Nach zwei Jahren Abstinenz ist es nun wieder soweit. Vom 24. August bis zum 28. August findet in Köln die große Videospiele-Messe gamescom statt. In diesem Jahr müssen die Veranstalter und Betreiber der Messe leider auf ganz große Namen verzichten, da Sony, Activision, Nintendo oder gar Electronic Arts ihre Teilnahme in diesem Jahr abgesagt haben. Damit steht weder ein Call Of Duty, noch eine Fifa im Fokus, während Mario oder eine Neuauflage von The Last Of Us ebenso wenig angespielt werden können, wie überhaupt neue AAA-Titel. Da spielt es dann auch keine Rolle mehr, dass selbst Microsoft als auch Ubisoft nur aus Anstand und Nächstenliebe zur Community mit vor Ort sind.
Was im Vorfeld als pure Ohnmacht gesehen wird, immerhin fehlen 2 von 3 Konsolenanbietern, kann sich ganz schnell als die Chance für jeden Indie-Entwickler etablieren, da jetzt keine großen Millionen-Dollar-Produktionen im Fokus der Messe stehen. Dabei geht es sicherlich nicht um die Entwickler mit ihren Pixeln auf dem Smartphone, sondern schon um jene, die sich als Handvoll bei Koch Media, Prime Matter, THQ Nordic und eigentlich auch bei Sony und Microsoft unter einem Dach befinden. Hier sollte auch nicht die 1.500 Quadratmeter große Indie-Booth-Arena vergessen werden, die jedem Besucher gleich direkt an den Stand führt. Letzteres ist auch ein entscheidender Vorteil: Kein stundenlanges Warten, während Entwickler am Stand in vielen Fällen direkt Rede und Antwort stehen.
Stubenhocken führte zu kleinen Games
Die letzten zwei Jahre, eine Zeit von Quarantäne und Stubenhockerie und dem großen Slogan „Wir bleiben zu Hause“ führte viele Menschen in die Welt der Videospiele. Dabei rückte nicht nur die großen Games in den Mittelpunkt der Beschäftigung daheim, sondern auch die kleinen Spiele, gerade jene, die günstig zu haben waren und auch vom Gameplay her jedes Alter begeistern konnten. Moderne Spiele sind sehr komplex aufgebaut, benötigen viel Hand-Auge-Kondition, sind fordernd zugleich und eher etwas für etablierte Gamer gemacht. Zugleich verschlingen neue Spiele auch gleich 70 Euro bis an die 100 Euro für die Standard-Editionen, die mit weiteren Euros aufgewertet werden kann. Letztendlich kostet dann ein Multiplayer-Shooter aus großem Haus schnell 200 Euro, ohne dass wir das je spüren. Ein Spiel aus kleinerem Haus, bietet vielleicht genauso viel Unterhaltung und Spaß, kostet im Schnitt aber nur wenig. Da sind 40 Euro schon viel Geld.
Doch die Gamer haben viel gelernt, gerade in den letzten Monaten, wo Preise steigen, die Inflation nur ein Wort ist, während am Monatsende dann doch weniger Geld für Spiele und extra Inhalte übrigbleibt, weil Energie und Lebensmittel so teuer geworden sind. Da überlegt man sich schnell zweimal, wieviel Geld man in Videospiele steckt und ob es nicht die Standard-Edition eher macht, wie die teure Ultimate-Extra-Collectors-Edition. Auch wägt man gerne mal ab, welche Art der Unterhaltung zu welchem Preis geboten wird. Ist das hochgelobte Spiel auch wirklich seinen Preis wert? Kann man sich für das gleiche Geld nicht mehr Unterhaltung gönnen, als die bekannten 20 Multiplayermaps samt Camper, Sniper und Deppen, die das eigentliche Spielprinzip nicht begreifen wollen? Okay, Shooter sind eine Sache für sich…
Präsentiert euch und nehmt die Spieler in Empfang
Wie schon angesprochen, haben die Besucher der diesjährigen Gamescom überhaupt nicht die Möglichkeit sich in diese Warteschlangen einreihen zu können, da die ganz großen Namen und Publisher einfach der Messe ferngeblieben sind. Jetzt geht die Suche nach dem interessanten Game los, dem sogenannten Geheimtipp. Also, Arme öffnen, winken, einladen und den Gamer mit in die Welt ziehen. Zeigt eure Herzen und die Leidenschaft!