Bild: Ubisoft

Assassins Creed Mirage: Auf den Spuren der runden Stadt von Bagdad

Mit dem neusten Assassins Creed Mirage entführt uns Ubisoft in die mesopotamische Gegend, zischen Euphrat und Tigris, nach Bagdad. Nach unserem Test zum Spiel begeben wir uns heute auf die Spuren der damaligen Hauptstadt des Kalifats.

Wer heute nach Bagdad schaut, wird nicht mehr als eine Hauptstadt des Irak ohne Strukturen erkennen, wo es heiß ist und die politische Lage als sehr unruhig bezeichnet werden kann. Dabei war genau hier einmal das Zentrum von Handel, einer riesigen Kultur, wo prunkvolle Paläste den Reichtum des Kalifats präsentieren. Daraus entstanden auch einst die Erzählungen zu 1001 Nacht. Voll all dem sieht man heute nichts mehr.

Bild: Texas Public Radio

Die heutige Millionen-Metropole Bagdad wurde am 1. August 762 vom zweiten Abbasidenkalif al-Mansur als Mad?nat as-Sal?m (Stadt des Friedens), an der Stelle der alten babylonischen Ortschaft Pag-dadu, als neue Hauptstadt des Kalifs gegründet. Bisher war Damaskus die Hauptstadt des Kalifenreiches. Innerhalb von 5 Jahren entstand eine kreisrunde-Stadt, die in je 4 Viertel geteilt war, vier Toren umgeben, nämlich Bab al-Kufa („Tor von Kufa “) und Bab al-Sham („Tor“) von al-Sham oder Damaskus “), Bab al-Khorasan („Tor von Khorasan “) und Bab al-Basra („Tor von Basra “), und dessen Stadtmauer 14 Kilometer betrug. – Gute Mathematiker kommen somit auf einen Durchmesser von rund 2,23 Kilometern, was dementsprechend eine Gesamtfläche von 15,6 km² entspricht. Um das in die Realisation mit heutigen Städten zu setzen, entsprach Bagdad gerade mal ein Fünfter heutiger bekannter deutscher Städte. Wobei in Bagdad einst eine Million Menschen gelebt haben sollen. Heute sind es in Bagdad an die 7 Millionen.

Eine Animation, die auf Basis des Archäologen Ernst Herzfeld, der wiederum seine Aussagen und Angaben auf at-Tabar?s exakten Angaben stützt, einem Historiker aus dem Jahr 870 herum, der in Bagdad lebte, zeigt die Stadt zur Gründung. Eigentliche Funde, wie sie heute in Ägypten bei Ausgrabungen Bestätigung finden, können heute nicht mehr ausgemacht werden. Das liegt an den zahlreichen Kriegen und Zerstörungen, die Bagdad über sich ergehen lassen musste.

Im 13. Jahrhundert war Bagdad die zweitgrößte Stadt der Welt, wurde aber im Jahre 1258 von den Mongolen vollkommen zerstört, die letztendlich nicht nur hunderttausende Menschen töteten, sondern auch das komplexe Bewässerungssystem rund um Bagdad zerstörten. Hier kann sprichwörtlich von „dem Erdboden gleich machen“ gesprochen werden.

Auf Spurensuche

Nach der Zerstörung der Stadt durch die Mongolen, geriet Bagdad immer wieder unter schweres Feuer, wobei der Machtkampf letztendlich dazuführte, dass Bagdad im 17. Jahrhundert nur noch 15.000 Einwohner beherbergte. Im 19. Jahrhundert wurde die Anzahl der Einwohner durch eine Pestepidemie einmal mehr schwer gebeutelt.

Fast 1040 Jahre nach der Gründung der Stadt, wurde 1921 durch die Briten das irakische Königreich ausgerufen, welche 1941 durch einen Militärputsch erneut in die Stadt einrückten. In den 1970er Jahren profitierte Bagdad enorm durch die Verstaatlichung der Unternehmen im Ölsektor, womit dann auch eine moderne Infrastruktur entstand. Ab den 80er Jahren wandelte Saddam Hussein die einstige Stadt des Frieden zu einer „Stadt der Denkmäler“ um. Letztendlich litt die Hauptstadt ab hier auch unter den beiden Golfkriegen zwischen dem Iran und der USA.

Durch die zahlreichen Kriege, Plünderungen und der Neugestaltung ab Saddam Hussein, wurde dann wohl auch die letzten Spuren der einstigen Runden Stadt beseitigt. Es lässt sich nur noch erahnen, wie groß und an welcher Stelle die Stadtgründung erfolgte.

Historische Karte auf das heutige Bagdad gelegt

Durch den Bau von Hochhäusern im Altstadtgebiet lassen sich kaum noch Spuren der Vergangenheit ausfindig machen. Der einstige prächtige Palast, der auch im Spiel besucht werden kann, ist leider vom Erdboden verschwunden. Zu den wenigen erhalten gebliebenen Bauwerken gehören unter anderem die Ruine des Bab al-Wastani, der Abbasidenpalast (1179 erbaut), die Medrese Mustansirijah (1227) und Marjanmoschee (1356).

Es bedarf schon viel Fantasie, um aus der Vogelperspektive noch Spuren der runden Stadt erkennen zu können. Letztendlich haben auch die Entwickel von Assassins Creed Mirage trotz enormer Recherche viel Fantasie mit einfließen lassen, dass man als Gamer die einstige Metropole in Mesopotamien besuchen kann. Wir wünschen euch viel Spaß.

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Seit Anbeginn der Datasette von Computergames begeistert. Spielt alles was sich bewegt und für Atmosphäre sorgt. Nimmt gerne Peripherie unter die Lupe und auch auseinander, es bleiben immer Schrauben übrig.