Nach dem großen Crash der letzten Wochen suchen viele Anleger alternative Anlagemethoden. Viele haben sich spontan in Immobilien geflüchtet, doch das ist sicherlich auch nicht unbedingt die beste Wahl, denn derzeit bahnt sich auch der Kollaps einer großen Immobilienblase, vor allem in Deutschland immer mehr an. Die Anzeichen stehen schlecht und so ist es vielleicht nicht sonderlich schlau sein Geld in teure und langfristige Immobilienprojekte zu stecken und auf den großen Gewinn zu hoffen. Aktuell sieht es eher so aus als könnte sich der Markt recht schnell in Wohlgefallen auflösen und wir erleben eine Immobilienkrise wie es noch 2008 in den USA passiert ist. Die Voraussetzungen sind heute allerdings andere und wie es zu der Immobilienkrise in den USA gekommen ist, ist mit der deutschen Situation nicht vergleichbar, nur die Dynamik ist die gleiche.
Aktuell steigen Immobilienpreise immer weiter und es wird verhältnismäßig wenig gebaut im Vergleich zu den steigenden Preisen. Auf Dauer muss im Prinzip die Immobilienblase platzen. Investoren werden auch hier ihr Geld verlieren und dann bleibt eigentlich fast nur noch ein großer Markt übrig, der wirklich große Gewinne in kurzer Zeit verspricht, der Rohstoffmarkt. Hier aber gerade Öl, denn Öl wird derzeit immer teurer und das absolut nicht nur dank der OPEC Länder, sondern vor allem aufgrund der weltpolitischen Lage und der vielen Krisen und Konflikte. Hier wird viel Rohöl benötigt, wenn Militärs schwere Maschinen bewegen und Kriege führen. Das treibt den Preis so spürbar in die Höhe, dass selbst der deutsche Otto Normalverbraucher mittlerweile nicht mehr davon verschont geblieben ist.
Die Einstiegshürden in einen ehemaligen Insidermarkt, der nur wenigen zugänglich war, sind aber auch massiv gefallen. Aktuell kann man bereits mit einem Mobiltelefon online mit Rohstoffen handeln. Es ist kein Problem mehr Öl Trading per App zu bewerkstelligen. Hierfür kann man die altbekannten Finanzinstrumente anwenden, die die meisten Anleger auch bereits von Kryptowährungen kennen dürften. Es ist also mittlerweile kein Problem mehr, auch nicht für Einsteiger, mit öl profit zu machen. Das schöne dabei ist, dass man die meisten Tools bereits kennt und bedienen kann. Auch die Darstellungen von Preisverläufen sind ähnlich wie bei Kryptowährungen und so dürften sich viele Anleger direkt Zuhause fühlen, wenn sie in den Ölhandel einsteigen.
Doch ist hier auch ein gewisses Maß an Skepsis angebracht, denn der Handel mit Rohstoffen funktioniert zwar genauso wie der Handel mit Kryptowährungen, jedoch unterliegen Rohstoffe einer komplett anderen Dynamik. Das bedeutet, dass Rohstoffe langfristig reagieren können und die Preise für Rohstoffe sogar, zumindest im Falle von Öl, maßgeblich beeinflussbar sind. Hier greifen zum Beispiel die OPEC Länder massiv in den Markt ein, indem Förderquoten festgelegt werden, die bestimmen, wie viel Öl gefördert werden darf. Das soll einen stabilen Marktpreis sicherstellen, am Ende ist es jedoch nichts anderes als ein Preis Kontrollinstrument, das vor allem die freie Marktwirtschaft aushebeln soll.
Dennoch unterliegen Rohstoffe im Allgemeinen, nicht nur Öl, auch anderen Wirkungen aus dem Umfeld der Politik, des Weltgeschehens und vieler anderer Faktoren wie z. B. Umweltereignissen und mehr. Das sind alles andere Punkte als bei Kryptowährungen, die sicherlich auch auf diese Ereignisse reagieren, diese jedoch letztlich sicherlich nicht so stark als Einfluss mitnehmen.
Die Flutkatastrophe in Deutschland hat am Kryptomarkt zum Beispiel absolut keinen Einfluss hinterlassen. Das gestaltet es allerdings deutlich schwerer, den Rohstoffmarkt einzuschätzen, der sich trotz allem genauso schlagartig und schnell ändern kann. Nehmen wir als Beispiel noch einmal das Öl. Sollte sich die OPEC nun entscheiden die Förderquoten zu verdoppeln würde der Rohölpreis sofort, nach Bekanntwerden der Entscheidung, massiv einbrechen, immerhin wäre in Kürze ja günstigeres Rohöl zu haben.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Tatsache, dass Rohstoffe in der Regel nur mit diversen Finanzinstrumenten gehandelt werden können, also ETF’s oder im Englischen auch CFD genannt. Beides ist prinzipiell das gleiche und beschreibt einen Differenzkontrakt. Das sind Verträge zwischen 2 Parteien, die prinzipiell eine Kurswette darstellen. Hierbei wettet man auf den steigenden Kurs einer Position, egal ob Aktie, Rohstoff oder Kryptowährung und bekommt am Schluss die Differenz zwischen Einstiegskurs und Ausstiegskurs als Gewinn ausgezahlt, oder eben auch nicht, sollte der Wert fallen. Hierbei sollte man schon genau wissen, was man macht. Aus diesem Grund ist es durchaus wichtig sich erst einmal genau zu informieren wie man mit Rohstoffen handeln kann und welche Möglichkeiten man hat am Markt zu handeln.