Bild: Logitech & PE

Logitech Yeti Orb – Das kugelrunde Mikrofon im Test

Wer heutzutage Livestreams oder Videocontent produziert, benötigt neben seiner Kamera auch ein Mikrofon, um die eigene Stimme in guter Qualität aufzunehmen. Ein teures und aufwendiges Audio-Equipment aufzustellen, ist aber nicht wirklich erforderlich. So kann man mit einem USB-Mikrofon in fast jeder Umgebung sehr gute Aufnahmen machen. Das neue Yeti Orb von Logitech ist so ein kompaktes kleines Mikrofon, das wir euch heute vorstellen wollen.

Lieferumfang und Verarbeitung

Kugelrund mit Licht und Logo

Schon der bunt bebilderte Karton des neuen Yeti Orb verspricht ein kompaktes Design. Neu ist es, weil es schon ein ähnliches USB-Mikrofon des traditionsreichen Herstellers Yeti gab. Dieses kugelrunde Mikrofon namens Snowball war allerdings recht groß und in einem verchromten Gehäuse verbaut. Das neue Yeti Orb wird nun von Logitech vertrieben, ist deutlich kompakter und für Einsteiger konzipiert. Im Karton macht auch das Zubehör einen recht kompakten Eindruck. So findet sich ein 2 Meter langes, gummiertes Verbindungskabel, mit USB-A- auf USB-C-Stecker und die obligatorischen Hinweise zu Sicherheit und Garantie. Das Mikrofon selbst besteht aus einem etwa 9 Zentimeter großen, kugelrunden Gehäuse, welches in zwei Materialien unterteilt ist. In der Mitte besteht es aus einem 3 Zentimeter breiten Kunststoffring mit einem beleuchteten „G“-Logo, während Ober- und Unterseite des Mikrofons mit einem feinen grauen Stoff bezogen sind. Auf der Rückseite ist zudem der USB-C-Anschluss für das Kabel eingearbeitet und an der Unterseite befinden sich zwei eingelassene 1/4 Zoll Gewinde. Diese sind für das 11 Zentimeter hohe, dreibeinige Stativ, auf dem das Yeti Orb steht. Alternativ können wir es natürlich auch an einem Schwenkarm montieren. Das Stativ besteht aus Kunststoff und ist unter den Füßen gummiert. Die gesamte Verarbeitung des Yeti Orb macht augenscheinlich einen guten Eindruck, auch wenn das Mikrofon an sich recht schlicht und sehr zweckmäßig wirkt. Es finden sich keine Tasten zur Bedienung, und auch ein Kopfhörerausgang zum Mithören ist nicht vorhanden. Die Bedienung des Mikrofons erfolgt über die Logitech G-Hub-Software.

Installation und Bedienung

Plug-&-Play mit guten Features

Grundsätzlich ist das Yeti Orb als reines Plug-and-Play-Gerät konzipiert. So brauchen wir also nur das Kabel einstecken und es mit unserem PC oder Mac verbinden, um mit unseren ersten Aufnahmen zu starten. Leider ist es nicht mit Konsolen kompatibel, zumindest ist dies nicht vorgesehen. Kaum ist das Mikrofon mit Strom versorgt, beginnt das „G“-Logo zu leuchten. Auch eine kleine Erhebung am Kunststoffring leuchtet in der gleichen Farbe, was praktisch ist, um zu sehen, ob das Mikrofon aktiv ist, wenn man das Logo mal nicht sehen kann. Dank des kleinen Tischstativs ist das Yeti Orb sicher aufgestellt und kann auch gut in der Hand gehalten werden. Um die vollen Funktionen des Mikrofons zu nutzen, ist es allerdings sinnvoll, die G-Hub Software von Logitech zu installieren. Hier haben wir Zugriff auf Blue Voice, die uns nicht nur diverse Voreinstellungen für den Sound des Mikrofons bietet, sondern auch ein umfangreiches Toolset für Signalbereinigung und Klang. Mit einem Dreiband-Equalizer, dessen Frequenzbereiche wir selbst festlegen können, stellen wir den Basisklang ein. Ob wir die Höhen, Mitten oder den Bassbereich unserer Stimme betonen wollen, lässt sich so leicht festlegen. Der Bereich für die Signalbereinigung bietet zusätzlich einen Kompressor, ein Noisegate sowie eine Rauschunterdrückung und Störgeräuschfilter, die wir allesamt sehr fein einstellen können. Derartige Features bieten leider noch nicht alle Hersteller an, wobei es natürlich auch freie Software gibt, die ähnlich umfangreich ist. All unsere Einstellungen können natürlich in Presets gespeichert werden. Eine weitere Funktion ist der Sampler, mit dem Audioaufnahmen verwalten und per Makro abspielen können. Auch die Beleuchtung der Logos am Mikrofon lässt sich über die Software einstellen. Hier stehen uns für Standby- und Live-Betrieb ein paar Lichteffekte zur Verfügung. Außerdem können wir die Farben dazu frei wählen.

