Bild: Sony PlayStation

PlayStation VR2 – Sony’s neue Virtual Reality Brille im Test

Vor gut zwei Jahren war es so weit, Sony kündigte den Nachfolger ihrer Virtual Realtity Brille aus dem Jahr 2016 an. Die PlayStation VR2 ist seit dem 22. Februar 2023 erhältlich, und auch wir wagten uns in die neuen und vor allem, modernisierten VR-Welten.

Da ist sie, die VR2, kaum eine andere Hardware aus dem Hause Sony wurde von VR-Enthusiasten herbeigesehnt wie diese Virtual-Reality-Brille. In den letzten Jahren wurden die User häppchenweise mit News gefüttert, aber nun war es endlich so weit!

Dass Sony die harten Fakten nur nach und nach herausgab, befeuerte die VR-Gemeinde, und irgendwann waren dann endlich alle Informationen beisammen:

Anzeigetechnik

OLED

Panel-Auflösung

2000 x 2040 pro Auge

Bildwiederholfrequenz

90 Hz, 120 Hz

Linsentrennung

Einstellbar

Sichtfeld

Ca. 110 Grad

Sensoren

  • Bewegungssensor: Sechs-Achsen-Bewegungssensorsystem (3-Achsen-Gyroskop, 3-Achsen-Beschleunigung)
  • Anschlusssensor: IR-Näherungssensor

Kameras

  • 4 integrierte Kameras für Headset- und Controller-Tracking?
  • IR-Kamera für die Blickerfassung pro Auge

Feedback

Vibration am Headset

Kommunikation? mit PS5

USB-C

Audio

Eingabe: Integriertes Mikrofon Ausgabe: Stereokopfhörer-Anschluss

Gerade die Neuigkeiten wie Augentracking oder haptisches Feedback in der Brille und den Controllern waren in der Preisklasse bisher Fehlanzeige und sind ein Alleinstellungsmerkmal für die VR2.
Auch das Kabelwirrwarr im Gegensatz zur ersten Sony VR-Brille ist spürbar einfacher geworden.

Vorbei sind die Zeiten in dem man eine ganze Menge an Kabeln, Boxen etc. benötigte um virtuelle Spiele auf der PlayStation zu genießen. Jetzt benötigt man für die VR2 nur noch ein USB-C Kabel, das an der Vorderseite der PS5 eingesteckt wird, und knapp 4,5 m lang ist. Das andere Ende des Kabels ist fest an der VR2 verbaut, lässt sich aber bei einem Defekt auch tauschen. Wem die 4,5 Meter nicht reichen, der kann das Kabel auch verlängern, erste Tests von diversen Nutzern sprechen von bis zu 3 Meter, um die man das Kabel verlängern kann, genau Aussagen von Seiten Sonys fehlen leider.

Eine weitere Neuerung sind die Controller der VR2, diese sind an aktuelle Controller der diversen Anbieter angelehnt, aber dann doch etwas anders.

Wie auch die VR2 Brille an sich, richten sich auch die Controller farblich an die PlayStation 5, so erscheint die gesamte Produktpalette wie „aus einem Guss“.
Der Ring um die Controller hat aber nicht nur einen Design-Effekt, es befinden sich darin Sensoren, um die Bewegung der Controller im Raum zu erkennen, auch besser bekannt als Inside-Out-Tracking. Kameras in der VR2-Brille „tracken“ diese Sensoren und deren Bewegung und übertragen Sie in das jeweilige Spiel.

Es gibt aber noch weitere technische Finessen, auf die wir später in unserem Test eingehen werden, lasst uns mal in das Paket der VR2 hineinschauen.

Ersteindruck

Kleines Paket mit viel Inhalt

Nach dem Auspacken des gut 2 kg „schweren“ Pakets finden wir folgendes vor:

  • VR-Headset
  • Sense-Controller (2x)
  • USB-C-Ladekabel (Controller)
  • Stereokopfhörer
  • Ohrpolster (6x)
  • Handbuch
  • Garantie

Der Anschluss über das mitgelieferte USB-C Kabel geht schnell vonstatten und nach einem kurzen Software-Update wird man durch ein Installations-Menü geleitet, das wirklich kinderleicht zu verstehen und umzusetzen ist, und in weniger als 5 Minuten erledigt sein sollte.
In diesem werden die Controller mit der PS5 verbunden, unser Raum mit der VR-Brille gescannt, und ein Spielbereich „geschaffen“. Dieser Spielbereich, den man in Nachhinein noch bearbeiten kann, stellt unsere barrierefreie Fläche dar, in der wir uns bewegen können, ohne gegen etwas zu stoßen. Sollten wir diesem Spielbereich zu Nahe kommen, erscheint eine Art virtueller Zaun, um uns die Grenzen des Bereichs zu zeigen.
Das Eye-Tracking ist, bei einer Consumer-Brille, erstmals in diesem Preissegment, nun auch integriert worden, und wird auch im Setup der Brille erledigt. Nun ist es uns, sofern es das Spiel, wie zum Beispiel bei  Horizon Call of the Mountain möglich Menüs oder Dialoge mit den Augen auszuwählen, man darf gespannt sein was uns da in Zukunft noch erwarten wird.

