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JBL Quantum Stream – Das Mikrofon vom Lautsprecher-Profi

Wir haben nun schon einige Mikrofone getestet und wenn wir alle aktuell verfügbaren USB-Mikrofone am Markt ausprobieren wollen, haben wir noch einiges zu tun. So wollen wir uns heute einem kleinen Schmuckstück aus dem Hause JBL widmen. Das Quantum Stream will Maßstäbe im Einsteigersortiment für Streamer setzen und wir sagen euch, ob sich der Kauf lohnt.

Lieferumfang und Verarbeitung

Kompakt in seiner Klasse

Schon beim Auspacken wird uns klar – das JBL Quantum Stream ist eines der kompakten USB-Mikrofone. Immerhin misst das schwarze zylindrische Metallgehäuse gerade einmal 12 x 5 Zentimeter. Auch der beiliegende Standfuß, samt Kugelgelenk, trägt nicht viel dicker auf. Mit angeschraubter Halterung kommt das Quantum Stream auf eine maximale Höhe von 17 Zentimetern. Praktischerweise lässt sich der Standfuß sinnvoll nutzen, denn das Kugelgelenk ist abschraubbar und damit entweder nach oben oder unten einsetzbar, was die Ausrichtung des Mikrofons variabel gestaltet. Zudem ist die Spannung des Kugelgelenks einstellbar. Durch das 5/8 Gewinde, lässt sich das Mikrofon auch an einem Stativ oder Schwenkarm nutzen. Um das Quantum Stream mit unserem PC zu verbinden, liegt ihm ein 1,8 Meter langes, textilummanteltes USB-Kabel bei. Dieses verfügt über einen USB-C-Anschluss, der ins Mikrofon gehört und es am anderen Ende per USB-A an PC, Mac oder auch die Playstation 4 und 5 verbindet. Laut Verpackung funktioniert das Quantum Stream sogar mit der Nintendo Switch. Dafür ist allerdings ein zusätzliches Kabel erforderlich. Eine obligatorische Kurzanleitung findet sich natürlich auch in der Verpackung.

Es leuchtet auch blau – Blaues Licht

Das Design des Quantum Stream erinnert an die Form klassischer Sprechermikrofone. Das Gehäuse aus schwarzem Kunststoff ist an der Seite in den oberen zwei Dritteln geriffelt und gibt den Blick auf einen verbauten Popschutz aus Schaumstoff frei. Dahinter liegt die Doppel-Kondensatorkapsel verborgen. Im unteren Seitenteil ist ein fein abgestufter Drehschalter verbaut, der ebenso als Druckknopf fungiert. Die Oberseite des Mikrofons ist mit einem Touch-Schalter versehen, dessen Symbol, ein durchkreuztes Mikrofon, uns die Mute-Funktion erklärt. Die Unterseite bietet neben dem 5/8 Zoll Gewinde, den USB-C-Anschluss und eine 3,5 Millimeter Klinkenbuchse für unseren Kopfhörer. Damit können wir das Quantum Stream als externe Soundkarte nutzen und sowohl die Systemsounds und unsere Stimme abhören. Die untere Kante bietet außerdem einen LED-Streifen, der grün leuchtet, wenn das Mikrofon aktiv ist und in roter Farbe leuchtet, wenn wir es stumm schalten. Die Farben lassen sich in der zugehörigen Software verändern.

Technik und Bedienung

Stecker rein, glücklich sein!

Wie schon angesprochen, steckt im JBL Quantum Stream eine Doppelkapsel. Diese ist nötig, um die beiden einstellbaren Richtcharakteristiken zu bedienen. Zum einen wäre da die sogenannte Nierencharakteristik zu nennen, bei der hauptsächlich frontal aufgezeichnet wird. Sie ist ideal für die einzelne Besprechung des Mikrofons. Weiterhin kann man eine omnidirektionale Richtcharakteristik, die sogenannte Kugel, einstellen. Sie dient für räumliche Aufnahmen oder für mehrere Gesprächspartner in einer Aufnahme. Der Frequenzgang der Kapseln liegt zwischen 20Hz und 20kHz bei einer Impedanz von 16 Ohm.

