Gamer spielen an Konsolen oder dem PC und dass gerade bei letzterem dafür ausreichend Power bei CPU und Grafikkarte vorhanden sein muss, weiß jedes Kind. Was aber, wenn man eine mobile Lösung sucht, also einen Laptop, der nicht nur Arbeiten, sondern auch Spielen kann? Auch dafür gibt es Anbieter und einer davon ist die deutsche Rechnerschmiede Medion. Ja, die Macher der berühmten Aldi-PCs haben krasse Gaming-Laptops am Start und so stellen wir euch das Medion Erazer Beast X40 vor.
Verarbeitung und Technik
Auf die inneren Werte kommt es an
Meist beginnen wir unsere Artikel damit, den Lieferumfang eines Produktes vorzustellen. Der hält sich beim Beast X40 aber sehr im Rahmen. Mit Sicherheit hat das aber damit zu tun, dass wir hier einess der ersten Testgeräte für die Presse vor uns stehen haben. Mehr als das Netzteil ist nämlich nicht dabei. Das fällt, wie bei größeren Laptops üblich, recht groß aus – 10 x 20 Zentimeter, mit einer Höhe von 3 Zentimetern, steht es auf Gummifüßen und liefert 19,5 Volt bei 16,9 Ampere und 330 Watt. Diese Leistung wird dann natürlich nicht nur zum Laden benötigt, denn üblicherweise ist in Gaming-Laptops auch leistungshungrige Hardware verbaut, die im reinen Akkubetrieb eher auf Sparflamme arbeitet. So ist es auch beim Erazer Beast X40. Das schauen wir uns nun mal genauer an.
Wir betrachten erst einmal die Außenseiten des Beast X40 und da sticht uns direkt der Anschluss für die externe Wasserkühlung ins Auge. An der Rückseite sind zwei Gummiflansche verbaut, die allerdings nur den Grafikchip mit niedrigen Temperaturen versorgt. Der ist allerdings auch an das im Gehäuse verbaute Headpipesystem gekoppelt. Also keine Angst, das Beast X40 läuft auch ohne externen Wassertank. Der kostet aber auch noch einmal 250 Euro zusätzlich. Die Rückseite bietet außerdem einen USB-C-Anschluss mit Thunderbolt 4, einen HDMI 2.1-Ausgang, sowie einen RJ-45-Anschluss für unser Netzwerk und die Buchse für die Stromversorgung durch das Netzteil.
Ebenso finden sich links und rechts davon jeweils große Öffnungen für die Lüfter. Darüber sind beleuchtete Platten aus transparentem Kunststoff eingearbeitet. Große Öffnungen für die Frischluftzufuhr bieten auch die Seitenteile des Gehäuses. Rechts finden sich ein Audio-Combo-Anschluss, sowie ein separater Eingang für ein Mikrofon mit Klinkenstecker und einer von drei USB-A 3.1 Anschlüssen. Seine zwei Kollegen sind auf der linken Gehäuseseite verbaut und teilen sich den Platz mit einem Kartenleser für SD, SDHC, SDXC-Speicherkarten, der einen Datendurchsatz von 77 Mb pro Sekunde liefert. Das gesamte Gehäuse besteht aus mattschwarz beschichtetem Aluminium. Es macht einen robusten Eindruck und kann durch eine geschwungene Seitenwand der flachen Hülle noch mehr Nachdruck verleihen. Schick und edel und in dezentem Maß äußerlich auf Gaming getrimmt. Das beleuchtete, abstrakt angedeutete Medion-Logo auf der Displayrückseite trägt dazu ebenfalls bei.
Die Maße des neuen mobilen Powerbretts von Medion wirken in Anbetracht der verbauten Hardware allerdings sehr beeindruckend. Bei einer Seitenlänge von 38,3 und einer Breite von 27, 2 Zentimetern ist das Beast X40 nur insgesamt 3,6 Zentimeter hoch. Klar, das 17-Zoll-IPS-Display braucht Platz, denn immerhin liefert es eine Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixeln bei maximal 240 Hz. Das allein ist schon eine starke Leistung, aber wo bitte passen da noch alle anderen Komponenten hinein? Etwa der Intel Core i9-13900HX Prozessor, der mit bis zu 5,4 GHz und 24 Kernen läuft, oder die NVIDIA GeForce RTX 4090 Laptop-GPU mit 16 GB GDDR6 VRAM, die hier mit bis zu 175 Watt die pure Grafikpower mit G-Sync ins Display zaubert.
