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[ PRESS PLAY ] Jetzt reicht es aber mit den Energiespar-Tipps und Kampagnen!

Eine harte Zeit liegt hinter uns, denn die Corona-Pandemie hat nicht nur jeden Bürger verändert, sondern auch den in der Stube hockenden Gamer sprichwörtlich zum Helden gekürt. Wer vor 10 Jahren noch daheim bei strahlendem Sonnenschein in die Röhre geguckt hat, der wurde zugleich schnell abgestempelt. Wie einst die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland das Wehen der deutschen Fahnen in ein neues Licht rückte, so rückte die Corona-Pandemie den Gamer ebenfalls in ein neues Licht. Zocken daheim war willkommen, da das „Wir bleiben zu Hause” gefördert wurde.

Gespart wurde nicht nur beim Klopapier, denn auch die begehrte Technik wie Grafikkarten und Konsolen waren schwer zu bekommen. Der weltweite Lieferengpass nahm seinen Lauf und offenbart auch heute noch starke Nachwehen. Mit dem Krieg in der Ukraine trat aber auf einmal eine Kehrtwende in unserem Lebenswandel ein, da diese doch so gelobte und geliebte Technik viel Strom verbraucht.

Mit der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 trat die deutsche Bundesregierung eine radikale Wende an, die auch als Energiewende ihren Anlauf nahm. Hier wurde der Atomausstieg beschlossen, der heute kurz vor dem Abschluss steht. Doch dies hatte seinen Preis, da Atomstrom einst sehr billig war und Kohle, Gas aber auch erneuerbare Energien deutlich teurer waren. Der Strompreis stieg von rund 24 Cent auf 26 Cent und mit jedem neuen Ausbau in der Energiewende stieg auch der Preis bis er im Jahr 2019 schon bei rund 31 Cent lag. Auf Druck von vereinzelten Parteien wurde auch der Kohleausstieg beschlossen, da diese Art der Stromerzeugung nicht klimafreundlich ist. Die Umsetzung und Finanzierung erfolgte über weitere Steuern und Abgaben und machte den Strom nochmals um 2 Cent teurer. Mit dem Krieg in der Ukraine und einer Knappheit sind wir heute bei Preisen, die bei 37 Cent beginnen und schnell bei 60 Cent nicht enden wollen.

Alles abschalten?

Folgt man nun verschiedene Medien und der Bundesregierung, scheinen sich Zustände zu zeigen, die eher an ein Nordkorea mit ihren Energieengpässen erinnern oder leeren Regalen in der DDR. Strom aus erneuerbaren Energien wurde in den letzten Jahren derartig gefördert, was jeder auch mit seinen Steuern und Abgaben mitfinanziert hat. Doch wir wurden alle ins Dunkle getrieben und müssen indessen noch frieren? Methoden, Tipps, Vorschläge und sogar Kampagnen werden gestartet, damit wir als Bürger Energie einsparen? Die aktuelle Kampagne der Bundesregierung, oder besser dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, scheint jetzt alles zu sprengen. Der Winter kommt und… (Video unbedingt anschauen!)

… und Zeiten werden wachgerüttelt, die wir eigentlich nur aus den Geschichtsbüchern kennen. Ob Neandertaler oder Mittelalter, der Winter war immer eine Herausforderung. Aber in unserer heutigen modernen Gesellschaft? Das Video erweckt schnell den Eindruck, wir müssen Socken für die ukrainischen Soldaten an der Front stricken, Holz im Wald sammeln gehen, oder gar sonntags uns mit einem veganen Eintopf begnügen, während das alleinige Einschalten von Spielekonsole und Fernseher gar verflucht wird. Dabei waren die Gamer doch die Helden in der Pandemie? Nun werden sie gar für ihr Hobby verteufelt?

Energiespar-Tipp #1. Heizkörper nie zustellen und Vorhänge nie darauf ablegen! (Bild aus Video)

Eine PlayStation 5 verbraucht bei täglich 3 Stunden Nutzung im Jahr rund 220 kWh. Das ist nichts gegen ein Elektrofahrzeug, die diese Energie auf 1000 km verbrauchen. Im Video wird gezeigt, wie wir Wasser sparen, unsere Zähne mit der nostalgischen Handzahnbürste putzen, die Heizung herunterdrehen, dabei aber die Heizkörper mit der Couch zustellen, Türen abdichten sollen, während innen die zu viele Lampen am Kronleuchter brennen… damit wir gut durch den Winter kommen?

Energiespar-Tipp #2: Es bringt nicht nur noch 50 Prozent der Lampen zu nutzen und die Fenster abzudichten – Das hier ist handwerklich gesehen Murks! (Bild aus Video)

Wichtig ist doch nur eins, mit dieser Kampagne: Die Vielfalt von Minderheiten darzustellen, während der Oma Erinnerungen wachgerüttelt werden, die einen kalten Winter von 1945 im Kopf durchlaufen lassen. Letztendlich schürt dieses Video Angst, Angst davor, diesen Wahnsinn nicht entfliehen zu können und mit den Energie-Preisen komplett in die Privatinsolvenz zu stürzen. Um das zu erkennen, muss man kein Gamer sein, auch wenn er der Profi in solchen apokalyptischen Szenarien ist.

Tipps und Anregungen müssen sinnvoll und vor allem verständlich sein! Es bringt nichts Türen und Fenster abzudichten oder gar eine PV-Anlage auf das Dach zu schrauben, wenn innen eine 20 Jahre alte Waschmaschine ihr Unwesen treibt und bald ihr Jubiläum mit der Gefriere im Keller feiert. Schaut auf die Energielabels, wie alt sind eure Haushaltsgeräte – Auch wenn Nostalgie beim Zocken cool ist, die Röhre wird wohl keiner mehr daheim im Alltag nutzen (wollen). Es bringt auch nichts, den Router nachts vom Strom zu nehmen, während im Keller die Ölheizung ein wahres Saufgelage feiert. Als Mieter in einer Wohnung sind einem auch wahrlich die Hände gebunden. Extra Fensterabdichtungen kaum von Nutzen und verursachen mehr Schaden als erlaubt ist. Da kann man von einer PV-Anlage und einer effizienten Heizung nur träumen, während in der Vorstadt die Kamine vom Holzfeuer lodern. Soviel zum Thema klimafreundlich.

Die ganzen Kampagnen und Tipps der Regierung, vom Waschlappen bis hin zum Frieren für den Frieden und Wahrung der Freiheit, präsentiert doch nur die Unfähigkeit, während man politisch die Gamesbranche fördert und den Gamer mit seinem Stromverbrauch verflucht. Dass die große Medienlandschaft diese Problematik und Thematik auch täglich auftischt und noch tatkräftig gutheißt, während Kritiker schnell in die dunkle Ecke getrieben werden, ein Zeichen dafür, wenn Klicks wichtiger sind als die eigentlichen Leser, Zuhörer und Zuschauer.

Videospiele sollten von Leuten gemacht werden, die Ahnung von Spielen haben und eine Verbindung zu den Gamern aufbauen können. Träumereien und halbherzige Umsetzungen werden von den Gamern zerfleischt. Bestes Beispiel sind Cyberpunk 2077 oder ein Battlefield 2042 Gleiches gilt für die Politik! Hier heißt es dann aber GAME OVER: Spielstand kann nicht geladen werden!