Bild: Infelxion Games

Eine Reise durch die Fae-Welten: Nightingale im Test

Rollenspiele gibt es wie Sand am Meer und für Survival- und Craftingspiele trifft das ebenso zu. Wie wäre es aber, wenn man beide Genres verbindet und so dem ganzen Gebastel und Gebaue einen tieferen Sinn gibt? Diesem Sinn hat sich Nightingale von Inflexion Games verschrieben und so zieht uns das Spiel in seine Welt – oder besser gesagt, in seine vielen Welten…

Was ist das denn überhaupt für ein Spiel?

Nightingale entführt uns in eine viktorianisch inspirierte Fantasy-Welt, die von mysteriösen Fae-Wesen und gefährlichen Monstern bevölkert wird. Nachdem die Erde von einer Katastrophe heimgesucht wird, fliehen interdimensionale Reisende in andere Welten. Die Spieler steuern einen solchen Reisenden, der versucht, nach Nightingale zurückzukehren, einer menschlichen Enklave, die in den Faewilds erschaffen wurde, bevor die „Blässe“, die die Katastrophe verursacht hat, auftauchte. Als unerschrockener Weltenwandler betreten wir die zwischenweltliche Leere und erkunden prozedural generierte Landschaften. Die visuelle Gestaltung im viktorianischen Stil ist beeindruckend, und die Welt verspricht einzigartige Abenteuer. Nightingale startete am 24. Februar in den Early Access auf Steam und befindet sich weiterhin in Entwicklung.

Der Charaktereditor von Nightingale bietet und einige Auswahl

Ersteindruck
Survival mit Ziel

Puck begleitet uns durch das Spiel

Mysteriös beginnt Nightingale, ein Spiel, dass in einer anderen Dimension zu handeln scheint und uns auch immer wieder in neue Welten schickt, die durch Portale miteinander verbunden sind. Gleich zu Beginn treffen wir Puck, einen von den Faewilds, die allgemein als magischer Widersacher der Menschen gelten. Puck aber will uns helfen, in all den Welten klarzukommen und diese Welten von dem Befall der Blässe zu befreien. So startet das Spiel mit einem Tutorial, in dem wir die Grundlagen des Craftings und die Bedeutung magischer Karten kennenlernen, mit deren Hilfe wir die Portale zwischen den Welten öffnen. Rein optisch befinden wir uns in der viktorianischen Zeit, also zwischen 1837 und 1900. Alles hat auch einen gewissen Steampunk-Charakter, es gibt monströse Maschinen, schwebende Ruinen und fantastische Gebäude. Das Crafting läuft wie üblich ab. Wir bauen uns Werkzeuge, erlangen neue Ressourcen und bauen damit neue Werkzeuge und Werkbänke. Wir können Gebäude errichten, müssen diverse Rätsel lösen und haben es natürlich auch mit einigen feindseligen Kreaturen zu tun. Das alles wird von der schicken Grafik der Unreal Engine 5 recht beeindruckend in Szene gesetzt. Der Detailgrad vieler Objekte ist recht hoch, allerdings gibt es auch viele grobe Modelle, die der gesamten Atmosphäre aber nicht schaden. All das lässt sich nicht nur alleine erleben, denn Nightingale spielt in einer sogenannten Shared-World, die wir mit anderen Spielern oder Freunden zusammen erkunden können. PVP-Kämpfe sind allerdings kein Teil des Spiels.

Die Welten von Nightingale bieten uns wunderschöne Biome und wundersame Tiere

Gameplay
Crafting, Quests und fiese Monster

Die Welten von Nightingale, auch Realms genannt, sind in verschiedene Biome unterteilt. So gibt es wunderschöne Wälder, Sümpfe oder Wüsten. Wir bereisen diese Realms durch mystische Portale, die wir mit Spielkarten öffnen können. Diese Karten können wir finden oder später auch selbst herstellen. Dabei entscheidet die Kombination von zwei Karten, welches Biom wir besuchen und welche Besonderheiten dort gelten. Etwa verminderte Schwerkraft, Maschinen, Tempel oder welche Größe der Realm hat. Die Kombinationen sind unzählig und das Tolle daran ist, dass jedes neue Realm immer prozedural generiert wird, jeder also seine eigenen Welten bereist und erkundet.

So birgt jede Durchquerung eines Portals immer eine neue spannende oder möglicherweise auch gefährliche Welt. Hier finden sich oft auch Rätsel und neue Aufgaben. So gibt es etwa einfach Schalterrätsel bis hin zu kleinen Questreihen, die es zu erledigen gilt, um überhaupt zu erfahren, was es mit all dem auf sich hat. Nightingale ist nämlich nicht wirklich selbsterklärend. Vieles finden wir durch Herumprobieren heraus, aber es gab auch Momente, in denen wir das Internet nach Lösungen für ein Problem durchsuchten. Jede Welt birgt einzigartige Herausforderungen, von mystischen Fabelwesen bis hin zu starken Bossgegnern. Zuerst erstellen wir uns einen Charakter, wobei die Auswahl im Editor noch recht begrenzt wirkt. Auch die Optik der Personen, was Gesichtszüge und Proportionen angeht, ähnelt sich stark. Grundsätzlich wirken die Charaktere auch etwas merkwürdig und sehen eher aus wie Puppen. Wir hoffen noch auf ein Update.

