Bis vor wenigen Jahren waren Gaming-Laptops noch ziemlich dicke, sperrige Kisten, weil in ihnen natürlich auch jede Menge Power stecken musste um aktuelle Spiele auch mobil, an jedem beliebigen Ort, erleben zu können. Das dem nicht mehr so ist, hat auch Razer mit seinen kompakten Ultrabooks der Steahlt-Reihe einige Male bewiesen. Einmal mehr können wir eines der kleinen Kraftpakete für euch testen und präsentieren: Das Razer Blade Stealth 13.
Razer ist ein in Kalifornien gegründeter Hersteller von Computerzubehör, speziell für Computerspieler. Die Geräte werden häufig nach Tieren benannt. Das Unternehmen wurde im Jahr 1998 von einem Team aus Ingenieuren und Wirtschaftlern gegründet, um eine High-End-Maus zu entwickeln und zu vermarkten. Diese als „Boomslang“ bezeichnete Maus, wurde als die weltweit erste Maus mit einer Auflösung von 1000 dpi beworben, mit der Behauptung, die Leistung der Spieler steigern zu können. Seit 2005 werden neben den Mäusen auch Mauspads und Gamepads angeboten. Weitere Bereiche die Razer mit Produkten abdeckt, sind Accessoires, Kleidung, Rucksäcke, Controller, Streaming-Equipment, aber auch verschiedene Gaming-Laptops.
Ausstattung und Design
Klein aber fein
Als der dicke Umkarton bei uns abgegeben wird, staunen wir nicht schlecht. Immerhin soll darin doch einer der kleinsten Gaming-Laptops stecken. Haben wir aber erst einmal die schützende Hülle entfernt, steht dem eigentlichen Unboxing des Razer Blade Stealth 13 nichts mehr im Weg. Ein schlichter schwarzer Karton, in dem ein weiterer Karton und zumindest schon einmal das Ladenetzteil zu finden ist. Leider hat man vergessen einen Adapter für deutsche Steckdosen beizulegen und so müssen wir uns leider selbst behelfen. Es ist also definitiv darauf zu achten die deutsche, beziehungsweise europäische Version des Blade 13 zu kaufen, um nicht ebenso überrascht zu werden. Dass diese Entscheidung später ebenso wichtig ist, darauf kommen wir noch zu sprechen. Das Netzteil selbst verfügt wie fast jedes Laptopladegerät über ein Kabel mit Kaltgerätestecker, eine Box mit der Elektronik und ein Kabel an dessen Ende ein USB-C Stecker auf Verbindung wartet. In dem schon erwähnten weiteren Karton, den übrigens ein braunes Razer-Schlangenlogo ziert, steckt das Razer Blade 13. Klappen wir ihn auf, werden wir mit einem Text im Deckel auf die neuen Leitsätze von Razer zum Schutz des Waldes hingewiesen. Löblich und beispielhaft in einer Industrie die sonst mit Verpackungsmüll glänzt. Im Karton liegt eine schwarze Mappe in der wir eine mehrsprachige Kurzanleitung, eine Danksagung des Herstellers und ein Mikrofasertuch zur Reinigung finden. Das war es aber auch. Na ja, nicht ganz. Zufällig liegt natürlich auch noch dieses kleine, kompakte Notebook daneben.