Eine weitere Neuerung ist der sogenannte „Passthrough“, der mit einem Knopf auf der Unterseite der Brille aktiviert werden kann. Damit ist es uns möglich, mit Hilfe der vier Inside-Out-Trackingkameras ein monochromes Bild unserer realen Umgebung zu erhalten, damit wir uns auch ohne die VR2 abzusetzen, in unserer Umgebung zurechtzufinden.
Das letzte und interessante Feature hört auf den Namen Foveated Rendering und bedeutet, dass nur das Bild im Fokus in voller Auflösung dargestellt wird, dies spart Ressourcen und Rechenpower.

Wie schlägt sich die VR2?

Kommen wir nun zu unserer persönlichen Meinung von Sony’s neuer VR-Brille. In Sachen Einrichtung wurde man gut durch die einzelnen Menüs geleitet, das Einstellen des Augenabstandes war ziemlich fummlig, man muss viel mit Brille und dem Drehrad für den Augenabstand arbeiten bis es „passt“. Aber auch später, in den diversen Spielen und dem wiederholten auf und absetzen der Brille ist man immer wieder einige Zeit beschäftigt den richtigen Sitz der Brille zu finden. Auch dass die Brille manchmal zu sehr auf der Nase sitzt und schmerzt, hier braucht es ein wenig Einarbeitungszeit um den richtigen Sitz der Brille zu finden. Das nervt am Anfang, aber mit der Zeit und Übung hat man irgendwann den Dreh raus.

Die Sense Controller, deren Akkulaufzeit ca. 4 Stunden beträgt, liegen sehr gut in den Händen, das „erfühlen“ der diversen Buttons geht auch hier nach einiger Zeit sehr gut. Das „Tracking“, also das Übertragen der Controller in die Brille kann man als gut bezeichnen, das Zimmer sollte aber immer gut beleuchtet sein, eine Trackinghilfe kann man an der PS5 auf den TV zuschalten, dies soll das Tracking nochmals unterstützen, wir konnten bisher auch ohne die Hilfe gut spielen. Der PlayStation-Button auf den Controllern bringt uns mit einem Doppelklick in die Schnelleinstellungen der VR2 oder mit einfachem Klick zurück in das PS5-Menü. Die adaptiven Trigger sowie Vibration der Controller verstärken die Immersion in den Spielen um ein Vielfaches, auch das Kopfband der VR2 beinhaltet diese Funktion und lässt uns so manche Erschütterung am Kopf „mitfühlen“.
Und wenn wir schon von der Brille an sich sprechen, der Tragekomfort des Halo-Straps ist sehr an die VR1 angelehnt, diesmal hat sich Sony für Silikon-Polsterungen an Stirn und Hinterkopf entschieden. Diese Polsterung ist nicht so bequem wie das erste VR-Modell und kann unter Umständen nach einiger Spielzeit zu Druckstellen führen.

In Sachen Sound verzichtet Sony, wie auch beim Vorgänger auf eingebaute Lautsprecher, es wird ein In-Ear-Ohrhörer mitgeliefert, der gut an dem hinteren Kopfband befestigt wird und einen guten Sound liefert. An dem Klinkenbuchsenanschluss kann man aber auch andere Headsets anschließen, sofern sie noch über den Kopf und die Brille passen.
Natürlich kann man über die Brille auch seine Flat-Games spielen oder Filme schauen, 3D Filme oder 360 Grad Filme, zum Beispiel über Youtube, werden aber bis jetzt noch nicht unterstützt.

Die Bildqualität der eingebauten Fresnellinsen ist gut, satte Farben und gute Schwarzwerte erwarten den Spieler, getrübt wird das Ganze durch den sogenannten Mura-Effekt, dies ist eine uneinheitliche Displayanzeige, die durch eine nicht perfekte Ausleuchtung des Panels verursacht wird, aber auch hier kommt es wieder auf den Spieler an, wie stark man diesen wahrnimmt. Man vergisst diesen Effekt mit der Zeit, außerdem ist er leider ein notwendiges Übel in VR und diesen Linsen.
Ein letzter und wichtiger Punkt, die VR2 ist nicht Abwärtskompatibel, hier kommt es auf die Entwickler an, ob Sie PS5-Updates entwickeln um auch VR1 Spiele auch auf der VR2 genießen zu können.

Fazit

Trotz einiger Mankos ein tolles VR-Headset


Die PlayStation VR2 Brille aus dem Hause Sony ist ein würdiger Nachfolger. Natürlich kann man sich an den diversen Negativpunkten aufziehen, aber im Gesamtpaket wäre dies meckern auf hohem Niveau. Die VR2 macht verständlicherweise vieles besser als ihr Vorgänger und nun liegt es an Sony und den Drittherstellern, dass man mit guter und innovativer Software versorgt wird und nicht nur Ports von bereits vorhandenen Spielen. Wird dieser Weg richtig beschritten, könnte die VR2 viele Spieler begeistern.

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