Bild: Antlion Audio & PE

Ich höre was, was du nicht hörst – Antlion Kimura Duo im Test

Ein schier unendlich großer Markt für Headsets und Kopfhörer bietet sich Gamern und Gamerinnen, wenn man nach einem neuen Paar Soundquellen für sein Hobby sucht. On-Ear oder lieber doch Over-Ear, offene Bauweise oder lieber doch geschlossen? Schwierig, für jene, die sich bisher nur wenig damit beschäftigt haben. Wie wäre es denn mit passenden In-Ear-Kopfhörern, oder viel mehr In-Ear-Monitoren, die zum perfekten Sitz gleich auch den perfekten Gaming-Sound liefern und sogar eins der besten Headset-Mikrofone am Markt dabei haben? Ja, aber lies selbst!

Lieferumfang und Verarbeitung

Zweckmäßig und Überschaubar

Lieferumfang der Kimura Duo

Die Verpackung des Kimura Duo offeriert uns goldene Schrift und eine Auflistung des Inhaltes auf ihrer Rückseite. Wir zögern also nicht lange und überprüfen, ob diese auch stimmt. Grundsätzlich ist zu betonen, dass es die Kimura In-Ears auch als Solo-Version gibt, deren Unterschied in der Ausstattung der Treiber liegt. Die Kimura-Duo verfügen über einen zusätzlichen Mikro-Membran-Treiber, eine sogenannte „Balanced Armature“, der für sehr präzise Höhen sorgen soll. In der Verpackung finden wir die beiden, in Kunstharz vergossenen IEMs, deren blaues Antlion-Logo uns anstrahlt. Mit dazu bekommen wir ein Set aus 6 Kunststoff-Ohrstöpseln in diversen Größen, und zwei zusätzliche Ohrstöpsel aus Schaumstoff. Letztere sind bereits an die Kimura Duo montiert. Ebenso wie das Kabel, samt Mikrofon, welches über eine Gesamtlänge von verfügt und in zwei 3,5 Millimeter Klinkensteckern endet. Diese können wir mit dem beiliegenden Adapter auch zu einem einzelnen Klinkenstecker werden lassen, um die Kimura an mobilen Geräten zu betreiben. Zum Kabel gesellt sich außerdem ein Clip, mit dem wir es am Kragen fixieren können. Um das Kimura Dou zu verstauen oder zu transportieren, legt Antlion eine kleine Tasche bei. Die obligatorische Bedienungsanleitung darf natürlich auch nicht fehlen.

Die Technik der Kimura Duo ist in Kunstharz eingegossen

Das Design der Kimura Duo lehnt sich stark an professionelle In Ear-Monitore von Musikern an und so wirkt auch die Verarbeitung sehr robust. Kein Wunder, kann doch so ein vergossenes Gehäuse nichts erschüttern. Auch die vergoldeten Steckkontakte an den IEM, sind der professionellen Tontechnik zuzuordnen. Das Kabel ist mit biegsamen Ohrbügeln versehen und an diesen Kontakten drehbar gelagert. Und sollte es doch einmal kaputtgehen, lässt es sich einzeln nachbestellen oder gegen ein anderes tauschen. Am Kimura für das rechte Ohr ist an diesem Ohrbügel auch das Mikrofon befestigt. Es ist mit einem biegsamen Arm versehen, an dessen Spitze die Kapsel in einem verschraubten Metallgehäuse sitzt. Verbaut ist mit Sicherheit eine der wohlklingenden Kapseln, die man auch bereits in den Modmics von Antlion hören kann. Die klingen um Welten besser als jedes bekannte Headset-Mikrofon. Auch das Kabel, mit Steckern und Gummierung, macht einen sehr hochwertigen und robusten Eindruck.

Installation und Bedienung

Stecker rein – fast schon glücklich sein…

Die Antlion Kimura funktionieren technisch wie ein handelsüblicher Kopfhörer. Die beiden Klinkenstecker werden in ihr Gegenstück an PC, Konsole oder eben auch Mobile gesteckt. Für den üblichen vierpoligen Einzelstecker liegt dann der Adapter bei. Natürlich kann eure Onboard-Soundkarte die IEMs auch bedienen und je nach verwendetem Chip kommt der Sound dann auch so an, wie gewünscht. Sinnvoll ist allerdings einen sogenannten DAC, einen Digital-Analog-Wandler, für die Verbindung zu benutzen. Nicht nur, dass euch damit eine Vielzahl zusätzlicher Tools zur Verfügung steht, eine solche externe Soundkarte sorgt auch meist für einen viel besseren Klang. Wir nutzen daher für diesen und zukünftige Tests einen Soundblaster X5 DAC, den wir gesondert in einem Test vorstellen. Damit können wir den Klang der Kimura anpassen und deren Klangeigenschaften sinnvoll unterstützen. Also, Stecker rein, glücklich sein?

Ja und nein, denn wer sich die Kimura aufsetzt, oder vielmehr ins Ohr steckt, ist etwas stärker mit ihnen verbunden als es mit herkömmlichen Kopfhörern der Fall ist. Die setzt man mal eben schnell auf und wieder ab und legt sie beiseite. Die Kimura sind durch den Ohrbügel nicht so einfach aufgesetzt und auch das Abnehmen dauert etwas länger. Man montiert sich derartige IEMs quasi ins Ohr. Der Tragekomfort macht das ab er wieder wett, denn die Kimura sitzen bombenfest und schmiegen sich perfekt an die Innenseiten des Ohrs. Durch die Schaumstoff-Ohrstöpsel sind sie auch luftdicht im Gehörgang eingepasst, sodass man den vollen Sound genießen kann. Um das lästige Auf- und Absetzen zu umgehen, könnten wir uns gut eine kabellose Version der Kimura vorstellen, oder einen Adapter, der mit magnetischen Kontakten als Stecker dient. So kann man die Kimura einfach dauerhaft aufbehalten.