Wir sind etwas sprachlos, wie man das alles in dieses Gehäuse quetschen kann. Na klar, so eine Laptop-GPU leistet meist nicht das, was eine Desktop-Grafikkarte liefert, aber dennoch sind die schieren Daten schon heftig. Und wir sind noch nicht fertig. Im Beast X40 muss ja auch Platz für all die tollen Spiele sein und so hat Medion auch zwei je 1 Terabyte große PCIe Gen. 4×4 SSDs verbaut und dem Beast X40 einen DDR5-Speicher mit 32 GB und 4.800 MHz spendiert.
Noch mehr Technik!
Da praktischerweise Windows 11 als Home-Version mit dem Beast X40 ausgeliefert wird, dessen Einrichtung nur wenige Minuten dauert und zusätzlich ein 3-monatiges Abo vom Microsoft Gamepass dabei ist, konnten wir Spiele-technisch direkt in die Vollen hauen. Zum Test haben wir Forza Horizon 5, der Microsoft Flight Simulator, Battlefield 2042 und natürlich einige Benchmarks installiert, deren Datensätze natürlich problemlos von den beiden M2. SSDs gespeichert wurden. Was uns eigentlich erst im Netzbetrieb auffällt, ist das wunderbare und vollumfängliche QUERTZ-Keyboard des Beast X40. Die Einzeltasten-RGB-Beleuchtung bringt die mechanische Tastatur erst richtig zur Geltung. Die Cherry-Tasten geben ein schönes Feedback und haben auch eine gewisse Lautstärke.
Das Erazer Beast X40 ist einfach mal eine heftige Kiste, die wir jetzt aber auch in ein paar Benchmarks ausreizen wollen. Auch für guten Sound ist gesorgt, zumindest bieten die beiden integrierten Lautsprecher Nahimic 3D-Sound, auch wenn sie im Bassbereich eher weniger überzeugen, kann ihre Leistung als ausreichend bezeichnet werden. Natürlich sind auch eine Webcam und ein Mikrofon verbaut, um bei jedem Videocall zu glänzen und logischerweise sind ein Wifi 6 AX201- und Bluetooth 5.1-Adapter auch mit an Bord. Im WLAN lagen auf kurze Entfernung gemessene Transferraten im Senden bei 1350 MBit/s und Empfangen 1560 MBit/s. Das sind hervorragende Werte.
Leistung – GPU und CPU
Dank Turbo ganz vorne mit dabei
Als Erstes haben wir dem Beast X40 mal die Leistungstests von 3DMark gegönnt, die es mit angeschlossenem Netzteil und ohne Netzteil meistern musste. Im Netzmodus, also mit voller Leistung, absolviert es den beliebten Time Spy Test ganz souverän. Der läuft absolut flüssig mit bis zu 180 Frames pro Sekunde durch. In der Zusammenfassung erreicht das Beast X40 einen Spitzenscore von 18.6393. Die Taktfrequenzen bei GPU und Speicher verlaufen in sämtlichen Leistungstests gradlinig und auch die Temperaturen vom GPU und CPU bleiben grundsätzlich im Normalbereich. Hier sind zwar Spitzenwerte von bis zu 94 Grad ablesbar, die aber durch die Kühlung gut absorbiert werden.
Natürlich wird das Beast X40 bei starker Belastung lauter als im Idle-Modus, dennoch hält sich auch unter Vollast die Lautstärke der Lüfter mit maximal 60 dB absolut im Rahmen. Die Wärmeabgabe ist jedoch enorm. Mit den „Abgasen“ können wir sicher bequem ein kleines Zimmer heizen. Anders schaut es natürlich aus, wenn wir dem Beast X40 seine externe Stromquelle nehmen. Ohne angeschlossenes Netzteil läuft es quasi im Energiesparmodus mit rund der halben Leistung. Das schlägt sich natürlich auch in den Testergebnissen nieder. So erreichen wir im Time Spy Test nun nur noch maximal 5202 Punkte, wobei die GPU am stärksten gedrosselt wird. Logischerweise bleiben dann auch die Temperaturen im niedrigen Bereich. Auch im Spielbetrieb glänzt das Beast X40 im Netzberieb. So erreichen wir in Battlefield 2042 mit Ultra-Settings knappe 100 Frames und mit zugeschaltetem DLSS bis zu 140 Frames pro Sekunde.
