Am 15. März 2018 veröffentlichten Entwickler Haemimont Games und Publisher Paradox Interactive endlich das Aufbau-Strategiespiel Surviving Mars für PlayStation 4, Xbox One und den PC via Steam. Wir haben uns die PlayStation 4 -Version natürlich genauer angesehen und sagen euch, was auch auf dem Roten Planeten erwartet.
Surviving Mars wird aktuell in der Version 1.00 ausgeliefert und nimmt gute 5 GB auf eurer Festplatte ein.
Ersteindruck
Der Einstieg mit wunderschönen Artworks während der Ladezeiten sorgt schonmal für die nötige Stimmung. Nach dem aufmerksamen Lesen und Bestätigen der Bedingungen und der Datenschutzerklärung landen wir im Hauptmenü. Hier stehen die Punkte „Schnellstart“, „Neues Spiel“, Spiel Laden“, Optionen und „Paradox Konto“ zur Auswahl.
Die Menümusik verdient zwar die Bezeichnung „Episch“, aber optisch wäre ein bisschen mehr Bewegung und Dynamik wünschenswert gewesen. Es wirkt leider ein wenig starr und unspektakulär. Immerhin haben wir es hier mit einem Spiel zu tun, das uns auf eine Reise zum Mars schickt um ein neues Kapitel der Menschheit zu schreiben. Das darf gerne auch schon im Hauptmenü entsprechend inszeniert werden.
Story
Surviving Mars hat so gesehen keine Geschichte, da ihr eure Story auf dem Mars selbst gestaltet. Zu Beginn entscheiden wir uns erstmal für einen Missionssponsor, ein Kommandantenprofil und ein Logo für unsere Kolonie. All das können wir auch von einem Zufallsgenerator auswürfeln lassen. Die Einstellungen, die hier vorgenommen werden, entscheiden dabei über den Schwierigkeitsgrad, der oben am Bildschirmrand angezeigt wird. Damit unsere Kolonisten auf dem Mars nicht mit den Händen buddeln und in roten Lehmhütten hausen müssen, legen wir zum Schluss noch fest, welche Werkzeuge und Materialien wir in die Rakete verfrachten um sie mit zum Mars zu nehmen. Für den Anfang prasselt hier zwar schon eine ganze Menge an Informationen auf uns ein, aber so eine Marsmission will eben auch gut vorbereitet sein. Ein wenig Zeit müsst ihr hier schon einplanen.
Sobald wir auf unserem Nachbarplaneten angekommen sind, suchen wir uns erstmal eine geeignete Stelle zum Errichten unserer Kolonie. Leider gibt es kein richtiges Tutorial, wodurch man sich schon ein wenig im Stich gelassen fühlt. Hier heißt es nun Ausprobieren, Infos lesen und gucken was passiert. Zwar gibt uns das Spiel ein paar Tipps, aber viel einfacher wird der Start dadurch nicht.
Die ersten Stunden sind geprägt von Forschung, untersuchen von Anomalien und scannen des Gebietes. Und nach und nach bauen wir dabei unsre Kolonie aus. Das mag ein etwas zäher und holpriger Start sein, aber mit steigernder Lernkurve, steigt auch die Motivation. Genrefans dürften ihre Freude daran haben.
Gameplay
Aufbaustrategie-Spiele haben es auf Konsolen oft nicht leicht. Die Steuerung ist fummelig, Tasten sind doppelt belegt und komplizierte Buttonkombinationen müssen oft erst in Fleisch und Blut übergehen, bis man ein flüssiges Spielerlebnis hat. Und anfangs hatten wir auch so unsere Problemchen damit. Zwar kann man die Steuerung jederzeit nochmal im Hauptmenü einsehen, aber um flüssig voran zu kommen und nicht alle Nase lang im Menü nach der Steuerung gucken zu müssen, ist etwas Zeit nötig. Nimmt man sich diese Zeit aber, bekommt man einen wirklich guten Spielfluss zustande. Damit man dabei aber nicht dauerhaft unter Zeitdruck steht, kann man das Geschehen jederzeit stoppen um in aller Seelenruhe die nächsten Schritte zu planen. Und wenn’s mal schnell gehen soll, lässt sich die Zeit auch vor spulen.
