Ein neues Spielkonzept erwartet uns mit dem Titel aus dem in Singapur ansässigen Entwickler Gattai Games. Ob dieses neue Konzept auch gut ist ?Wir haben uns Stifled für Euch näher angeschaut.
Gattai Games hat mit Stifled ( Erstickt ) schon einen relativ langen Entwicklungsprozess hinter sich, erste Grundlagen dazu legte man mit dem Titel Lurking der noch ein Studentenprojekt war, aber auch schon die Grundlagen zu dem akustikbasierten Spiel sozusagen vorbereitete. Als Sony dann Projekt Morpheus vorstellte, setzte sich Gattai Games mit Sony in Singapur in Verbindung und konnte als einer der ersten Entwickler Ihr Spiel für die PSVR entwickeln und nach gut 3 Jahren nun auf den Markt bringen.
Das Spiel ist im Playstation Store für knapp 20€ erhältlich und hat eine Downloadgröße von 8,731 Gigabyte. Auf eurer PS4 wird die Festplatte mit 8,74 Gigabyte für Stifled belegt. Wir haben das Spiel auf einer normalen PS4 in der Version 1.02 gespielt.
Ersteindruck
Stifled kann man als akustikbasierten Horror Thriller bezeichnen, wir spielen in der Haut von David Riley, einem Mann, dessen Welt durch sein gebrochenes Herz immer dunkler wird. Unter Mithilfe von Gegenständen oder unserer Stimme erzeugen wir Klangwellen die uns unsere Umgebung für einen Moment sehen lassen bevor sie wieder verblasst.Aber man sollte die Geräusche nicht unnötig einsetzen denn es können auch Kreaturen angelockt werden die unserem Leben ein Ende setzen wollen.
Nach dem Starten des Spieles werden wir nach kurzer Zeit vom Hauptbildschirm begrüßt und können in den Optionen zwischen VR Modus und normalem „2D“ Modus auswählen, merkwürdigerweise können wir das Spiel erst starten, wenn wir eine VR Brille angeschlossen haben, auch wenn wir in 2D spielen möchten. Außerdem sollten wir in den Optionen unser Mikrofon kalibrieren, wer aber beim spielen nicht ständig irgendwelche Geräusche von sich geben möchte kann es auch so einstellen das unsere Spielfigur mit Druck auf die R2 Taste leise oder laute Geräusche macht.
Bei Stifled gibt es keine Teleport Steuerung, das Drehen der Spielfigur kann man in Winkeln einstellen.Da uns sonst nichts interessantes (außer ein paar rauschenden Fernsehern) im Hauptbildschirm erwartet kommen wir nun zum Gameplay.
Gameplay
Wir erwachen in unserem Haus und erkunden hierbei Zimmer für Zimmer, auch hier wird, wenn man keine Geräusche von sich gibt die Umgebung nach kurzer Zeit in ein mattes Grau gehüllt. Unser Protagonist sieht im Haus auch kurz seine Frau und Tochter, die aber nur kurz auftauschen und dann wieder verschwinden, bildet er sich das alles nur ein ? Sind sie tot ?
Die Story des Spieles eröffnete sich bei unserem Test nicht wirklich, denn nach der Erkundungstour durch unser Haus, indem wir viele Sachen anschauen und untersuchen können, startet die nächste Szene bei der wir aus einem durch einen Unfall? auf dem Dach liegenden Auto klettern um kurze Zeit später in einen Kanalisationsschacht abzusteigen. Warum und wieso, auch darüber lässt uns das Spiel im Dunklen.Mit betreten der Kanalisation wechselt die Grafik in einen minimalistischen Schwarz-Weiß Mix, das heißt die Umgebung wird nur noch grob angezeigt, Gänge, Rohre und Wände sich nur noch weiße Striche.
Auch hier sehen wir für kurze Zeit etwas mehr wen wir durch Geräusche Schallwellen erzeugen und so die Umgebung „erhellen“.
