Bild: tons of bits

Mission in Snowdriftland: Ein einzigartiges Jump’n’Run Abenteuer im Test

Auf der Gamescom 2024 kamen wir mit den in Deutschland ansässigen Entwicklern von tons of bits ins Gespräch und durften einen ersten Blick auf ihr Spiel werfen. Dieser erste Blick hat uns gut gefallen, sodass wir nun das gesamte Werk für Euch anschauen und natürlich einen ausführlichen Blick darauf werfen.

Die Gamescom, eine Quelle von (fast) unermesslichen Inspirationen und Spielideen. Gerade in der Indie-Area war das Aufkommen groß und vieles durfte angeschaut und angespielt werden. Besonders deutsche Studios lagen natürlich im Fokus, denn man sollte natürlich in erster Linie die lokalen Entwickler anschauen und unterstützen. So geschehen bei tons-of bits, einem 2-Mann-Entwicklerstudio aus Frankfurt am Main, das wir auf der Messe aufsuchen durften. Nach einer kleinen Plauderrunde und Anspielsession wurde daraus eine rege E-Mail-Korrespondenz, die darin gipfelte, dass wir Euch das Spiel hier sogar vorstellen können. Aber genug der Vorrede, lasst uns anfangen!

Wir haben das Spiel auf dem PC über die Plattform Steam getestet. Außerdem ist das Spiel noch auf der Nintendo Switch verfügbar. Das Spiel verfügt über 3 Speicherstände (gespeichert wird im Spiel automatisch) und deutsche Texte. Nach dem Download, der insgesamt 1,18 Gigabyte auf unserer Festplatte für sich beanspruchte, konnten wir uns in das eiskalte Jump`n Run Abenteuer stürzen.

Ersteindruck
Unterhaltsam und fordernd

Unser Held und spielbarer Charakter Chubby der Schneemann muss im Spiel gegen den fehlgeleiteten Schurken El Pix antreten, denn dieser hat der Videospiel-Organisation UPIXO wertvolle Videospiel-Artefakte gestohlen und diese in Snowdriftland versteckt. Da das Land, wie der Name schon vermuten lässt, ganz und/oder teilweise mit Schnee bedeckt ist, ist diese „Rettungsmission“ natürlich wie gemacht für unseren Schneemann.
So begeben wir uns also direkt und ohne große Umwege in unsere Weltkarte, die wie ein Adventskalender aufgebaut ist und somit auch mit 24 Leveln in 4 Gebieten plus diverse Bosslevel und versteckte Bonuslevel präsentiert wird.

Die Level präsentieren sich in ihren 4 Gebieten sehr abwechslungsreich, ist das erste Gebiet noch mit Schnee, kleinen Eisbergen und Eisschollen bedeckt, so betreten wir im zweiten Gebiet einen Wald inklusive Spinnen und anderem Getier. Des Weiteren treffen wir in den zwei anderen Gebieten auf eine Berglandschaft und eine Höhlenlandschaft mit Lavafontänen, da kann man Chubby nur eine dicke Schneeschicht wünschen!

Gameplay
Von wegen entspanntes“Jump`n Run“

Im Kern ist Mission in Snowdriftland ein 2D-Plattformer, indem wir in jedem Level am besten alle 24 Schneeflocken sammeln, um Bonus-Level freizuschalten, sowie seit kurzem pro Level ein teilweise wirklich gut verstecktes Item für einen weiteren Bonus-Level. Wir steuern Chubby von links nach rechts, manche Gegner können durch einen gezielten Sprung auf den Kopf „ausgeschaltet“ werden, manche Gegner müssen wir aber meiden bzw. springen über sie darüber.

Die Steuerung unseres Schneemanns ist sehr präzise, am Boden der ersten Schneegegend rutscht er aber gerne noch ein wenig, aufgrund der Gegebenheiten, ein wenig nach, was man aber mit ein wenig Übung schnell erlernt. Und damit der Hinweis spielt auf jeden Fall mit einem Controller! Natürlich funktioniert die Steuerung auf dem PC auch per Tastatur, aber dies würden wir Euch wirklich abraten, da es doch ein himmelweiter Unterschied ist, und auf jeden Fall ungenauer als mit Controller. Und gerade um die Genauigkeit geht es ja bei Jump`n Runs, denn schon wenige Pixelbreiten können über Leben und Tod unserer Spielfigur entscheiden. Apropos Leben und Tod, Chubby stehen ab dem ersten Level 3, später ausbaubare (Lebens) Herzen zur Verfügung, heißt also 3 x Gegner berühren und man startet wieder am Anfang des Levels. Verlorene Herzen können aber in den Level immer wieder aufgefüllt werden. Berührt man einen Gegner, wird man kurzzeitig ein wenig zur Seite „geschubst“ und kann die Figur nicht steuern, dies hat gerade in den Leveln, wo Eisschollen und Wasser ein Thema waren, öfter zum Neustart des Levels geführt.

