der Akku des G435 ist für die Entsorgung oder den Austausch herausnehmbar. Die Sicherheitshinweise sind mehrsprachig verfasst und bedauerlicherweise in Miniaturschrift geschrieben. So fällt es eher schwer sie zu lesen. Eine Bedienungsanleitung erhalten wir nur über einen in der Packung befindlichen QR-Code. Aber immerhin ist sie so jederzeit und einfach lesbar.

Zum Einschalten drücken wir nun den Power_button und halten ihn für 1,5 Sekunden gedrückt. Das Lightspeed-Pairing setzt jetzt ein und kurze Zeit später ist das Headset mit dem Dongle verbunden. Das funktioniert bei PC, Mac, Playstation 4 und 5. Für eine Bluetooth-Verbindung müssen wir den Power-Button und die Mute-Taste 3 Sekunden lang gedrückt halten. Nun wird das Bluetooth-Pairing aktiviert und das G435 kann sich nun mit maximal einem Bluetooth-Gerät verbinden. Mit der gleichen Tastenkombination können wir auch zwischen Lightspeed und Bluetooth wechseln. Mit weiteren Tastenkombinationen, können wir bestimme Lautstärken festlegen, den Akkustand abfragen oder den Sidetone, bei dem wir uns selbst übers Mikrofon hören, einschalten.

Technik und Sound

Das hatten wir nicht erwartet

Im Logitech G435 arbeiten dieselben 40 mm Treiber die auch in anderen bekannten Headsets des Herstellers für guten Sound sorgen. Der Frequenzbereich liegt zwischen 20 Hz und 20 kHz bei einer Impedanz von 45 Ohm. Die Empfindlichkeit liegt bei einem Wert von 83,1 dB SPL/mW und die maximale Lautstärke wird mit 100 dB angegeben, die wir optional auf 85 dB begrenzen können. Interessant ist die Art und der Aufbau der Mikrofone. Diese sind als sogenannte Beamforming-Mikrofone ausgelegt. Diese Technik wird meist zur Messung akustischer Signale verwendet und dient zur Positionsbestimmung von Objekten mit einer Soundquelle. Um Platz und Material zu sparen hat man sich für eine derartige Mikrofonkonstruktion entschieden. Leider klingt die eigene Stimme damit auch sehr räumlich, aber zukünftig ist technisch sicher damit noch mehr möglich. Die Reichweite der Lightspeed-Funkübertragung ist auf etwa 10 Meter begrenzt, die Verbindung über Bluetooth hielt im Test allerdings auch nur etwa 15 Meter weit. Das ist unserer Meinung aber auch völlig ausreichend. Ausreichend ist außerdem die Akkuleistung, bei denen die kleine Kraftquelle ganze 16 Stunden durchhielt. Unter besten Voraussetzungen sollten es, laut Hersteller sogar 18 Stunden sein.

Die Treiber liefern besten Sound von Logitech

Der Sound des kleinen Headsets kann mit den Großen zu unserer Überraschung locker mithalten. Immerhin geht man ja bei guter Technik von einer gewissen Gewichtsklasse aus, wovon uns Logitech mit dem G435 nun eines Besseren belehrt. Im Test mit verschiedenen Audiofrequenzen und Frequenzwechseln, stellte sich die sehr gute Qualität der Treiber dar. Schon im Niedrigfrequenztest fällt die sehr gute Bassfestigkeit und die saubere Wiedergabe niedriger Töne auf. Im Bereich zwischen 20 und 200 Hertz sind alle Frequenzen sauber abgebildet, nichts kratzt oder schnarrt. Auch in den mittleren und hohen Frequenzen klingen die Testsounds klar und sind präzise zu unterscheiden. Auch in puncto der dynamischen Bandbreite bescheinigen wir dem G435 ein gutes Ergebnis. Lediglich in den leisen Phasen wird die Abbildung der Sounds etwas schwach. Auch in unseren binauralen Tests schlug sich das G435 erstaunlich gut. So stellt das Headset auch Dolby Atmos, Tempest 3D Audio und Windows Sonic dar. Damit ist das G435 der perfekte und günstige Einstige in kabellosen Gaming-Sound. Der Sound des Mikrofons ist leider etwas zu räumlich. Teilweise klingt es als säßen wir meterweit davon weg. Eventuell kann man da bei zukünftigen Modellen noch nachbessern.

Fazit

Hut ab dafür Logitech!

Mit dem G435 ist Logitech ein ganz besonderes Headset gelungen. Nicht nur belegt es den Willen großer Hersteller sich mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu beschäftigen, es zeigt auch, dass man diesem Ziel sogar sehr nahe kommt, ohne ein Produkt unnötig teuer zu machen oder es zu verkomplizieren. Design und Farbgebung sprechen eine junge Zielgruppe an und auch die Verarbeitung, bei der wir anfangs mehr als skeptisch waren, überzeugt uns bei genauer Betrachtung. Logitech produziert Kohlenstoffneutral und nutzt recycelten Kunststoff, die Verpackung ist umweltfreundlich und alleine dafür ist das Produkt zu loben. Die Verarbeitung wirkt anfangs etwas simpel, fast wie bei einem Hörschutz aus dem Baumarkt. Dennoch sind die verwendeten Materialien hochwertig und sauber verarbeitet, sie machen das Headset aber zu keinem Edelprodukt. Hier folgt die Form dem Zweck und so bietet das G435 einen sehr angenehmen Tragekomfort, ist superleicht und ebenso super einfach zu bedienen. Wir verbinden per Lightspeed oder Bluetooth und bekommen grandiosen Sound auf die Ohren. Selbst virtueller Surround Sound wird hervorragend abgebildet. Lediglich das Mikrofonarray nimmt etwas zu viel Raum mit auf. Der Akku hält 18 Stunden und ist in Kürze geladen. Was gibt es da noch zu sagen? Das G435 ist der perfekte Einstieg in kabellosen Audiogenuss an PC, Mac und Playstation 4 & 5. Und das auch noch zu einem Preis, der mehr als nur fair ist. Für unter 80 Euro bekommt man hier einen tollen Sound der nachhaltig und schick verpackt ist. Wir sprechen eine deutliche Empfehlung aus.

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