Die Kacke in der Messe-Branche ist sprichwörtlich am Dampfen, denn seit dem Anbeginn der Corona-Pandemie wurden, laut einem Bericht der Gameswirtschaft, mehrere Messen in Deutschland verschoben. Der Messeverband AUMA sieht hier 165.000 Arbeitsplätze gefährdet. In diesem Jahr sind in Deutschland 400 Messen geplant, wobei 60 Messen schon verschoben wurden und bei 70 weiteren es absehbar ist, dass diese Messen nicht stattfinden werden. Unter den 400 geplanten Messen zählt auch die weltweit angesehene gamescom in Köln, die zuletzt 2019 ihre Pforten für über 370.000 Besuchern geöffnet hat.
Unser Geduldsfaden ist am Reißen“, mahnt Verbands-Chef Philip Harting. „Die Messewirtschaft in Deutschland fordert von der Politik in Bund und Ländern die Wiederbelebung des Messelebens in allen 16 Bundesländern. Und zwar jetzt. Weitere Wochen des Wartens bringen die Messebranche ohne jede Schuld in noch größere Nöte, die tief nachwirken werden. Wir vermissen das Verständnis für die mittlerweile extreme Situation der gesamten Zunft. Keinesfalls darf die Grundlage für Messeverbote im Infektionsschutzgesetz verlängert werden.“
Quelle: Gameswirtschaft
Laut einer Beschlussvorlage zur anstehenden Bund-Länder-Konferenz über die Coronalage in Deutschland liegen den Medien jetzt schon geplante Beschlüsse vor, die ab dem 19. März gelten sollen. Demnach dürfen Großveranstaltungen in Innenräumen eine Auslastung von 40 Prozent als Grenze nutzen. Das entspricht bei der gamescom rund 148.000 Besuchern, basierend auf den Zahlen von 2019. Der Haken liegt aber in der Beschlussvorlage, die eine maximale Anzahl von nur 4.000 Besuchern vorsieht und sich daher eine gamescom vor Ort nicht lohnen würde.
Auch wenn die digitale gamescom 2020 und 2021 gute Zuschauerzahlen vorweisen kann, ist und bleibt die gamescom eine Messe für Gamer zum Anfassen – Das lässt sich auch in der digitalen Welt nicht ersetzen. Aktuell würde in diesem Zeitraum die Phase der Buchungen für Aussteller beginnen und ab April wären erste Eintrittskarten vorbestellbar. Bisher lässt sich aber nichts planen und ein weiteres Jahr ohne gamescom vor Ort würde die Messe sicherlich ebenso dem Untergang weihen, wie es die E3 in Los Angeles schon erleben konnte. Die Betreiber der Koelnmesse arbeiten derzeit an einem hybriden Konzept, das neben der virtuellen Messe auch Besucher vor Ort ermöglicht. Ob aber 100.000 Besucher (laut den Prognosen von Gameswirtschaftsweisen) auf die Tage vom 24. August bis zum 28. August sich wirklich für Aussteller lohnen, bleibt fraglich.