Automatisierte Haushaltsgeräte erleichtern uns schon seit Jahren das Leben und bieten uns damit mehr Zeit sich anderen Dingen widmen zu können. Die Waschmaschine ist dabei sicherlich der Vorreiter, doch in den letzten Jahren erfreuten sich Mäh-, Saug- und Wischroboter immer mehr einer gewissen Beliebtheit. Da wir als Gamer und Redakteure uns mehr anderen Dingen hingeben wollen und uns nicht mit lästigen „Putzen“ von Wohnung und Büro aufhalten wollen, konnten wir euch in der Vergangenheit schon einige Saugroboter vorstellen. Unser neuster Begleiter ist der S4 von Tevsor, der mit einer intelligenten App-Steuerung das Saugen noch effizienter gestalten will.
Tesvor entstand im Jahr 2014 mit der Gründung eines Forschungs- und Entwicklungszentrums für Saugroboter in Shenzhen, China. Man ist spezialisiert uns auf Saug- und Wischroboter, von der Entwicklung über internationalen Vertrieb bis hin zur Herstellung. Man ist bestrebt, führende Robotermarken auf dem globalen Markt aufzubauen. Tesvor verfügt über ein starkes R&D-Team mit mehr als 100 Ingenieuren und hat verschiedene fortschrittliche Navigationstechnologien wie Eslam und Vslam entwickelt. Kooperationspartner von Tesvor sind unter anderem Sharp, Epson, LG und Qualcomm.
Lieferumfang und Verarbeitung
Umfangreiches Zubehör, minimal verpackt
Der S4 ist ein reiner Saugroboter und das neuste Mitglied in der Tesvor-Familie und ist seit August 2021 im Handel erhältlich sein. Der Preis für den Tesvor S4 bewegt sich bei rund 270 Euro, womit er sich im mittleren Preissegment befindet. Auf der hauseigenen Homepage kann sogar hin und wieder mal ein Rabatt mitgenommenen werden.
Verpackt wurde der Saugroboter in einem schlichten und farblosen Karton, dessen Größe eher an Verpackungen eines Laptops erinnert. Da hier auf Hochglanzfotos verzichtet wurde, setzt Tesvor in dem Auftreten auch einen interessanten Punkt der Nachhaltigkeit, denn selbst das Bett für den Transport wurde aus Kartonage gepresst. Würde Tesvor noch auf den Schaumstoff und die unnötigen Umhüllungen der PE-Folie verzichten, wäre der Ansatz zur Nachhaltigkeit perfekt. Daran muss und sollte Tesvor noch arbeiten, denn letztendlich fliegt die Verpackung in den Kreislauf des Recyclings und verbraucht wichtige Rohstoffe, die den Planeten belasten.
Entnehmen wir nun unseren neuen „Hausfreund“ aus der Transporthülle, so präsentiert sich der S4 sehr charmant, denn die Oberfläche wurde in Klavierlack gehalten und demonstriert damit Wertigkeit. Neben dem eigentlichen Saugroboter liegt noch zahlreiches Zubehör bei, das sich in den Sätzen der Kehrbürsten, extra Luftfilter, Reinigungspinsel und natürlich der Ladestation samt Netzteil offenbart. Damit können wir auch gleich loslegen und uns auf die Jagt von Staub und Krümeln machen. Hier lässt uns Tesvor sogar die Wahl zwischen der Bedienung der mitgelieferten Fernbedienung oder dem verbesserten LiDAR-Navigationssystem samt selbst entwickelten Slam-Algorithmen, welche über die kostenlose Tesvor-App verfügbar sind. Sollte einmal die Fernbedienung oder das Smartphone nicht griffbereit liegen, kann der Saugroboter auch schnell über den Powerknopf auf dem Gehäuse gestartet werden und mit der Home-Taste zur Ladestation geschickt werden.
Der Tesvor S4 misst rund 33,5 cm im Durchmesser, bei einer Höhe von 80 mm plus Lasereinheit mit 22 mm. Damit kann er locker unter viele Betten und Schränke fahren, deren Höhe mindestens 10,5 cm betragen. Wünschenswert wäre sicherlich eine maximale Bauhöhe von unter 100 mm gewesen, da der typische IKEA-Schrank mit seinen Füßen sich auf jener Höhe befindet. Das optische Erscheinungsbild erinnert uns sehr stark an ein berühmtes Raumschiff aus der gleichnamigen Serie und Film, da der LIDAR-Sensor hier die Kommandobrücke zu Schau stellt – Das ist so auch gar nicht mal abwegig, denn der Sensor bestimmt den Weg durch die unendlichen Weiten unserer Räumlichkeiten, ohne das wir alle Möbel, Blumen oder Sessel über den Haufen fahren.