Der Sound

Hören wie ein Luchs

In den Kimura Duo werkelt ein zusätzlicher Mikro-Treiber

Der Sound der Kimura Duo ist ohne Umschweife als phänomenal zu bezeichnen. Hier bekommt man die volle Bandbreite ins Ohr und das ist nicht übertrieben. Bisher hat uns kein Headset, kein Kopfhörer und auch kein In-Ear derartig den Mund offen stehen lassen. Mit diesen In-Ear-Monitoren, hört man Dinge, die man sonst nie so deutlich wahrnahm. Dabei bilden sie den gesamten Frequenzbereich sehr präzise ab, dass man einfach ins Staunen gerät, vor allem wenn man vorher noch kaum andere IEMs hören konnte. Dabei sei gesagt, dass wir von In-Ear-Monitoren sprechen und nicht etwa von In-Ear-Kopfhörern, wie sie allgemein am Markt für den Musikgenuss am Smartphone erhältlich sind. Die Kimura Duo sind also deutlich dem Profibereich zuzuordnen.

Die Kimura Duo liefern einen sehr präzisen aber neutralen Sound, der etwas Pegelung im Bassbereich vertragen kann. Der ist zwar gut abgebildet, aber nicht sehr stark ausgeprägt. Daher raten wir definitiv zum Betrieb an einem DAC, um einen EQ nutzen zu können. In der Basispegelung ab Werk, sind Mitten und Höhen stärker betont, was dazu führt, dass man gerade im Gamingbereich eine sehr präzise Ortung erfährt. Mit aktivierten Windows Sonic Surround, wird dieser Eindruck nochmals verbessert. Bei Musik und Filmen haben wir uns hingegen für eine Equalizerregelung hin zu weniger Höhen und mehr Bassbetonung entschieden. Stimmen, Musik und Explosionen werden in einem enormen Klangbild gespielt und so ist das Hören mit den Kimura Duo ein absolutes Highlight. Wir empfehlen den Song „Jericho“ von Iniko mit den Kimura Duo für den Genuss eines krassen Staging-Effektes.

Das Mikrofon ist in einer Metallkapsel verbaut.

Vom Mikrofon der Kimura Duo hätten wir uns hingegen etwas mehr erwartet. Zumal Antlion bisher immer mit seinen Modmics überzeugen konnte und bewies, wie gut ein kleines Mikrofon an einem Headset klingen kann. Man muss aber betonen, dass das Mikrofon der Kimura Duo auch immer so klingt, wie die Soundkarte es vorgibt. Am Soundblaster X5 klingt es sehr stark in den Mitten und Höhen und auch etwas blechern. Es nimmt leider auch sehr viel Raum mit. Am Avermedia Livestreamer Nexus ist der Bassbereich hingegen etwas präsenter und zusätzlich bietet es uns die Möglichkeit, das Mikrofon mit einem EQ im Sound stark anzupassen. Ohne Effekt ist das Mikrofon der Kimura Duo mit starker Betonung auf Mitten und Höhen ideal für die Kommunikation geeignet. Wir wissen aber, da geht mehr. Hier kannst du anschließend eine Testaufnahme hören.

Testaufnahme mit dem Mikrofon des Antlion Kimura Duo

Fazit

Phänomenaler Sound der sein Geld wert ist

In-Ear-Monitoring ist anders. Vor allem, wenn man es mit professionell ausgerichteten IEMs zu tun hat, wie es die Kimura Duo sind. In Design und Verarbeitung orientieren sich die Kimura Duo an den Standards der Industrie. Vergossene Gehäuse aus teils transparentem Kunstharz, in denen man die Technik schlummern sieht. Die Ohrbügel samt Kabel sind mit MMCX-Steckern an die Kimura verbunden, zudem ist das Kabel als Ersatzteil nachbestellbar. Die gesamte Verarbeitung ist äußerst robust ausgeführt und verspricht Langlebigkeit. Der Tragekomfort ist hervorragend, die IEMs passen sich sehr gut ins Ohr ein und durch die biegsamen Bügel ist guter Halt gegeben. Der Sound ist grandios, deckt den kompletten Frequenzbereich sehr gut ab und gerade im hohen Frequenzbereich ist durch den zusätzlichen Mikro-Treiber in den Kimura Duo sehr viel Spielraum. Wir sind begeistert, wie präzise das Hörerlebnis mit den Kimura Duo ist. In Multiplayer-Shootern etwa, werden Schritte und feinste Geräusche von anderen Spielern sehr genau dargestellt. Auch Musik hört man ebenfalls mit einem ganz neuen Ohr.Lediglich der Sound des Mikrofons hat uns etwas enttäuscht. Hier sind wir durch Antlion besseres gewohnt. Dennoch sprechen wir eine absolute Kaufempfehlung aus, auch wenn der Preis der Kimura Duo mit 189 Euro nicht gerade ein Schnäppchen ist. Die Kimura Solo gibt es hingegen schon für 119 Euro.

Der Preis spielt bei guten IEMs übrigens kaum eine Rolle, wie Crinacle, ein bekannter Tester von Kopfhörern, immer wieder belegt. Dazu aber ein andermal mehr…

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