Bild: nerdytec & PE

Couchmaster Cybot: Aufbau, Ersteindruck und Praxistest im Detail

Seit ihrer Gründung im Jahr 2011 hat sich die Firma nerdytec aus dem nordrhein-westfälischen Bergisch Gladbach der Gemütlichkeit verschrieben. Die beiden Unternehmer Roman Jean Charles Jakob und Chris Mut waren und sind leidenschaftliche Gamer und der Überzeugung, dass es sich auf dem heimischen Sofa viel besser spielen – und arbeiten – lässt, als am Schreibtisch.

So entstand die Idee zum Couchmaster, der sich in seiner Nische als Kontrastprogramm zum auf Dauer möglicherweise ungesunden Sitzen auf einem Büro- oder Gamingstuhl vor dem Bildschirm seit über einem Jahrzehnt einen Namen gemacht hat. An der Fokussierung auf den Couchmaster hat sich bis heute nichts geändert, auch wenn im Onlineshop neben allerlei Merchandise und Zubehör sogar eine RGB-Tastatur mit nerdytec-Branding zu finden ist.

Aber genug der langen Vorrede: Da wir es natürlich auch gerne gemütlich haben, nehmen wir den Couchmaster Cybot genauer unter die Lupe und verraten, ob sich eine Anschaffung für passionierte Sofazocker lohnt.

Modellvarianten und Zubehör

Bevor wir mit dem Aufbau unseres Testmodells beginnen, noch ein paar Worte zur umfangreichen Produktpalette von Couchmaster, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richtet. Wer hauptsächlich an einem Desktop-PC spielt oder arbeitet, für den ist die Wired-Serie mit der Bezeichnung CYCON² die erste Wahl. Hier ist ein durchdachtes Kabelmanagement in die Auflagefläche integriert und insgesamt sechs USB-Ports sorgen für die nötige Anschlussvielfalt. Der Couchmaster wird über ein eigenes Kabel inklusive Netzteil mit dem PC verbunden und Maus, Tastatur, Headset etc. direkt in Griffweite angeschlossen.

Benötigt ihr eigentlich nur eine bequeme Ablagemöglichkeit für ein Notebook oder Macbook und weitere Geräte wie Smartphone und Tablet, dann ist die Wireless-Serie ohne direkte Anschlüsse die richtige Wahl. Was es noch zu entscheiden gibt, ist die Farbe von Ablagebrett und Seitenpolstern, die es unter anderem in Schwarz, Braun, Hellgrau oder auch in einem richtig knalligen Pink gibt. Diese Farbvariante wäre vielleicht etwas für Streamer, die sich mit ihrem Setup von der Masse abheben und ihre Zuschauer bequem vom Sofa aus mit Laptop und Smartphone unterhalten wollen.

An dieser Stelle müssen wir aber direkt auf den Preis zu sprechen kommen, der schon beim günstigsten Basismodell mit gut 145 Euro zu Buche schlägt. Wählt man dann noch optionales Zubehör wie einen separaten Tablet- und Handyhalter, ein XXL-Mauspad oder einen kleinen Tischmülleimer, landet man schon bei über 230 Euro. Nicht gerade ein Schnäppchen, auch wenn die Qualität in allen Belangen stimmt.

Aufbau und Ersteindruck

Unser Testmodell Couchmaster Cybot erreichte uns in einer überraschend schmalen Verpackung. Der Grund: Die beiden Seitenkissen, mit den Abmaßen 60 cm x 16 cm x 20 cm, sind vakuumverpackt, wie man es bei Matratzen oder Kissen häufig findet. Der Hinweis, dass man nach dem Öffnen der luftdichten Plastikverpackung 24 Stunden warten soll, bis sich die volle Größe entfaltet, ist unbedingt zu beachten. Wir haben uns auch in Geduld geübt und erst am nächsten Tag mit dem Einsatz begonnen.

Neben den Kissen und der stabilen, 75 cm langen Auflage gehören auch eine Maustasche im Military-Look, die mit Klebestreifen befestigt werden kann, und ein hochwertiges Mauspad zum Lieferumfang. Zusätzlich haben wir als Zubehör noch eine Handyhalterung, mit der das Smartphone auf Augenhöhe positioniert und bequem bedient werden kann. Auf eine ausführliche Bedienungsanleitung wurde verzichtet. Diese ist aber auch nicht wirklich notwendig, da die Auflage einfach auf die Seitenpolster gelegt wird und dort auch einen stabilen Halt hat. Eine Montageanleitung Marke Ikea ist da nicht erforderlich. 

