Nachdem die weltweit größte Videospiele-Messe in den letzten beiden Jahren 2020 und 2021 pandemiebedingt nur Online stattgefunden hat und ein Vorort-Besuch nicht möglich war, scheint in diesem Jahr wieder alles möglich zu sein. Doch der Schein trügt, denn knapp 3 Monate vor Messebeginn – Gamescom findet vom 24. August bis 28. August statt – gibt es weder Karten für Besucher, noch haben alle namhaften Publisher und Spieleentwickler ihre Teilnahme offiziell bestätigt oder gar zugesagt.
Wie nun laut Games-Wirtschaft bekannt wurde, haben sogar die ersten großen Publisher ihre Teilnahme an der diesjährigen Gamescom abgesagt. Dazu gehören Wargaming, die mit Spielen wie World Of Tanks oder World of Warships in den letzten Jahren nicht nur eine riesige Show ablieferten, sondern auch fast eine ganze Halle für sich beanspruchten. Zu den weiteren, die ihr Kommen abgesagt haben, gehören Rockstar und Nintendo. Bei Rockstar ist es sicherlich verständlich, da sie in den letzten Jahren sich immer diskret zurückhalten haben und kaum zu den nennenswerten Ausstellern gehörten. Bei Nintendo werden sich viele Besucher enttäuscht zeigen, denn die Japaner zogen immer gleich zahlreiche Fans an ihre Stände und sorgten für eine volle Halle samt langen Schlangen.
Obwohl schon große Publisher wie Bandai Namco oder THQ Nordic ihre Teilnahme bestätigt haben, halten sich gerade Sony und Microsoft noch dezent mit einer Bestätigung zurück. Fraglich sind auch noch Activision und Ubisoft, denn jene kämpfen alle doch ein wenig mit der derzeit wirtschaftlichen Lage. Sollten alleine Activision und Sony mit PlayStation ihre Teilnahme an der diesjährigen Gamescom absagen, könnte die Messe vor Ort zu einem Fiasko für die Besucher werden. Da helfen dann auch die großen Stände von Electronic Arts und Ubisoft nicht mehr, denn auch hier gibt es wohl kaum Spiele, die es lohnen würde, die Messe zu besuchen.
Obwohl die Veranstalter der Gamescom die ersten Wildcards verlosen und Pakete anpreisen, muss jeder selber überlegen, wie er diese Messe besuchen kann. Da es bisher keine Karten zu kaufen gibt, nur wenige Aussteller zugesagt haben und die bekannte Problematik der teuren Hotelzimmer in diesem späten Zeitraum die Lage nur unsicherer machen, kaum nennenswerte Spiel für dieses Jahr angekündigt wurden, muss die Messe sich schnellsten etwas überlegen, damit trotz durchdachter Hygiene-Konzepte überhaupt noch Besucher erscheinen wollen. Angeblich soll der Vorverkauf in Monat Juni starten, aber wenn selbst nicht mal Presse- und Medienvertreter sowie Content-Producer aktuell einen Zugang besorgen können, lohnt sich aus wirtschaftlichen oder persönlichen Gründen der Besuch kaum, auch wenn jeder kostengünstig in überfüllten Zügen mit dem 9-Euro-Ticket anreisen kann.