Bild: Don VS Dodo

Industriegigant 4.0: Unser Einblick in die kommende Demo – Einfach mal angespielt

Im Jahr 1997 veröffentlichte der Entwickler JoWooD Entertainment AG das Spiel Industriegigant, welches einige Jahre später einen weiteren Ableger hervorbrachte. 2015 erschien eine überarbeitet Windowsversion, die ein Jahr später sogar den Weg auf die Xbox und PlayStation 4 fand. Noch in diesem Jahr will Publisher Toplitz Productions und das Münchner Entwicklungsstudio Don VS Dodo den Industrie-Gigant 4.0 bringen. So kündigte man an, dass die Aufbau-/Wirtschaftsstrategie-Simulation Industrie Gigant 4.0 im Rahmen des Steam Next Fest als spielbare Demo vom 14. Oktober 2024 bis 21. Oktober 2024 zur Verfügung stehen wird. Wir konnten vorab schon einen Blick in die Simulation werfen.

Unsere Aufgabe im Industrie-Gigant 4.0 ist es, sich um die Beschaffung von Rohstoffen, das Erschließen neuer Märkte oder die Optimierung von Infrastruktur zu kümmern. Wir bauen also Industriestandorte, erschließen dort eine Produktion, schaffen Rohstoffe herbei, wandeln sie in Produkte um, führen verschieden Produkte zusammen, um daraus Waren herstellen zu können, die wir in einem Geschäft einer Stadt verkaufen können. Dabei müssen wir Transportwege schaffen, ein logistisches Denken mitbringen, wobei kurze Wege Kosten sparen sollen. Hier steht auch der Kauf von Transportmitteln im Fokus, wobei es in der Demo bisher nur Lkws und Eisenbahn gibt.

Wir geben offen und ehrlich zu, dass wir das Original aus dem Jahr 1997 geliebt haben und mehrere Stunden damit verbracht haben. Dementsprechend sind unsere Erwartungen hoch und mit der Demo erhalten wir einen kleinen Einblick in das „Remake“ der einstigen Simulation, dessen Portierung des Originals auf die Konsolen uns einst so nicht zugesagt hat. Letztendlich schafft das Münchner Entwicklungsstudio Don VS Dodo ein neues Spiel. Daher werfen wir nochmal einen Blick in den letzten Gamescom-Trailer:

Mit einem kurzen Aufenthalt vor dem Kaffeeautomaten haben wir die Demo heruntergeladen und diese ist umgehend auch startbereit. Wir landen im Hauptmenü, welches sehr klassisch angelegt ist und die bekannten Optionen bietet. Schon hier erkennen wir, dass es neben dem Einzelspieler auch einen Multiplayer geben wird. Da letzteres noch nicht auswählbar ist, werfen wir uns in den Einzelspieler, der eine Einführung in das Spiel mit reduzierten Industrien und Güter bietet. So lernen wir das Spiel kennen und können in den ersten Schritten uns mit der Handhabung vertraut machen. Geboten wird das 3 × 3 From Rags to Riches Szenario, welches wir in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden starten dürfen.

Hauptmenü

Die Karte in der Demo ist sehr klein gehalten, was vorab aber nicht schadet, da wir Aufträge erhalten, die auch als Meilensteine gewertet werden. So müssen wir zuerst eine Landwirtschaft im Jahr 1950 errichten, die uns von unserem 50 Millionen-Konto, gerade mal 1,5 Millionen abzieht. Die Platzierung der ersten Industrie ist in gewisser Weise vorgeschrieben, da wir nicht wahllos in die Pampa bauen können, sondern nur da, wo die Flächen freigeben wurde. Hier sollen wir unverpackte Früchte produzieren, was den Bau von Feldern erforderlich macht. Jene dürfen aber nur in dem vorgeschriebenen Radius platziert werden, was aus unserer Sicht unlogisch klingt, immer eckige Felder in Kreisen bauen zu müssen. Vorhandene Straßen können dabei zum Anschluss genutzt werden. Dem einen oder anderen werden eventuell aber auch die Straßen im Weg sein und müssen vorab abgerissen werden. Hier kommen die ersten optischen Unschönheiten zum Vorschein, wenn der Straßenanschluss eher nach einer Sackgasse aussieht.

