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Corona-Ausbruch: Mega-Stau in China bedroht Konsolen-Nachschub

So langsam können auch wir es nicht mehr hören: Die Corona-Pandemie sorgte auch hierzulande für eine schwere wirtschaftliche Krise, die in erster Linie vom Stillstand der Produktion und der erhöhten Nachfrage einzelner Produkte verursachte wurde. Nachdem sich nun Corona deutschlandweit in das Sommerloch verzogen hat und wir uns endlich wieder mit anderen Menschen treffen dürfen, scheint sich die nächste Krise zu offenbaren. Die Rede ist von der Lieferkette, die auch schon im vergangenen Jahr Fahrt aufgenommen hat und für manchen Verdruss bei den Gamern sorgte. Grafikkarten oder gar Next-Gen-Konsolen sind heiß gefragt und werden auch zu Preisen jeglicher Vorstellung gehandelt. Doch alles schien sich zu akklimatisieren, denn die Produktion startete in China einst, wo wir noch im tiefen Lockdown saßen.

Nachdem wir das Desaster der Evergreen auf dem Suez-Kanal mit einem schmunzelnden Auge betrachtet hatten, denn hier gab es einen Stau von über 400 Schiffen mit begehrten und benötigend Produkten, scheint sich der nächste Stau anzukündigen. Vor den Häfen Chinas stehen seit rund zwei Wochen hunderte Schiffe, denn in der Provinz Guangdong gab es erneut einen Corona-Ausbruch. Dieser veranlasste die chinesischen Behörden zur Schließung des Hafens Yantian, der als Drehscheibe für die wirtschaftliche Region „Fabrik der Welt“ Guangdong gilt. Zum aktuellen Zeitpunkt werden nur 40 Prozent der Schiffe be- und entladen, was zu einem enormen Stau führt. Auch der Hafen  Shenzhen – Hier werden die Konsolen produziert – schlägt aktuell deutlich weniger Güter um, denn er wurde für 2 Wochen geschlossen. Aktuell liegen hier mehrere hunderttausend Container rum, die seit 23 Tagen auf ihren Bestimmungsort warten.

Container warten in Chinas Häfen auf ihre Verladung

Diese enormen Staus haben auch zu weiteren Staus in anderen Häfen geführt und Container, die in Chinas Häfen herumstehen, sind einfach nicht mehr verfügbar – Die Ware lässt sich schlichtweg nicht mehr in Container packen, weil keine verfügbar sind. Durch die enorme Nachfrage, die Einschränkungen des Schiffsverkehrs und der immer mehr sich zuspitzende Teufelskreis in den Lieferketten, sorgte zunehmend für Preissteigerungen im Lieferverkehr. Aktuell kostet ein 12 Meter (40 Fuß) Container (Sattelschlepper-Länge) an die 20.000 Dollar, was eine Preissteigerung von dem 10-fachen vor der Pandemie entspricht. Damit werden auch die Preise für Konsolen, Home-Office-Equipment oder gar Kaffeemaschinen in den kommenden Wochen deutlich teurer – Andere warten lieber und liefern nichts aus.

Durch diese Lage wird auch die Lage der Gamer und dem sehnsüchtigen Verlangen nach neuen Konsolen nicht verbessert, sondern wird sich in den kommenden Wochen eher zuspitzen, dabei schien sich die Lage in den heutigen Tagen etwas zu verbessern. Die enormen Preise für einen einzelnen Container könnten auch zur Preissteigerung der Konsolen führen, denn in einen Container passen entweder 2.840 Xbox Series X Konsolen rein, oder nur 1.857 Playstation 5. Damit wird eine Xbox Series X für Microsoft 7 Dollar teurer, während Sony eine PS5 rund 10,50 Dollar kostet – Das dürfte aber alles noch im Rahmen der allgemeinen Gewinnspanne liegen und Preiserhöhungen ausschließen.

Seit Anbeginn der Datasette von Computergames begeistert. Spielt alles was sich bewegt und für Atmosphäre sorgt. Nimmt gerne Peripherie unter die Lupe und auch auseinander, es bleiben immer Schrauben übrig.