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Creative Outlier Pro – Preiswert, kabellos und mit fettem Sound im Test

Kabellose In-Ear-Kopfhörer sind am Markt ja wie kaum ein technisches Produkt überrepräsentiert. Kaum ein Hersteller lässt sich das Geschäft mit den praktischen Hörkapseln entgehen. Da fällt es vielen Kunden schwer sich für ein Produkt zu entscheiden, vor allem weil man nicht jedes einmal Probehören kann. Aber dafür gibts ja schließlich Play-Experience. Wir haben darum die Creative Outlier Pro getestet und verraten euch, wie sie klingen.

Lieferumfang und Verarbeitung

Schicke kleine Stöpsel

Der kleine Karton der Outlier Pro offenbart uns einen überschaubaren Inhalt. So finden sich neben der mit den beiden In-Ears gefüllten Ladebox, ein 20 Zentimeter langes USB-C-Ladekabel, eine kleine Tüte mit zwei zusätzlichen Sets Silikon-Ohrspitzen und natürlich der übliche Papierkram. Hier gibts Sicherheitshinweise, eine umfangreiche Bedienungsanleitung in vielen Sprachen und ein Download-Hinweis für die notwendigen Apps zu lesen. Alles ist sauber verpackt und schon im Innenteil der Verpackung finden sich erste Anleitungen zur Benutzung. So werden wir um ein erstes Aufladen gebeten und das Pairing mit dem Smartphone wird in einfachen Skizzen erklärt. Sehr gut!

Die etwa acht Zentimeter lange Ladebox ist im Querschnitt oval geformt und wie eine Schublade aufgebaut. Sie besteht aus mattem, Kunststoff und hat durch die Formgebung einen angenehme Haptik. Die in einem Bronzeton, auch Metallic Umbra genannt, gehaltene Außenhülle wird durch das schwarze, aufgedruckte Creative-Logo geziert. Auf der vorderen Stirnseite ist der USB-C-Anschluss eingelassen, darüber finden sich drei kleine LEDs, die uns den Ladestatus der Box und der In-Ears anzeigen. Diese liegen gut eingebettet in der kleinen Schublade und beginnen freudig zu blinken, als wir diese öffnen. Die Outlier Pro sind anatomisch geformt und bieten auf Anhieb eine gute Passform. An der Außenseite ist ihr Gehäuse abgeflacht, hier signalisiert ein weißer Kreis die Touchfläche, eine kleine LED signalisiert uns ihren Status. Dabei deutet rotes Pulsieren das Laden und blau blinkend den Pairing-Modus an.

Bedienung

Zwei Apps und meine Finger

Sind die Outlier Pro geladen, entnehmen wir sie der Ladebox. Diese liefert laut Hersteller genug Energie, um die In-Ears insgesamt 60 Stunden zu betreiben. Mit einer Aufladung laufen die kleinen Stöpsel bis zu 15 Stunden. Das ist beträchtlich, auch wenn dieser Wert nur ohne eingeschaltetes ANC zustande kommt. Praktisch an der Ladebox ist, dass wir sie auch auf jedem Qi-Ladepad mit Strom versorgen können. Das Koppeln der Outlier Pro ist kinderleicht. Bei der ersten Benutzung schalten sie automatisch in den Pairing-Modus. Haben wir am Smartphone unser Bluetooth aktiv, werden sie uns in wenigen Sekunden als verfügbar angezeigt. Auch am PC funktioniert das auf Anhieb. Ja, natürlich lassen sich die Outlier pro auch am PC nutzen und das sogar erstaunlich gut. Um den vollen Leistungsumfang zu nutzen ist es für Android und iOS sinnvoll, die App Super-XFI und die Creative-App zu installieren. Beide sind für die Einstellungen notwendig, allerdings können wir den Super-XFI-Modus nur mit lokalen Audiodateien nutzen, die auf dem Smartphone installiert sind. Schade, denn dieser 3D-Sound stellt dich quasi auf die Bühne zu den Musikern und ist wirklich hörenswert. Hier können wir unser Ohr scannen und Profile anlegen, um das Hörerlebnis noch zu steiger. Es lohnt sich definitiv. Mit der Creative-App haben wir dann einige Optionen, was die Einstellungen angeht. Hier werden uns der Akkustand, ein Equalizer und die Optionen für die aktive Geräuschunterdrückung angezeigt. Auch die Touchbefehle der Outlier Pro sind hier anpassbar. Im Equalizer stehen uns 10 Bänder zur Verfügung, die wir frei einstellen können. Natürlich gibt es eine Reihe von Presets für etliche Musikgenres und Soundsituationen. Eigene Presets können wir hier auch speichern. Im Bereich für das ANC, können wir dieses entweder voll aktivieren, es im Umgebungsmodus betreiben oder aber deaktivieren. Im vollen Modus werden alle Nebengeräusche gefiltert und durch spezielle Frequenzveränderungen gezielt unterdrückt. Das funktioniert so gut, dass es schon unheimlich ist. Der Umgebungsmodus lässt uns unsere Umwelt noch hören. Zwar auch gefiltert, aber Stimmen oder Hupen im Straßenverkehr sind deutlich zu vernehmen. Die beiden Modi sind außerdem mit Schiebereglern anpassbar. Schade nur, dass wir die Features der beiden Apps nicht auch am PC nutzen können. Die Bedienung ist einfach und auch die üblichen Touchgesten für Play, Pause oder das Wechseln der Titel funktionieren ausgezeichnet.

