Bild: Team Jade

Delta Force: Hawk Ops – Dreiste Battlefield-Kopie oder Hoffnung für Shooter-Fans?

Die bekannte Battlefield-Reihe hat in den letzten Jahren einiges an Feder lassen müssen, vielmehr sind es aber die Fans, die sich von Battlefield abgewandt haben, weil es sich womöglich in die falsche Richtung entwickelte. Auch gab es einige Projekte, wie zuletzt World War 3, die das taktische Gameplay auf großen Karten und Fahrzeugen übernahmen, aber wenig Erfolg damit hatten. Aus Mangel an echten Alternativen hoffen Fans nun auf einen neuen Titel, der sich aktuell in Playtests befindet. Wir haben Delta Force: Hawk Ops für euch angespielt.

Was ist das für ein Spiel?

Als vor etwa 10 Monaten der erste Teaser zu Delta Force: Hawk Ops erschien, glaubte ich meinen Augen kaum. Ein Remake des bekannten Delta Force: Black Hawk Down, mit Fahrzeugen und Hubschrauber im Multiplayer? Black Hawk Down erschient 2004 und es war großartig. Es bot eine spannende Einzelspieler-Kampagne und einen Multiplayer mit bis zu 64 Spielern, die Fahrzeuge zu Land, Wasser und in der Luft benutzen konnten. Aktuell arbeitet ein Studio der TiMi Studio Group an einer Neuauflage, die für einiges Aufsehen sorgt. Schicke Grafik, eine Kampagne mit spannenden Missionen und fette Multiplayerschlachten auf großen Karten mit allerlei Vehikeln und großem Waffenarsenal erwartet die Spieler. Zusätzlich gibt es einen Extraktionsmodus, in dem wir mit unserem Team diverse Missionen gegen NPCs und menschliche Gegner spielen können. Ich habe mich direkt für alle kommenden Tests angemeldet, weil ich unbedingt mehr davon sehen wollte.

Leider wurde der geplante große Alpha-Test, der ab dem 18. Juli starten sollte, kurzfristig verschoben. Laut der Entwickler will man vorher noch einige gravierende Fehler und Probleme beheben. Wir hoffen alsbald auf einen neuen Termin dafür.

Schaut aus wie Battlefield!

Operator „Stinger“ erinnert mit seiner Ausrüstung stark an Battlefield

Als ich den Launcher des Spiels starte, weicht meine Neugier einigen Überraschungen. Das Spiel startet direkt und ich lande in einem Menü in dem ich die Auswahl zwischen Tactical Turmoil, das ist der Extraktionsmodus und Havoc Warfare, was die großen Multiplayerschlachten repräsentiert. Die Kampagne ist leider im aktuellen Test noch nicht spielbar. Nach dieser Auswahl traue ich meinen Augen kaum – Das Menü wird geladen und Delta Force: Hawk Ops sieht im ersten Moment aus wie Battlefield 2042. Nicht nur der Aufbau des Userinterface in seiner Form, auch die Schriftarten, die Farben und Untermenüs erinnern sofort an das Layout von Battlefield 2042. Dazu kommt die Auswahl der Operatoren, also der Soldaten, die ganz eindeutig vom letzten Battlefield kopiert sind. Alle sechs Operatoren haben besondere Eigenschaften, wie bei Battlefield, allerdings hat man hier die eigene Kreativität walten lassen und sie deutlich anders ausgestattet. So hat etwa D-Wolf ein Exoskelett, mit dem er schneller laufen kann und verwendet einen an seinem Unterarm. Sein Kumpel Shepherd sieht dem Operator „Boris“ aus Battlefield sehr ähnlich, der hier allerdings eine lähmende Drone nutzt und Fallen aufstellen kann. Operator Stinger hingegen, übernimmt die Aufgaben des Medic und kann mit einer Pistole Heilung auf Kameraden schießen und einen sehr effektiven Rauchschleier setzen. Dennoch, wirkt dieser erste Eindruck wie eine Kopie von Battlefield 2042, was man schon als dreist bezeichnen könnte. Dennoch ist ja nicht so, als hätte sich Battlefield in den letzten Jahren nicht eine Menge bei Call of Duty abgeschaut, um dessen Spielerschaft für sich zu gewinnen.