Technik und Sound

Kleines Mikro, großer Sound

Im Yeti Orb ist eine Kondensatorkapsel verbaut, die in einer Nierencharakteristik arbeitet. Ihr Frequenzbereich liegt zwischen 70 Hz und 20 kHz. Der vom Hersteller angegebene Spitzenpegel liegt bei maximal 117 dB, der Störabstand bei 72 dB. Die maximal einstellbare Samplingrate ist 24 Bit bei 48 kHz.

Der Klang des Yeti Orb ist als neutral zu bezeichnen. Das Klangbild ist dynamisch und über den gesamten Frequenzbereich sehr sauber und natürlich. Ideal also, um mit einem Equalizer und Effekten der Stimme etwas Form zu geben. Die Kapsel ist offensichtlich recht empfindlich und daher ist es sinnvoll eine niedrige Eingangsverstärkung zu wählen, wenn man es dich vor dem Mund einsetzt. Im Betrieb auf dem beiliegenden Stativ ist eine hohe Empfindlichkeit allerdings auch sinnvoll. Hier nimmt das Mikrofon allerdings auch sehr viel Raumhall auf. Außerdem übertragen sich Vibrationen und Körperschall schnell auf die Kapsel, da sie nicht entkoppelt ist. Ideal arbeitet das Yeti Orb an einem Schwenkarm, hier kommen auch weniger Vibrationen an die Kapsel. Auch der eingearbeitete Popschutz macht seine Sache gut, auch wenn ein zu nahes Besprechen unweigerlich zu Plosivlauten führt. Ist unser Raum gut gegen Raumhall ausgebaut, etwa mit vielen Möbeln oder Dämmplatten, eignet sich das Yeti Orb perfekt, um als indirektes Mikrofon zu arbeitet.

Fazit

Das knuffige Einsteigermikrofon

Das Yeti Orb ist ganz schön niedlich – und es ist das perfekte Einsteiger-Mikrofon. Das Design ist schlicht, aber ästhetisch schön und irgendwie einfach niedlich. Kaum größer als ein Tennisball liegt es gut in der Hand und lässt sich mit dem kleinen Tischstativ überall gut abstellen. Die Materialauswahl ist hochwertig und die gesamte Verarbeitung zeugt von Qualität. Das sind wir aber von Logitech auch so gewohnt. Angeschlossen ist das Yeti Orb in wenigen Sekunden. Stecker rein, glücklich sein. Selbst ohne Software, also im Plug-&-Play-Betrieb sind so jederzeit Aufnahmen in hoher Qualität möglich. Das Klangbild der Kondensatorkapsel ist sehr natürlich und im gesamten Frequenzbereich sehr sauber. Mit der G-Hub-Software können wir zusätzlich auf Effekte und einen Equalizer zugreifen, mit dem sich das Klangbild des Mikrofons ideal formen lässt. Der eingebaute Popfilter macht seine Arbeit ordentlich, wenn man ihm etwas Raum gibt und nicht zu nah bespricht. Lediglich die fehlende Entkoppelung sorgt dafür, dass sich Vibrationen auf die Kapsel übertragen. Hier ist eine Montage an einem Schwenkarm ideal. Für einen Preis von 69,99 Euro (54 Euro nei amazon.de) ist das Yeti Orb das perfekte Mikrofon für den Einstieg als Streamer, Podcaster oder Videokünstler. Teilweise ist es sogar noch günstiger zu bekommen. Wir sprechen eine absolute Empfehlung aus. Hier bekommt man viel Mikrofon für wenig Geld.

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