Am 31. August hat 505 Games das ungewöhnliche Adventure Last day of June veröffentlicht. Was dieses Spiel so besonders macht, erfahrt ihr bei uns im Test.
Ersteindruck
Sobald das Spiel startet, fällt sofort der ungewöhnliche Grafikstil auf, der etwas von einem Gemälde hat. Auch das die Figuren weder Augen haben, noch verständliche Laute von sich geben verleiht dem Ganzen schon zu Beginn einen ganz eigenen Charme.
Gameplay
Ganz kurz zur Geschichte: Der Hauptprotagonist Carl erlebt einen tragischen Schicksalsschlag, durch den er seine große Liebe verliert. Irgendwann merkt er jedoch, dass er mithilfe seiner Erinnerungen und den Bildern, die seine große Liebe gemalt hat, die Vergangenheit verändern kann. Also macht er sich daran die einzelnen Episoden seiner Vergangenheit zu besuchen um seine geliebte June zu retten.
Dabei spielt sich Last day of June wie ein Adventure, obwohl es das eigentlich gar nicht ist. Viel mehr ist es ein interaktiver Film, bei dem ihr einzelne Ereignisse durch kleine Änderungen beeinflussen könnt. Dabei sammelt ihr mit den 4 Charakteren, die ihr im Spiel kontrolliert, nebenbei einzelne Erinnerungen aus deren eigener Vergangenheit ein und erfahrt auch etwas über deren Beziehung zu Carl und June.
Hierbei müsst ihr immer ein wenig schauen das ihr nichts vergesst oder überseht, denn es kann schonmal ein wenig nervend sein, wenn man merkt, dass man z.B. einen Weg nicht betreten kann, weil man das Tor nicht geöffnet hat. Denn leider kann man beim Wechsel der Charaktere die einzelnen Sequenzen, die beim Einstieg in die Erinnerung starten, nicht überspringen.
Hier und da gilt es auch kleine Rätsel zu lösen um weiter zu kommen. Die kleinen Hirnübungen sind insgesamt zwar nicht besonders schwer, aber ein wenig überlegen muss man schon, denn die Lösung ist mitunter nicht ganz offensichtlich.
Grafik / Sound / Technik
Optisch kann man den außergewöhnlichen Stil nur loben. Die gemäldeartige Optik entfaltet einen ganz eigenen Charme und erzeugt im Zusammenspiel mit dem fantastischen Lichtspiel eine tolle Atmosphäre und unterstreicht die tief emotionale Geschichte auf beeindruckende Art.
Zu der tollen Optik kommt eine Hintergrundmusik, die ein bedrückendes Gefühl und etwas Schwermut erzeugt. Mal melancholisch, dann wieder aufgewühlt und emotional. Die Musik unterstreicht das Geschehen besser, als es jede noch so tolle Synchronisierung schaffen könnte. Die Charaktere verständigen sich im Spiel zwar, aber das beschränkt sich auf unverständliches Gebrabbel, das jedoch durch die Tonlage erahnen lässt, in welcher Stimmung sich der Charakter gerade befindet.
Rein technisch gab es keine Probleme. Von daher gibt’s hier nichts zu sagen.
Umfang
Die Spielzeit dürfte bei den meisten zwischen 4-5 Stunden liegen. Die sind jedoch ein durchgehend besonderes Erlebnis. Das Spiel verliert zu keiner Zeit dieses besondere Feeling bzw. seinen eigenen, ganz speziellen Charme. Für Trophäenjäger ist Last day of June ein gefundenes Fressen, auch wenn es kein Platin-Set gibt. Sämtliche Trophäen lassen sich theoretisch beim ersten Durchgang erspielen. Aber selbst, wenn man das nicht schafft, ist ein zweiter Durchgang es auf jeden Fall wert in Angriff genommen zu werden. Allein schon wegen der wunderschönen Geschichte.
Fazit
Last day of June ist das beste Beispiel dafür, dass man es ohne ein einziges, gesprochenes Wort schaffen kenn, Gefühle auf höchst beeindruckende Weise zu erzeugen. Mit einfachen Mitteln wie Musik, Ton und Licht. So etwas zu schaffen ist wahre Kunst.
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