Die massive, ca. 3,5 kg schwere Auflage besteht aus Bambus, also aus nachwachsenden Rohstoffen und ist somit nachhaltig. Ein großer Pluspunkt in unseren Augen. Die Verarbeitung ist tadellos, es gibt keine scharfen Kanten und links und rechts ist eine abgerundete Handballenauflage angebracht. Im Prinzip könnten sich also sowohl Links- als auch Rechtshänder wohlfühlen, wären da nicht die Lüftungsschlitze auf der linken Seite der Auflage. So könnte man das Notebook zwar auch auf der rechten Seite platzieren, würde dann aber die Wärmeabfuhr nach unten torpedieren.

Der Couchmaster im Praxistest

Wir haben den Couchmaster Cybot jetzt seit gut drei Wochen im Dauereinsatz und es uns richtig gemütlich gemacht. Eines vorweg: Man braucht schon etwas Platz, denn die beiden Seitenkissen und die Auflage bieten eine maximale Sitzfläche von bis zu 70 cm, da sollte das Sofa schon ausreichend dimensioniert sein. Außerdem braucht man in der Nähe des Sofas eine Ecke zum Verstauen von Kissen und Auflage, wenn man nicht immer durch die halbe Wohnung rennen will.

Die Seitenkissen mit Kevlarbezug und Memory-Foam-Innenleben sind einfach superbequem: nicht zu weich, nicht zu hart, genau richtig, um auch längere Zeit am Notebook zu verbringen. Die Bezüge sind übrigens abnehmbar und können gewaschen und gebügelt werden. Das ist nicht unwichtig, denn natürlich wird nicht nur hart gearbeitet, sondern es werden auch Snacks und Getränke konsumiert, da sind Flecken vorprogrammiert.

Dank der großen Auflagefläche finden nicht nur Notebooks bis 17 Zoll (ca. 43 cm) und eine Maus bequem Platz, auch für die Kaffeetasse oder die Getränkedose ist noch genügend Ablagefläche vorhanden. Schön: Nicht nur die separate Maustasche bietet zusätzlichen Stauraum, auch außen an einem der Seitenkissen sind bereits zwei Taschen angebracht, um diversen Kleinkram zu verstauen. Ein weiteres Detail: Die Ablage hat oben rechts einen Schlitz, in den Tablets eingesteckt werden können, sodass man sich den Kauf eines separaten Halters sparen kann.

Der Hersteller weist ausdrücklich auf die ergonomischen Vorteile des Couchmasters hin, da die Schulter- und Nackenmuskulatur entlastet wird und so Verspannungen vorgebeugt werden kann. Ein physiotherapeutisches Urteil trauen wir uns nach der Testphase nicht zu, aber tatsächlich ist es deutlich entspannter, zurückgelehnt zu arbeiten oder zu spielen, als mit krummem Rücken über der Tastatur zu hocken. Eine Sache ist uns allerdings aufgefallen, an die man vielleicht nicht sofort denkt: Wenn man den Arbeits- oder Spielplatz verlassen will, muss man vorsichtig sein. Allein die Auflage wiegt 3,5 kg und muss samt Notebook angehoben und zur Seite gestellt werden. Und das am besten, ohne dass Getränkedosen, Tassen und anderer Kram, der sich so angesammelt hat, durch die Gegend fliegen.

Fazit

Wenn man ein Symbolfoto für den Begriff Nischenprodukt suchen würde, wäre ein Bild des Couchmasters wohl gut dazu geeignet. Für alle, die ab und zu auf dem Sofa den Laptop auspacken und ein bisschen spielen oder einen Text schreiben, macht die Anschaffung nicht wirklich Sinn. Wer aber viel Zeit auf der Couch verbringt und keine Lust auf verbrannte Knie und wackelige Eigenkonstruktionen hat, der wird mit dem Couchmaster viel Freude haben. Die Seitenpolster sind extrem bequem, die Ablage massiv und die Verarbeitung sowie die verwendeten Materialien erste Sahne. Das lässt sich nerdytec auch gut bezahlen und ruft ab 144 Euro für ein Basismodell auf. Mit etwas optionalem, aber sinnvollem Zubehör kann man noch gut 100 Euro drauflegen.

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