Das kleine Schwarze von Razer erwartet uns mit einer gefrästen, nur 1,5 Zentimeter dünnen, matt-schwarzen Aluminiumhalle. Auf dem Displaydeckel hebt sich glänzend das Razer Logo ab. Ganz schön klein oder eher ganz schön und klein. Dieses kleine Notebook wirkt mit dem klaren Design und den abgerundeten Kanten fast wie ein etwas zu groß geratener Handschmeichler. Das Blade 13 ist nicht nur dünn, sondern hat mit einer Breite von 21 Zentimetern und eine Länge von 30,5 Zentimetern insgesamt sehr geringe Abmessungen, die eigentlich nur noch von dem geringen Gewicht von knapp 1,5 Kilogramm übertroffen werden. An beiden Seiten finden sich jeweils ein USB-C-kompatibler Thunderbolt-Anschluss und ein USB-A Port. An der linken Seite befindet sich zusätzlich noch ein 3,5 mm-Kombiport für Kopfhörer und Mikrofon. An der rechten Front können wir durch eine kleine LED die Aktivität ablesen. Ist das Blade 13 angeschaltet und geschlossen leuchtet sie Grün. Ist es im Standby, leuchtet sie atmend Weiß. Klappen wir das Display auf, fällt uns sofort der dünne Rahmen auf. Insgesamt misst die Umrahmung des 13 Zoll OLED-Displays nur knappe 5 Millimeter. Noch dazu ist es als Touchscreen konzipiert, was die Bedienung immens erleichtert. Das Display ist bei unserem Testmuster als Full-HD Version mit 120 Hz Bildwiederholfrequenz verbaut. Es ist aber auch als 4K-Display verfügbar. Die glänzende Beschichtung lässt das Display sehr edel erscheinen. Die flache Tastatur ist sauber im Gehäuse eingelassen und besticht mit abgerundeten Tasten und einem sehr klaren und edlen Look. Durch die volle Unterstützung von Razer Chroma, bietet die Tastatur eine Vielzahl von Beleuchtungseffekten und lässt sich individuell anpassen oder bis zu 150 Spielen zuordnen. Das Microsoft Precision Glas-Touchpad ist, wie üblich, unter der Tastatur angeordnet. Links und rechts neben der Tastatur sind vier Stereo-Lautsprecher verbaut, die von einem feinmaschigen Gitter abgedeckt werden. Drehen wir das Blade 13 um, sehen wir auf der Unterseite zwei kleine Lüfter die von feinmaschigen Staubfiltern bedeckt, ihre Kühlarbeit leisten. Zwei lange Gummifüße sorgen für einen festen Stand.
Technische Details
Ingenieurskunst vom Feinsten
Im durchweg kompakten Design und den geringen Abmessungen auch noch Gaming-Leistung unterzubringen, halten wir in der Redaktion für ein wahres Kunststück der Ingenieure. Immer werkelt im Blade 13 ein Intel Core i7-1165G7 als Herz und damit die Grafik stimmt hat man ihm außerdem einen Grafikchip von Nvidia spendiert, der in den Leistungsangaben einer Geforce GTX 1650 Ti entspricht. Zusätzlich aber schlummert ein Intel Ires XE Chip auf dem schmalen Board, der seine Leistung aber hauptsächlich einbringt, wenn es nichts ums spielen geht. Als Basis dient Razers hauseigenes Mainboard mit der Bezeichnung LY350 mit einem Intel Tiger Lake UP3-Chipsatz. Mit 16 Gigabyte Arbeitsspeicher vom Typ DDR4, der im Quad-Channel-Modus auf 2133 MHz getaktet ist. Als Datenspeicher hat man uns das Blade 13 mit einer 512 GB großen SSD ausgestattet. Das ist auch die maximale Ausstattung, was die Festplatte angeht.
Das 13 Zoll (ca. 33 cm) OLED-Display liefert satte 120 Hz bei einer Auflösung von 1920 x 1080, bei einer Helligkeit von 200 cd/m². Außerdem deckt es 100 % des RGB-Farbraumes ab. Außerdem bietet es kapazitive Touchfunktion und Stifteingabe. Für Konnektivität sorgen zwei USB 3.1 Ports, sowie zwei Thunderbolt 4 Ports die auch zum Laden des Akkus dienen. Dank Intels Wireless-AX 201 sind wir für WiFi 6 gerüstet und durch Bluetooth 5.1 sind wir auch ohne Kabel gut verbunden. Der Kombianschluss für Kopfhörer und Mikro arbeitet wie man es von Smartphones kennt. Die vier Lautsprecher mitsamt intelligentem Verstärker liefern THX Spatial Audio, zusätzlich sind 4 Array-Mikrofone neben der 720P Infrarot-Webcam im oberen Displayrahmen eingelassen. Die mit Razer Synapse 3 programmierbare Tastatur bietet Einzelzonen-RGB. Der wechselbare Akku leistet 5300 mAh und soll laut Hersteller für genug Strom im System sorgen, selbst wenn man im Akkubetrieb spielen will. Diese Leistung wird natürlich bei der Version mit 4K-Display deutlich geringer Ausfallen. Ein mögliches Aufrüsten ist beim Blade 13 leider kaum möglich, ein Austauschen defekter Komponenten wie das WiFi-Modul, die SSD oder den Akku, ist aber möglich.
