Wer seine Home-Audio-Anwendungen abgeschlossen hat, der möchte gerne Feintuning betreiben, um noch mehr Klang herauszuholen. Wir haben uns dazu die GAIA III „Lautsprecher-Füße“ angeschaut, die eine Enkopplerlösung für unsere Stereo-Standlautsprecher bieten, um ein höheres Maß an Klarheit und Offenheit in Kombination außergewöhnlicher akustischer Leistung mit eleganten visuellen Design liefern.
Bevor wir jedoch anfangen, möchten wir euch eine kleine Geschichte erzählen: Einmal im Jahr findet in München die High End-Messe statt, wo zahlreiche Hersteller nicht nur Audiokomponenten vorstellen, sondern auch ein Höchstmaß an Entkopplerlösungen für Audiokomponenten vorstellen. Mit dabei ist auch jedes Jahr IsoAcoustics, die uns die GAIA-Entkoppler präsentierten – Im Volksmund schlicht auch als Lautsprecher-Füße bekannt.
In der Präsentation von IsoAcoustics wurden uns die GAIA-Lautsprecher-Entkoppler präsentiert, was sich auch sofort im Klang zeigte. Gewöhnliche Lautsprecher, auch im High End-Bereich, stehen auf Füßen oder Beinen, die den Klang in gewisser Form auch über die Standfläche weitertransportieren können. Je größer die Standfläche, oder Auflagefläche der Standfüße einer Box, desto größer auch die Übertragung der Schwingungen, die vom Lautsprecher erzeugt werden. Gerade bei Subwoofer kann im Heimkino eine Vibration über den Fußboden sich bemerkbar zeigen. Letztendlich geht so die Leistung und das Klangbild ungeahnte Wege, was zu Dröhnen oder gar Scheppern führen kann. Die bekannteste Lösung, um die Standfläche einer Lautsprecherbox zu reduzieren, waren und sind heute noch Spikes – Umgedrehte Kegel, die die Standfläche auf einen minimalsten Auflagepunkt reduzieren. Die GAIA entkoppeln nun den Weg des Klangs zwischen Lautsprecher und Fußboden und halten ihn in dem Lautsprecher und das bei großer und sicherer Standfläche ohne gar Kratzer, wie bei den Spikes, zu verursachen. Auf der jährlichen Messe konnte ein Lautsprecher mit der GAIA-Serie eine deutlich hörbare höhere Leistung liefern, was unsere Ohren nicht nur verzauberten, sondern zugleich verwöhnten.
Ersteindruck & Auslieferung
Edel und Anmutig
IsoAcoustics, ein Spezialist für audiophile Entkoppler, bietet die GAIA_Entkoppler in drei Größen an, die sich je nach genutzten Lautsprechergrößen orientiert. So werden die GAIA für Lautsprecher von bis zu 100 Kilogramm, 55 Kilogramm und 32 Kilogramm angeboten. Dementsprechend werden sie auch als GAIA I, GAIA II und GAIA III bezeichnet. Wir entschieden uns für die GAIA III, da unser Nubert NuLine 244 pro Lautsprecher 15 Kilogramm auf die Waage bringen. Hätten wir für diesen Test die Nubert nuLine 334 Standlautsprecher gewählt, müssten wir zu den GAIA II greifen, da wir einst in unserm Test zu Lautsprechern ein Gewicht von 36,5 Kilogramm feststellten. Schon damals, im Jahr 2018, haben wir in unserem Test beanstandet, dass Nubert seine Lautsprecher auf einfachste, aber sichere, Weise aufstellt und wir nach IsoAcoustics geschrienen haben. Hier werden die Lautsprecher einfach auf eine Metallschiene geschraubt, an dessen Ende sich kreisrunde Füße mit einem einfachen Filz befinden. Dass sich das der Klang und entsprechende Vibrationen über den Fußboden ausbreiten können, haben unsere Nachbarn zu schnell bemerken können.
Nun haben wir aber Abhilfe. Für ein Stereo-Lautsprecherpaar werden zwei Sätze GAIA benötigt, da pro Satz 4 Entkoppler enthalten sind. Verpackt wurden die GAIA III schlicht und nachhaltig, da hier auf unnötige Kunststoffinlays verzichtet wurde. Um der Vielzahl an Lautsprechern und deren Standfüßen gerecht zu werden, legt IsoAcoustics zahlreiche Gewindeadapter bei und eine sogenannte Kontermutter, auch als Lock-Nut bekannt. So lassen sich die Lautsprecher perfekt ausnivellieren, auch auf unebenen Böden.
Die GAIA-Entkoppler bestehen aus akustischen Entkoppler, die in einem elegant gearbeiteten, dunkel verchromten Metallgehäuse untergebracht sind. In der Mitte befindet sich ein 8 mm Gewinde, welches mit den beiliegenden Gewinde-Adaptern zur Montage hergenommen werden kann.