Sieht nicht so toll aus, der Strassenbau

Okay, darüber sehen wir noch hinweg, dass es nur eine Vorab-Demo ist und man sich noch im Entwicklungsstand befindet. Im fertigen Spiel darf das aber nicht passieren! … 5 Felder können wir bauen, die nach einer Produktion schreien und zugleich in 4 Jahreszeiten unterteilt werden können. So können wir im Frühling und Sommer unverpacktes Gemüse und im Herbst/ Winter unverpacktes Obst produzieren lassen. Damit das Obst und Gemüse auch verkaufen können, muss ein Lebensmittelladen her, den wir mit unseren Lkws beliefern. Dazu muss dann noch ein Lkw-Depot her, was gleichzeitig für die Wartung der Fahrzeuge zuständig ist.

Im Laufe der Einführung des Spiels sollen wir noch einen Holzfäller, samt Sägewerk und Baumarkt bauen. Holz, Späne undBretter lassen sich nun produzieren, was auch Kartons hervorbringt, um unsere Früchte aus der Landwirtschaft in einem weiteren Industriezweig verpacken zu können. Hier führt uns der Entwickler in den Eisenbahntransport ein. Leider gefällt uns das Platzieren der Industrien mit deren Nutzflächen überhaupt nicht, da alles eher in wilder Terrassenbauweise endet. Das sollte schicker und ansehnlicher aussehen!

…wenn man Produktionsflächen, wie Holzfäller, in die Berge baut – Hier lässt sich eher Reis anbauen, statt Bäume

Alle Industrien lassen sich miteinander verketten, sodass wir das Holz vom Holzfäller ins Sägewerk schicken, damit dieses daraus Bretter, Holzspäne und Karton herstellt. Alles lässt sich dann im Baumarkt verkaufen. Dazu müssen wir zum logistischen Unternehmer werden: das Holz per Eisenbahn zum Sägewerk und von dort alles per Lkw in den Baumarkt. Hier fehlt uns eigentlich noch ein Umschlagplatz, damit wir mit der Bahn alles in die Stadt bringen können, um dann eine Verteilung per Lkw vornehmen zu können. Aber noch sind wir hier in einer Demo und was nicht ist, kann ja noch kommen.

Eine Stadt, die wächst

Natürlich geht das auch mit den Produkten der Landwirtschaft, doch hier ermöglicht sich dann ein weiterer Industriezweig, der nach Karton verlangt, damit wir die Früchte verpacken können. Das erhöht nicht nur die Haltbarkeit der Früchte, sondern bringt auch mehr Geld.

Insgesamt haben wir auf dieser kleinen Map einen Zug und an die 50 Lkw laufen, die den Warentransport übernehmen. In dieser Demo stoßen wir aber zugleich an die Grenzen, da wir aktuell nur einen kleinen Baumarkt bauen konnten und auch nur einen kleinen Tante-Emma-Laden. Die Waren stapeln sich in den Läden, vergammeln gar und kosten einfach zusätzliches Geld. Eine Ausdehnung auf weitere Städte ist hier nicht möglich, um alle Waren loszuwerden. Es gibt halt nur eine, aber die Demo gewährt letztendlich auch nur einen Einblick in das Spiel, die Handhabung und was so gemacht werden kann, ohne einen gleich herauszufordern.

Gesamtgröße der Karte in der Demo – Rot zeigt die Gebiete, wo keien Industrien gebaut werden dürfen.

Im Laufe der Zeit erkennen wir, dass sich eine weitere Stadt bildet, die wir zusätzlich mit Waren beliefern können. Jetzt werden wir endlich ein wenig unseren Warenüberschuss los und der Rubel rollt.

Gegenüber dem Originalspiel aus dem Jahr 1997 lässt sich eine Neuerung erkennen, die sich im Bau der Industriezweige bemerkbar macht. Jetzt bestimmen wir den Standort und müssen nicht mit vorgegeben Standorten vorliebnehmen. Auf diese Art lassen sich bestimmt ganze Industriegebiete erschaffen und damit auch kurze Transportwege.