In Forza Horizon 5 fahren wir unsere Traumwagen mit 180 Frames in den höchsten Grafikeinstellungen. Solche Performance will natürlich auch Leistung aufnehmen und so zieht das Beast X40 unter Volllast bis zu 280 Watt aus der Steckdose.?So bleibt also deutlich zu sagen – das Erazer Beast X40 bietet zwar eine herausragende Performance in Sachen Gaming, allerdings eben nur im Netzbetrieb. Wer also hoffte, die nächste Fahrt im ICE mit 100 Frames in bester Grafik genießen zu können, wird leider enttäuscht. Logisch ist natürlich diese Einstellung, um den Akku zu schonen. Der hält aber auch im normalen Betrieb, etwa bei der Benutzung der gängigen Office-Programme, nur maximal 2,5 Stunden durch, bevor er um die nächste Ladung bettelt. Auch das ist aber als normale Leistung zu bezeichnen.
Fazit
Powermaschine ohne Kompromisse
Mit dem Erazer Beast X40 ist es Medion einmal mehr gelungen – es bei sämtlichen Testern in die Bestenlisten zu schaffen. Auch bei uns schlug sich das Gaming-Notebook des deutschen Herstellers wacker durch Tests und Gaming. Wir sind begeistert von dieser Powermaschine. Nicht nur, dass man es schafft, einen i9 Prozessor und eine RTX 4090 in das flache Gehäuse zu quetschen, das Brett sieht auch noch richtig schick aus und glänzt mit hochwertiger Verarbeitung. Das matte Display bietet in 17 Zoll eine QHD+-Auflösung und hervorragende Details, und dank dezenter Beleuchtung kann man die Gaming-Gene nur äußerlich erahnen, bis man erlebt, welche Power in diesem Beast schlummert. Seine Power entfacht das X40 allerdings auch erst, wenn es genug Leistung aus der Steckdose ziehen kann, und von der braucht es reichlich. Etwa 280 Watt müsst ihr dem kleinen Monster schon reservieren, was aber in Anbetracht seiner Leistung ein Klacks ist. Im Scoring von 3D Mark führt es nicht umsonst die Bestenlisten unter den Gaming-Notebooks und sticht selbst sehr gute Desktop-Rechner aus. Auch in Spielen liefert es die benötigte Leistung, um in Ultra-Settings und mit hohen Frameraten zu zocken. Im Gesamtpaket sind zudem Windows 11 Home, ein Gamepass-Ultimate-Testabo und eine Antivirensoftware enthalten. Für 3500 Euro bekommt man ein mobiles Gaming-Center für den Alltag. Viel günstiger bekommt man solche Rechenpower bei kaum einem Desktop-Rechner. Wer viel auf Reisen ist und ein Notebook sucht, das mit seiner Leistung nicht nur Gamerherzen höher schlagen lässt, greift zum Medion Erazer Beast X40. Hier wird Rechenpower in kompaktem Format und ohne Kompromisse geliefert. Wir sprechen eine deutliche Empfehlung aus.
- High-End Gaming Laptop mit einem Intel Core i9-13900HX Prozessor (3,90 GHz, bis zu 5,40 GHz, 24 Kerne (8 P-cores & 16 E-cores), 32 Threads und 36 MB Intel Smart Cache)
- NVIDIA GeForce RTX 4080 Laptop GPU mit 12 GB GDDR6 VRAM, Boost Clock bis zu 2.040 MHz & Max Graphics Power bis zu 175W. NVIDIA G-Sync
- Die schnelle 1 TB PCIe Gen. 4x4 SSD bieten reichlich Platz. 32 GB DDR5 RAM mit bis zu 4.800 MHz