Perfekt am Schwenkarm – JBL Quantum Stream

Die Installation des Quantum Stream ist kinderleicht. Das Mikrofon ist, wie viele USB-Mikrofone, eine echte Plug-&-Play-Lösung. Stecken wir den USB-Stecker in unser Endgerät, beginnt der LED-Ring zu leuchten. Wenige Sekunden später startet eine Anwendung auf unserem PC, die uns auffordert, die Benutzersoftware herunterzuladen und zu installieren. Die ist nicht unbedingt nötig, da das Mikrofon auch ohne sie funktioniert. Um aber alle Features des Quantum Stream zu nutzen, ist sie unabdingbar. Die Steuersoftware ermöglicht es uns unter anderem auf die Beleuchtung Einfluss zu nehmen und den Sound des Mikrofons anzupassen. So lassen sich natürlich einfache Bedienungen wie das Stummschalten, die Lautstärke des Kopfhörers oder der Mikrofonpegel einstellen, viel interessanter sind aber die Möglichkeiten der Feinjustierung in Sachen Beleuchtung und Klang. So bietet die Software als einige von wenigen, die Möglichkeit den Sound des Mikrofons per 5-Band-Equalizer anzupassen. So stellen wir den perfekten Sound nach unseren Vorlieben ein. Praktischerweise gibt es eine Aufnahmefunktion, um die Einstellungen abzuhören. Außerdem können diese in User-Profilen gespeichert werden. Ganz toll finden wir auch die möglichen Einstellungen für die Beleuchtung. Zwar lässt sie sich nicht mit den RGB-Einstellungen anderer Hardware synchronisieren, aber dennoch sind die Optionen nicht ohne Sinn. Natürlich lassen sich Helligkeit und Farben auswählen, ganz besonders gut ist aber die Funktion, mit der wir eigene Effekte und sogar eigene Zeitintervalle dafür festlegen können. Das haben wir so noch nicht gesehen, fraglich ist aber, ob wir dies auch brauchen. Auch den Pegel unseres Mikrofons können wir farblich anzeigen, was wir als praktischer erachten. Zusätzlich findet sich auch ein Handbuch und eine FAQ in der Software.

In der Software lassen sich viele Einstellungen vornehmen

Wollen wir das JBL Quantum Stream ohne Software bedienen, können wir mit einem Druck auf den großen Drehschalter schalten wir zwischen der Anpassung für Mikrofonempfindlichkeit und Kopfhörerlautstärke um. Mit einem Dreh passen wir diese an. Etwas länger gedrückt, schalten wir damit die Richtcharakteristik um. Dies wird uns mit einem beleuchteten Symbol angezeigt. Dennoch empfehlen wir die Software zu nutzen, da man hier den besseren Überblick über alle Funktionen hat.

Der Sound

Top Sound, aber ohne Entkopplung

Der Klang des JBL Quantum Stream lässt sich, in der rein neutralen EQ-Einstellung, als dynamisch und sehr ausgeglichen beschreiben. Hier sind weder Höhen noch Bassbereich zu stark betont und die aufgenommenen Stimmen klingen neutral, klar und deutlich. Durch die 5 Bänder im Equalizer sind wir aber in der Lage unsere Stimmausgabe massiv anzupassen. Auch die auswählbaren Voreinstellungen sind ganz nett, auch wenn wir lieber selbst daran herumstellen. Sprechen wir sehr laut oder ist der Pegel hoch eingestellt, übersteuern wir allerdings schnell. Hier wären Features wie ein Limiter oder ein Kompressor sinnvoll. Auch eine Entkoppelung ist leider nicht vorhanden. Stoßen wir ans Mikrofon oder verursachen Vibrationen am Tisch, werden diese als Störgeräusche an die Mikrofonkapsel übertragen. Auch eine aktive, elektronische Störgeräuschminderung gibt es nicht. Zwar sorgt die Nierencharakteristik für etwas weniger Nebengeräusche, ganz ohne diese nehmen wir aber nichts auf. So klingt das Mikrofon auch sehr räumlich, wenn wir es vor uns auf dem Tisch stehen haben. Besser wird dies allerdings, wenn wir es an einem Schwenkarm direkt vor unserem Mund platzieren. Auch der verbaute Popfilter macht seine Sache gut. Dennoch sind Plosionslaute nur vermeidbar, wenn man geübt spricht. Hier könnt ihr außerdem einen Soundtest mit dem JBL Quantum Stream hören:

Fazit

Fast perfekt für den Einstieg

Das JBL Quantum Stream ist eines der kompakten USB-Mikrofone auf dem Markt. Das Design ist schlicht und zweckmäßig gehalten und auch über die Verarbeitung lässt sich nicht meckern. Das Gehäuse ist robust und verspricht lange Haltbarkeit. Dank Plug-and-Play ist es in wenigen Sekunden einsatzbereit. Die Bedienung mit dem großen Drehknopf ist hervorragend und intuitiv. Dank vieler Einstellmöglichkeiten in der Software, ist das Quantum Stream an Umfang aber von der Konkurrenz kaum zu schlagen. Allein der EQ sorgt für viel Spielraum in der Stimmformung und mit speicherbaren Presets sind wir für jede Aufnahmesituation gerüstet. Ein paar zusätzliche Effekte, wie etwa ein Kompressor wären toll und die fehlende Entkoppelung ist für ein Tischmikrofon eigentlich unabdingbar. Wir raten daher zu einer Montage an einem Schwenkarm. Der Sound kann sich im Nahbereich absolut hören lassen, bei etwas Entfernung wird der Klang aber sehr räumlich. Für einen Preis von 75 bin 90 Euro (Amazon), kauft man mit dem Quantum Stream ein solides, kompaktes und klanglich sehr gutes Mikrofon.

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