Wir bauen also Industrien, die Produkte herstellen, um sie in weiteren Industrien verfeinern zu können. Dabei müssen wir Transportwege schaffen und können auf eine Vielzahl an Transportmitteln zurückgreifen. Hier müssen wir den Bedarf der Bürger einer Stadt beobachten und entsprechend handeln. Da wir hier im Jahr 1950 starten, gibt es keine Pferdefuhrwerke und moderne Lkws beherrschen die Straßen. Inwieweit das Spiel Optionen offen hält, lässt sich bisher nur aus einem aktuellen Trailer schließen.

Der Industrie-Gigant 4.0 stellt ein komplett neues Spiel dar, welches kein Remake oder Remaster ist, sondern sich komplett neu präsentiert. Dennoch vermissen wir einige Optionen und Features, die wir als Kind im Originalspiel mochten.

Dazu gehören sicherlich der Personenverkehr. Wir bauten einst Eisenbahnlinien, um Bürger und Bewohner von Städten miteinander verbinden zu können. Ob nun Kutsche, Bus oder gar Monorail. Bisher haben wir dazu nichts in den Trailern erkennen können, noch in der Demo spielen dürfen. Es konzentriert sich rein auf Industrien und verketteten Produktionsstätten. Dazu gehört dann auch die Post, die Briefe und Pakete transportieren dürfen zu können. Oder wie wäre es mit Bergwerken und Tagebaus, um Kohle einfach in ein Kraftwerk transportieren zu können?

Einen weiteren Punkt stellt das Mikromanagement dar, welches fehlende Automatisierung erkennbar macht. Man verzettelt sich zu sehr in die Logistik und kann sich weniger auf die Produktion von Gütern konzentrieren. Wer hier Industrien schafft, die zwei Produkte benötigen – Bei uns die verpackten Früchte, die Frucht und Kartons verlangen – welche zugleich unterschiedlich entfernt sind, gar einen längeren Transportweg beansprucht, wird eines Tages von dem einem zu viel und dem anderen zu wenig haben. Früchte können damit in der Verpackungsindustrie vergammeln, weil zu wenig Karton herankommen. Wie es dann mal aussieht, wenn Produkte, wie Computer oder Autos, gleich mehrere Komponenten benötigen, können wir hier noch nicht sagen.

Der dritte Punkt umschreibt die Einflussnahme auf Städte. Dass wir keine Häuser bauen können, ist klar, aber wie wäre es mit Attraktionen? Früher bauten wir mal Museen, Stadien oder andere Gebäude, um die Attraktivität einer Stadt zu erhöhen. Ob es das auch im neuen Spiel geben wird?

Die Optik des Spiels ist auch noch so ein Punkt. Sicherlich tut sich ein kleines Entwicklerstudio schwer an Spiele wie Cities: Skylines heranzureichen, aber die Optionen zum Straßen- und Schienenbau stellen schon ein gewisses Defizit zum Maß der heutigen Ansprüche der Gamer dar. Letztendlich soll ja auch alles schick und ansehnlich aussehen und unser Auge erfreuen. Hier wünschen wir uns einfach mehr, da die Routen von Transporten auch irgendwie von selbst bestimmt werden. Nicht immer ist der kürzeste Weg auch der schnellste, wenn Lkws mehr über Schotterstraßen schleichen, statt über die Schnellstraße zu fahren.

Aktuell wäre es für ein Fazit viel zu früh und der Early-Acess wird sicherlich mehr Bandbreite zu Spiel bieten, um Kritik und Lob sagen zu können. Am Montag startet die Demo auf Steam und hier können wir nur jeden interessierten Spieler empfehlen, selber ein Blick in Industrie-Gigant 4.0 zu wagen. Wir bleiben für euch dran udn bsi dahin, viel Spass mizt der Demo.

Seit Anbeginn der Datasette von Computergames begeistert. Spielt alles was sich bewegt und für Atmosphäre sorgt. Nimmt gerne Peripherie unter die Lupe und auch auseinander, es bleiben immer Schrauben übrig. Germany 48.406558, 9.791973

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