Mit Trials of Mana steht das Remake eines weiteren Kultklassikers bei Square Enix in den Startlöchern. Wir haben einen ausführlichen Blick auf die Demo geworfen und verraten euch, was wir davon halten.
Ersteindruck
Das „Gewisse Etwas“ fehlt irgendwie.
Am 30. September 1995 brachte der damalige Entwickler Square mit Trials of Mana, nach Mystic Quest (Game Boy) und Secret of Mana (SNES), den dritten Teil der Mana-Reihe auf den Markt. Nun, knapp 25 Jahre später bekommt der legendäre Klassiker ein Remake, das die Welt von Mana für eine neue Generation wiederaufleben lassen soll. Das klappt dabei aber leider nur teilweise. Schon in den ersten Minuten wird klar, dass wir zwar ein tolles Rollenspiel bekommen aber eben kein außergewöhnliches, wie es noch beim Original der Fall wahr.
Man stellt sich unweigerlich die Frage woran es liegt, dass man nicht so beeindruckt ist wie noch beim Original. Aber auch nach ca. 3 Stunden Spielzeit in der Demo können wir das nicht ganz erklären. Es fühlt sich zwar toll an, sieht wunderschön aus und spielt sich fantastisch … aber dieses seltsame, besondere Gefühl von „verliebt“ sein, wie man es damals hatte, stellt sich zu keinem Zeitpunkt wirklich ein.
Gameplay
Besser als im Original.
Das Gameplay wurde für dieses Remake komplett auf Links gedreht und modernisiert. Zum Glück, denn im Original wirkte es an vielen Stellen eher unpraktisch und schlecht durchdacht. Wer es kennt, erinnert sich vielleicht an die fürchterlich hakellige Menüsteuerung oder das Kampfsystem, bei dem man relativ wenig Bewegungsfreiheit hatte. Das Remake setzt auf eine actionlastigere Steuerung, bei dem man das Geschehen jederzeit gut unter Kontrolle hat und mit einfachen Kombinationen und Kurzwahltasten auch schneller auf Spezialfähigkeiten, -Attacken und Items zurückgreifen kann. Und natürlich sind auch die praktischen Ringmenüs wieder mit dabei. Über diese kann man schnell und problemlos auf Items oder Magie zurückgreifen.
Der Kampf selbst wird innerhalb eines begrenzten Areals geführt, aus dem ihr auch flüchten könnt, sollte der Gegner zu stark sein, oder ihr momentan einfach nicht kämpfen wollt. Das funktioniert selbstverständlich nicht bei Bosskämpfen, oder storyrelevanten Auseinandersetzungen. Dabei ladet ihr während des Kampfes mit jedem Angriff eure Kraft auf, die ihr am Ende in besonders starken Angriffen entfesseln könnt. Magie und Items könnt ihr wahlweise über die altbekannten Ringmenüs, oder ein Schnellwahlmenü einsetzen.
Wie sich eure KI-Begleiter im Kampf verhalten könnt ihr weitestgehend frei einstellen. Egal ob aggressiv, zurückhaltend oder gemischt … alles kann frei nach euren Vorstellungen eingestellt werden. Auch den Einsatz der jeweiligen Fähigkeiten der Charaktere könnt ihr beeinflussen. So könnt ihr vorgeben, ob eure Begleiter sich mehr auf den Kampf mit Waffen, Magie oder das Heilen mit Gegenständen konzentrieren sollen. Hierbei gilt es auf die Stärken und Schwächen jedes Charakters zu achten. Einen Begleiter mit besseren magischen Fähigkeiten im Harakiri-Stil auf den Gegner losgehen zu lassen, macht z.B. weniger Sinn.
Im offenen Terrain bewegt ihr euch komplett in der Third-Person-Pespektive mit frei drehbarer Kamera. An einigen Stellen wechselt das Spiel jedoch in eine feste 2D-Perspektive. Warum man sich für dieses Stilmittel entschieden hat, wird anhand der wenigen Stellen in der Demo aber nicht ganz klar, da man dadurch weder einen Vorteil erhält, noch sind es besonders interessante oder aufregende Stellen. Es wirkt hier eher etwas gezwungen, als wolle man einfach nur unbedingt eine zusätzliche Perspektive einbringen.
Grafik & Sound
So schön, aber dennoch nicht „besonders“.
Rein Optisch hebt sich Trials of Mana kaum von anderen, aktuellen Action-JRPGs ab. Der typische Japano-Look passt aber perfekt zum Spiel und versprüht den typischen, japanischen Rollenspiel-Charme. Das ist einerseits toll, lässt das Spiel andererseits aber zu wenig aus der breiten Masse hervorstechen. Dabei war genau das immer ein Markenzeichen der Original-Mana-Spiele.
In Sachen Sound liefert Square Enix einen fantastisch modernisierten Soundtrack mit neu arrangierten Versionen der alten Titel. Wer die Originalmusik bevorzugt, kann über die Optionen aber auch auf den Original-Soundtrack wechseln. Das dürfte besonders Hardcore-Nostalgiker freuen.
Ansonsten glänzt das Spiel mit vertonten Dialogen und einer zwar guten, aber nicht unbedingt außergewöhnlichen Soundkulisse. Hier schafft es Square Enix leider nicht ganz, das „besondere“ aus dem Original zu 100% rüber zu bringen.
Fazit
Nicht perfekt, aber zum verlieben.
Schon beim Remake zum Vorgänger The Secret of Mana ist es Square Enix nicht wirklich gelungen, den ganz besonderen „Zauber“ des Originals wieder aufleben zu lassen. Leider schafft man es im Remake zu Trials of Mana auch nicht. Zwar haben wir ein tolles und wunderschönes Action-JRPG aber leider wirkt es dabei zu sehr wie die vielen anderen Genrevertreter. Trials of Mana sticht mit nichts wirklich ganz besonders hervor und bleibt dadurch trotz der tollen Atmosphäre und der schönen Story, ein wenig blass im Vergleich zum absolut fantastischen Original. Wer die Mana-Serie liebt, für den führt am Remake von Trials of Mana aber trotzdem kein Weg vorbei, denn wenn man sich drauf einlässt, kann man trotz kleinerer Schwächen, in der tollen Spielwelt und der schönen Geschichte versinken.
TRIALS OF MANA erscheint am 24.04.2020 für die PlayStation 4, Nintendo Switch und den PC (Steam).