Auch haben wir ein wenig die Möglichkeit vermisst den Level nach oben oder unten zu scrollen, denn manchmal geht es steil bergauf, oder man springt auf Baumästen nach oben oder muss wieder herunterspringen, da wäre es von Vorteil gewesen, wenn man kurz schauen könnte, was einen weiter oben oder halt unten erwartet, das Try-and Error-Prinzip wird hier großgeschrieben. Positivverweise gibt es kein Zeitlimit in den Leveln, so kann man alles schön erkunden.
Insgesamt sollte man auf jeden Fall darauf hinweisen, dass die Level im Schwierigkeitsgrad immer fordernder werden, und Neulinge in diesem Spiel-Genre schnell die Lust verlieren könnten, wenn man nicht ein gewisses Maß an Frustresistenz hat.

Am Ende von jedem Gebiet erwartet uns der obligatorische Bossgegner, der Genre-typisch auch durch Draufspringen erledigt werden muss, dies versucht er aber natürlich durch gezielten Einsatz seiner Mitgegner zu verhindern. Hier gilt es, wie so oft in Spielen dieses Genres, beobachten, und Gegner-Movement merken und entsprechend reagieren. Am Ende der Level bekommen wir eines der gestohlenen Artefakte zurück, sowie eine Anzeige der gesammelten Herzen und der benötigten Zeit.

Umfang/Grafik/Sound
Das passt einfach

Je nach Spielweise kann die Spieldauer schon arg variieren. Will man die Level nur schnell schaffen und lässt alle Collectables und Schneeflocken links liegen, benötigt man wenige Minuten pro Level, vorausgesetzt man weiß immer, wohin man springen und laufen muss. Will man aber alle Schneeflocken sammeln und/oder alle Geheimräume entdecken, so wird man doch um einiges länger benötigen, da man doch ein wenig suchen muss. Trotzdem sollte man im Allgemeinen in ca. 2- 3 Stunden das Spiel geschafft haben. Natürlich ist es möglich, sollte man in manchen Leveln nicht alles gefunden haben, diese immer wieder zu besuchen, bis man alle Geheimnisse enthüllt hat.

Auf der grafischen Seite kann man den Jungs aus Frankfurt nur gratulieren, die Level strotzen nur so vor Kreativität und Liebe zum Spiel. Die gegnerischen Pinguine haben je Gebiet immer ein anderes Outfit an, viele kleine Details in den Leveln lassen uns öfter Grinsen als wir gedacht haben. Die Level sind bunt und abwechslungsreich und auch im zweiten oder dritten Anlauf lassen sich noch kleine Details in den Maps finden. Gegner sind vielfältig und schön animiert.

Auch die soundtechnische Seite kann durch durchaus melodische Musikstücke aufwarten, die auch gerne mal im Ohr bleiben, jede Welt hat ihren eigenen Songline und kommt in deren Leveln immer wieder in anderer Art vor. Die Ingame Sounds versprühen einen angenehmen Retro-Flair.

Fazit
Für Jump`n Run Fans fast ein Kauf-Muss

Die Entwickler haben mit Mission in Snowdriftland alles richtig gemacht, es bringt eine langsam aber stetig ansteigende Schwierigkeitskurve mit sich, die Liebe die „tons of bits“ in ihr Projekt gesteckt haben sieht man in jedem der 24 Level und darüber hinaus. Von der technischen Sicht lief alles wie aus einem Guss, die Steuerung ist mit Controller sehr präzise, auch wenn man sagen kann „Easy to Learn, hard to handle“. Ihr werdet das ein oder andere Mal den virtuellen Tod erleben, aber nicht ohne den Gedanken des „einmal geht noch“ und dem darauffolgenden innerlichen Triumph das Level doch gemeistert zu haben. Wir können das Spiel den PC und Nintendo Switch Spieler auf jeden Fall empfehlen.