Mit Abathor aus dem Hause JanduSoft und Pow Pixel Games erwartet die Spieler handfeste Arcade-Action im 80er/90er Retro-Style gepaart mit einem knackigen Schwierigkeitsgrad. Wir haben uns auf das Abenteuer eingelassen und berichten Euch über unsere Reise in die Pixel-Vergangenheit.
Die Entwickler haben sich sehr von der 16 Bit-Ära und den diversen Spieleperlen wie zum Beispiel Golden Axe, Rygar oder Castlevania inspirieren lassen. Herausgekommen ist ein 2D-Action-Plattformer für 1 bis 4 Spieler im klassischen Arcade-Stil mit mehr als 50 Stages, erhältlich seit dem 25. Juli 2024 auf PC und Konsolen.
Wir haben Abathor auf der PlayStation 5 in der Version 1.00 getestet. Das Spiel wurde außerdem auf PC und Xbox veröffentlicht. Nach einem Download von 578,8 Megabyte und einem Festplattenverbrauch von 579,9 Megabyte konnten wir uns in das Abenteuer stürzen.
Ersteindruck
Story nebensächlich, Action muss stimmen
Auch wenn die Story in diesen „Oldschool“- Action Titeln eine meist untergeordnete Rolle spielt, wollen wir sie Euch trotzdem nicht verschweigen. Die Geschichte spielt im mystischen Land Atlantis, wo die Hybris der Menschen dazu geführt hat den Groll der Götter zu erzürnen und deshalb alle möglichen Ungeheuer die Welt überfluten. Eine Gruppe von Helden muss kämpfen, um die Tore von Abathor zu schließen und die Dämonen dorthin zurückzuschicken, woher sie gekommen sind.
Die Optionen des Spiels sind überschaubar, zu bemerken ist, dass man die CRT-Shader einschalten kann, wenn man den Oldschool-Röhrenmonitor-Look nicht mag, aber das ist wie bei so vielem, Geschmackssache. Drei verschiedene Schwierigkeitsgrade werden angeboten, wobei der dritte erst nach dem Beenden des zweiten freigeschaltet wird.
Es gibt vier abspeicherbare Spielstände, wobei man bemerken muss, dass man, sollte man im Spiel mal, zum Beispiel in Level 2-3 aufhören zu spielen, und das Spiel neu startet, immer wieder vom Beginn den jeweiligen Level startet, also hier zum Beispiel dann Level 2–1. Aber genug der Vorworte, lasst uns die Action starten.
Gameplay
Ein Ausflug in die Vergangenheit
Wie schon erwähnt haben wir zu Spielbeginn die Auswahl zwischen 4 Helden, die sich in ihren 3 Attributen (Power, Agilität, Defensive) unterscheiden. Haben wir unsere Auswahl getroffen, geht es nach einer kurzen Storyeinführung in Wort und Bild (alles in Deutsch) auch schon los. Wir kämpfen uns, wie es sich zu einem Spiel dieser Zeitgehörte, von links nach rechts und metzeln uns durch mehr oder weniger Gegnerhorden, die sehr vielfältig präsentiert werden. Jeder Level besteht aus 5 Teilen, wo wir an jeweils zwei Stellen einen Wiederherstellungspunkt freischalten, aber dazu gleich mehr.
Auch diverse Truhen kreuzen unseren Weg, die nach deren Zerstörung Geld und Gold freigeben, dieses können und sollten wir sammeln, denn ab und an kreuzt ein Händler unseren Weg, bei dem wir diverse Upgrades für Waffen oder Gesundheit und mehr kaufen können. Außer unseren Standardwaffen haben wir limitierte Extrawaffen, von der wir aber immer nur eine bei uns tragen können, das kann mal ein fliegender Fisch sein, der Gegner für uns vernichtet oder eine Art Smartbomb, die den Bildschirm „reinigt“.
Auch unsere Kampfkunst besteht aus einem Standardangriff und einem etwas stärkeren Schlag, der aber auch etwas mehr Zeit benötigt. Aber man läuft natürlich nicht immer stumpf von links nach rechts, ab und an möchten auch Höhlen oder versteckte Truhen erreicht werden, oder Schalter betätigt, damit diverse Mechanismen in Gang gesetzt werden, oder es geht mal über Steine einen Wasserfall hinauf und leider auch gerne wieder hinunter. Abwechslung ist hier auf jeden Fall gegeben.
Außerdem kommen wir in den diversen Leveln an Monolithen, die nach deren Zerstörung unseren Wiederherstellungspunkt freigeben. Unser Held verfügt am Anfang über 8 Gesundheitspunkte, die, wenn uns ein Gegner trifft oder berührt, natürlich verringern. Aber auch gegen dieses Problem gibt es eine Lösung, denn extra rosafarbene Truhen enthalten außer ein wenig Geld immer ein wenig Nahrung, die unsere Gesundheitspunkte wieder auffüllt.
Was sich die Entwickler auch abgeschaut haben oder besser gesagt an den älteren Titeln orientiert haben, ist der obligatorische Endboss, der am Ende der jeweiligen Hauptlevel erscheint und ein wenig mehr „Aufmerksamkeit“ benötigt, damit er den Weg frei macht zur nächsten Stage. Insgesamt muss man auch hier nochmal erwähnen, dass sich die diversen Level immer einem Thema, zum Beispiel Wasser oder Wald, annehmen und dies auch im Gegner und Leveldesign sehr gut umsetzen.
Umfang/Grafik/Sound
Das passt einfach
Abathor, mit seinen 10 Leveln hat man, wenn man ein versierter Spieler ist, in gut drei Stunden durch, dafür muss man aber wirklich gut sein, denn der Schwierigkeitsgrad steigt zwar langsam an, aber hat es wirklich in sich. Hier wird jeder Fehltritt oder falsche Bewegung mit Energieabzug bestraft, aber Gott sei Dank gibt es genug Truhen, Extras und Co., die einem das Leben verlängern.
Der richtige Spielspaß startet aber natürlich erst, wenn man sich einen oder mehrere Freunde zum Couch-Koop dazu holt, denn das Spiel unterstützt ja lokal bis zu 4 Spielern, und man muss nicht groß erwähnen, dass es immer viel mehr Spaß macht, mit mehreren Personen ein Spiel zu spielen.
Grafisch erwartet uns zwar „nur“ Pixelgrafik im Style der 80er/90er Retro Games, aber dies mit viel Liebe zum Detail. Jeder Level hat sein Thema und die dazu passende grafische Umgebung, die sich auch auf das Monsterdesign erweitert. Und dies kann man auch zur musikalischen Untermalung sagen, auch wenn sich die einzelnen Musikstücke in den Leveln wiederholen, hat jeder sein eigenes Musikstück, seinen eigenen Retrocharme, den man nach einer Weile gerne mal mitsummt.
Fazit
Für Fans der guten alten Zeit und Neugierige
JanduSoft und Pow Pixel Games erwecken mit Abathor die gute alte und unbeschwerte Zeit der Retro-Spiele zum Leben. Man hat hier zwar immer wieder den „das hab ich doch schon in anderen Spielen gesehen“-Effekt, aber das ist nicht böse gemeint. Das Spiel ist ein Best-of von diversen Oldschool-Games und deren Mechaniken, sodass es für Fans eine Freude ist, mal wieder ein zwar manchmal bockschweres Spiel vor sich zu haben, aber doch den Spaß nicht zu verlieren und sich an dem Spiel einfach zu erfreuen. Wir hatten viel Spaß damit und können es Euch nur wärmstens empfehlen.