Performance und Alltagstauglichkeit
Volle Power
Dank vorinstalliertem Windows 10 Home sind wir mit dem Blade 13 Stealth sofort startklar. Natürlich braucht die Startprozedur etwas Zeit bis alles richtig eingestellt ist aber dann kann es auch schon losgehen. Mit der Webcam können wir uns als Besitzer identifizieren, denn Windows Hello ist als biometrisches System dazu in der Lage uns zu erkennen. Dank Touchscreen sind auch schnell mal die Finger auf dem Hochglanzdisplay aber die Bedienung ist damit auch immens erleichtert. Als Testsoftware im Officebereich nutzen wir OpenOffice, Davinci Resolve 17 und Adobe Photoshop, sowie Audition. Alle Programme nutzen meist recht viel CPU-Leistung und daher müssen für die Tests der Spieleperformance Doom Eternal, Battlefield 5 und Wreckfest herhalten. Beginnen wir jedoch zuerst mit einem Test der allgemeinen Performance mit dem 3D-Mark. Hier erreicht das Razer Blade Stealth 13 im TimesSpy Benchmark und Akkubetrieb einen Leistungswert von 2474 Punkten. Legen wir es an die Stromleitung steigt der Wert auf 3178 Punkte. Damit liegen wir sogar fast an der Spitze von Systemen mit vergleichbarer Hardware. Natürlich können wir uns nicht mit einem i9 und einer RTX Grafikkarte messen. Dennoch ist das natürlich eine deutlich bessere Leistung als alle getesteten Office-Laptops sie erreichen können. Wichtig ist zu bedenken, dass Gaming-Laptops im Spielbetrieb quasi auf Sparflamme arbeiten, um den Akku zu schonen. Daher ist auch das Blade 13 im reinen Akkumodus eher nur bedingt eine echte Spaßmaschine. So werden zum Beispiel in den meisten Spielen die FPS auf maximal 30 begrenzt. Schließen wir aber das Netzteil an, entfesselt das Kraftpaket seine volle Power.
Im reinen Akkubetrieb spielen wir Doom Eternal bei nur maximal 30 Bildern pro Sekunde in hohen Einstellungen, wobei wir mit angeschlossenem Netzteil stabile 60 Bilder pro Sekunde erzeugen können. Leider lassen sich durch den begrenzten Grafikspeicher die Einstellungen in Doom nicht erhöhen, da das Spiel dies nicht erlaubt. Bei unserem Lieblingsracer Wreckfest werden es in den höchsten Einstellungen sogar 75 FPS. In Battlefield 5 erreichten wir dank Netzbetrieb in Utra-Settings immerhin an die 50 Bilder pro Sekunde. Dabei wird das kleine Teil aber auch etwas lauter, zumindest was die Geräusche der kleinen Lüfter an der Unterseite angeht. Die drehen logischerweise im Spielbetrieb voll auf, um genug kühle Luft in das enge Gehäuse zu schaufeln. Dank der wirklich guten Lautsprecher stört das aber kaum. Die kleinen Treiber leisten enormes und so muss sich das Blade 13 in Sachen Audioqualität definitiv nicht verstecken. Natürlich sind aufgrund der kleinen Bauweise keine tiefen Bassfrequenzen zu erwarten aber dennoch sind wir mehr als beeindruckt, sodass wir uns sogar den ein oder anderen Film damit gegönnt haben. Im reinen Officebetrieb schneidet das Blade 13 wie zu erwarten sehr gut ab. Weder Word noch Excel oder Powerpoint bringen das kleine Schwarze aus der Ruhe. Anders sieht es aber bei aufwendigen Renderings in