Technik und Sound

Top-Technik und Top-Sound

In den Creative Outlier Pro werkeln mit Graphen-beschichtete 10 mm Treiber, die einen erstaunlich guten Sound liefern. Obendrein sind die In-Ears mit einer IPX5-Zertifizierung vor Feuchtigkeit geschützt. Sie halten also gelegentlichen Spritzern von Schweiß oder mäßigem Regen stand. Dank Bluetooth 5.2 ist die kabellose Verbindung steht stabil und bietet mit den Codecs AAC und SBC eine sehr gute Soundqualität. Mit dem Low-Latency Modus können wir sogar Filme genießen oder Fernsehen. Gleich drei Mikrofone sorgen für die perfekte Geräuschfilterung und natürlich lassen sich damit auch Assistenzsysteme wie Alexa oder Google bedienen. Der Klang unserer Stimme beim Telefonieren ist in Ordnung, aber nicht perfekt. Kein Wunder, immerhin ist das Mikro weit entfernt vom Mund. Es reicht aber für einen kurzen Plausch allemal aus.

Der Sound dieser kleinen In-Ears hat es in sich. Sowohl was die erreichbare Lautstärke als auch die Frequenzen angeht. Als wir diese Zeilen schreiben, hören wir Hale-Bobb von Seeed und grooven uns damit in den Sonntag. Trotz mittlerer Lautstärke ist der Sound der OutlierPro satt und in allen Frequenzen sauber abgebildet. Zu erwähnen ist, dass wir sie ohne EQ am PC nutzen, was keine Anpassungen am Sound zulässt. Der Sound klingt also rein auf der Pegelung ab Werk. Die Bässe sind satt, aber nicht zu dröhnend abgebildet, die weichen Mitten werden von ihnen nicht übertönt. Die Höhen werden fein und klar wiedergeben und lassen auch bei hoher Lautstärke kein Klirren aufkommen. Ein schönes Staging macht sich bemerkbar. Wir sind überrascht, wie gut die Outlier Pro klingen. Natürlich ist eine gute Bluetooth-Verbindung wichtig. Bei vorherigen Versuchen war diese einige Male gestört und der Sound hörbar mies. Das trifft auch auf die Sound-Qualität am Smartphone zu. Manchmal waren einige erneute Verbindungsversuche notwendig, bis die Outlier Pro ihren vollen Klang entfalteten. Das Problem tritt aber auch mit anderen Kopfhörern auf, ist also ein grundsätzliches, was nicht den In-Ears geschuldet ist. Auch am Smartphone können wir über die Outlier Pro nur staunen. Zwar ist die Lautstärke durch das Betriebssystem limitiert, aber was den Sound angeht, klingen die kleinen Stöpsel einfach phänomenal.

Fazit

Bester Sound in dieser Preisklasse

Überraschend guter Sound zu einem wirklich günstigen Preis – das sind die Creative Outlier Pro. Doch auch in Verarbeitung, Design und Tragekomfort, können uns die kabellosen In-Ears überzeugen. Die Installation der beiden Apps macht eine mühelose Bedienung möglich, welche jedoch leider nicht am PC funktioniert. Da könnte man doch sicher nachbessern. Dennoch, der Sound dieser kleinen Stöpsel geht gut ab und klingt satt im gesamten Frequenzbereich. Fette Bässe, sanfte Mitten und präzise Höhen machen Training, die Fahrt zur Arbeit oder das Arbeiten am PC zu einer echten Freude. Wir bedienen außerdem Google, Alexa und Siri und das bis zu 15 Stunden mit nur einer Aufladung. Die Ladebox verschafft uns schnell zusätzliche Zeit für den Musikgenuss. Für einen aktuellen Preis von nur 59,99 Euro beim Hersteller, haben wir an den Outlier Pro nun wirklich nichts Weiteres auszusetzen. Gönnt euch!

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