Es gibt jede Menge Waffen in Delta Force , die sich alle umfangreich anpassen lassen

Panzer, Helis und eine Menge Action in Havoc Warfare

Interessant wird es, wenn wir uns die Menüs genauer ansehen, denn hier macht Delta Force: Hawk Ops auch einiges anders. Jeder Operator kann mehre Loadouts tragen, ist aber darin auch eingeschränkt. Einen Raketenwerfer gegen gepanzerte Ziele kann nur Shepherd tragen, D-Wolf dagegen nur den Granatwerfer und Luna einen Laser-Zielmarkierer oder Spawn-Beacon. So sind diese Operatoren auch in Klassen unterteilt und müssen zusammenwirken, ohne dass jeder zum Supersoldaten wird. Was die übrige Waffenauswahl angeht, so können wir auch nicht frei aus Sturmgewehren, MPs, Schafschützengewehren oder Pistolen wählen. Nicht jeder Operator kann jedes Waffensystem tragen. Dabei müssen wir zudem die meisten Waffen freischalten und verbessern, was wir mit im Spiel verdienten XP tun. Diese erhalten wir zum einen durch das reine Spielen aber auch durch das Erfüllen von Herausforderungen. Zusätzlich gibt es zu jeder Waffe unzählige Anbauteile, wie Zielfernrohre, Schulterstützen und Griffe, mit denen wir diese tunen können. Das Beste daran ist, dass wir alle Slots an der Waffe belegen können und nicht auf nur fünf Slots beschränkt sind. Aber noch besser ist das Feintuning, das uns wie in Call of Duty die Anbauteile noch feiner kalibrieren lässt. Hier können wir aus einigen Anbauteilen noch etwas mehr herauskitzeln, was jedes Setup sehr individuell macht.

Battlefield oder Delta Force? Auch der Einstiegsbildschirm wirkt wie eine Kopie

Auch Fahrzeuge kommen im Modus Havoc Warfare von Delta Force: Hawk Ops zum Einsatz. So gibt es einen Kampfpanzer, Radpanzer, eine fahrbare Luftabwehr, sowie gepanzerte Transporter und ein Quad. Für die Lufthoheit sorgt ein Apache Kampfhelikopter, der allerdings bisher recht schwer zu steuern ist. Alle Fahrzeuge sind mit diversen Waffensystemen ausgestattet, die auch getauscht werden können. Zusätzlich gibt es ein paar schicke Skins, um sie optisch zu verschönern. Das Fahr- und Schießverhalten der Fahrzeuge ist eingängig und geht gut von der Hand. Die Steuerung des Hilikopters ist allerdings recht schwierig. Hier muss noch es noch einige Anpassungen geben. Wir haben aber allgemein den Eindruck, dass die Waffenwirkung gegen Infanterie und andere Fahrzeuge sehr gut abgestimmt ist. Auch hier schalten wir durch das Erfüllen von Aufgaben, also Herausforderungen, weitere Skins und Waffensysteme frei. Je weiter wir im Rang steigen, um so mehr schalten wir frei.

Wie spielt sich das?

Neben Panzern kommen Tranportfahrzeuge und Helikopter zum Einsatz

In der aktuellen Alpha können wir auf zwei verschiedenen Karten spielen. Diese unterscheiden sich in ihrem Setting komplett. Die Karte „Cracked“ zeigt eine Stadt in der Wüste und ist eine Neuauflage der bekannten Karte aus Black Hawk Down. Hier gibt es Kampfe in engen Straßen, um eine Lagerhalle und einen Vorposten in der Wüste. Die zweite Karte trägt den Namen „Ascension“, hier kämpfen wir um die Eroberung eines riesigen Berges, auf dessen Gipfel eine Forschungsanlage thront. Während des Tests ist es jedoch nur möglich, einen Spielmodus zu spielen, der dem Durchbruch-Modus von Battlefield gleicht. Das angreifende Team muss Flaggenpunkte einnehmen, um dem Gegner eingeteilte Kampfzonen abzunehmen. Wir erleben auf beiden Karten heftige Gefechte und eine Menge Action. Das Waffenhandling ist sehr gut und die Fahrzeuge bieten eine gutes Balancing. Havor Warfare macht eine Menge Spaß und es gibt genug Deckung auf den Karten, um wirklich intensive Feuergefechte zu haben. Die Time to Kill fällt dabei in ein gutes Mittelmaß, es fühlt sich einfach richtig an, das Trefferfeedback ist sehr gut und wenn wir sterben können wir auch die Gründe nachvollziehen. Eine Killcam zeigt uns außerdem unseren Kontrahenten. Auch die Fähigkeiten der Operatoren machen einen guten Eindruck, obwohl der Reconpfeil der Scharfschützin definitiv einem Wall-Hack nahekommt. Immerhin deckt der die Gegner für kurze Zeit für das ganze Team auf. Auch im Gameplay sind die Anleihen bei Battlefield deutlich zu erkennen, das HUD hat einen identischen Aufbau, diverse Zieleinrichtungen bei Fahrzeugen sind direkt kopiert und allgemein wirkt vieles wirklich wie eine dreiste Kopie von Battlefield 2042. Warum man nicht direkt eigene Ideen verwendet ist uns schleierhaft, zumal zu befürchten ist, dass Electronic Arts sich das nicht so einfach gefallen lässt. Inwiefern es möglich ist, rechtlich dagegen vorzugehen, können wir nicht beantworten. Wir hoffen allerdings nur das Beste für Delta Force: Hawk Ops.

