Mit dem Multiplattform-Headset PC38X legt EPOS gemeinsam mit der Drop-Community eine ikonische Legende neu auf, um nicht nur allen Gamern ein hohes Maß für immersive und extrem realistische Audioqualität bieten zu können. Wir haben uns das Headset auf die Rübe gesetzt und es für euch getestet.
Gemeinsam mit den Weltmeistern des Counter-Strike-Teams von mTw hat Sennheiser im Jahr 2011 das PC320 Headset entwickelt, welches sich im Laufe der Jahre nicht nur zu eines der beliebtesten Headsets etabliert hat, sondern auch ständig weiterentwickelt wurde. Das PC320 war prägend mit seinem halboffenen Akustikdesign sowie den CircleFlex Ohrmuscheln, die bei stundenlangen und intensiven Gaming-Sessions à la Battlefield 3 nicht für heiße Ohren sorgten. Bekannte Nachfolger sind das Sennheiser EPOS Game One, PC37 oder das Game Zero, welches auch als Vater der GSP-Serie und der heutigen H-Serie von EPOS gesehen werden kann.
Komfort & Verarbeitung
Umweltfreundlich im Business-Look
Das dänische Unternehmen, ein Teil der Demant Group – einem weltweit führenden Konzern für Hörgesundheit und -technologie, Anbieter von Premium-Audio- und Videolösungen für professionelle Nutzer und Gamer, liefert das PC38X in einem doch schlichten und nicht gerade ansprechenden Karton aus. Ziel ist es hierbei nicht, mit bunten Bildern den Kunden zu beeindrucken, sondern mit einer umweltfreundlichen Verpackung zu punkten. Das ist EPOS auch sehr gelungen, da dieser minimalistische erste Auftritt auch den Hauch von Erhabenheit und einer gewissen Klasse erwirkt.
Im Inneren erwartet uns ein wohlfühlendes Stoffsäckchen, das wiederum das PC38X beherbergt. Die Neuauflage von EPOS wird in zwei Farbvarianten angeboten. So wird das klassische Schwarz viele Gamer ansprechen, während die gelb-goldene Variante einige ansprechende Akzente setzen kann. Wir entschieden uns für die gelb-goldene Variante, da es und etwas mehr zugesagt hat.
Da es sich bei dem PC38X um ein Multiplattformheadset handelt, legt EPOS auch alle notwendigen Kabel mit bei. Dazu gehören ein 120 cm langes Konsolenkabel mit abgewinkeltem 3,5 mm TRRS-Stecker sowie das bekannte Y-PC-Kabel mit einer Länge von 200 cm. Ganz nebenbei und etwas erstaunt, finden wir einen weiteren Satz Ohrpolster, um hier die Vorliebe nach Velours gerecht werden zu können. Schon hier müssen wir doch sehr anmutigen und edlen verbauten Ohrpolster erwähnen, die den Hauch von Business aufkommen lassen und das sogar am Kopfbügel.
Nimmt man nun das PC38X in die Hand, spürt man umgehend dessen Leichtbauweise, die hier nur 253 Gramm auf die Waage bringt. Natürlich offenbart die Leichtbauweise auch den Vorzug der Verwendung von Kunststoffen, die sich aber allesamt sehr wertig anfühlen, aber nicht ganz die Geschmeidigkeit eines EPOS H6Pro Open erreichen. Das liegt zudem an dem fehlenden Federstahlbügel, der hier nur als Kunststoff in Erscheinung tritt und den geringen optischen Akzenten. Diesen Vergleich muss sich das PC38X hingeben, da beide in der gleichen Preisliga auf dem Markt erschienen sind. Gegenüber dem 2011 erschienen PC320 sind hier Welten erkennbar, was auch dem Fortschritt der Kunststoff-Technik und deren Verfahren zu verdanken ist. Kurzum: Das PC38X fühlt sich nicht mehr wie ein Spielzeug an.
Wie schon in der Überschrift erwähnt, ist das PC38X ganz auf Business getrimmt, was sich im Komfort verdeutlicht. Setzen wir uns das EPOS-Headset erstmalig auf, ist es so, als würden wir in einen Anzug von unnachahmlicher Eleganz schlüpfen. Okay, es ist ein Slim-Fit-Anzug, denn das Headset sitzt straff, fest, aber dennoch angenehm. Gerade die Mesh-Ohrpolster tragen mit dazu bei, dass wir uns hier richtig wohlfühlen. Hier dürfen wir auch mal ganz frech erwähnen, dass das kein Vergleich zu den Mesh-Polstern der Headsets aus den fernen Ländern von Übersee ist und für den hohen Anspruch bei EPOS spricht.