Auch Gegenstände wie zum Beispiel Steine kann man werfen um damit Schallwellen zu erzeugen. Diese Gegenstände sind auch immens wichtig denn in der vorwiegenden Dunkelheit lauern auch merkwürdige Kreaturen die, wenn wir zu laute Geräusche machen, auf uns aufmerksam werden und uns dann töten.
Mit den Steinen etc die wir werfen können, locken wir die Kreaturen auf eine falsche Fährte und können uns so an Ihnen vorbei schleichen. Nachdem wir die Kanalisation geschafft haben sind wir in der nächsten Szene in einem Waisenhaus, diesmal wieder in normaler Grafik und ohne Begrenzung der Sichtweite um auch hier diverse Räume zu untersuchen bis wir durch einen versteckten Raum wieder in einer Art Kanalisation und der minimalistischen Schwarz/Weiß Grafik landen. Das Ganze fühlt sich an wie eine Art Psycho Trip denn eine Story kann man hier irgendwie nicht erkennen.
Wenn wir Eingangs das Wort Horror-Thriller benutzt haben so muss man sagen das der Horror in Stifled nie wirklich sichtbar ist, sondern sich mehr in unserem Kopf abspielt, denn durch die begrenzte Sicht, und die Geräusche die wir hören bzw die wir machen müssen um voran zu kommen hat man dieses „was wäre wenn“ Gefühl das einen das ganze Spiel über nicht los lässt.
Grafik/Sound
In den nicht Schwarz Weiß Leveln geht die Grafik in Ordnung und schaut demensprechend ok aus, man kann in den Häusern nach Notizen oder ähnlichem suchen, die Texte in den Notizen sind in Englisch. Die Atmosphäre ist durch knallende Türen, flackerndes Licht und ähnlichen Sachen sehr dicht. In den Schwarz-Weiß Sequenzen ist grafisch natürlich nicht viel zu holen, hier sind es eher die Geräusche die Punkten können.
Und wo wir gerade bei Geräuschen sind, kommen wir zum Sound. Musikalisch gibt es hier fast nichts was uns erwartet, selbst im Hauptbildschirm keinerlei musikalische Untermalung, in den Häusern außer ein paar Radioklängen oder ähnlichem ist es auch recht ruhig.
Das Spiel lebt von der Geräuschkulisse und diese wurde ziemlich gut umgesetzt, gerade in den minimalistischen Levels kommt es auf die Geräusche der Umgebung und uns selbst an und dies in Verbindung mit der VR Brille baut eine Atmosphäre auf die fast zum Schneiden dick ist.
Umfang
Mit 4-5 Stunden hat man im Gegensatz zu manch anderem VR Spiel doch eine relativ gute Spielzeit. Einen hohen Wiederspielwert gibt es auf Grund fehlender Optionen wie verschiedener Schwierigkeitsgrade oder ähnlichem leider nicht. Spieler die an Motion Sickness leiden kann es passieren das sie aufgrund der fehlenden Teleport Steuerung öfters Pausen einlegen müssen.
Fazit
Gattai Games hat hier ein Spiel geschaffen das mal so ganz anders ist und mit seinem auf Sound basierendem Spielprinzip einen erfrischend neuen Weg geht. Hier geht es nicht um grafische Höchstleistungen, sondern um das Prinzip Angst im Kopf, denn das was wir zu sehen bekommen ist nicht schlimm, hier geht es eher um das was wir uns vorstellen und mit Hilfe unserer Stimme bzw Geräuschen zu sehen bekommen, oder auch nicht. Leider hat die Story, wenn es denn überhaupt eine gibt, mich als Tester nicht erreicht, es waren nur aneinander gereihte atmosphärische Level die man beenden muss.
Trotz alledem kann man das Spiel empfehlen, denn Atmosphäre ist manchmal erschreckender als Grafik.
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