Bild: Hama & PE

Hama Überwachungskamera: Installation, Bildqualität und App im Test

Sicher ist sicher: Wer sein Grundstück immer im Blick haben möchte, für den ist eine Kameraüberwachung des Privatbereichs nicht die schlechteste Wahl, denn Outdoor-Kameras sind erschwinglich und lassen sich meist schnell einrichten. Wir haben uns das mit Infrarot-Nachtsicht und Gegensprechfunktion ausgestattete Modell 176645 von Hama genauer angeschaut und verraten, ob sich die smarte Kamera wirklich so einfach in ein vorhandenes WLAN-Netzwerk integrieren lässt, wie die Bildqualität zu bewerten ist und was die dafür notwendige Hama Smart Home App leistet.

Lieferumfang, Installation und Einrichtung

Die Kamera erreichte uns in einer kompakten Verpackung, die alles enthält, was zur Installation benötigt wird: Neben der extrem leichten Outdoor-Kamera mit den Maßen 8 × 13,2 × 8 cm (B × H × T) liegen ein externes 12V-Netzteil, ein Befestigungsset mit je drei Schrauben und Dübeln sowie eine bebilderte Kurzanleitung bei. Das Gehäuse der Kamera besteht aus sauber verarbeitetem Kunststoff, die Linse lässt sich stufenlos um 360 Grad drehen, sodass das Bild nie schief oder gar auf dem Kopf steht, egal wie die 176645 letztlich montiert wurde.

Bevor wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Montageort machen, binden wir das WLAN-fähige Modell in unser bestehendes Drahtlosnetzwerk ein. Dazu wird zunächst die Hama Smart Home App für Android oder iOS heruntergeladen, ein Konto mit E-Mail-Adresse und Passwort angelegt und das neue Gerät hinzugefügt. Der Vorgang ist erfreulich intuitiv und in der Kurzanleitung auch für absolute Laien verständlich dargestellt. Wer vorher einen Blick darauf werfen möchte, findet die Anleitung auch als PDF auf der Homepage von Hama. Zu beachten ist, dass eine Verbindung nur über das 2,4 GHz-Band möglich ist.

Die nächste Aufgabe war es nun, einen geeigneten Standort für die Kamera zu finden, deren Gehäuse nach der internationalen Norm IP65 (Ingress Protection) vor Staubeintritt und Spritzwasser geschützt ist und somit die Bezeichnung Outdoor verdient. Die Befestigung ist mit drei Bohrungen kein großes Problem, zumal sich das Modell bequem ausrichten lässt und das 110-Grad-Weitwinkelobjektiv einen großen Bereich abdeckt.

Problematischer ist da schon die notwendige Stromversorgung mittels 12V-Netzteil. Das an der Kamera fest verbaute Stromkabel ist nur etwa 50 cm lang und mündet in einer dicken Kupplung, an die das 1,50 m lange Kabel des Netzteils angeschlossen wird. Ein großes Loch in die Wand zu bohren, um das Kabel samt Kupplung in den trockenen Innenraum zu führen, war keine Option. 

Glücklicherweise hatten wir eine Außensteckdose in der Nähe des Wunschstandorts, von dem aus das Grundstück überblicken lässt. Auf jeden Fall sollte man sich vor dem Kauf des Hama-Modells Gedanken über die Anschlussproblematik machen und vorher prüfen, ob die Stromversorgung wettergeschützt verlegt werden kann. 

Hama Smart Home App

Die Kamera ist montiert, der Überwachungsraum definiert und das Livebild wird problemlos übertragen. Nun ist es an der Zeit, sich mit den Funktionen der Hama Smart Home App zu beschäftigen, die für den Betrieb zwingend erforderlich ist. Bei den Grundfunktionen gibt es nichts zu meckern, das Bild wird problemlos übertragen, Screenshots und Videoaufnahmen können erstellt und automatische Aufzeichnungen der vergangenen Tage angesehen werden.

Gespeichert werden Bilder und Videos auf einer Micro-SD-Karte (nicht im Lieferumfang enthalten) mit einer maximalen Speicherkapazität von 128 GB oder optional in der Cloud, wenn ein kostenpflichtiges Abo abgeschlossen wird. Tipp: Der Einschub für die SD-Karte befindet sich unter der Gummiabdeckung unterhalb der Betriebs-LED. Dort befindet sich auch der Reset-Knopf, mit dem die Kamera bei Fehlfunktionen zurückgesetzt werden kann.

Der Funktionsumfang der App ist ordentlich, lässt aber zum Teil in wichtigen Details zu wünschen übrig. So lässt sich beispielsweise die Empfindlichkeit des sehr schnell ansprechenden Bewegungssensors nicht einstellen. Zudem ist es zwar lobenswert, dass in der App eine Familienverwaltung eingerichtet werden kann, in der bis zu fünf Personen Zugriff auf die Kamera haben.