Davinci Resolve aus. Hier geht natürlich Leistung von CPU und GPU in die Spitzen. Ein Testvideo von 10 Minuten Länge kann das Blade 13 aber mit Netzteil in weniger als 6 Minuten rendern. Im reinen Akkubetrieb steig die Bearbeitungszeit allerdings auf knapp 11 Minuten an. Dennoch eine gute Leistung für die verbaute Hardware. Bei einer Bildbearbeitung mit mehreren Layern in Photoshop konnten wir zwischen Akku- und Netzteilbetrieb keine merklichen Unterschiede feststellen. Die Akkulaufzeit im reinen Spielbetrieb liegt bei etwas mehr als 3 Stunden, nutzen wir das Blade 13 für Videos, Internet und einfache Arbeiten hält der Akku aber mehr als 6 Stunden durch. Die Nutzungsdauer in Office-Anwednungen liegt etwas über 4 Stunden. Dafür lädt das Netzteil in knapp 30 Minuten den Akku wieder zu Hälfte auf.
Fazit
Das beste kleinste Ultrabook
Das Razer Blade Stealth 13 ist ein grandioses Beispiel für die Kunst leistungsstarke Hardware in ein derartig kleines Gehäuse zu zwängen. Die Verarbeitung und das Design sind als hervorragend zu bezeichnen. Dank USB und Thunderbolt-Anschlüssen ist das Blade 13 gut zu verbinden. Mit Bluetooth 5.1 und WiFi 6 Unterstützung ist man auch zukünftig gut gerüstet. Die Leistung in Office und Arbeitssoftware ist ausgezeichnet und wer mit etwas geringeren FPS auskommt kann, muss selbst im reinen Akkubetrieb nicht auf seine Lieblingsspiele verzichten. Am Netzteil angeschlossen dreht das kleine Ding aber richtig auf. Hier gibt es satte Gaming-Performance in hohen Settings zwischen 50 und 80 Bildern pro Sekunde. Die Akkuleistung ist gut und das Netzteil lädt schnell nach. Kritikpunkt ist das viel zu kleine Display. Wer Spiele sinnvoll erleben will, wird wie wir sicher lieber auf ein größeres Display schauen. Allein um sich nicht die Augen zu verderben oder überhaupt etwas zu erkennen, wenn es in Shootern um ein gutes Aim geht. Aber das ist auch nur Jammern auf hohem Niveau. Wer ein derartig kompaktes Ultrabook sucht, mit dem er auch mobil Spiele in angemessener Leistung genießen kann, sollte definitiv zum Razer Blade Stealth 13 greifen. Und alternativ greift man zum Model mit größerem Display und RTX Grafik. Leider muss man für diese Leistung auch einige Scheinchen hinblättern und so muss man für das Blade 13 in der von uns getesteten Version satte 2249 Euro auf den Tisch legen. Das ist aber für dieses kleine Leistungswunder ein recht angemessener Preis. Auch, wenn wir uns etwas mehr Lieferumfang als nur das Netzteil gewünscht hätten. Wir sprechen eine Empfehlung aus und geben das kleine Ultrabook ungern wieder her.
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- Intel Core i7 Prozessor der 11. Generation: Dank dem Neusten und Besten, was Intel überhaupt zu bieten hat, lotet das Razer Blade Stealth 13 die Grenzen dessen, was bei einem Ultrabook überhaupt technisch möglich ist, völlig neu aus.
- Full-HD-Display mit 120 Hz: Dank der branchenführenden Bildwiederholrate ist das Display so schnell, dass du alles noch schneller sehen und noch schneller darauf reagieren kannst.