Unser Inventar bietet reichlich Platz für allerlei Items

Das Crafting spielt in Nightingale eine große Rolle. Im anfänglichen Tutorial lernen wir, uns einfache Werkzeuge herzustellen, mit denen wir Holz, Steine und auch Tierfelle heranschaffen, um uns eine kleine Basis einzurichten. Zudem erfahren wir, dass es auch Händler gibt, bei denen wir Blaupausen für weitere Werkzeuge, Waffen oder auch Werkbänke erstehen können. Als Währung dient dabei von uns gesammelter Essenzstaub, aus dem auch jedes Objekt besteht. So können wir mehr davon erhalten, wenn wir Objekte im Inventar zerlegen und den Staub daraus extrahieren. Das Crafting ist in Nightingale wie in vielen anderen Spielen geregelt. Alles ist wie ein sich langsam entfaltender Baum aufgebaut, in dem wir immer weitere Skills und Werkbänke dafür freischalten. Etwa können wir uns Kleidung anfertigen, die wir außerdem mit magischen Attributen ausstatten können. Einige dieser magischen Items finden wir auch zufällig in Kisten oder erhalten sie beim Sieg über Bosse oder magische Wesen. So gibt es einen Regenschirm, der uns nicht nur vor dem Nasswerden schützt. Mit ihm können wir überdies auch aus großen Höhen springen, ohne Schaden zu nehmen.

Die bisherigen Quests bleiben alle überschaubar und waren gerade anfangs gut lösbar. Auch die Bosse sind für geübte Spieler keine große Sache. Das wird während dem Early Access des Spiels auch noch einige Zeit so bleiben. Die Entwickler wollen das Spiel weiter mit Patches und auch mit neuem Content versorgen. Aktuell ist mit den Quests wohl schon nach etwa 12 Stunden Spielzeit schon Schluss. Die Spielzeit ist aber auch etwas anders zu betrachten in Nightingale. Dieses Spiel ist für Entdecker gemacht und so zieht sich diese Reise sehr in die Länge, weil in den Realms interessante Orte versteckt sind, die noch interessantere Geheimnisse bergen. Ruinen, schwebende Tempel oder riesige, verwitterte Zahnräder, an denen nicht selten auch eine Schatztruhe steht. Nightingale enthält zudem herausfordernde Rätsel, die es zu lösen gilt. Diese können sich auf die Umgebung, Artefakte oder die Interaktion mit NPCs beziehen. Die Rätsel sind oft in die Welt eingebettet und erfordern kreatives Denken und Aufmerksamkeit für Details. Schwer zu lösen sind sie allerdings nicht. In den Kämpfen mit Gegnern wird es allerdings schnell unübersichtlich und anstrengend. Nicht nur, dass Schläge sich kaum kraftvoll anfühlen, ihnen fehlt auch aktuell das Trefferfeedback. Gegner glitchen herum, oft verschwinden sie blitzschnell aus dem Sichtbereich und stehen plötzlich hinter uns. So wird ein Kampf schnell zur Geduldsprobe. Sicher wird dies definitiv zu den wichtigen Dingen zählen, die die Entwickler zukünftig angehen müssen.

Mysteriöse Gebäude schweben in der Luft

Grafik und Sound
Wunderschöne Welten, perfekt untermalt

Grafisch hat Nightingale einiges zu bieten, denn immerhin arbeitet hier die Unreal Engine 5 als Grundgerüst und wir alle wissen, was diese Engine leisten kann. So sehen auch die Welten im Spiel wunderschön aus. Weitläufige Wälder, türkisfarbene Seen und dunkle, mysteriöse Tempel, ja selbst die staubige Wüste kann uns entzücken. Ständig zuck es uns in den Fingern, um weitere Screenshots der Umgebung zu erstellen und ja, eigentlich fehlt dem Spiel sogar ein eigener Fotomodus. Die Beleuchtung ist stets stimmig und natürlich wechseln sich Tag und Nacht ab. Auch das Wettersystem hat es in sich und schnell kann sich ein kleiner Regenschauer zu einen ausgewachsenen Sturm entwickeln. Aber auch das sieht stets wunderbar aus und ist in Nightingale wirklich ein tolles Schauspiel. Auch im Crafting, den Werkzeugen und Werkbänken steckt viel Liebe zum Detail und so ist die grafische Darstellung von Nightingale wirklich ein Highlight. Auch der Sound ist großartig und bietet eine schöne Untermalung der Spielszenen. So klingen alltägliche Geräusche, wie der Einsatz von Wekrzeugen realistisch und auch die Musik unterstreicht die gesamte Atmosphäre im Spiel sehr gut. Schön ist auch, dass der Klang sich je nach Umgebung anpasst. Stehen wir in Höhlen oder Tempeln, klingen unsere Geräusche mit Hall, anders als im Wald. So ist eine schöne Immersion gegeben.

Angeheuerte Helfer sind recht nützlich

Fazit
Spielspaß mit sehr viel Potenzial

Nightingale bietet eine faszinierende Spielwelt, in einer Mischung aus Steampunk und viktorianischem Stil, die uns in ihren Bann zieht. Die Verbindung aus Survival, Crafting und Erkundung verspricht stundenlangen Spielspaß und die Quests bieten anfangs viele Herausforderungen. Insgesamt ist Nightingale ein vielversprechendes Spiel mit einer beeindruckenden Grafik, umfangreichen Anpassungsmöglichkeiten und vielfältigen Gameplay-Mechaniken. Die offene Welt lädt zur Erkundung ein, und das einzigartige Realm-Cards-System erhöht die Wiederbespielbarkeit. Wir würden uns allerdings noch weitere Biome, wie schneebedeckte Gebirgslandschaften oder feuchtwarme Dschungel wünschen. Auch müssen noch Aspekte wie die Server-Stabilität und das Balancing der Spielmechaniken weiter bearbeitet werden. Dennoch zeigt Nightingale großes Potenzial und könnte nach der endgültigen Veröffentlichung in der Gaming-Community gut ankommen.

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