Drehen wir den S4 Saugroboter auf den Rücken, können wir dessen Arbeitsweise nachvollziehen. Hierfür müssen wir anfänglich die beiden Kehrbesen einmal links und rechts anbringen – Ein weiterer Satz Kehrbesen liegt bei – und den seitlichen Powerknopf betätigen. Dank der Fernbedienung saugt er auch gleich los und bahnt sich seinen Weg durch die Räumlichkeiten. Damit auch alles aufgenommen wird, bietet der S4 Saugroboter einen 15 cm breiten Saugschacht, der noch zusätzlich mit einer Drehbürste ausgestattet ist. Damit ist ein optimales „Kehren“ garantiert und lässt den Saugroboter mit nur wenigen Fahrwegen den Boden absaugen.
Inbetriebnahme und Bedienung
Verbesserte Navigation und App
Wie schon beim Tesvor S6 Turbo können wir den S4 auch per App über unseren smarten Geräten steuern und kontrollieren. Die Einrichtung ist dabei zwar schnell getätigt, könnte aber auch so manche Fragen aufwerfen, da wir unser Smartphone zwar mit dem heimischen Netzwerk verbunden haben, aber kurzzeitig mit dem WLAN des Saugroboters verbinden müssen. Wer hier ein modernes Smartphone sein Eigen nennen kann, profitiert deutlich mit dem bereitgestellten QR-Code, der eine Einrichtung viel einfacher und mit Zeitersparnis gestaltet. Warum hier eine E-Mail-Adresse für die Verifizierung vonnöten sein muss, ergibt sich uns nicht, denn auch solche Haushaltshelfer sollten ganz ohne Datenfreigabe erfolgen! Die App und der Saugroboter arbeiten im 2,4 GHz-Netz, was auch einen smarten betrieb an älteren Routern ermöglicht.
In der App selber ist es möglich per dargestellter Karte die Scann-Ergebnisse des Roboters zu sehen. Hier scannt der Tesvor S4 über dem Laser die Umgebung ab und speichert diese auch. Das erinnert ein wenig an die bekannte Szene aus Terminator 2 in der Bar – Ich bekomme deine Kleidung, deine Stiefel und dein Motorrad! Auf einer virtuellen Karte werden Hindernisse und Gegenstände dargestellt. Dabei scannt der Roboter mit seinem Lasersensor sogar Dinge durch das Fenster, die auf unserer Terrasse stehen. Diese Technik funktioniert so gut, dass der zusätzlich Bumper an der Front des Tesvor S4 fast nicht mehr nötig ist. Auf der virtuellen Karte unseres Wohnzimmers können wir nun etwa Verbotszonen markieren oder Begrenzungslinien setzen. Auf die so markierten Flächen fährt der Roboter nun nicht mehr. Außerdem lässt sich der Raum aufteilen oder der Roboter an einen festen Ort navigieren. Wir können sogar dessen Fahrlinie erkennen und wissen, wo er schon gesaugt hat und wo noch nicht. Um aber ganz ehrlich zu sein, empfehlen wir die App eher auf einem Tablet im Hausgebrauch zu installieren, da so mancher Bildschirm auf einem Smartphone, wie dem unserem Apple iPhone12 Mini, schon sehr klein für eine Optimierung sein kann.
Die App bietet genügend Spielereien und damit Einstellmöglichkeiten. So können wir ein tägliches und zeitlich festgelegtes Starten programmieren, die Saugleistung und wie oft er den Raum absaugen soll oder gar, ob er in welcher Sprache mit uns reden darf. Mit den vernetzten Funktionen erlaubt uns die neue App den Tesvor S4 jederzeit und überall steuern zu können. Die einst angesprochene Problematik beim Verbinden des S6 Turbo und Nutzen der App, konnten wir diesmal nicht feststellen. Sicherlich ist die App noch nicht vollkommen und mit einer ständigen Netzwerkverbindung kann Tesvor die App aber jederzeit mit einem update versehen und eine noch bessere und smarte Nutzung ermöglichen.
Reinigungsleistung
Ein wahrer Helfer!
