Bild: Starward Industries

[ TEST ] THE INVINCIBLE – Eine gelungene Romanumsetzung?

Das Sci-Fi Adventure entführt uns mithilfe der 11 bit studios und Starward Industries in die Rolle einer Astronautin auf der Suche nach ihrer Crew. Aber das ist natürlich nicht alles. Wir haben uns mit Ihr auf die Suche begeben und schauen uns das Spiel für Euch näher an.

Mit The Invincible erwartet Euch eine Adaption des gleichnamigen polnischen Romans von Stanis?aw Herman Lem aus dem Jahr 1964. In diesem geht es um ein gewaltiges Militärraumschiff, das auf dem Planeten Regis III landet. Die Hauptaufgabe ihrer Besatzung besteht darin, herauszufinden, was mit ihrem Schwesterschiff Condor passiert ist, das dort landete und jegliche Kommunikation eingestellt hat.

Wir haben The Invincible auf der PlayStation 5 als digitale Version getestet, das Spiel erschien außerdem auf dem PC und der Xbox Series X|S. Nach einem Download von 12,4 Gigabyte konnten wir unsere ersten Schritte auf dem Wüstenplaneten Regis III vollführen.

Ersteindruck
Interessanter Ansatz, der Lust auf mehr macht

Wir übernehmen in The Invicible die Rolle der Wissenschaftlerin Yasna. Nach einer gelungenen Mission begab sich die komplette Crew in ihre Kälteschlafkapseln, was uns in eine Art Comicbook zum Start des Spiels gezeigt wird, dabei gibt es englische Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln.
Der spielbare Teil startet auf dem Planeten Regis III, auf dem wir am Boden liegend aufwachen und uns erstmal an nichts erinnern können. Im Laufe der ersten Stunden begeben wir uns auf die Suche nach dem Rest der Crew und versuchen uns dran zu erinnern, warum wir eigentlich auf dem Wüstenplaneten sind. Hier versuchen wir die weiteren Geheimnisse, die den Planeten und die wahrscheinliche Mission, die dahinter steckt, zu ergründen.

Gameplay
Ein Sci-Fi-Walking Simulator?

The Invincible, was auch der Name unseres Raumschiffs ist, von der aus die Crew ihre Erkundung nach Regis III führte, ist ein ruhiges und Story bzw. Textlastiges Spiel. Hier gibt es keine großen Actionsequenzen, alles läuft ruhig und gemächlich ab, man könnte es grob als Adventure/Walking Simulator bezeichnen, denn das meiste was wir machen ist Bewegung und Interaktion mit der Umgebung. Unser Alter Ego startet wie schon erwähnt ohne große Erinnerung auf der Planetenoberfläche und muss sich erstmal einen groben Überblick über alles machen. Nach einiges Zeit erhalten wir auch Kontakt zum einzigen Crewmitglied, das aufgrund einer Verletzung an Bord des Raumschiffs bleiben musste.

Aber zuerst gilt es, mithilfe unserer in einem Tagebuch integrierten Karte, unser Camp zu finden. Dort angekommen finden wir auch schon das erste Crewmitglied, das zwar am Leben, aber nicht wirklich ansprechbar ist. Nachdem wir den Funkkontakt zum Crewmitglied unseres Raumschiffs, dem Astrogator Novik hergestellt haben, geht es storytechnisch weiter, die wir hier natürlich aus Spoiler-Gründen nicht weiter erzählen wollen. Soweit sei verraten, dass durch die Gespräche mit Novik, auch unser Alter Ego sich nach und nach an ihren Aufenthalt auf Regis III erinnert und man dies auch nachspielen bzw. erleben kann.

Dass sich das Spiel den Roman als Quelle bezieht, merkt man an den vielen Gesprächen mit Novik, er hilft uns, gibt Tipps oder wissenschaftliche Unterstützung, den Yasna ist „nur“ eine Biologin, die, so scheint es, auf diesem Wüstenplaneten erstmal nicht viel zu erforschen hat. Aber weit gefehlt, denn obwohl es Wasser und Fische auf dem Planeten gibt, ist von Pflanzen oder anderen Tieren weit und breit nichts zu sehen, außerdem gibt es metallische Strukturen, die weitere Fragen aufwerfen, was auf diesem Planeten passierte oder passiert.

In den Gesprächen gibt es viele Multiple-Choice-Dialoge, in denen wir der Story in kleinen Nuancen eine andere Wendung geben oder Entscheidungen treffen, die teils erst später zum Tragen kommen. Auch gibt es Dialogen, in denen wir in einem Zeitlimit antworten müssen.

Aber natürlich reden wir nicht nur die ganze Zeit, sondern sind auch auf dem Planeten unterwegs, um zu erkunden oder Aufgaben zu erledigen. Diese Wege sind größtenteils linear aufgebaut. Selbst springen kann man nicht, man bekommt angezeigt, wo unsere Figur heraufklettern oder herunterspringen kann, ebenso wenig können wir an Abhängen herunterfallen. Der Entstehungszeitpunkt des Romans wurde auch sehr gut in das Spiel umgesetzt, denn alle Instrumente, Raumanzüge oder technischen Hilfsmittel haben diesen gewissen Retrocharme, also die Vorstellung, wie sich der Autor, Stanis?aw Herman Lem, die Raumfahrt und Technik in den 60er Jahren vorgestellt hat, Stichwort „Atompunk

Umfang/Grafik/Sound
Gut umgesetzte Romanvorlage

In The Invincible seit ihr, je nach Spielweise zwischen sieben und neun Stunden unterwegs bis ihr zu einem der Enden kommt, und ja, wir schreiben extra „einem der Enden“, denn aufgrund der Dialogvielfalt und des Multiple-Choice-Verfahrens, lohnt es sich, sofern man das möchte, das Spiel noch einmal zu erleben.

Grafisch zeigen uns die 11 bit studios ihr Können, das futuristische Design, angelehnt an das Wissen der 60er Jahre wurde gut und fast immer sauber umgesetzt. Manchmal mehr, manchmal weniger detailverliebt. Auch auf der soundtechnischen Seite gibt es nichts zu beanstanden, die englischen Synchronsprecher machen einen guten Job und geizen nicht mit Emotionen, die Musik wird mal mehr, mal weniger, aber immer gut in Szene gesetzt.

Fazit
Ein Sci-Fi-Roman zum (mit)spielen

Starward Industries und 11 bit studios haben der Romanvorlage alle Ehre gemacht. Natürlich muss man als Spieler auf ein solches Werk Lust haben. Das Spieltempo ist relativ langsam, man muss bei den Texten bzw. dem gesprochenen, und davon gibt es nicht gerade wenig, immer aktiv dabei sein, wenn man dies alles aber berücksichtigt, kann man ein Spiel erleben, das es in der heutigen Zeit viel zu selten gibt.

Wir verwenden Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzungserfahrung zu bieten. Sie stimmen der Nutzung von Cookies und unseren Datenschutzbestimmungen zu.  Mehr erfahren