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[ PRESS PLAY ] Schluss jetzt! Gamer wissen, dass Zocken teuer ist

Mit Anbeginn der Corona-Pandemie hat die Gamesbranche einen regelrechten Boom erlebt, der wohl nie wieder erreicht werden wird. Sicherlich ist das Angebot an neuen Titeln dabei ausgeblieben, aber mit den Slogans „Wir bleiben zu Hause“ & mehr, wurde das Zocken zu einem anerkannten Hobby in den schweren Tagen. So konnte sich in den letzten zwei Jahren mindestens einer in einem Haushalt in Deutschland als Gamer und Zocker bezeichnen, während andere das Internet auf neuen Wegen für sich entdeckten.

Gerade die Gamesbranche darf sich hier feiern, da es zu neuen Umsatzrekorden kam, die auch ganz ohne neuen AAA-Titel zustande kamen. Es wurde alles verkauft, sei es noch so alt und pixelig. Nicht vergessen sollte man die zugehörige Hardware-Branche, die mit Mikrofonen neue Streamer kreierte oder Maus und Tastatur zu Schwert und Schild für den Gamer formte. Das Wort Lieferengpass machte auch hier sich breit, während digitale Inhalte bevorzugt verkauft wurde. Eine PlayStation 5, Xbox Series X oder gar eine GeForche RTX 30er Grafikkarte zu ergattern, war fast noch einfacher als Klopapier oder Öl einkaufen zu können.

Mit dem Ende der Corona-Pandemie machte sich Hoffnung auf weitere Freizeitaktivitäten breit, die allesamt zugleich im Frühjahr mit dem Krieg in der Ukraine zunichtegemacht wurden und die nächste Krise hervorbrachte. Bedingt durch die Sanktionen gegen den Kriegstreiber Russland, wurde der Import von Gas beschränkt, was zugleich die Strompreise in die Höhe trieb. Genau muss man das jetzt nicht verstehen, da Deutschland zwar auf Solar und Windkraft setzt, aber mit einer grünen Regierung die Kohle und Atomkraft für den Schutz des Klimas opferte. Die Zeche musste schon immer der Bürger zahlen. Alles scheint nun aber neue Ausmaße zu nehmen.

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Während Politiker uns täglich vom Frieren und Waschen mit dem Lappen die neue Zeit einhämmern wollen, rechnen verschiedene Medien dem Gamer fast schon täglich den verbrauchten Strom einer Spielekonsole vor und mit welchen Kosten er zu rechnen hat. So muss ein PlayStation 5 Gamer bei 3 Stunden täglichem Zocken mit knapp 100 Euro Stromkosten für seine geliebte PS5 im Jahr rechnen. Ein XSX-Gamer mit etwas weniger. Vergessen wird schnell der großflächige Flachbildschirm, der mit Dimensionen jenseits der 65 Zollmarke die heimischen Stuben schmückt. Hier lassen sich locker nochmals 100 bis 150 Euro an Strom im Jahr auf das Konto rechnen. Wobei wir nun bei mindesten 200 Euro sind, die uns die Rundfunkgebühren im Jahr aus der Tasche ziehen. Das öffentlich-rechtliche TV-Programm ist sicherlich ein andres Thema, auch wenn hier sich fett die Kohle in die eigene Tasche gewirtschaftet wird.

Aber nun mal ehrlich: Was sind 200 bis 300 Euro an Stromkosten im Jahr für das geliebte Hobby? Eigentlich nichts, wenn wir bedenken, was die zugehörige Hardware im Jahr verschlingt und wie teuer nun neuen Games geworden sind.

Das Problem ist nicht das liebe Geld, welches in einem Supermarkt genauso schnell ausgegeben werden kann, wie in eines der vielen digitalen Stores, gerade wenn es um Lootboxen geht. Das Problem sind die sich profilierenden Politiker und Medien, die nun mit dem Finger auf jeden zeigen, der mit seinem Hobby Strom verbraucht. In der Schusslinie stehen gerade jene Gamer, die in den letzten zwei Jahren der Politik nachgekommen sind und direkte soziale Kontakte vermieden haben. Die Gamer mit ihren hochzüchteten Computern, den RTX 3090 Grafikkarten und 1200 Watt Netzteilen, dass Mutti fast schon mit der Ölkanne am Stromzähler hocken muss, dass dieser nicht heiß läuft.

Hoffnung auf Besserung ist da nicht in Sicht. Egal ob nun finanziell oder moralisch. Es wird nur noch Angst gemacht, neue Regeln posaunt oder einfach Schwachsinn verbreitet. Alles schaukelt sich auf, dass frierend in der dunklen Ecke hocken und zocken bald gar nicht mal so abwegig erscheint. Dabei sollten wir eher schwitzend in der Badewanne hocken und uns eher für die Ultimate Extra Collectors Edition entscheiden, die dann bei bester Grafik auf dem größten Bildschirm genossen werden kann, um wenigstens für einige Stunden einmal von dieser wirtschaftlichen Politik und den Krawall-Medien loszukommen.

Seit Anbeginn der Datasette von Computergames begeistert. Spielt alles was sich bewegt und für Atmosphäre sorgt. Nimmt gerne Peripherie unter die Lupe und auch auseinander, es bleiben immer Schrauben übrig.