Ein Headset ohne Kabel ist schon irgendwie praktisch. So kann man sich frei bewegen und trotzdem der Lieblingsmusik lauschen, mit den Freunden im Teamspeak plappern und nebenbei das Geschirr spülen. Auch beim Zocken ist der kabellose Hörgenuss nicht zu verachten. Immerhin verfangen sich Kabel allzu gern an Stuhl und Tisch und jedes Mal das Headset absetzen, weil man etwas zu Trinken braucht, nervt auch. Und weil wir so gern kabellose Headsets testen, gibts heute das neue Astro A30 auf die Ohren. Es ist zwar der kleine Bruder des Astro A50, hat aber dank seiner Premium-Gene eine Menge zu bieten.
Lieferumfang und Verarbeitung
Alles drin, alles dran
Im ziemlich schicken Karton von AstroGaming, den wir übrigens mit einer Aufreißlasche entschärfen müssen, steckt natürlich nicht nur das neue Astro A30. Zuerst einmal ist alles sehr gut geschützt in einer festen Transporttasche verpackt, mit der man das Headset nicht nur praktisch transportieren, sondern auch bei Nichtbenutzung aufbewahren, kann. Neben dem Headset finden sich dann ein 1,5 Meter langes, gummiertes Analogkabel mit 3,5mm Klinkenstecker, ein 1,5 Meter langes, ebenfalls gummiertes, Ladekabel mit USB-C auf USB-A und ein USB-Transmitter für die Verbindung mit PC, Mac oder Xbox. Wohl bemerkt ist hierbei, dass es das Headset in zwei Varianten gibt, einmal kompatibel für die Xbox und einmal kompatibel mit der PS5. Für die kabellose Verbindung mit PC und Konsole liegt ein USB-Dongle als Transmitter bei. Um es an beiden Konsolen zu benutzen, müssten wir einen zusätzlichen Transmitter für die jeweilige Konsole kaufen. Warum der aber bei dem Preis nicht gleich dabei ist, bleibt fraglich. Im Karton findet sich außerdem ein ansteckbares Bügelmikrofon und natürlich dürfen die Sicherheitshinweise und ein QR-Code für die zugehörige App nicht fehlen. Alles in allem ist also das notwendigste Zubehör dabei. Nur eine Anleitung sucht man vergeblich. Übrigens: Das Astro A30 gibt es in den Farben Navy-Blau und Weiß.
Schon der erste Eindruck des Astro A30 ist eindeutig – hier bekommt man keinen Schrott. Die Verarbeitung kann sich nicht nur sehen, sondern auch fühlen lassen. Schon die Haptik des gewählten Kunststoffes macht Lust aufs Ausprobieren. Das Headset ist etwas kompakter als das A50 und auch die drehbaren Ohrmuscheln wirken augenscheinlich recht klein. Diese sind an ihren Gelenken so weit schwenkbar, dass man das Headset locker um den Hals tragen kann. Der weich verstellbare Kopfbügel besteht auch eine Kunststoffschale und einem gummierten Polster, welches sich etwas wie Neopren anfühlt. Es gibt keine störenden Kanten und alle Übergänge sind glatt und perfekt gearbeitet. Auch Schrauben sucht fast man vergeblich. Lediglich unter den magnetischen Tags an den Außenseiten der Ohrmuscheln finden sich jeweils vier davon. Diese Tags sind mit dem Logo von AstroGaming versehen und können auf deren Webseite selbst designt werden, um sein Headset zu personalisieren. Unter den Tags schimmert es bunt. Fast wie auf einem Ölfilm glänzen die Farben von Gelb über Blau bis ins Violett auf den Abdeckungen. Die Ohrpolster aus Kunstleder sind übrigens auch magnetisch und geben den Blick auf die mit leuchtend-rotem Stoff beklebten Treiber preis. Das Mikrofon wird per Klinkenstecker in die linke Ohrmuschel eingesteckt und kann am gummierten Arm in die gewünschte Position gebogen werden. An der Kapsel ist außerdem die leuchtend-rote Farbe der Treiber wiederzufinden. Neben dem Mikrofonanschluss ist zudem die Buchse für das Analogkabel eingelassen. Um das Mikrofon stumm zu schalten, befindet sich an der linken Ohrmuschel ein kleiner Schalter. Zwei weitere Schalter und ein kleiner Joystick finden sich an der rechten Ohrmuschel, an der auch das Ladekabel seinen Anschluss hat. Die beiden Schalter sind für die Aktivierung und die Zuschaltung von Bluetooth zu benutzen, der Joystick regelt den Mix zwischen Chat und Spielsound, sowie die Lautstärke. Hochwertig und modern in der Auswahl der Materialien ist das Astro A30 in jedem Fall.
