Bild: Guerrilla

KILLZONE – Warum Sony kein Remaster & Fortsetzung bringen wird

Mit Killzone, der vom niederländischen Entwicklerstudio Guerrilla Games entwickelte Ego-Shooter, brachte Sony ein Franchise auf den Markt, welches als Aushängeschild für die PlayStation galt. Das letzte Spiele Killzone: Shadow Fall erschien vor über 10 Jahren als Releasetitel für die PlayStation 4 und verdeutliche zudem die Vorzüge und Features der damals aktuellen Konsole. Noch heute kann das Spiel nicht nur grafisch auf der PlayStation 5 überzeugen. Doch es wird auch der letzte Teil der Serie gewesen sein. Warum? Darauf wollen wir hier eingehen.

Das niederländischen Entwicklerstudio Guerrilla Games, das heute zu den PlayStation Studios gehört, dürfte vielen durch die Horizon-Serie bekannt sein, die mittlerweile zwei Teile und einige Erweiterungen hervorbrachte. Schon im Sommer 2020 gab Sony bekannt, dass die Ego-Shooter-Serie Killzone derzeit eine untergeordnete Rolle spielt und man sich auf das Horizon-Francise konzentrieren will. Ein halbes Jahr später schaltet Sony die zugehörigen Webseiten ab, während die Online-Server für Killzone 2 & 3 schon 2018 abgeschaltet wurden und die Server für Killzone Shadow Fall folgten im Sommer 2022. Damit kann Killzone nur noch offline erlebt werden.

Ist die Angst vor einem Shitstorm zu groß?

Wie schon angesprochen, kann Killzone Shadow Fall auch heute noch auf der PlayStation 5 überzeugen und stellt so manches neues Spiel mit Leichtigkeit in den Schatten. Wer sich das Spiel noch nicht gegönnt hat, kann es aktuell für rund 20 Euro im PlayStation Store ergattern oder sucht sich im Handel die Disc-Version heraus, die deutlich höher gehandelt wird. Hier ein kurzer Trailer:

Das Problem der Killzone-Serie ist eindeutig die Thematik, die hier sich auf die Eskalation zweier Rassen oder gar Gesellschaften stützt. In der heutigen Gesellschaft, wo die Moral mehr und mehr in den Vordergrund rückt, ist Killzone schlicht und ergreifend, rassistisch. Auch wenn wir in die Rolle des Shadow Marshal Lucas Kellan schlüpfen, dessen Aufgabe es ist, für Ruhe und Ordnung zu sorgen, um die Balance zu wahren, werden wir ständig mit „anstößigen“ Aussagen von unserem Vorgesetzten Thomas Sinclair konfrontiert. In unserer heutigen Gesellschaft werden diese Dialoge als nicht mehr vertretbar bezeichnet, da sie Rassismus schüren, zur Gewalt aufrufen und gar eine Zweiklassengesellschaft als Mittel zum Zweck als einzige Lösung sehen. Wie das ganze aussieht, kann sich jeder im Story-Trailer anschauen:

Obwohl das Spiel eine USK-Freigabe von 18 Jahren erhalten hat, weil Gewalt und Schimpfwörter enthalten sind, würde sich Sony einem Shitstorm aussetzen, der sämtliche Moralapostel auf den Plan rufen würde. Die heutige Gesellschaft erkennt in diesem Spiel eindeutige Ansätze zur populistischen Stigmatisierung einer Gruppe, die zudem auf das äußerste, mit gar nationalkonservativen Diffamierung sich widerspiegelt und gutheißen lässt. Diesen Schuh will sich Sony heute nicht anziehen.

Keine schlafende Hunde wecken!

Killzone Shadow Fall kann aktuell neben Killzone: Liberation noch im PlayStation Store erworben werden und ist sogar auf der PlayStation 5 spielbar. Man wird sich aber hüten, das Spiel mit einem Remastered Version, wie es aktuell bei The Last of Us oder Death Stranding zur Mode geworden ist, erneut in den Fokus der Spieler zur rücken. Stattdessen geht Sony hier wohl eine stillschweigende Vereinbarung ein, ein Spiel mit dieser Thematik zwar anzubieten, es aber nicht populärer zu machen, als es aktuell verdient hat.

Die Suche nach einem eigenen Ego-Shooter

Nachdem Sony den Kampf um die Übernahme von Activision an den Konkurrenten Microsoft verloren hat, ist das Franchise Call Of Duty in der Zukunft auf der PlayStation eher düster gestaltet. So gibt es im Netz erste Spekulationen, dass Sony an einem eigenen Ego-Shooter bastelt, um der Konkurrenz zuvorzukommen. Sony will sich damit aus der nun etablierten Abhängigkeit von Microsoft, einen erfolgreichen Shooter anzubieten, lösen. Hier kommen zahlreiche Spieleserien zur Sprache, die Sony einst veröffentlicht hat. Socom ist sicherlich ein heißer Kandidat, wobei Killzone ebenfalls als Ego-Shooter in Erscheinung tritt. Die Wahrscheinlichkeit ist aber eher gering, einen neuen Teil von Killzone erleben zu können. Zudem ist Sony nicht gezwungen auf eine Killzone-Fortsetzung bauen zu müssen, da man über genügend Kreativität, was neue Francise angeht, verfügt. So kamen Spiele wie Horizon, Spider-Man, Returnal, Days Gone oder ein Ghost of Tsushima auf den Markt, die allesamt sehr erfolgreich waren und sich zudem sehr beliebt machten. Andererseits kann Sony aber auch auf Drittentwickler setzen, die mit Spielen wie Death Stranding oder Final Fantasy die Spieler an die PlayStation-Konsole binden, oder zumindest für einen gewissen Zeitraum eine Exklusivität erhält.

Killzone zu den Akten gelegt

So lässt sich abschließend sagen, dass Sony das Killzone-Francise zu den Akten gelegt hat. In unserem heutigen gesellschaftlichen Dasein wird es so schnell keinen neuen Teil geben. Das ist sicherlich bedauerlich und so müssen Fans stark sein, zu hoffen, dass wir eines Tages wieder mutig genug sind. Killzone ist nicht das einzige Spiel, was als Erfolg im Keller verstaubt, gleich neben anderen Spielen wie Socom, Little Big Planet oder gar die Spiele wie Medal Of Honor und ein sehr beliebtes Command & Conquer von Electronic Arts.?Damit hat jeder Entwickler etwas im Keller liegen, was hoffentlich irgendwann wieder zum Vorschein kommen wird.

Der Artikel darf gerne als „bei den Haaren gezogen“ bezeichnet werden, da sich Sony zum Spiel Killzone in einen Mantel des Schweigens hüllt. Auf das Thema bezogen, sollte aber jeder ganz offen sein, dass unsere Einschätzung nicht ganz abwegig ist.

Seit Anbeginn der Datasette von Computergames begeistert. Spielt alles was sich bewegt und für Atmosphäre sorgt. Nimmt gerne Peripherie unter die Lupe und auch auseinander, es bleiben immer Schrauben übrig. Germany 48.406558, 9.791973

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