Bei der Handhabung und Bedienung ist EPOS keinen Kompromiss eingegangen und setzt weiterhin auf das gute und altbewährte Prinzip des hochklappbaren Mikrofons sowie den Drehregler an der rechten Seite für die Lautstärke. Die beiden Anschlusskabel lassen sich problemlos am Headset anstecken und austauschen, wobei wir diesen 2,5 mm Klinkenstecker bemängeln. Im Falle eines Falles von möglichen Marder- oder Katzenbissen, müssen wir auf den Support von EPOS greifen und können uns nicht auf dem freien Markt bedienen. Da aber beide Kabel für kleines Geld angeboten werden, können wir das nicht als Mangel oder Unmut deklarieren.
Sound & Klangbild
HiFi-Sound mit Studioqualität
Beim PC38X verbaute EPOS zwei Treiber, die uns ein breites Frequenzband von 10 Hertz bis 30.000 Hertz liefert. Im direkten Vergleich mit dem H6Pro Open, welches einen Frequenzbereich von nur 20 Hertz bis 20.000 Hertz bietet, ist das PC38X deutlich breiter aufgestellt – So zumindest die technischen Angaben des Herstellers. So bietet das PC38X auch beim Mikrofon ein deutlich breiteres Frequenzband von 50 Hertz bis 16.000 Hertz, statt nur 100 Hertz bis 10.000 Hertz (H6Pro Open).
Gleich mit den ersten Klängen und Sounds tritt das PC38X sehr ehrlich und natürlich auf. Die Höhen sprudeln aufrichtig und wahrhaftig heraus. Die Mitten sind sehr intensiv spürbar und bringen Volumen und die Definition von Musik und Klang ins Geschehen, während die Tiefen Stärke und Kraft auf die Bühne bringen und somit das Bassgeschehen erzeugen. Es zeigt sich ein sehr harmonisches Bild, was sich mit Geradlinigkeit zeigt und ausgesprochen fair im Klang dem Hörer entgegentritt. Wir erlauben uns hier sogar von einem HiFi-Sound mit Studioqualität zu sprechen, der unser hochgelobtes EPOS H6Pro Open in den Schatten stellt. Gerade im Tiefbassbereich und den angereihten Mitten übertrumpft das PC38X das H6Pro Open Headset. Vielleicht spiel das umfassende Know-how im Bereich der Audiotechnik mit dem Insider-Feedback der Drop-Community hier wirklich eine Rolle und trägt Früchte. Vielleicht ist es auch der ständig wachsende Fortschritt, den EPOS tätigt und sich eine spürbare Weiterentwicklung breitmacht. Fragen, die wir so nicht beantworten können. Wir können aber das sagen, dass das PC38X von allen EPOS-Headset am besten klingt und auch sehr breit aufgestellt ist.
Das Mikrofon beim PC38X tritt im bekannten Kleid auf und lässt sich in bekannter Manier einfach zur Stummschaltung nach oben klappen. Auffallend ist hier aber ein spürbares Klicken, welches wir uns bisher bei den weiteren EPOS-Headsets immer gewünscht haben. Mit seinem breiten Frequenzband weiß das Mikrofon zu überzeugen, was dann auch unsere Gesprächspartner anmerken werden. Unsere Stimme strahlt von Natürlichkeit, ganz ohne diesen Höhen-lastigen Hall bekannter Gaming-Headset. Da kommt sogar der Eindruck zum Vorschein, wir würden ein extra Streaming-Mikrofon verwenden, was wir als Lob zu dessen Qualität auffassen – selbst an der PlayStation 5.
Fazit
Erfolgreiches Remake – Audiophiles Highlight
Mit dem PC38X, welches schon im Jahr 2020 in den USA auf den Markt kam, bringt EPOS das ikonische Headset nun endlich auch nach Europa. Obwohl das H6Pro Open eher der Neuling ist, kann das Remake des bekannten PC 320 hier alle Headsets von EPOS in den Schatten stellen und als neuer audiophiler König den Thron besteigen. Sicherlich ist das 169,– Euro teure Headset nicht ganz so schick anzusehen wie das Flaggschiff H6Pro. Das EPOS PC38X überzeugt aber mit einem deutlich spürbaren besseren Klangbild, welches HiFi-Sound in Studioqualität liefert und gerade im Tiefbassbereich nicht nur die Gamer in ihre Bahn ziehen wird. Egal ob indessen an der PlayStation 5, mit fettem 3D Sound, an der hauseigenen Epos-Engine am PC oder schlicht und ergreifend an der Switch, das PC38X erzeugt redlich mit einem überragenden Klang. Durch sein dezentes, aber auch schlichtes Design, das nicht ganz so in der Materialauswahl überzeugen kann, lässt sich das Headset zudem locker im Businessbereich, bei Meetings und Home-Office nutzen. Wer nach einem kabelgebunden Headset sucht, dass im Sound so richtig was auf den Kasten hat, sollte zum EPOS PC38X greifen!