Installation und Bedienung
Umfangreich per App gesteuert
Die Installation des Astro A30 ist recht einfach. Wie schon angesprochen, gibt es zwei Versionen des Headsets. Dabei unterscheiden sich aber nur die Transmitter. Warum man das Headset aber nicht direkt mit Transmittern für zwei Konsolen ausstattet, ist uns auch unklar. Verbinden können wir das A30 mit dem beiliegenden USB-Dongle. Dieses stecken wir an unseren PC oder an die jeweils kompatible Konsole. Sogleich erkennt unser Betriebsystem das neue Gerät und trägt gleich zwei neue Audioquellen ein. So steht uns ein Audiokanal für unseren System- oder Spielsound bereit und ein zweiter für den Voicechat. Diese Trennung hat AstroGaming vor Jahren bereits mit seinen Headsets eingeführt und einige Hersteller haben es sich bereist abgeschaut. So können wir simpel mixen, wie laut unsere Freunde in Discord oder Teamspeak im Bezug zum Spielsound sind. Die Mischung beider Kanäle übernimmt der kleine Joystock an der rechten Ohrmuschel. Doch das ist noch nicht alles. Der zweite Kanal ist beim Astro A30 außerdem per Bluetooth mit einem Smartphone verbindbar. Bekommen wir also einen Anruf während einer Spielesession, können wir ihn ohne Umstände direkt entgegen nehmen und beim Zocken mit der Mutti telefonieren. Die Reichweite des Transmitters ist mit 15 Metern angegeben, was wir auch so bestätigen können. In der Wohnung mit zwei Wänden im Empfangsbereich konnten wir das Astro A30 ohne Störungen. Der Akku hält sein Versprechen mit bis zu 27 Stunden Laufzeit, denn im Testzeitraum von etwa einer Woche haben wir das Headset nur einmal laden müssen.Alle Einstellungen für das A30 werden über die G-HUB-App am Smartphone konfiguriert. Hier lassen sich umfangreiche Einstellungen vornehmen, die wohl die meisten Headsets in den Schatten stellen.
In der App können wir natürlich den aktuellen Ladestatus des Akkus sehen, mit welchen Geräten wir verbunden sind und sogar verschiedene Profile für unser Headset anlegen. Diese sind nützlich, wenn man das A30 oft mit verschiedenen Geräten in unterschiedlichen Situationen benutzt. In diesen können wir mit dem in der App verfügbaren Equalizer unseren Sound anpassen. So nutzen wir aktuell ein Gaming-Profil mit verstärkten Laufgeräuschen der Gegner, um diese besser zu orten. Oder ein zweites Profil für abgespielte Musik am Smartphone in der Bahn. Hier ist der Equalizer natürlich mehr auf Musik eingestellt. Hier ist es möglich, auf 5 Bändern die Frequenzen anzupassen. Zusätzliche Einstellungen ermöglichen uns ein Monitoring über eines der Mikrofone und sogar ein eingebautes Noise-Gate gegen Störgeräusche einzusetzen. Außerdem können wir hier außerdem den Mix zwischen Spiel und Chat festzulegen oder den Transmitter zwischen Konsolen- und PC-Modus umschalten. Schade ist, dass wir das Headset allerdings nicht mit der G-HUB-Software am PC einstellen können. Das hat aber auch logische Gründe. Immerhin wäre die nicht für Konsolenspieler nutzbar und auch bei mobiler Nutzung kaum von Wert. Somit bietet sind mit dem Astro A30 ein umfangreich nutzbares Headset mit allen sinnvollen Werten der kabellosen Astro-Familie.
Soundcheck
Fetter Klang auf die Ohren
Schon beim ersten Anspielen klingt das Astro A30 bombastisch und fett. Die Treiber liefern wirklich einen guten Sound, auch wenn uns die Höhen etwas zu scharf sind. Hier lässt sich aber dank des Equalizers in der App super nachregeln. Wer will, legt sich einfach mehre Soundprofile an. In Sachen Bass kommt das A30 aber wirklich heftig und selbst wenn wir im EQ dessen Bänder ganz aufdrehen, machen die 40mm Treiber nicht schlapp. Selbst bei höchster Lautstärke lassen sich weder Klirren noch Rumpeln in den Tonerzeugern ausmachen. Die Mitten sind breit und die Höhen bieten eine schöne Präsenz, wenn sie etwas nachgeregelt sind. Das klassiche V im EQ können wir aber nicht lange ertragen, denn hier sind die Höhen einfach zu spitz und verfälschen das gesamte Hörerlebnis. Das Staging des Astro A30 ist hervorragend und Musik und Spiele werden in einem sehr dynamischen Sounderlebnis abgebildet. Wir freuen uns schon auf das neue Call of Duty mit seiner tollen Soundkulisse.
