Wer gerne virtuell auf die Pirsch geht und ein immersives Jagderlebnis sucht, dem dürfte die theHunter-Serie ein Begriff sein. Seit rund 15 Jahren liefern die Outdoor-Experten des schwedischen Entwicklerstudios Expansive Worlds zunächst mit theHunter: Classic und der eigenständigen Erweiterung theHunter: Primal, in dem man tatsächlich Dinosaurier jagen kann, und dem erfolgreichen theHunter: Call of the Wild realistische Jagdsimulationen, die eine frei erkundbare, offene Spielwelt bieten und das Verhalten von Wildtieren authentisch abbilden – auch wenn wir uns da bei den Dinosauriern nicht so sicher sind.
So spannend wir die Jagd auf Schwarzbären, Weißwedelhirsche, Pumas, Füchse oder Springböcke auch finden, manchmal wollen wir einfach nur entspannen und die Landschaft genießen. Was eignet sich da als passionierter Jäger besser als ein ausgiebiger Angelausflug? Genau das haben wir uns in Call of the Wild: The Angler vorgenommen, Ruten und Köder eingepackt und sind zunächst in das Golden Ridge Reservat in den USA gefahren.
Ersteindruck
Wunderschöne Welten, magerer Charaktereditor und ein Grundkurs Angeln
Bevor wir uns an die frische Luft begeben und den ersten Fisch an Land ziehen können, erstellen wir uns einen Wunschcharakter. Die entsprechende Auswahl im Charaktereditor sieht auf den ersten Blick üppig aus, denn neben Kopf und Körper lässt sich auch die Kleidung des Anglers bestimmen. Auf den zweiten Blick sind die Untermenüs jedoch nur sporadisch gefüllt und die Auswahl sehr begrenzt. Wir haben uns alle Mühe gegeben, einen ansehnlichen Angler zu entwerfen, aber es ist uns nicht gelungen, wie man auf den folgenden Bildern sehen kann. Aber gut, die meiste Zeit wandern und angeln wir ja sowieso aus der Ego-Perspektive, da müssen wir den Anblick außer bei den Trophäenfotos nicht so oft ertragen.
Im Vergleich zu den durchwachsenen Charaktermodellen unseres Anglers und der vielen Personen, denen wir im Spiel begegnen, macht die Umgebung einen richtig guten Eindruck und lässt gleich Urlaubsstimmung aufkommen. Der Blick vom Steg auf Golden Ridge, das einem nordamerikanischen Naturschutzgebiet nachempfunden ist, auf die Wälder und Berge am Horizont ist wirklich traumhaft. Aber wir sind nicht nur zum Sightseeing hier, wir wollen Fische fangen. Wie das geht, wird uns in einem ausführlichen Tutorial kleinschrittig und durchaus unterhaltsam beigebracht.
Von den ersten Schritten, wie man die Schnur auswirft, was ein Schnurfangbügel macht, über die Wahl des Köders bis hin zum fachgerechten Umgang mit Bremse und Leinenspannung werden wir in die Grundlagen dieses entspannten Sports eingeführt. Und schon bald haben wir die ersten kleinen Fische erst am Haken und dann in der Hand. Behalten dürfen wir die Tiere nicht, nach einem optionalen Trophäenfoto muss der Fang zurück in seine nasse Heimat und landet nicht auf dem Speiseplan. Das finden wir gut, denn auch wenn es nur virtuell ist, wollen wir die Beute nicht wirklich töten.
Etwa eine halbe Stunde werden wir von Steg zu Steg geführt, um den Grundkurs zu absolvieren und erste Erfahrungspunkte und Credits zu sammeln. Das im Spiel verdiente Geld investieren wir gleich bei der örtlichen Landbesitzerin in neue Ausrüstung, wie bessere Ruten, neues Zubehör oder Spinner und Blinker, je nach gewünschtem Angelstil. Ein kleiner Tipp: Eine stärkere Schnur sollte eines der ersten Dinge sein, die man sich zulegt, wenn man mal einen richtig großen Fisch fangen will. Mit der Standardschnur unserer Erstausrüstung lassen sich nur kleine Fische problemlos an Land ziehen, bei schwereren Tieren, die sich heftig wehren, reißt die Schnur immer wieder.
Gameplay, Motivation und Umfang
Pure Entschleunigung, zahlreiche Erweiterungen und ganz viel Liebe zum Detail
Ausgestattet mit etwas besserem Angelgerät, einer Vielzahl von Ködern und dem nötigen Grundwissen steht euch die offene Welt … ähm, offen. Ob ihr euch nun an den nächsten Steg stellt und geduldig darauf wartet, dass die Fische anbeißen, oder ob ihr die Umgebung nach besseren Plätzen absucht und dabei für den Wildhüter nach Schädlingen und besonderen Vorkommnissen Ausschau haltet, die ihr natürlich direkt meldet, bleibt euch überlassen.
Wir wollten noch mehr lernen und haben uns in der Taylor’s Tackle Academy eingeschrieben und gleich vier Kurse abgeschlossen, die uns in einer Reihe von Missionen mit abschließenden Herausforderungen in die Feinheiten des Angelns weiter eingeführt haben. Jetzt wissen wir auch endlich, was man mit einem Blutwurm als Köder fängt, was Posen sind und wie sich die Hakentiefe einstellen lässt.
Neben dem tiefenentspannten Angeln haben wir die Möglichkeit, die umfangreiche Karte zu erkunden. Das geht zu Fuß, mit dem Boot oder mit dem Jeep, der uns zur Verfügung gestellt wird. Auch Schnellreisepunkte können freigeschaltet werden, was bei der Größe der Welt ein dicker Bonuspunkt ist. Überall gibt es etwas zu entdecken und die Natur zu bestaunen, langweilig wird uns bestimmt nicht – und neue Fische, die man nur an bestimmten Stellen fangen kann, gibt es auch.
Neben dem Golden Ridge Reservat gibt es noch viele weitere Gebiete, die freigeschaltet (oder gekauft) werden können und einzigartige Naturschauspiele und natürlich auch lokale Beute bieten. Besonders gut gefallen haben uns zum Beispiel das verschneite Trollsport Naturreservat in Norwegen und Kamuibetsu im japanischen Hokkaido. Die Landschaften sind abwechslungsreich, die lokalen Händler haben neue Ausrüstung im Angebot und die Herausforderungen sind landestypisch. Ob als Einzelspieler oder nach Registrierung auch im Multiplayer mit meist stummen Online-Anglern: Für Langzeitmotivation ist auf jeden Fall gesorgt.
Fazit
Kein Anglerlatein: Call of the Wilds: The Angler ist einfach eine großartige Simulation
Wenn man über die leider durchweg potthässlichen Charaktermodelle hinwegsehen kann und sich auf die wunderschönen Landschaften konzentriert, die von der verwendeten APEX-Engine erzeugt werden, ist Call of the Wilds: The Angler ein echter Urlaubstraum mit der Option, so viel über den Sport zu lernen, dass man danach am liebsten einen Angelschein machen möchte. Die Spielwelt ist riesig und abwechslungsreich, die Herausforderungen werden mit der Zeit immer knackiger und die Atmosphäre eines entspannten Angelausflugs wird nahezu perfekt eingefangen. Eine klare Empfehlung für alle passionierten Angler, die nicht die Möglichkeit haben, die schönsten Plätze der Welt zu besuchen.
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