Grafik/Sound/Technik
Mit dem Sci-Fi-Setting kann Surviving Mars durchaus überzeugen. Auch weil es optisch gut umgesetzt wurde. Licht- und Schatteneffekte sehen toll aus und die Landschaft dürfte auf dem echten Mars kaum besser aussehen. Einige Darstellungsfehler gibt es aber dennoch. So kann man z.B. durch einige Berge hindurchschweben, als wären sie gar nicht da und die Darstellung mancher Objekte, wie z.B. der Mars Rover, wirkt etwas plastisch. Im Großen und Ganze überzeugt due Grafik aber vollkommen.
Vor allem die Hintergrundmusik weiß zu gefallen. Das Mars-Radio bietet verschiedene Sender, wodurch für jeden wohl die passende Musik dabei sein dürfte. Die Sprachausgabe ist zwar nur in Englisch vorhanden, aber der geübte Spieler sollte damit keine größeren Probleme haben, zumal die Bildschirmtexte selbst in diversen Sprachen verfügbar sind.
Technisch gibt es beim Sound hier und da ein paar kleinere Probleme. So setzt die Musik z.B. bei Ladevorgängen immer mal wieder aus.
Größere technische Probleme wie Abstürze, Glitches oder Bugs gab es während unserer Test-Sessions nicht. Von daher gibt’s hier nichts zu berichten.
Umfang/ Langzeitmotivation
Das Setting des Spiels, welches von Klassikern Asimovs und Clarkes inspiriert wurde, ist toll in Szene gesetzt worden. Es gibt viele kleine Geheimnisse auf dem Mars zu entdecken und jeder Kolonist hat seine eigene kleine Geschichte und kämpft mit seinen eigenen kleinen Herausforderungen. Es gibt also immer irgendwas zu tun.
Dazu kommen die vielen verschiedenen Forschungs- & Entwicklungszweige, die Einfluss auf den Ablauf und die Fortschritte eurer eigenen Marsgeschichte haben. Außerdem gibt es bei jedem Durchgang ein eigenes, ganz besonderes Geheimnis auf dem Mars zu ergründen.
Der Start mag etwas holprig und zäh gewesen sein, aber hat man das erstmal hinter sich gebracht, bekommt man ein abwechslungsreiches Spiel, von dem man sich nur schwer losreißen kann. Allein durch die vielen kleinen Details und Geheimnisse haben die Entwickler für genug Wiederspielwert gesorgt um mehr als nur ein paar Stunden in das Spiel zu investieren. Damit es sein volles Potential entfalten kann, muss man ohnehin etwas mehr Zeit einplanen. Aufgrund der großartigen Langzeitmotivation, die das Spiel erzeugt, dürfte das für Fans aber kaum ein Problem darstellen.
Fazit
Das Aufbau-Strategiespiel Surviving Mars kann wirklich in vielen Punkten überzeugen, auch wenn der Titel aktuell noch mit einige Schwierigkeiten und kleineren Fehlern zu kämpfen hat. Nach einer Weile wird das Spiel zu einem richtigen Zeitfresser in dem Fans von Aufbauspielen einen neuen Favoriten finden können. Surviving Mars ist nichts für Zwischendurch, da man sich intensiv mit dem Spiel auseinandersetzten muss. Ungeduldige Spieler dürften daher nicht die größte Freude daran haben. Um aber auf den Punkt zu kommen: Mit Surviving Mars haben die Entwickler von Haemimont Games ein Aufbau-Strategiespiel auf die Konsole gebracht, das sich Genrefans und Sci-Fi begeisterte nicht entgehen lassen dürfen.
Surviving Mars erschien am 15. März 2018 für PlayStation 4, Xbox One und den PC via Steam. Der Titel ist aktuell für einen Preis von nur 39,99 Euro im Handel oder digital in verschiedenen Versionen erhältlich.
Es gibt eine Deluxe-Edition mit dem einzigartigen “Stellaris Dome Set“ und eine „First Colony Edition“ mit zusätzlicher Musik im Spiel, Häuserstile und eine glänzende neue Optik für Bauten. Des Weiteren ist sogar der Season Pass mit zwei großen Erweiterungen enthalten. Die Premium Edition bzw. die „First Colony Edition“ ist digital für einen Betrag von 74,99€ erhältlich.
[amazon_link asins=’B00GWUSG8U‘ template=’ProductCarousel‘ store=’playstaexperi-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’c9a4576c-26ef-11e8-a6cb-15c57678105b‘]