Bild: Vertigo Games / PLAION

[ PSVR2 TEST ] A FISHERMAN`S TALE – Der Escape Room Klassiker im Test

Normalerweise beginnt man ja mit der Veröffentlichung von Spielen mit dem ersten Teil. Für die PlayStation VR2 ging man aber einen anderen Weg. Gut 5 Monate nach Veröffentlichung des Nachfolgers bringen Innerspace VR und Vertigo Games nun das Original auf Sony neue VR-Brille.

Als Bob, eine winzige Fischerpuppe, lebt man allein in seiner winzigen Hütte und bekommt von der Außenwelt nichts mit. Als das Radio eine Sturmwarnung sendet, muss man auf die Spitze des Leuchtturms gehen und das Licht einschalten! Aber als Bob versucht, seine Hütte mithilfe einiger unheimlicher Gefährten zu verlassen, stellt er fest, dass das, was ihn draußen erwartet, ganz und gar nicht das ist, was er erwartet hat …
A Fisherman`s Tale wurde bereits im Jahr 2019 für PCVR, Quest und PlayStation VR1 Headsets veröffentlicht. Nach dem Erscheinen der PSVR2 hat man zuerst den Nachfolger des Escape-Room Spiels veröffentlicht, seit wenigen Tagen ist aber nun auch das Original verfügbar.

Wir haben die PSVR2 Version von A Fisherman`s Tale in der Version 1.001.000 getestet. Das Spiel gibt es im PlayStation Store für schmale 14,99€. Spieler, die schon die PSVR1-Version besitzen, können gegen einen kleinen Aufpreis upgraden. Nach einem Download von 2,246 Gigabyte und einem Festplattenverbrauch von 2,25 Gigabyte konnten wir das ungewöhnliche Abenteuer starten.

Ein Leben als Leuchtturmwärter ist eintönig? Dies wird uns jedenfalls in den ersten Minuten nach Starten des Spiels vermittelt, denn der Tagesablauf scheint immer gleich zu sein. (Holz)Zähne putzen, Feuer machen, damit man nicht friert, das Öffnen des Fensters und dem Ausblick aufs Meer und am Miniaturmodell unseres Leuchtturmes basteln, soweit so unscheinbar. Dies alles ändert sich als ein Sturm aufzieht und nichts mehr so ist wie es mal war. Soweit so verwirrt? Waren wir auch, aber wir versuchen Licht ins Dunkel zu bringen. Aber erst noch ein Hinweis zur Steuerung, man kann das Spiel im Stehen oder auch sitzen spielen. Damit man alle Objekte, mit denen man interagieren könnte, auch erreichbar sind, können wir unsere Hände auf Knopfdruck „ausfahren“.

Aber zurück zur Geschichte, denn diese startet mit der besagten Sturmankündigung, außerdem ist das Fenster zum Meer auf einmal zugenagelt. Nachdem wir die Balken entfernt haben, sehen wir aber nicht mehr das geliebte Meer, sondern den Rücken von uns selbst, nur in riesengroß. Auch als wir das Dach unseres Miniaturmodells entfernen, erblicken wir uns selbst, mit dem Dach in der Hand. Wir erleben also das Spiel im Leuchtturm-Modell, aber auch als Figur außerhalb des Modells, die aber unsere Bewegungen übernimmt, wir sind also sozusagen zwei Figuren in einer und dürfen so diverse Rätsel lösen. Ziel des Spieles ist es, das Leuchtfeuer zu entzünden, um näher kommende Boote zu warnen.

Gameplay
Es darf gerätselt werden

A Fisherman`s Tale ist eine Aneinanderreihung von Escape-Rooms, wenn man nur den Grundkern betrachtet, dies aber verpackt in eine gut erzählte Geschichte, die zum Nachdenken anregen möchte in Verbindung mit liebevoll gestalteter Grafik und Umgebung. Die Sprachausgabe und alle Texte sind in Deutsch verfügbar.
Die insgesamt 4 Kapitel und dessen Rätsel sind relativ gut zu lösen, alle nötigen Lösungsansätze sind immer in greifbarer Nähe, auch wenn man gerne mal um die Ecke denken muss um auf das richtige Ergebnis zu kommen. Ein gut synchronisierter Erzähler führt uns durch die Geschichte und diverse Charaktere im Spiel geben uns auch gerne mal den ein oder anderen Tipp, sollte man mal nicht weiterkommen. Zum Beispiel benötigen wir zur Reparatur eines Wasserablaufsystems ein Stück Rohr, eine Säule unseres Zimmers kommt dem fehlenden Stück sehr nahe, also ab zum Miniaturmodell, wo man die Säule herausnehmen kann. Voilà, da ist unser fehlendes Rohrstück und das Wasser kann wieder fließen. Diese Art von, wir nennen sie mal Dimensionsrätseln, kommen immer wieder vor, mal etwas schwieriger, mal leichter. Zwischen den Rätseln gibt es diverse Zwischensequenzen und stimmungsvolle Rückblenden.

Und soviel darf noch verraten werden, das Ziel ist nicht nur der Weg zur obersten Etage des Leuchtturms, um das Leuchtfeuer zu entzünden, sondern auch eine Reise zu sich selbst.

Umfang/Grafik/Sound
Nicht ausufernd

Mit A Fisherman`s Tale von Innerspace VR werdet ihr ca 1,5 Stunden beschäftigt sein, je nachdem wie schnell ihr die diversen, im Schwierigkeitsgrad immer etwas ansteigenden Rätsel schafft. Das Art-Design mit seinen schöne Licht- und Schatten-Effekten und guten Perspektivwechseln ist gelungen, die technische Umsetzung gibt keinen Grund zum Meckern.

Dass der deutsch-französische Kultursender Arte das Spiel mitfinanziert hat, merkt man an der Qualität der Synchronisation, die auf hohem Niveau ist, auch englische und französische Syncro ist „mit an Bord“. Die Musik wurde gut abgestimmt und eingesetzt.

Innerspace VR und Vertigo Games haben hier ein Spiel entwickelt, das nicht umsonst auf allen gängigen VR-Systemen umgesetzt wurde, denn dieses „Kleinod“ sollte man auf jeden Fall erleben. Die Mischung aus den diversen Dimensions-Rätseln gepaart mit einer gut erzählten und zum Nachdenken anregenden Geschichte sollte man erlebt haben, und das geht in dieser Form nur in der virtuellen Realität. Daumen hoch!