Montage
Ganz einfach
Die Montage gestaltet sich sehr einfach, da wir nur die vorhandenen „Tellerfüße“ demontieren müssen. Wir empfehlen sich hier eine weitere Person zur Seite zu holen, da Boxen nicht nur schwer sein können, sondern auch sachte umgelegt werden müssen. Je nach Box greift man auf die beiliegenden Gewinde zurück oder schraubt einfach den GAIA direkt an. Optimale Ergebnisse werden erzielt, indem die GAIA Entkoppler so installiert werden, dass das Logo zur Hörposition zeigt oder um 180 Grad gedreht wird, um die Entkoppler auf die Bewegungskräfte des Lautsprechers auszurichten. Hebt die Lautsprecher an und platziert sie in Position, da die unteren GAIA-Entkoppler an der Auflagefläche haften bleiben – Es entsteht ein Saugeffekt, wie bei Saugnäpfen von Handtuchhaltern ohne bohren. Die GAIAs werden in den Boden des Lautsprechers oder Subwoofers geschraubt, um vorhandene Spikes oder Füße zu ersetzen. Das Verschrauben der GAIAs in den Boden des Lautsprechers schafft eine starke Verbindung mit dem Lautsprecher. Wenn die Oberseite des GAIA-Gehäuses mit dem Lautsprecher und die Unterseite des GAIA mit der Auflagefläche verbunden ist, wird die gesamte Energie durch den internen Entkoppler des GAIA geleitet.
Zur besseren Veranschaulichung der Montage hat IsoAcoustics ein Video bereitgestellt:
Der Ausleger unserer Nubert nuLine 244 verfügt über ein M8-1,25-Außengewinde, das direkt in die Oberseite des GAIA-Gehäuses eingeschraubt werden kann, sodass keine Gewindeadapter erforderlich sind. Wir sichern die Verbindung mit einer M8-Kontermutter, um einen festen und stabilen Sitz im GAIA-Gehäuse zu gewährleisten und um auch das Logo richtig nach Vorne positionieren zu können. Ein entsprechender Maulschlüssel liegt der Verpackung bei.
Um herauszufinden, welche GAIA man für seine Boxen benötigt, stellt IsoAcoustics einem einen Produkt-Assistenten zur Seite, den ihr über diesen Link finden könnt. Hier lassen sich zahlreiche Anbieter & Hersteller von Lautsprechern finden, wie Cambridge Audio, Dali, Elac, Heco, JBL, Klipsch, Magnat, Nubert, Quadral und viele, viele weitere. Fans von Lautsprechern aus dem Hause Teufel müssen leider über den individuellen Konfigurator ihre passende GAIAs finden. Zudem würde es auch dem Sinn der Sache widersprechen, einen Satz GAIA III unter die Teufel Ultima-Serie zuschrauben, da die GAIA III preislich über dem Niveau eines Teufel Ultima Standlautsprecherpaars liegen.
Klangergebnis mit Messung
Mehr hören, statt sehen
Wie macht man Klang sichtbar und wie können wir euch das Endergebnis optisch präsentieren? Keine einfache Sache, da wir euch nur schwer zu uns ins Studio einladen können, um euch das Ergebnis präsentieren zu können. Aber wir haben einen Weg gefunden.
Wer daheim ein Heimkinosystem besitzt, wird es den Anweisungen des Receivers entsprechend mit einem Einmessmikrofon eingemessen haben. So lassen sich die Lautsprecher optimal ins Heimkino integrieren. In unserem Fall nutzen wir den Yamaha RX-V6A, der mittels der YPAO Reflected Sound Control (R.S.C.) Klangoptimierung eingemessen wurde. Zusätzlich nutzen wir den Pre-Out, um dort einen Yamaha A-S201 für den Bi-Amp-Betrieb der Nubert nuLine 244 nutzen zu können. Wie das alles funktioniert, könnt ihr gerne hier bei uns nachlesen.