Auf dem Schlachtfeld gibt es jede Menge Action

Extraktion wie in Tarkov

Auch der Modus „Tactical Turmoil „war im Alpha Test spielbar und eröffnet uns ein Gameplay, wie wir es aus Spielen wie Escape from Tarkov, Arena Breakout oder Incursion Red River kennen. Hier haben wir eine begehbare Basis, die wir weiter ausbauen können, einen Schrank mit all unserem Besitz und einen Handelsplatz auf dem wir Waffen, Ausrüstung und Munition handeln können. Bevor wir uns auf einer der recht großen Karten absetzen lassen, statten wir unser Inventar aus. Helm, Schutzweste und Rucksack dürfen nicht fehlen und natürlich benötigen wir Waffen, Munition und ganz wichtig – Verbandsmaterial. Auf den im Test spielbaren zwei Karten ging teilweise ganz schön die Post ab. Wir haben unendlich viel Munition verbraucht und noch viel mehr Bandagen.

Wie spielt sich das?

Wir hatten recht viel Spaß im Team auf den beiden Karten, die auch recht unterschiedlich aufgebaut waren. So gab es einen Schauplatz an einem riesigen Damm mit Fabrikgebäuden und etwas Landschaft drumherum. Das Movement und das Gunplay überzeugen, es fühlt sich wie in Havor Warfare an. Die Animationen laufen flüssig, wir können über Hindernisse klettern und uns auch in brenzligen Situationen schnell zurückziehen. Auch hier passt die Time to Kill, Gegner fallen schnell um, wenn wir präzise unsere Magazine in sie entleeren. Das Looten läuft flott ab, wir sammeln schnell ein, was wir für den Ausbau unserer Basis benötigen, um schnell wieder bereit für das nächste Gefecht zu sein. Die NPC-Soldaten, die auf den Maps herumlaufen, sind teilweise recht einfach zu erledigen, oftmals bewegen sie sich aber auch wie Spieler und treffen, als würden sie einen Aimbot nutzen. Zusätzlich gibt es besondere Bossgegner, wie einen gepanzerten Schützen mit einer Gatling-Gun oder auch hochrangige Ziele, die etwas schwerer zu erledigen sind. Der Extraction-Modus in Delta Force: Hawk Ops macht jede Menge Spaß und bietet unheimlich viel Action.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich Delta Force: Hawk Ops sehr gut in diesem Pre-Alpha-Test geschlagen hat. Offenkundig macht das Spiel sogar in dieser Entwicklungsphase schon einen sehr finalen Eindruck. Zumindest wirkt es fertiger als ein Battlefield 2042 zum Release. Dennoch lässt sich kaum bestreiten, dass sie die Entwickler massiv an Grafiken, Schriftarten und sogar HUD-Elementen bei Battlefield und Call of Duty bedient haben. Das Erscheinungsbild ist sehr deutlich an Battlefield 2042 angelehnt und wie in einigen Videos zu sehen ist, wurden sogar Animationen aus Call of Duty für das Nachladen von vielen Waffen verwendet. Auch wenn die mittlerweile geändert wurde ist fraglich wie viele Assets und Content des Spiels vom Studio selbst geschaffen wurden. Fakt ist allerdings, dass Activision und auch Electronic Art möglichweise mit rechlichen Schritten dagegen vorgehen könnten, um so eine Vröffentlichung in den USA und Europa zu verhindern. Das wäre schade für Delta Force: Hawk Ops, denn ich als Battlefield-Veteran, hatte eine Menge Spaß in dieser Woche. Mehr Spaß als ihn mir die letzten Battlefield-Spiele bieten konnten. Wir sind gespannt auf weitere Neuigkeiten zu Delta Force: Hawk Ops und wünschen uns ein grandioses Spiel – eines dass vieles besser macht als die Shooter die wir sonst so vorgesetzt bekommen.

Hier haben wir für euch noch ein wenig Gameplay aus dem Modus Havoc Warfare:

Wir verwenden Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzungserfahrung zu bieten. Sie stimmen der Nutzung von Cookies und unseren Datenschutzbestimmungen zu.  Mehr erfahren