Zwei Jahre ist es nun her, dass uns EA Sports den bisher letzten Ableger der Kampfsport-Reihe bescherte. Jetzt heißt es Ring frei für EA Sports UFC3! Ob die Serie in der dritten Runde eine ebenso bravuröse Performance an den Tag legt, wie seine Vorgänger, klären wir im Test.
Ersteindruck
Der Coverstar von EA Sports UFC3 ist diesmal Conor McGregor, einer der größten aktuellen Stars des Kampfsports und zeitweiliger Weltmeister von gleich zwei Weltmeistertiteln. Das Hauptmenü des knapp 22 Gigabyte großen Stückchen Software wird uns einmal mehr in einer schicken und übersichtlichen Optik im Kachelmuster präsentiert. Hier haben wir die Wahl zwischen den einzelnen Modi wie dem Arcade-Kampf, in dem wir uns schnell und unkompliziert in ins Octacon stürzen dürfen. Dabei haben wir die Auswahl aus über 270 Kämpferinnen und Kämpfern, die nach Gewichtsklassen geordnet wurden und ihren realen Vorbildern verblüffend ähnlich nachempfunden sind. Eine beeindruckende Bandbreite an einer Auswahl bietet sich uns also.
Gameplay
Eines vorweg: Gameplay-Neuerungen gegenüber dem zwei Jahre vorauseilenden Vorgänger gibt es sehr wenige. EA Sports konzentriert sich mit UFC3 eher darauf, die Animationen, Steuerung und Moves der Spieler ein Feintuning zu unterziehen. Alles spielt sich etwas runder und ausgewogener. Wobei die Steuerung noch immer sehr umfangreich ausgefallen ist und viel Training und Geschick unsererseits verlangt. Wobei EA hier gegensteuert und immer wieder hilfreiche Tutorials und Tastenbelegungen einblendet, welche gerade für Neulinge den Einstieg in die Serie angenehm erleichtert und auflockert. Trotzdem haben wir es in UFC3 wohl mit einer der komplexesten Steuerungs-Sets zu tun, die die Gaming-Welt zu bieten. Das fällt besonders in den Submissions und in den Bodenkämpfen auf, in denen die Tastenbelegung einfach viel zu sperrig erscheint und wir besonders am Anfang immer wieder den Kürzeren ziehen, obwohl wir unserem Gegner im bisherigen Kampf deutlich überlegen waren.
Gerade Neueinsteiger sollten sich deshalb nicht davor scheuen, die Optionen anzuwählen und die Spiel-Schwierigkeit auf einfach einzustellen. Dieser Schritt mildert den Frust ab und sorgt dafür, dass wir einen etwas weniger steilen Einstieg in UFC3 vollziehen müssen.
Unter den Spielmodi wäre noch der Ultimate Team Modus, in dem wir Offline wie Offline mit einem Profi-Kämpfer oder einem selbst erstellten Charakter antreten können. Bitterer Nachgeschmack des Ganzen: Dieser Modus zielt auf Echtgeld-Transaktionen ab. So dürfen wir uns gegen Geld die UFC-Points aus dem Store kaufen, um sie anschließend im Spiel gegen Trainingsoptionen, Move-Sets, Perks, Outfits und mehr einzutauschen. Bevor wir aber enttäuscht die Nase rümpfen, sei gesagt, dass wir all die Items auch ohne Einsatz unseres hart verdienten Geldes verdienen können. Auch mit dem regulären Spielen im Ultimate Team Modus bekommen wir UFC-Points als Belohnung.
Der letzte der Hauptmodi in UFC3 ist der sogenannte G.O.A.T – der „Greatest Of All Time“ und bildet den klassischen Karriere-Modus des Spiels. Und der wartet mit einigen Neuerungen auf. Wichtig, um sich auf der Karriereleiter nach oben zu boxen und sich einen Namen mit Weltruhm zu machen, ist vor allem, dass wir unsere Woche gut durchplanen.
