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Cybersicherheit im Jahr 2022: Steigende Online-Risiken

Cybercrime hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Allein im Jahr 2021 verzeichnete das Bundeskriminalamt im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme von mehr als zwölf Prozent. Dabei entstand der Wirtschaft ein Schaden in Höhe von 223,5 Milliarden Euro. Nicht nur Firmen sind das Ziel von Kriminellen, auch private Computer sind immer mehr betroffen. Fast immer kommen die Angriffe aus dem Internet. Häufig helfen die Opfer durch Sorglosigkeit kräftig mit.

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Schwache Passwörter weiterhin ein großes Problem

Sowohl in Unternehmen als auch auf privaten Rechnern wird es Angreifern weiterhin sehr leicht gemacht, Daten zu stehlen. Einfache Passwörter wie „123456“ sind weiterhin häufig anzutreffen. Noch seltener werden verschiedene Anwendungen mit unterschiedlichen Passwörtern verschlüsselt. Dies erleichtert den Angreifern, Computer oder ganze Netzwerke zu übernehmen. Hinzu kommen neue Arbeitsmodelle. Hybride Arbeit findet teilweise von Zuhause aus statt. Nicht immer werden für den Austausch sichere Datenleitungen verwendet.

Hinzu kommen unsichere Passwörter, die Kriminelle leicht knacken können. So wird das Homeoffice zum Einfallstor in ganze Firmennetzwerke. Laut einer Studie von Microsoft spielen die Gerate des Internet of Things eine wichtige Rolle. Besitzer von mehr als 20 Millionen Geräten haben die Admin-Einstellungen nicht geändert. Hier können sich die Kriminellen einhacken und dann weitere Endgeräte und ganze Lieferketten übernehmen. Obwohl diese Problematik lange bekannt ist, ändert sich an der Sorglosigkeit der Nutzer bisher wenig.

Dabei ist es recht einfach, dieses Problem zu lösen. Mit kostenlosen Passwortmanagern lässt sich die Sicherheit deutlich erhöhen. Sie sind eine gute Alternative zu den von Google Chrome und Apple gelieferten Lösungen. Diese sind zwar bequem, aber besitzen nicht die gleiche Sicherheit wie Lösungen auf einer Multi-Plattform-Basis. Bei den meisten kostenlosen Passwortmanagern gibt es Einschränkungen in der Funktionalität. Wer mehr möchte, muss etwas bezahlen. Gut ist auf jeden Fall, dass Nutzer die Lösung ohne Kosten ausprobieren können.

Kampf gegen Cyberkriminalität wird weiter ein wichtiges Thema bleiben

Nimmt man die Prognosen der Beratungsfirma Gartner zur Grundlage, wird in den kommenden Jahren viel gegen Cyberkriminalität getan. Das Ausmaß der Angriffe wird allerdings trotzdem nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ in neue Dimensionen stoßen. Die Analysten rechnen unter anderem damit, dass „feindliche Akteure“ statt Geld Menschenleben fordern könnten. Umso wichtiger ist es, sich gegen Angriffe aus dem Netz zu schützen.

Bei privaten Nutzern wird es auch in Zukunft um den Diebstahl der Identität gehen. Gefährdet sind dabei auch iGamer. Sie werden zwar nicht direkt angegriffen, könnten jedoch Opfer durch einen Hack der Spiele-Plattform werden. Die Kriminellen stehlen die Kundendaten, zu denen nicht selten auch Kreditkartendaten gehören. Teilweise werden Zugriffe auf Social-Media-Kontre genutzt, um die Kunden zu erpressen. Hier gilt es, das Risiko gering zu halten. Sicherlich sind Online-Casinos nicht leicht von außen zu überprüfen. Sie sollten jedoch wenigstens eine sichere Datenleitung zur Verfügung stellen. Zudem muss die Software auf einem aktuellen Stand sein.

Weitere Risiken 2022

Eine weiterhin hohe Bedrohung geht von Ransomware aus. Erpressungssoftware hat laut Bundeskriminalamt im Jahr 2021 einen Schaden von 24,3 Milliarden Euro angerichtet hat. Im Zuge des Krieges von Russland gegen die Ukraine haben sich solche Angriffe verstärkt. Dabei wirken sie sich weit über das Konfliktgebiet hinaus aus. Stark ausgenutzt wird zudem, dass viele Nutzer Sicherheitsupdates nicht oder zu spät durchführen. Dadurch sind sie nicht vor bekannten Sicherheitslücken geschützt. Ein neues Feld ist die Künstliche Intelligenz, die inzwischen auch von Cyberkriminellen eingesetzt wird.