Die Ära der Saugroboter hat sicherlich erst begonnen, denn vor Jahren mussten wir noch mit dem langen Rüssel von Miele und Siemens durch die Wohnung juckeln, während wir uns heute schon viel Zeit sparen können. Alles was frei zugänglich ist, in diesem Fall alles über einer Breite von 34 cm und oberhalb von 11 cm, wird vom Tesvor S4 abgefahren und gesaugt. Ecken und andere niedere Schrankboards müssen auch weiterhin händisch vom Staub auf dem Boden befreit werden. Um den eigentlich Hausputz kommen wir trotz moderner Navigation der vielen Helfer nicht drumherum.
Die Reinigungsleistung des Tesvor S4 ist aber mehr als zufriedenstellen, gerade auf unseren Laufwegen in Wohnung und Büro wird selbst grober Schmutz dank der zusätzlichen Rollbürste am Einsaugschacht problemlos aufgenommen und entfernt. Das spart uns viel Zeit, die wir anders nutzen können. So können wir schnell mal am Abend aufstuhlen und bekommen am nächsten Morgen ein sauberes Bild geboten. Gerne kann auch mal zwischendurch ein Saugen gestartet werden, während wir uns dem nächsten Bossgegner stellen wollen oder einfach zum Shoppen gehen wollen. Dank seiner geringen Lautstärke von nur 50 dB kann auch mitten im lebhaften Geschehen gestartet werden – Nur den Staubbehälter müssen wir noch selber entleeren, der schnell mal auf 100 Quadratmetern an seine Grenzen stoßen kann. In naher Zukunft wird Tesvor aber eine Absaugstation auf den Markt bringen, die uns ein tägliches Entleeren ersparen wird.
Aufpassen muss man nur bei Fransen am Teppich oder herumliegenden Kleiderstücken, die gerne von den Antriebsrädern und der Drehbürste regelrecht mit aufgenommen werden und zu einem Arbeitstopp führen – Darüber informiert uns notgedrungen die App und fordert uns zum Eingreifen auf. Ordnung ist das halbe Leben, da bringt es bei Faulheit auch nichts, sich auf die Helfer verlassen zu wollen. Probleme können auch durch hochflorige Teppiche oder Läufer sich zu erkennen geben, die der S4 Saugroboter nur mit mehrfachen Anläufen erklimmt. Angst, dass der Saugroboter aber Treppen hinunterfällt, braucht man nicht zu hegen. Hier schützt die interne Software und die Erkennung das Gerät vor dem unweigerlichen „Selbstmord“.
Dank einer intelligenten Akkuüberwachung fährt der Saugroboter auch selbständig zur Ladestation zurück und fängt nach dem Ladevorgang dort wieder an, wo er einst aufgehört hat, sollte sich die Fläche über die mögliche Leistung des Akkus erstrecken. Sollte nach viel Zeit sich dann doch etwas der Verschleiß zeigen, einiges an Zubehör liegt ja bei, kann über die Webseite von Tesvor auch Zubehör nachbestellt werden. Das hält unseren neuen Hausfreund deutlich länger am Leben und bringt auch weiterhin Freude ins Haus. Die Preise im Support dürfen gerne aus freundlich und annehmbar bezeichnet werden, denn ein Ersatzakku liegt hier bei maximal 50 Euro, ein Auffangbehälter um die 25 Euro und Ersatzbürsten im kompletten Satz samt Filter bei 20 Euro – Davon können Vorwerkbesitzer nur träumen!
Fazit
Ein wahrer smarter Helfer
Mit dem S4 Saugroboter bringt uns Tesvor einen smarten Helfer, der uns viel Zeit erspart und dabei seinen Job sehr gründlich und kontrolliert durchführt. Das Erscheinungsbild und damit der Auftritt sind von Wertigkeit durch eine anstandslose Verarbeitung geprägt, die ihren Preis in der Anschaffung gerecht werden. Die Bedienung und Programmierung sind kein Hexenwerk und können sogar von fachlich ungeschulten Menschen vollzogen werden. Da freut sich nicht nur der Gamer, sondern auch dessen Mutti oder Oma. Der S4 ist ein reiner Saugroboter und nicht mit einer Wischfunktion ausgestattet, spricht dennoch alle Besitzer von harten- und Teppichböden gleichermaßen an – Man muss nicht ständig wischen, erst recht, wenn die Technologie noch keine Unterschiede der einzelnen Bodenarten feststellen kann. Wir sind jedenfalls mehr als zufrieden mit dessen Leistung und der erfolgten Reinigung und können ihn daher freien Herzens empfehlen. So!… und während anderen noch durch die Wohnung saugen, gehen wir einfach eine Runde zocken!