Im Zuge der Next-Gen-Konsolen veröffentlichte Deep Silver und das ukrainische Entwicklerstudio 4A Games am letzten Freitag die „Gen 9-Version“ von Metro Exodus. Wir haben uns die „aufpolierte“ Version für die PlayStation 5 angeschaut.
Die Next-Gen-Version von Metro Exodus wurde im letzten Herbst angekündigt und damals versprach man den Gamern an der PlayStation 5 und Xbox Series X ein würdiges Spiel, welches grafisch bisher nur auf den PCs erlebt werden konnte. So profitieren die neuen Konsolen von drastisch reduzierten Ladezeiten dank der Verwendung ihrer SSD-Speicheroptimierungen, 4K-Texturpaketen und einer Reihe plattformspezifischer Funktionen – 4K / 60FPS und voller Ray Traced-Beleuchtung – einschließlich Verbesserungen der räumlichen Audio- und Controller-Latenz auf Xbox sowie der Unterstützung der haptischen Funktionen von der PlayStation 5 Dual Sense-Controller.
Story
Alles nochmal kurz und knapp…
Über 25 Jahre sind seitdem Atomkrieg der Großmächte vergangen. Seitdem liegt die Welt in Schutt und Asche. Ein Leben an der völlig verstrahlten Erdoberfläche, mit ihren von Bomben vernarbten Landschaften und den zertrümmerten Stadtbildern, scheint nicht mehr möglich. Die Übriggebliebenen fliehen in die verschlungenen Tunnel der Moskauer Metro. Das größte zusammenhängende U-Bahnsystem der Welt. Ein Leben dort ist dunkel und trist und voller Gefahren. Längst haben sich fanatische Clans und machthungrige Gruppierungen die anarchische Welt der Metro zunutze gemacht und streben nach einer neuen Gesellschaft, die allein nach ihren eigenen Ideologien lebt. Doch das sind nicht die einzigen Gefahren. Der nukleare Winter hat die einstige Tierwelt zu groteske Kreaturen verformt, die ebenso gierig um ihren Platz in der Metro kämpfen. Wer sich in den labyrinthischen Gefilden der Katakomben verirrt, ist allzu leichtes Futter.
Das Upgrade für Next-Gen-Konsolen
Im Glanz und im (Ein-)Klang
Die Optik von Metro Exodus war schon im Frühjahr 2019 atemberaubend und gehört mit zu dem besten, was bisher auf den heimischen Bildschirmen gezaubert wurde. Die Umgebungen wurden mit sehr viel Liebe für kleine Details gestaltet. Die Texturen sind durchweg sehr scharf aufgelöst und Wetter- und Lichteffekte bringen eine Atmosphäre ins Spielgeschehen, wie wir sie im Shooter-Genre seit Bioshock nicht mehr erleben durften – Gerade jetzt in der aufpolierten Version kommen viele Details viel genauer zum Vorschein und das Raytracing sorgt endlich für bessere Lichteffekte. Wenn wir in dunkel verhangene Gebäude vordringen müssen, die rostig und verfallen auf ihren Fundamenten ruhen, und uns durch deren Innenleben kämpfen müssen, dann mutiert Metro Exodus gar zu einem Horrorspiel, denn der Sound ist auf einer 5.1 Anlage mehr als gigantisch und wenn wir dann unsere Shotgun abfeuern und durch die wunderbar animierten Rauschschwaden unseren Widersachern zeigen, wer hier die Hosen anhat, dann hat das nicht nur jede Menge Stil, sondern ist obendrein auch noch richtig schick anzuschauen. Dazu paart sich der DualSense-Controller mit seinem Speaker. Hier gibt es den Geigerzähler oder den Timer des Luftfilters auf die Ohren. Der Genuss mit einem Stereo-Headset ist schon toll, doch Metro sollte eher auf einer Heimkinoanlage erlebt werden – Das erhöht deutlich die Immersion. Der Sound der Action und vor allem der Waffen im Spiel ist unheimlich wuchtig und kraftvoll. Hier kriegt selbst der Nachbar noch einen Satz heiße Ohren.
Einziger Wermutstropfen sind hier die sehr steifen Gesichtsmimiken der Protagonisten. Mit fast puppenhaft starren Gesichtern tragen die ihre Dialoge vor. Das erinnert eher an 2004 anstatt an 2021 – Schade.
A4 Games und Deep Silver haben es wieder einmal geschafft. Da wo Metro Exodus im Jahr 2019 schon gut hervorgestochen ist, hat man noch mehrere Schippen draufgelegt. Das Gameplay fühlt sich dabei jederzeit gut an, denn mit dem haptischen Feedback bekommen wir ein gutes Gefühl für alle Waffen. Präsentation, Grafik, Sound und Atmosphäre spielen ganz oben mit. Federn lassen, muss Metro Exodus lediglich bei der oft dümmlichen Gegner-KI und der sehr spärlichen Gesichtsanimation der Charaktere – Da hätte man bei diesem „Remaster“ noch etwas Hand anlegen sollen. Ein packender und atmosphärischer Ego-Shooter in einer wunderbar-gruseligen Endzeit-Welt, den es für knapp 40 Euro samt allen Erweiterungen nun für die Next-Gen-Konsolen gibt. Wer es schon hat, sollte sich das kostenlose Upgrade nicht entgehen lassen!
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