Rückseitig werkeln bei uns die Cambridge Audio MINX MIN 22, die von einem QEUS-System für Dolby Atmos und Center das Heimkino vollenden und mit dem Nubert nuSub XW-800 slim Subwoofer abgerundet wird. All diese Audio-Komponenten wurden an die Wand geschraubt und stehen nicht auf dem Fußboden oder Regalen. Nur die Nubert Standboxen stehen auf einem Trittschall-gedämpften Fußboden mit den beiliegenden Standfüßen. Die Messung ergab folgende Werte:
Nun montierten wir die GAIA III Entkoppler unter die Nubert nuLine 244 Lautsprecher und führten eine neue Messung mittels dem Yamaha YPAO-Einemssmikrofon durch. Wir erhielten daraufhin folgende Ergebnisse:
Es ist deutlich zu erkennen, dass die zusätzlichen Lautsprecher im Heimkinosystem weniger befeuert werden müssen. Hierbei stehen die Frontlautsprecher weiterhin als Referenz und liefern den Wert von 0 bis +/- 0,5 dB. Die Atmosboxen (Front Präsenz) als auch der Center werden indessen mit satten 4 dB weniger Leistung angesteuert, wobei der Subwoofer 2dB mehr Leistung benötigt. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Klangfläche der Nubert Stereoboxen reduziert wurde und ihr „Dröhnen“ in der Standfläche reduziert wurde. Schlichtweg entkoppelt wurden, damit die weiteren Boxen sich nicht mehr so extrem in Szene setzen müssen. Das heißt, der Klang der Nubert nuLine 244 bleibt in der Box, wird weniger über die Standfläche übertragen und reduziert letztendlich dessen Klangfläche. Das mag für einige negativ erscheinen, aber die Nubert nuLine 244 können nun ihr Potenzial entfalten. Der Klang wirkt kraftvoller, direkter und auch viel präziser, während die weiteren Boxen im Heimkino sich nicht mehr so anstrengen müssen, um wahrgenommen werden zu können. Der Klang wirkt harmonischer und ausgewogener im gesamten System. Am deutlichsten wird der Effekt wohl beim Subwoofer sichtbar, der jetzt mehr leisten muss, weil die Frontlautsprecher weniger unerwünschten Bass und deren Reflexion erzeugen.
Legen wir jetzt mal eine gute Schallplatte auf, das sind so schwarze Vinylscheiben aus den 60er Jahren, die mit einer Nadel abgetastet werden, um Musik wiedergeben, verspüren wir mehr Kraft im Klangbild. Sauberer, direkter und deutlich detailreicher, um auch jedes Instrument wahrnehmen zu können. Wir verspüren deutlich mehr Leistung von den Nubert nuLine 244, wenig ungewünschten Halleffekt, gerade bei tiefen und bassigen Klängen. Es bleibt alles sauber in der Box. Dialoge und Gesänge landen zum Mitsingen ein, da sie nicht mehr von den Tiefen einen Schritt in den Hintergrund rücken.
Einige mögen hier zu der Ansicht kommen, es ist alles Spinnerei. Wir nennen es Feintuning, um das Maximale aus seine Boxen herausholen zu können. Man muss das selbst erlebt haben. Daher können wir jeden nur dazu animieren, die High End Messe in München zu besuchen, die vom 15. Mai bis zum 18. Mai 2025 im MOC – Event Center Messe in München stattfindet. Einfach dort den Raum von IsoAcoustics besuchen und mal selbst erleben.
Fazit
Das Feintuning für jeden audiophilen Enthusiasten
Die GAIA III Lautsprecher-Füße von IsoAcoustics bieten eine innovative Entkopplerlösung für Stereo-Standlautsprecher, die Klangklarheit und akustische Leistung verbessern. Auf der jährlichen High End-Messe in München präsentierte IsoAcoustics diese Entkoppler als effektive Alternative zu herkömmlichen Spikes. Die GAIA III sind in verschiedenen Größen erhältlich und ermöglichen eine einfache Montage, wobei sie eine starke Verbindung zwischen Lautsprecher und Unterfläche schaffen. Die Klangmessungen zeigten, dass die Verwendung der GAIA III die Wahrnehmung der Musik erhöht und unerwünschte Reflexionen reduziert, was zu harmonischerem Klang führt. Diese Lösung ist ein wertvolles Feintuning für audiophile Enthusiasten.
- Gewinner des Stereo+ Produkt des Jahres 2020-2021, Audiograde das Beste von 2021, EISA Award 2019-2020 für das beste Produkt, Audiophilia-Produkt des Jahres 2020, Absolute Sound Golden Ear Award 2020, Stereophile-Produkt des Jahres 2019 und Stereophile Editor's Choice 2018.
- Die GAIA III verfügen über Gewindeadapter für die Größen M6-1,0, M8-1,25 und ¼”-20. Adapter für andere Gewindegrößen sind auf Anfrage erhältlich. Für Adapter für andere Gewindegrößen wenden Sie sich an den Amazon-Verkäufer oder IsoAcoustics.
- PATENTIERTE ENTKOPPLUNG VON ISOACOUSTICS: Getestet vom National Research Council of Canada (NRC). Durch die preisgekrönte Entkopplung von IsoAcoustics werden Vibrationen auf der Auflagefläche durch die Energie des Lautsprechers reduziert, um interne Reflexionen zu verringern und Verwischen zu eliminieren. Das Ergebnis ist eine verbesserte Stereowahrnehmung mit natürlichem Raumklang.
Aufgrund des hohen Preises für einen Satz GAIA III empfehlen wir die IsoAcoustics Entkoppler erst für Boxen der Oberklasse, die ab 600 – 700 Euro/ Stück erhältlich sind.