Richtig gelesen. Ganz nach dem Motto: „Get Your Shit Together“ müssen wir im Karriere-Alltag Prioritäten setzen und unsere Woche gut durchplanen. Um Fit für den Kampf zu sein und unsere Fähigkeiten auszubauen, trainieren wir verschieden Einheiten. Doch im heutigen Entertainment-Zirkus ist das noch lange nicht genug. Wir sollten einen Hype entfachen und unseren Status in die Höhe treiben, also gehen wir auf Autogramm-Stunden, geben Interviews und tummeln uns in den Sozialen Netzwerken. Hierbei sei erwähnt, dass die Trainigs-Sessions überarbeitet wurden und vielfältiger und individueller ausfallen, wodurch sie sich nicht mehr wie lästiges Abarbeiten anfühlen. Klasse, der G.O.A.T ist unser persönlicher Lieblings-Modus.
Grafik / Sound
Die Grafik von EA Sports UFC3 ist ein echter Wow-Faktor und macht die Kampfsimulation zu einem wahren Highlight unter den Sport-Spielen. Selten bekommen wir virtuelle Charaktere so lebensecht auf den Bildschirm projiziert. Dank der Frostbyte-Engine die den Motor der Grafik-Pracht darstellt bekommen wir eine Präsentation gezeigt, die uns schnell vergessen lässt, dass wir es hier mit einem Spiel zu tun haben. Genauso gut könnte dies eine reale Fernsehübertragung sein. Die PS4-Pro bietet zudem zwei Grafik-Optionen, mit der wir UFC3 entweder mit verbesserter Bildrate oder verbesserter Auflöung erleben können.
Der Sound kommt wuchtig und detailgetreu daher. Die Geräuschkulisse einer UFC-Übertragung wurde perfekt eingefangen und verstärkt die überzeugende Sport-Atmosphäre noch einmal. Die deutschen Kommentatoren-Stimmen sind allerdings weniger gelungen. Die Betonung der Sprecher ist oftmals deplatziert und eigenartig. Wir empfehlen, auf die englischen Sprecher zu wechseln.
Umfang
Beim Angebot an verschiedenen Spielmodies hat EA Sport sprichwörtlich nicht gespart. Egal ob ihr sofort loslegen wollt,das Ultimate Team bevorzugt, euch stehen Modies wie Knockout, Schnellkampf, Online-Rivalitäten, Rang-Meisterschaften, Trainings-Modus, Skill-Challenges und natürlich ein Zweispieler-Modus zur Verfügung.
UFC3 trumpft hier mit mehr als 270 Kämpfern in 10 Gewichtsklassen auf. Dabei stehen euch natürlich auch weibliche Kämpferinnen zur Auswahl… oh da sehen einige wirklich brutal aus, nichts mit zum Date einladen… und das alles in mehr als 10 Arenen.
Den Höhepunkt bildet für einige sicherlich das Ultimate Team, aber uns überzeugte der Karriere-Modus G.O.A.T. Hier können wir uns einen eigenen Kämpfer erstellen, ihn trainieren und von unten bis zur Weltmeisterschaft nach oben kämpfen. Hier bietet euch EA Sports ein umfangreiches Angebot an Auswahlen um euren Kämpfer kreieren zu können. So manches Rollenspiel bietet euch nicht so viele Möglichkeiten.
Fazit
Mit UFC3 hat EA Sports das Erfolgsrezept aus dem Vorgänger genommen und noch einmal überall ein bisschen nachgewürzt. Dabei ist ein wirklich sehr starkes Spiel und die wohl beste Kampfsimulation herausgekommen, die die PS4 zu bieten hat. Den Vorwurf, nur ein leichtes Update vom 2016 erschienenen UFC2 zu sein, kann UFC3 allerdings nicht ganz abstreifen. Dafür sind die Neuerungen zu gering ausgefallen. Der Karriere-Modus G.O.A.T allerdings ist großartig gelungen und wohl das Highlight von EA Sports UFC3.
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