Auch die Mikrofone des Astro A30 haben wir uns anghört und euch natürlich auch eine Audioprobe bereitgestellt. Da das innenliegende Mikrofon eher für mobile Zwecke gedacht ist, erfüllt es auch wirklich nur einen simplen Zweck für Telefonate. Der Klang ist wie vermutet sehr räumlich aber immerhin sind wir laut und deutlich zu hören. Alles in unserem Umfeld aber eben auch. So sind Störgeräusche auch zu hören, selbst wenn das Noise-Gate voll arbeitet. Dennoch werden Klicks und Tastenanschläge gut gefiltert. Zum Telefonieren reicht es also absolut. Das ansteckbare, biegsame Mikrofon ist schnell montiert und auch die App erkennt sofort seine Benutzung. Das Bügelmikrofon klingt aufgrund seiner Nähe zum Mund natürlich deutlich besser. Da es aber aufgrund der begrenzten Bandbreite nur in 16 Bit aufnimmt und auch die Kapsel nicht die beste zu sein scheint, klingt es ebenso – sehr flach. Die Stimme ist zwar klar und deutlich zu hören, Begeisterung lösen wir bei unserem Teamkollegen im Discord oder Teamspeak damit aber nicht aus. Da ginge sicher mehr, zumal wir dies mit dem kabellosen Mikro von Antlion bereits bewiesen haben. Schön wäre hier zumindest eine Möglichkeit per App auch dem Mikrofon einen Equalizer zu verpassen und den Sound nachträglich zu verbessern. Auch ein kleiner Popfilter aus Schaumstoff wäre sinnvoll, denn die Kapsel nimmt recht viele Plosionslaute mit. Die Mikrofone des Astro A30 klingen also, wie man es von den meisten Headsets kennt. Wir haben zumindest mehr erwartet. Aber hört selbst!
Fazit
Premiumgerät mit grandiosem Sound und kleinen Schwächen
Wer bereits Headsets von AstroGaming besitzt oder zumindest benutzt hat, weiß, dass man es mit einem Premiumprodukt zu tun hat. Aber auch hier gehen die Meinungen auseinander, zumindest was die Qualität und den Preis angeht. Und so sind auch wir etwas zwiegespalten. Immerhin ist das Astro A30 mit einem Preis von 250 Euro wirklich kein Schnäppchen. Was aber die Verarbeitung, den Einsatz von Materialien und das Design angeht, sind wir ganz eindeutig überzeugt. Wer das A30 einmal in der Hand hält, spürt die Qualität. Sowohl der verwendete Kunststoff, als auch die magnetischen Tags und Ohrpolster sprechen für ein modernes und hochwertiges Gerät. Auch die Bedienung per App ist sehr positiv zu bewerten. Sie ist sehr umfangreich gestaltet und so kann das A30, sowohl mobil, als auch an der heimischen Gaming-Peripherie genutzt werden. Und das quasi ohne es auch nur abzusetzen. Der Tragekomfort ist hervorragend und auch nach Stunden stört das Headset uns nicht. Schade ist allerdings, dass man nicht ermöglicht, es direkt an Playstation und Xbox, ohne zusätzlichen Transmitter, zu nutzen. Der Sound der Treiber ist grandios und außer den etwas zu krassen Höhen wunderbar ab Werk gepegelt. Wir empfehlen aber die Nachregelung per EQ in der App. So holt man einen wirklich dynamischen Sound aus dem Headset. Übrigens unterstützt es auch Windows Sonic und kann so auch virtuellen Surround-Sound, zumindest am PC, bieten. Lediglich die Mikrofone klingen sehr flach und ihr Klang kann auch nicht in der App per EQ verbessert werden. Da hätten wir etwas mehr Fülle erwartet. Zumindest bekommt man für den recht hohen Preis aber ein wunderschönes, modernes Headset mit grandiosem Sound für Gaming und Musik und umfangreichen Anpassungsmöglichkeiten. Wir sprechen eine Empfehlung aus.
- Für alle Spiele: Kompatibel mit Playstation, Xbox, XB Series X|S, Nintendo Switch, PC, Mobile, iOS, Android - gleichzeitig an mehrere Geräte anschließbar und mit individueller Audiomischung
- Audio-Steuerung: Stelle dein Audio- und Gaming-Erlebnis unterwegs individuell ein mit der Logitech G mobilen App auf iOS und Android
- Zum Abmischen geeignet und flexibel: Mische mehrere Geräte gleichzeitig ab mit dem profimäßigen LIGHTSPEED, 2,4 GHz kabellos, Bluetooth-Verbindung und 3,5 mm Aux