Dass aber ein Mitglied, wohlgemerkt nicht der Familienadministrator, in seiner App die Alarmbenachrichtigung ausschalten kann und damit diese Funktion für alle deaktiviert, ist gelinde gesagt unglücklich gelöst. Wir haben lange gerätselt, warum plötzlich kein Alarm mehr angezeigt wird, bis wir darauf kamen, dass der Junior keine Lust mehr auf Push-Nachrichten hatte. Erfreulich sind dagegen die Möglichkeiten, individuelle Automationen und Szenen zu erstellen, in denen mehrere unterstützte Geräte kombiniert werden können, wie z. B. das Einschalten von Lichtquellen, wenn der Bewegungsmelder der Kamera ausgelöst wird.

Überwachungs-Praxis

Das eingebaute Objektiv liefert ein einwandfreies Full-HD-Bild, in dem auch aus mehreren Metern Entfernung noch Details zu erkennen sind und erst bei höherem Zoom eine Verpixelung sichtbar wird. Besonders stark ist die Nachtsicht der Infrarotkamera, die auch in stockdunkler Nacht ein gestochen scharfes Bild liefert. Die Umschaltung erfolgt automatisch, sobald das natürliche Licht nicht mehr für ein Farbbild ausreicht.

Dank des leistungsstarken, aber auch etwas blechern klingenden Lautsprechers und dem eingebauten Mikrofon lassen sich nicht nur Geräusche deutlich aufnehmen, sondern die Outdoor-Kamera auch als Gegensprechanlage genutzt werden. Oder ihr jagt einfach einer fremden Person einen Schrecken ein und vertreibt so im Idealfall ungebetene Besucher.

Ein Manko können wir aber nicht unerwähnt lassen: Die Kamera sendet einen Alarm über eine Push-Nachricht, wenn der Bewegungs- und/oder Geräuschsensor anspricht. Auf Wunsch kann auch eine Benachrichtigung per SMS oder Anruf erfolgen.   Das ist im Prinzip genau das, was wir von einer Überwachungskamera erwarten. Allerdings ist der Bewegungssensor so empfindlich, dass gerade im Infrarotbetrieb jedes kleine Insekt oder jeder Ast, der sich im Wind bewegt, einen Alarm auslöst. Wir konnten keine Einstellung finden, die den Sensor etwas unempfindlicher macht. Dies führt nach kurzer Zeit zu einer Abstumpfung gegenüber der Informationsflut, was nicht Sinn der Sache sein kann.

Fazit

Wer seine Hardwareschätze und die liebgewonnene Spielesammlung kostengünstig vor ungebetenen Gästen schützen möchte, erhält mit der Installation einer Überwachungskamera mehr als nur das Gefühl von mehr Sicherheit. Mit einem Listenpreis von 89 Euro im unteren Preissegment angesiedelt, ist das Modell 176645 von Hama eine gute Wahl, um einen ersten Schritt in Richtung Überwachung zu gehen. Die ausreichende Full-HD-Bildqualität mit 1920 × 1080 Bildpunkten und einer maximalen Bildrate von 25 Bildern pro Sekunde sorgt dafür, dass Besucher auf den Bildern und Videoaufnahmen gut zu erkennen sind. Und das nicht nur bei Tageslicht, sondern dank der leistungsstarken Infrarot-Nachtsicht auch bei absoluter Dunkelheit. Die Einbindung in das heimische WiFi-Netzwerk ist ein Kinderspiel und die Möglichkeit, die Außenkamera auch als Gegensprechanlage zu nutzen, ist ein weiterer Pluspunkt. Ein paar Abzüge in der B-Note gibt es für die obligatorische Hama-App, die durchaus mehr Funktionen bieten könnte, zum Beispiel eine vernünftige manuelle Einstellung des sehr empfindlichen Bewegungssensors.

Top-Angebot
Hama Überwachungskamera WLAN (WLAN Kamera f. außen, Outdoor-Kamera mit Sprach- u. App-Steuerung, wetterfeste Außenkamera mit Bewegungsmelder, Nachtsicht, 2-Wege-Audio, Aufzeichnung, 1080p) weiß
  • Sicherheitskamera für gestochen scharfe Aufnahmen: Wer auch immer über Ihr Grundstück schleicht – mit Aufnahmen in Full HD 1080p erkennen Sie alles
  • Wetterfeste Outdoor WLAN Kamera mit Infrarot Nachtsicht: für detaillierte Aufnahmen im Dunkeln, auch bei Nacht eine zuverlässige Kameraüberwachung
  • WLAN Überwachungskamera mit Bewegungserkennung: Kamera startet automatisch eine Aufzeichnung und informiert per Push-Benachrichtigung

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